Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: Wer hat Angst vor alten Leitungen?  (Gelesen 11601 mal)

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Offline RR-E-ft

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Wer hat Angst vor alten Leitungen?
« am: 27. Dezember 2005, 14:45:30 »
Symptomatisch:


http://www.ksta.de/html/artikel/1132657987469.shtml

Mancher hat Sorge, was höhere Gewalt wohl anrichten könnte angesichts neuerlicher Schneefälle, Wetterunbilden etc.:

http://www.nbi-nt.com/mastbruch.htm

Vielleicht sollten Energieverbraucher damit beginnen, besonders antiquiert und desolat aussehende Masten und Freileitungen zu fotografieren, um sich mit den Fotos und kritischen Fragen zu Alter, Zustand und Sanierungszeitpunkt an die örtlichen Medien zu wenden.

Schließlich werden mit den Strompreisen in Form von Netzkosten von den Verbrauchern erhebliche Mittel für eine sichere Energieversorgung aufgewandt:

http://www.eon-special.com/special/de/7164.jsp
http://www.eon-special.com/special/de/7160.jsp

Es sollte kritisch gefragt werden, was mit diesen Geldern geschieht undzwar bei jedem einzelnen Versorger.

Auch könnte man eine Seite ins Internet stellen, auf der solche Fotos mit Angaben zu Standort, Alter, verantwortlichem Netzbetreiber etc. zentral veröffentlicht werden.

So könnte man einen gewissen Überblick gewinnen, wie es um die Leitungsnetze tatsächlich bestellt ist:

Jede Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied.





Freundliche Grüße
aus Jena



Thomas Fricke
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Offline Cremer

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Wer hat Angst vor alten Leitungen?
« Antwort #1 am: 27. Dezember 2005, 15:35:39 »
@Fricke,

sehr gute Idee,

gehe mal bei uns auf die Suche, kann man mit einem Spaziergang verbinden.

Denn schließlich läuft an Bad Kreuznach die 380 KV-Doppel-Höchstspanungsleitung von der Freiluftschaltanlage Biblis zur Hauptschaltanlage Niederaußem vorbei, welche eine von vier wesentlichen Nord-Süd-Leitungstrecken ist. Sie ist anfang der 60ziger Jahre entstanden und dürfte ebenfalls mit spröden Thomasstahl erbaut worden sein.
MFG
Gerd Cremer
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Wer hat Angst vor alten Leitungen?
« Antwort #2 am: 27. Dezember 2005, 15:55:59 »
@Cremer

Ich kenne in der Umgegend hier alte Masten, bei denen einem schon Angst und Bange werden kann.

Ein Rostschutzanstrich ist gar nicht erst vorhanden und der Rost frisst sich langsam voran.

Manche meinen, eine dicke Rost- Patina würde den Stahl erst schützen....

Freileitungen in Wohngebieten, insbesondere in dörflichen Bereichen sind noch gang und gäbe. Freileitungen auf altem sog. Ortsnetzgestänge gemeinsam mit der Straßenbeleuchtung, von denen man den Eindruck gewinnen kann, sie stammen aus der Zeit der Elektrifizierung, selbst in Städten wie Erfurt OT Gispersleben.

Oftmals fehlt es an den Isolierungen.....

In einigen Ortslagen fühlt man sich schon an die entsprechenden Leitungen in Urlaubsregionen wie Griechenland erinnert.....

Entsprechende Fotos sieht man auch in Zeitungsberichten:

http://www.wartburgkreisonline.de/nachrichten/news/polizeiberichte/2003.06.23-06694?size=1
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/cat/2049/display/997132


Viele Stromausfälle könnten möglicherweise verhindert werden, wenn die Leitungen nur auf dem neuesten Stand der Technik wären.

Nach Aussage von Spezialisten sollen bei Verwendung neuer Luftkabel bestimmte Probleme nämlich gar nicht erst auftreten. Wie aus dem folgenden Beitrag ersichtlich wird, werden die Leitungsabschnitte oft jedoch wohl erst im Havariefall ausgetauscht und ersetzt:

http://www.mdr.de/exakt/2330886.html



Freundliche Grüße
aus Jena



Thomas Fricke
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Offline terminator3

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Wer hat Angst vor alten Leitungen?
« Antwort #3 am: 27. Dezember 2005, 18:11:17 »
@all:

Es wird Zeit die alten Masten mal wenigstens statisch zu erfassen und dann die dringensten Fälle zu lokalisieren und dann zu sanieren.

