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Autor Thema: Sind bei der Betankung von Flüssiggas Manipulationen technisch möglich?  (Gelesen 4581 mal)

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Offline Pablito18

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Hallo zusammen,
es gibt zu dem Thema schon einen älteren Thread, den ich aber jetzt nicht mehr aufwärmen wollte.

Ich teile genau die gleiche Unsicherheit wie die Betroffenen im alten Thread, weiß also nicht, ob ich nun bei der Gaslieferung beschissen worden bin oder nicht.

Auch ich schaue mir vor der Bestellung den aktuellen Stand der Tankinhaltsanzeige an, ziehe die Prozentzahl von 85% ab, ermittele die Literzahl und habe so die vermutliche Gasmenge, die ich geliefert bekomme. Ich mache das so seit 1999, seit ich einen eigenen Tank habe. In diesen knapp zwei Jahrzehnten gab es 5 Betankungen mit unterschiedlichen Lieferanten, wo sich eine mehr oder weniger große Diskrepanz ergab:
im Jahr 2000 ein Plus von 9,7% oder 257,5 l
im Jahr 2010 ein Plus von 16,2% oder 432,5 l
im Jahr 2012 ein Plus von 12% oder 262,5 l
im Jahr 2018 ein Plus von 14,6% oder 382 l (1. Betankung)
im Jahr 2018 ein Plus von 21,0% oder 457,5 l (2. Betankung vor 3 Tagen)
In den anderen Jahren Werte unter 5%, in 5 Jahren sogar negative Werte.

Nun frage ich mich, ob eine solche Diskrepanz möglich ist oder ob da getrickst worden ist. Wenn ja, vom Spediteur oder nur vom Fahrer? Vor allem: Wie? (Bei Heizöllieferungen gab's früher mal eine solche Betrugsmasche. Ist aber schon ewig her.)

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Oder hat jemand eine schlüssige Erklärung für solche Diskrepanzen? Aber einen Ablesefehler schließe ich aus; ich bin da sehr korrekt. ;-)

Für konstruktive Rückmeldungen schon jetzt besten Dank!

Pablito

PS. Details gerne per PN ...

Offline Watzl

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Die Tankanzeige (Ablesung in Prozentzahlen) ist eine rel. ungaue Angelegenheit. Parallaxenfehler können noch dazu kommen (Schräge sicht auf Zeiger und Beschriftung).
Die Ablesung ist also immer ungenau. Wenn man dann ungenaue Zahlen (ganze Zahlen) durch den Taschenrechner jagt und dieser dann Kommzahlen produziert, dann suggeriert das nur Genauigkeit. Genauer wird es nicht.

Die Arbeitsweise des Füllstandsanzeigers, die Ablesung, beides zusammen geben nur bedingt einen ganz genauen Hinweis auf die Menge Gas, die sich im Gas befindet.
Wird Gas eingefüllt, dann geschieht das ja nur bis 85%. Hier taucht dann die gleiche Problematik wieder auf: Ablesung und Meßgenauigkeit der Uhr.
Treffen also beide Umstände vor und nach der Befüllung zusammen, dann kann man davon ausgehen, dass der Fehler sich richtig aufschaukelt.

5% bei einem 2,1 t Tank sind ca. 240 Liter
5% bei einem 1,2 t Tank sind immerhin noch ca. 130 Liter

Schaut man sich ihre Zahlen an, so kann man daraus schließen, dass sie einen 1,2 T-Tank haben.

Also alles im grünen Bereich.


Die Meßuhr am Tankfahrzeug ist geeicht und wird immer wieder überprüft.
Wer genügend krimminelle Energie hat, der traut sich natürlich auch da dran.

Wenn sie also wirklich der Meinung sind, dass an sie über den Tisch zieht, dann klären sie das mit den jeweiligen Lieferanten. Aus ihren Angaben lässt sich das nicht beweisen. Der Betrugsvorwurf ist in unserer Rechtsauffassung heftig. Wer diese Karte zieht, der sollte dann schon Pulver in der Kanone haben und wissen, wie das Schießen geht. Ein Rohkrepierer ist hier ganz leicht drin. Jeder der Lieferanten, die sie mit diesen Vorwürfen überziehen, ist einer weniger für sie. Im Zeitalter von Internet spricht sich das dann auch in Windeseile herum und sie müssen sich dann dicke Pullis kaufen, weil niemand mehr sie beliefern wird.


Seien sie also entspannt, lehnen sie sich zurück.

H. Watzl

 

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