@ESG-Rebell
Ich will Ihre Überlegungen zur kalten Fusion nicht relativieren, natürlich kann es sein, dass man nur mal ins Rampenlicht will, um vielleicht auch wieder an Forschungsgelder zu kommen.
Aber das gilt doch um so mehr für die Kernfusion, wo uns seit den 60igern des vorherigen Jahrhunderts vollmundig erklärt wird, was das für eine tolle Technologie sei.
Und diese Erklärungen sind noch nicht einmal umsonst - im Gegenteil! Seit ~ 50 Jahren wird mit Milliardenaufwand geforscht, zum heutigen Zeitpunkt könnte, eventuell, vielleicht 2050 die Forschungsphase abgeschlossen sein.
Zwischendurch wird uns mal wieder ein Bröckchen hingeworfen, dass es gelungen sei zwei oder drei Atomkerne zu verschmelzen und dass Plasma im Nano-Sekundenbereich zur Verfügung stand.
Der Traum von der unerschöpflichen EnergeiquelleDie Arbeit auf diesem Gebiet gilt als Extremforschung: extrem teuer, extrem kompliziert und extrem langwierig.
http://www.physi.uni-heidelberg.de/~pelte/energie3/data/kap4/fusion.htm- IFMIF (International Fusion Materials Irradiation Facility): In diesem Experiment sollen die Eigenschaften von Materialien untersucht werden, die den hohen Neutronenflüssen ausgesetzt sind. Der Beginn dieses Experiments ist für 2008 geplant, erste Versuche sollen 2015 stattfinden und erst ca. 25 Jahre später abgeschlossen sein.
- DEMO ist ein Fusionsreaktor, der nach den ersten Experimenten mit ITER im Jahr 2024 errichtet werden soll und in dem die Erfahrungen mit ITER berücksichtigt sind. Dieses Experiment soll die kommerziellen Möglichkeiten zur Nutzung der Wasserstofffusion demonstrieren und bis zum Jahr 2050 laufen.
- Die Errichtung des endgültigen Fusionsreaktors POWER PLANT wird nicht vor dem Jahr 2045 geschehen und die Energie aus diesem Reaktor wird wahrscheinlich erst nach dem Jahr 2055 zur Verfügung stehen. Zu diesem Zeitpunkt sind nach den Berechnungen in Energie2 die meisten Vorräte an fossilen Energieträgern schon abgebaut, die Energie aus der Wasserstofffusion käme also zu spät, um uns vor einer schweren Energiekrise zu bewahren.
Zu den irrsinnigen Kosten und hier nur zu ITER:
ITERDie Errichtung sollte zunächst gut 5,5 Mrd. Euro kosten (5.896 Mio. EUR in Preisen des Jahres 2008 ). Im September 2008 erklärte der stellvertretende ITER-Direktor Norbert Holtkamp auf dem 25. Symposium zur Fusionstechnologie in Rostock, dass die ursprünglich geplanten Kosten mindestens um 10 Prozent steigen würden, eventuell sogar um 100 Prozent. Zurückzuführen sei dies auf die stark gestiegenen Preise für Rohstoffe und Energie sowie teure technische Weiterentwicklungen.
Im Mai 2010 teilte die Europäische Kommission mit, dass ihr Anteil an den Baukosten von ehemals geplanten 2,7 Milliarden Euro auf 7,3 Milliarden Euro steigen wird. Daraus errechnen sich Gesamtkosten für den Bau von 16 Milliarden Euro.
Leeres Versprechen KernfusionBis es soweit ist, werden allein die Forschungskosten voraussichtlich auf 100 Mrd. Euro geklettert sein.
(...)
Früher als erwartet werden daher auch die Kosten auf den Bundeshaushalt durchschlagen. Bis 2013 kann das für die Bundesrepublik Mehrkosten in Höhe von 230 Mio. Euro bedeuten; bis 2020 steigen sie auf bis zu 900 Mio. Euro.
Zu den Kosten für ITER kommen zusätzlich die bundesdeutschen Mittel zur Förderung der Fusionsforschung. So erhält die Fusions-Community allein in diesem Jahr Förderungen in Höhe von 135 Mio. Euro und damit ein volles Drittel des Energieforschungsetats des zuständigen Bundesministeriums. Insgesamt wurde die Kernfusionsforschung in den vergangenen Jahrzehnten mit 3,3 Mrd. Euro unterstützt. Zum Vergleich: Für die Erforschung der Photovoltaik wurde bislang nur ein Drittel dieses Betrags investiert.
ich bin der Ansicht, dass sich die Fusions-Wissenschaft verselbständigt hat und es schaffte, sich eine bislang unerschöpfliche Geldquelle anzuzapfen - bei Erfolg bislang NULL.
Müsste doch eigentlich ein richtiger Aufreger für den Foristen
sein
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang_AW