Meistens hilft jedoch nur der Abriss, wenn der Stahl schon zu sehr angegriffen wurde.

Mann könnte dazu eine Art Netzlogbuch erstellen. Das wäre doch mal was. Noch besser, jeder meldet mal seine \"Krücken\" freiwillig. Dann bleibt uns allen in Zukunft ein weiteres \"Blackout\" wie im Münsterland erspart. :idea:

Offline Cremer

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Wer hat Angst vor alten Leitungen?
« Antwort #4 am: 27. Dezember 2005, 18:41:01 »
@Fricke,

das sind ja noch die kleinen \"Fische\".

Die Ortgestänge und Niedererspannungsfreileitungen  sind in der Tat gerade im Osten noch sehr marode.

Aber, hier geht es um Hochspannungs- und Höchstspannungsfreileitungen.

Das hat ein anderes Gewicht.

In der Ortslage fallen durch die Niederspannungsfreileitungen bis zu einigen Häusern nur aus, machmal bei 10 KV Stichleitung zu einer Ortschaft, wie im Süden von Rheinland-Pfalz, durch den Pfälzer  Wald, dann ist nur ein Dorf \"weg\".

Bei 220 und 380 KV haben wir dann im Münsterland ja gesehen.

Die Politiker sind wach geworden. Die Staatskanzlei RP hat bereits angefragt wie man solche Ausfälle vermeiden kann, schließlich ist im März Landtagswahl........
MFG
Gerd Cremer
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Wer hat Angst vor alten Leitungen?
« Antwort #5 am: 27. Dezember 2005, 19:03:41 »
@Cremer

Unsere Höchstspannungsnetze der Vattenfall Europe Transmission sind neu und schön anzusehen, hilft dem Verbraucher jedoch nicht, wenn auf der letzten Meile museale Netzbestandteile folgen.

Außerdem interessiert mich, wie es um meine Versorgung steht und nicht unbedingt, wieviele noch betroffen sind.  Dafür ist es egal, an welcher Stelle die Kette nun zu schwach war.

Landtgswahlen kommen und gehen auch wieder....

Wen hat man denn gefragt, wie sich solches verhindern lässt, wohl die Versorger selbst.

Die Antwort: Auf das Wetter hat man leider gar keinen Einfluss.

Gegen höhere Gewalt kann keiner was tun.


@terminator3


Warum sollte ein Unternehmen seine \"Krücken\" wem freiwillig melden, um damit einzuräumen, nicht im notwendigen Maße investiert und wohl gleichzeitig bei den Kunden zuviel kassiert zu haben?


Die Verbraucher müssen mit wachen Augen den Behörden Hinweise geben, damit diese nachhaken können, wo dies notwendig sein sollte.

Die Medien können mit ihrem \"Fokus\" viel bewirken, wenn immer wieder Bilder gezeigt werden, die mit den Hochglanzprospekten und den Aussagen der teuren Imagekampagnen so gar nicht zusammenpassen wollen.

Würden die Unternehnmen für Schäden haftbar gemacht, hätten selbst die Aktionäre ein Interesse an den notwendigen Investitionen.

Wer glaubt denn, die milliardenschweren Kostensenkungsprogramme der Konzerne, die nicht zu sinkenden Energiepreisen - wohl aber zu steigenden Gewinnen  geführt haben, wären ohne Abstriche bei den Netzinvestitionen zu bewerkstelligen gewesen?

http://www.eon.com/de/downloads/ZB_2_2003_speech_dr_bernotat_de.pdf

Jeder Mitarbeiter war wohl aufgerufen, sich Gedanken zu machen, wo man einsparen kann, ob bei der Rasenmaht im Umspannwerksgelände, den Wartungsintervallen der Masten, der Steckung von Investitionszyklen  usw. usf.....

Schlussendlich wurde ja auch an dem entsprechenden Fachpersonal gespart, so dass man heute gar nicht selbst in der Lage ist, notwendige Investitionen zu rechnen. Hierfür müssen nämlich die Netze berechnet werden und dazu sind die Manager wohl allein  nicht in der Lage.

Dafür braucht es gut ausgebildeter Ingenieure und  Techniker, die nicht mehr im notwendigen Maße zur Verfügung stehen, weil man sie zwischenzeitlich  wohl teilweise auf Staatskosten in den Vorruhestand verabschiedet hat....

