Hallo hsiegel,
an dem Füllstandsanzeiger könnten mehrere Fehler vorliegen. Und die Ursache der Differenz zwischen altem und neuem Füllstandsanzeiger kann sowohl darin liegen, daß irgendwas am alten nicht so funktionierte, wie es sollte, als auch daran, daß an dem neuen was nicht richtig funktioniert.
Jeder Füllstandsanzeiger besteht aus 3 Hauptkomponenten:
1. dem mechanischen Schwimmer im Tank, der auf der Flüssigkeitsoberfläche schwimmt und ein damit verbundener mechanischer Arm, der mit dem Sockel
verbunden ist, auf dem die Anzeigeeinheit aufsitzt
(Wenn man dieses Teil wechseln will, muß man tatsächlich den Behälter abpumpen, drucklos machen, das Teil austauschen/reparieren, und den Behälter
wieder befüllen. Hier könnte zum Beispiel ein mechanischer Defekt vorliegen, so daß der Schwimmerarm sich nicht mehr frei bewegen kann.)
2. der Sockel, an dem der mechanische Arm befestigt ist und auf dem die Anzeigeeinheit sitzt
(Der Sockel ist fest mit dem Tank verschraubt und dichtet den Tank nach außen hin ab.)
3. dem sogenannten Magnetell, d.h. der Anzeigeeinheit
(Die von der Höhe des Schwimmers abhängige Stellung des mechanischen Arms verschiebt sozusagen einen Magneten am Ende des Arms unter dem Sockel.
Abhängig von der Stellung des Magneten bewegt sich die Anzeigenadel auf der Anzeigeeinheit. Wichtig hierbei ist zu wissen, daß unbedingt darauf
geachtet werden muß, daß die Anzeigeeinheit in der richtigen Position auf den Sockel gesetzt wird. Wenn man die Anzeigeeinheit beispielsweise von oben
gesehen um 180° verdreht aufsetzt, zeigt sie etwas komplett anderes an. Denn die Anzeigenadel wird sich entsprechend der Stellung des Magneten
orientieren, aber die Skala ist dann natürlich verdreht bzw. anders positioniert. Die Anzeigeeinheit kann manchmal auch mit einer Fernübertragung
kombiniert sein.)
An deiner Stelle würde ich erst mal prüfen, ob einfach nur die Anzeigeeinheit falsch herum aufgesetzt ist. Normalerweise liegt die einfach nur auf dem Sockel auf und man kann sie einfach ganz normal per Hand abnehmen. Manchmal ist sie auch leicht eingeklemmt, so dass man sie vorsichtig mit einem kleinen Schraubendreher abheben muß.
Also nimm sie einfach mal ab und setze sie in einer anderen Position auf den Sockel auf und schau, ob die Anzeige dann etwas sinnvolles anzeigt.
Wenn es daran nicht liegt, hören deine Möglichkeiten leider auch schon auf.
Die innere Mechanik kannst Du leider nicht selbst prüfen oder reparieren.
Du solltest eventuell auch daran denken, daß die neue Anzeige vielleicht jetzt richtig funktioniert und die alte Anzeige jahrelang vorher nicht richtig funktionierte, wodurch auch die Differenz zwischen Alt und Neu erklärt werden könnte.
Es gibt im Grunde nur eine einzige wirklich sichere Möglichkeit zu prüfen, ob die Anzeige richtig funktioniert und ob sie in der richtigen Position aufgesetzt ist. Dazu brauchst Du aber einen Tankwagen und einen netten kooperierenden Tankwagenfahrer.
Wenn Du den Behälter das nächste Mal befüllen läßt, mußt Du mit dabei sein und den Tankwagenfahrer darum bitten, daß er den Behälter bitte so weit befüllen soll, bis die sogenannte Überfüllsicherung deines Behälters anspricht. Wenn Du ihm sagst, daß er das bitte machen soll, da Du nicht sicher bist, ob deine Füllstandsanzeige richtig funktioniert, wird er Dir den Gefallen vielleicht tun. Diese Überfüllsicherung deines Behälters schaltet die Pumpe des Tankvorgangs automatisch bei etwa 85% Füllstand deines Behälters ab.
D.h. wenn der Tankwagenfahrer die Pumpe laufen läßt, bis die Überfüllsicherung deines Behälters anspricht, weißt Du, daß dein Behälter dann etwa 85% Füllstand haben sollte. Wenn deine Anzeigeeinheit diesen Wert (plus/minus 3 oder 4%) dann tatsächlich anzeigt, weißt Du, daß sie richtig funktioniert.
Sollte die Anzeigeeinheit was komplett verkehrtes anzeigen, kannst Du sie wie oben beschrieben mal zusammen mit dem Tankwagenfahrer abnehmen und in 90°- bzw. 180°-Schritten drehen, bis sie die etwa 85% anzeigt.)
Sollte sich bei den verschiedenen Stellungen kein vernünftiger Anzeigewert (etwa um die 85%) ergeben, kann es wirklich sein, daß an dem mechanischen Schwenkarm im Tank oder am Sockel irgendein Defekt vorliegt.
Ich weiß, daß sich das alles für jemanden, der mit dem Thema nicht regelmäßig zu tun hat, kompliziert anhört. Aber eigentlich ist das ganz einfach. Wenn Du dem Tankwagenfahrer die Situation erklärst und ihm die Vorgehensweise und den Grund für das Füllen bis zum Ansprechen der Überfüllsicherung kurz erklärst, wird er hoffentlich schon wissen, was Du meinst und was zu tun ist.
Aber ich muß Dich warnen. Ich habe wirklich schon eine ganze Reihe von guten Tankwagenfahrern erlebt, die das Problem innerhalb weniger Minuten erkennen und lösen würden und die auch behilflich sind. Wenn Du an so einen gerätst, hast Du Glück. Aber es gibt auch Tankwagenfahrer, die einfach keine Zeit oder keine Lust haben, die paar Minuten Mühe aufzuwenden oder die noch nicht mal das kleine 1x1 können und gar nicht verstehen, was Du von ihnen willst oder die Dich nicht ernst nehmen.
Wenn Du an so einen gerätst, hast Du nicht mehr viel Spielraum.
Ich hoffe, daß irgendwas von meinen Erläuterungen für Dich vielleicht hilfreich sein kann.
Mit bestem Gruß,
TÜV-SV