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Autor Thema: Umweltbelastung durch Pelletsheizungen  (Gelesen 8381 mal)

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Anonymous

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Umweltbelastung durch Pelletsheizungen
« am: 06. Februar 2006, 08:09:00 »
Hallo,

ich habe in der letzten Zeit öfter etwas bezüglich angeblicher Dioxin- und Feinstaubbelastung durch Pelletsheizungen gelesen. Ein Vorreiter dieser Argumentation gegen diese Heizsysteme scheint ein Mensch aus Unterfranken zu sein, der allerdings ein deutlicher Befürworter von Atomkraft zu sein scheint und in der gewählten Polemik Seinesgleichen sucht. Hier stelle ich das Umweltbewusstsein in Frage. Hat irgend jemand hier etwas über Belastungen duch Pelletsheizungen gehört und kann auf seriöse Studien verweisen?

Vielen Dank für jeden Tipp!

Offline augu

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Umweltbelastung durch Pelletsheizungen
« Antwort #1 am: 07. Februar 2006, 15:40:43 »
feinstaub entsteht wohl  in wesentlich höherer menge als z.B. durch verbrennen von scheitholz oder kohle, der  gleiche nachteil tritt bei der verbrennung von stroh, hackschnitzeln u.biobriketts auf u. läßt sich grundsätzlich nicht vermeiden; etwas anderes ist die behauptete  Dioxin-entstehung bei der verbrennung: hier ist der verbrennungsprozess entscheidend, in geringerem maße das brenngut . Wenn natürlich aus irgendeinem grund chlorhaltige stoffe in dem brenngut sind, begünstigt dies die Dioxin- und Furanbildung sehr stark.  Gruß augu

Offline Sukram

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Umweltbelastung durch Pelletsheizungen
« Antwort #2 am: 07. Februar 2007, 17:17:29 »
HIER http://www.krambox.de/item/1613

 hat mal jemand die Hintergründe recherchiert:


*****

Pelletsheizungen bei PlusMinus


Wir haben ja damals auch eine Pelletsheizung hier eingebaut. Und ich bin recht zufrieden mit dieser Art zu heizen.
Sicher, die Pelletspreise haben stark angezogen und das Heizen mit Holzpellets ist nicht mehr ganz so preiswert. Aber solange ich den Brennstoff noch aus dem Nachbarland bekommen kann, geht das. Und mit zunehmender Herstellerdichte wird auch hier der Preis wieder fallen. Da bin ich optimistisch.

Aber zum Thema:
In der ARD lief vorhin ein Beitrag
http://www.daserste.de/plusminus/beitrag_dyn~uid,t7t4lyr3mbijbhkw~cm.asp
gegen solche Heizungen. Und damit habe ich auch erst einmal kein Problem.
Ein Problem habe ich mit der Art und Weise, wie berichtet wurde. Nämlich einseitig und so grottenschlecht, dass ich zeitweilig das Gefühl hatte, bei Akte oder einer ähnlichen Sendung eines Privatsenders gelandet zu sein.
Allein die reißerische Aufmachung auf der ARD-Seite, stempelt mich als Pelletsheizer zum potentiellen Mörder ab:
...Das Ergebnis dieser Untersuchung ist erschreckend. Prof. Manfred Neuberger vom Institut für Umwelthygiene an der Medizinischen Universität Wien: "Pelletheizungen sind etwas besser als die alten Holzheizungen, aber sie sind wesentlich schlechter als zum Beispiel eine Gasheizung. Sie haben enorm viel Feinstaub-Ausstoß und außerdem auch Gase wie zum Beispiel Stickoxide werden vermehrt in die Atmosphäre abgegeben. Diese Luftschadstoffe bewirken mehr Krankheitsfälle und auch vorzeitige Todesfälle an Atemwegserkrankungen, Herz-Kreislauferkrankungen und Krebserkrankungen.
Angesichts solcher konkreter Warnungen scheint es schier unfassbar, dass Pelletheizungen in Deutschland politisch gewollt sind und sogar seit Jahren gefördert werden...


Das hört sich ja erschreckend an.