Vielleicht hatte man den eigenen Werbespot falsch verstanden \"Einer muss dasein.\"

In Wirklichkeit müssen ein paar mehr dasein undzwar stets und ständig.


Ein Blick auf die Entwicklung der Personalstruktur innerhalb der letzten zehn Jahre dürfte die Entwicklung deutlich machen. Immer weniger Techniker, dafür kaufmännische Angestellte.

Letztere messen den Erfolg am Jahresüberschuss. Technikern darf man noch am ehesten ein Gewissen für die Versorgungssicherheit zutrauen, wenn man kritische Stimmen denn zulässt.....

Zudem schaffen die Investitionen auch bei Subunternehmen Arbeitsplätze.

Die entsprechenden Branchen beklagen wohl seit Jahren einen Umsatzrückgang und darben teilweise, bis sie sich auch noch gesundschrumpfen oder aus dem Markt verabschieden.

Und dann fehlen eben Fachkräfte, weil auch keiner eine Perspektive sah, sich in dem Bereich ausbilden zu lassen.....





Freundliche Grüße
aus Jena



Thomas Fricke
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Offline Marco

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Wer hat Angst vor alten Leitungen?
« Antwort #6 am: 28. Dezember 2005, 10:54:02 »
tach also ich bin aus oberfranken ,und mein nachbar is bei eon !, der sacht des kann bei uns bassiren, es werden nur masten ausgetauscht wo risse haben und wo es nicht mehr ohne schweissen geht !! ,auch sind die kabel viel schwerer als beim bau der masten !! damals , er ist froh das er bald in rente geht bevor der grosse knall kommt  personen schäden sind egal !!

echt der hamma  :oops:

Offline RR-E-ft

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Wer hat Angst vor alten Leitungen?
« Antwort #7 am: 28. Dezember 2005, 12:02:28 »
@Marco


Die Investitionen wurden sicher reduziert und die Netze deshalb oft nicht auf dem Stand, auf dem sie sein könnten.

Jedoch ist nicht anzunehmen, dass man die Netze sehenden Auges völlig verfallen lässt, handelt es sich doch um das eigentliche Kapital der Unternmehmen.

Ihr Nachbar könnte doch einen Erfahrungsbericht schreiben und diesen der Bundesnetzagentur mitteilen.

Spätestens dann, wenn von Leitungen Gefahr für Leib und Leben ausgeht, gibt es keine Handlungsalternativen.

Bis zu diesem Punkt darf man es indes gar nicht erst kommen lassen, wenn zuvor schon die Versorgungssicherheit auf dem Spiel steht.

Immerhin ist die hohe Versorgungssicherheit das Argument für die sehr hohen Strompreise.

Das Geld müsste also entsprechend kontinuierlich in die Netze investiert werden, um diese zu modernisieren und zu ertüchtigen.

Wo dies nicht geschieht und gleichwohl mit entsprechenden Begründungen hohe Preise kassiert werden, stimmt etwas nicht.

Es steht zu besorgen, dass Kosten auch dadurch gespart werden, dass die Leitungen nicht im notwendigen Maße von Vegetation frei gehalten werden. Auch von der DB war schon zu lesen, dass Bahnstrecken zunehmend zuwachsen.

Wenn die Sicherheitsabstände von Bäumen zu den Freileitungen eingehalten werden, sollte es eher unwahrscheinlich sein, dass Schneelast Äste von Bäumen bricht, die dann Freileitungen mit herab reißen:

http://www.pnp.de/nachrichten/artikel.php?cid=29-10707458&Ressort=bay&BNR=0

Winter kommt nicht einmal in einhundert Jahren, sondern alle Jahre wieder.



Freundliche Grüße
aus Jena



Thomas Fricke
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Offline Marco

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Wer hat Angst vor alten Leitungen?
« Antwort #8 am: 30. Dezember 2005, 19:19:50 »
tach ich hab ihn gefragt, er sacht er klettert da seit 40j hoch ! er weis was sache ist und er schreibt bestimt nichts auf da eon weis wer wo ist !!

gruss marco und en scheenes neues jahr !! :D

Offline Cremer

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Wer hat Angst vor alten Leitungen?
« Antwort #9 am: 31. Dezember 2005, 16:04:37 »
@Marco,

es wäre aber schön, wenn Sie dochj einpaar Einzelheiten entlocken könnten.
MFG
Gerd Cremer
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