Also flugs den Link zur Studie
http://www.uni-graz.at/usw1www_0506_4_relevanz_endbericht.pdf
angeklickt und selbst nachgelesen. Nur solche Aussagen konnte ich dort gar nicht finden. Eher das Gegenteil:

...Auch die Qualität des Brennmaterials und
die Verbrennungsbedingungen, die stark variieren können sind für Wirtschaftlichkeit
und Emissionswerte ausschlaggebend. Man sollte bei solchen Studien also immer
darauf achten, von wem sie finanziert werden, ob die Bedingungen für Vergleich
identisch sind und was mit einer Studie bezweckt werden soll. ..
...Heizungen die mit Biomasse betrieben werden, weisen alle Anforderungen für
zeitgemäße Kessel auf. Man kann die positive Entwicklung von Holzheizungen am
besten im Vergleich der Wirkungsgrade und der Emissionen von Scheitholzkessel
beobachten (Abbildung siehe Anhang der Gruppe 2). Durchschnitt sind die
Wirkungsgrade von 55 % auf über 85 % gestiegen sind. Zusätzlich sind die CO-
Emissionen von über 15.000 mg/m³ auf unter 200 mg/m³, d.h. auf fast 1 % gesunken.
Auch die Emissionen von modernen Pelletsheizungen liegen unter den gesetzlichen
Grenzwerten (Abbildung siehe Anhang der Gruppe 2).
Auch bei organischen Verbindungen und Staub weisen moderne Holzheizungen
Emissionswerte weit unter den strengsten gesetzlichen Grenzwerten auf. Staub ist
bei alten Anlagen oft ein Problem, was zu dem schlechten Ruf von Holzheizungen
führte. Moderne Holzheizungen weisen allerdings selbst im Mittel nur 18% des
erlaubten Grenzwertes auf, die besten Geräte emittieren überhaupt unter 10% der
erlaubten Staubemissionen. Bei den organischen Verbindungen werden im Mittel nur
5% des erlaubten Grenzwertes erreicht.


Da frage ich mich doch ernsthaft, was das eigentliche Ziel dieses tendenziösen Beitrages ist. Wer steckt denn hinter diesem Bericht? Wem nutzt ein solcher Beitrag eigentlich?
Unbestritten ist, dass Feinstaub gesundheitsschädlich ist. Aber warum wird dann für diesen Fernsehbeitrag eine Studie herangezogen, die fiktiv
http://www.hlk.co.at/front_content.php?client=34&lang=11&idcat=350&idart=9413&m=&s=
hochrechnet, wie die Gesundheitsbelastungen in einem österreichischem Tal sind, wenn alle Heizungen auf Holzverbrennung umgestellt würden?
In Deutschland sind es wohl ca. 3% der Heizungen, die mit Holz beheizt werden. Also statistisch kaum wahrnehmbar diese Tötungsmaschinen...

Ich kann an dieser Stelle nur Vermutungen äußern. Die werde ich aber hier nicht öffentlich niederschreiben. Aber dass die Autorin des Fernsehbeitrages, Lisa Wurscher, der Wirtschaft doch sehr nahe steht, hat auch schon jemand anderes http://www.nachdenkseiten.de/?p=1455
entdeckt:

...Eine PR-Firma darf also in einem öffentlich-rechtlichen Rundfunksender in einem Wirtschaftsmagazin „unabhängige“ journalistische Nachrichtenbeiträge anbieten, ohne dass dies ausdrücklich erwähnt wird. Im Gegenteil, die PR-Damen werden vom Bayerischen Rundfunk als Journalistinnen eines unabhängigen, öffentlich-rechtlichen Senders geadelt, um sich dann mit diesem Beitrag dann wieder - wie bei der „Mut-Macher“-Serie schon geschehen - als werbeträchtige geschäftliche Referenz an den Hut zu stecken...

Und jetzt raten wir alle mal zusammen, welcher Branche ein solcher Bericht nutzen könnte...
Sauerei.

*****

Hab\' eben mal den BR/PM angemailt, was die dazu meinen bzw. zu tun gedenken. ;it zartem Hinweis auf den Rundfunkrat.

Zur Nachahmung empfohlen ;-)

So
http://www.haustechnikdialog.de/forum.asp?art=0&suche=Plusminus&x=4&y=8

findensich noch einige Meinungen bzw. Gegendartellungen zur Sendung.
Ich fordere eine PV - Ertragssteuer!
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LVZ: Mit was Heizen Sie Herr Minister?

BMU: Eine 40 Jahre alte Ölheizung, welche vor 10 Jahren einen neuen Brenner erhielt und in Berlin mit einer Gasheizung.

 

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