Hallo,
im September 14 hatte ich meinen seit Anfang des Jahres laufenden Stromliefervertrag mit 365 AG über Check24 gekündigt und daraufhin von 365 AG auch eine Kündigungsbestätigung per Mail mit Bestätigung des Kündigungstermines 01.01.15 erhalten. Ich habe mich dann nicht mehr weiter darum gekümmert.
Vor wenigen Tagen kam dann plötzlich eine Mail von 365 AG mit einer außerordentlichen Kündigung des Stromliefervertrages zum 23.12.2014, da ein Zahlungsrückstand aufgelaufen wäre.
Tut mir leid. Aber diese vorgehensweise der Almado bzw. 365 ist hier bereits bekannt (
http://forum.energienetz.de/index.php/topic,19175.0.html )
Ich würde an deiner Stelle mal bei der Schlichtungsstelle Energie anrufen (die müssten momentan geöffnet haben) und nachfragen ob dies als endgültige Verweigerung der Problemlösung zu interpretieren ist und sofern möglich direkt ein Schlichtungsverfahren eröffnen. Als Privatkunde ist das für dich kostenlos.
Gegen die Kündigung würde ich per Einschreiben Einwurf Widerspruch einlegen, wobei du das ja scheinbar bereits getan hast (du solltest den Brief unter Zeugen eintüten und einwerfen!).
Ich habe dann in meinen Kontoauszügen nachgesehen und festgestellt, daß 365 AG die monatlichen Abschläge seit Oktober 14 nicht mehr von meinem Konto eingezogen hat. SEPA Lastschriftmandat lag vor, die Einzugsermächtigung wurde nicht widerrufen. Gleichzeitig kam eine Mail von EWD-Inkasso mit einer Forderung über die nicht eingzogenen Abschläge sowie den üblichen Mahngebühren.
Da kam vermutlich eine E-Mail mit "Bitte um Überweisung" die du (sehr wahrscheinlich) in deinem Spamordner finden wirst. Ich werde aktuell von der 365 AG in quasi dem selben Fall "auf Zahlung" verklagt. (Ich habe auf das Lastschriftverfahren bestanden... )
Darauf habe ich der 365 AG per Mail mitgeteilt, daß ich der außerordentlichen Kündigung widerspreche und sie aufgefordert, noch fällige Abschlagsbeträge wieder einzuziehen (dürfte nur noch der für Dezember 14 sein) sowie die mir bereits bestätigte ordentliche Kündigung wieder anzuerkennen.
Dem Inkasso-Büro habe ich unter Vorbehalt und ohne Anerkennung einer Rechtspflicht den Abschlags-Betrag für Oktober und November 14 mit der Zweckbindung überwiesen, diesen ausschließlich für die aufgelaufenen Rückstände (Abschlagsbeträge) zu verwenden, eine Zahlung von Gebühren oder Zinsen habe ich abgelehnt.
Mittlerweile hatte ich in den mir bei Vertragsabschluß damals übersandten AGB von Almado nachgesehen, dort ist nirgendwo erwähnt, daß mit einer Kündigung des Vertrages auch das Lastschriftmandat enden würde.
Da deine AGB vermutlich die selben wie bei mir sind steht es nicht drin. Almado/365 fantasiert sich da etwas zusammen.
Da ich gerade meine Klageerwiederung vorbereite habe ich mal geschaut wie viele Seiten ich drucken muss... aktuell sind es knapp 180.
Für Dezember ist übrigens höchstwahrscheinlich gar kein Abschlag mehr fällig. Auch bei dir sind sehr wahrscheinlich nur 11 Abschläge vereinbart. (Teil den Jahresbetrag durch deinen Abschlag und schau ob es ca. 11 oder 12 ist).
Angeblich will mir 365 AG eine Mail geschickt habe, wo sie mir mitteilte, daß ich nach meiner Kündigung die monatlichen Abschläge selbst überweisen müßte, allerdings habe ich so eine Mail nie bekommen.
Schau mal in deinem Spamordner. Beim erstellen meiner Klageerwiderung habe ich mir den Quelltext mal etwas genauer angeschaut... ich zitiere aus meiner Klageerwiederung:
18) Die E-Mails der Klägerin werden regelmäßig um mehrere Stunden (teilweise erst am nächsten Tag) verspätetet zugestellt.
Beispielhaft seien hier die Kündigungsbestätigung vom XXXX, die E-Mail vom XXXX, die E-Mail vom XXXX, die E-Mail vom XXX sowie die E-Mail vom XXXX genannt.
B e w e i s : Anlagen
[32] Quelltext Kündigungsbestätigung
[45] Quelltext zur E-Mail
[48] Quelltext zur Mail
[58] Auszug des Quelltexts der Mail von Almado
[76] Auszug des Quelltexts der Mail von Almado
Beispielhaft erkläre ich die einzelnen Punkte des Quelltext anhand von [32]:
„Received: from mail.almado.info (mail.almado.info [5.10.179.156])
by XXX.XXX.de (Postfix) with ESMTPS id 0E908158B80C
for <XXXXX>; Mon, 15 Sep 2014 21:06:58 +0200 (CEST)“
In diesem Punkt beschreibt der Quelltext, dass der Server XXXX (der für mich zuständige Mailserver) am 15.09.2014 um 21:06:58 Uhr die E-Mail von mail.almado.info erhalten hat.
„Received: from CRM_PC-51 (unknown [192.168.0.194])
by mail.almado.info (Postfix) with ESMTPA id A291B2D735
for <XXXXXX>; Mon, 15 Sep 2014 21:06:57 +0200 (CEST)“
In diesem Punkt beschreibt der Quelltext, dass der Server mail.almado.info (sehr wahrscheinlich der zuständige Mailserver der Klägerin) am 15.09.2014 um 21:06:57 die E-Mail von 192.168.0.194 (vermutlich der Absende Computer/Nutzer) erhalten hat.
„Date: Mon, 15 Sep 2014 12:08:58 +0200“
In diesem Punkt beschreibt der Quelltext den für den Mailclient relevanten Zeitpunkt an dem die E-Mail abgesendet wurde.
Bei allen Punkten ist die Zeitzone auf +0200 (CEST) also der für Deutschland relevanten Uhrzeit festgelegt. Diese unterschiedlichen Uhrzeiten können potenziell dazu führen, dass die Korrespondenz im Spam-Ordner des Empfängers landet oder zwischen bereits gelesenen anderen E-Mails untergeht. Ob die Klägerin absichtlich oder aus Unwissen mit diesen Methoden arbeitet wage ich nicht zu entscheiden. Auffällig bleibt es jedoch.
Bei mir hat dies zuverlässig dazu geführt, dass wegen "gefälschter Absendezeit" die Mails im Spam gelandet sind (bis ich die Domain auf die Whitelist gesetzt habe).
Ich würde dir empfehlen da auch mal draufzuschauen...
Heute kam dann eine Mail, daß 365 AG auf der außerordentlichen Kündigung besteht. Ich werde nun rechtlich dagegen vorgehen. Hier wird versucht, durch eine selbst provozierte außerordentliche Kündigung eine korrekte Jahresabrechnung mit Bonuszahlung zu vermeiden
Du hast das Geschäftsmodell durchschaut...
Wer hat noch ähnliche Erfahrungen dieser Art gemacht? Gibt es eine Rechtsanwalt-Empfehlung in dieser Sache?
Über Hinweise würde ich mich sehr freuen...
Da ich schon vor Kündigung von der Problematik wusste hatte ich eigentlich rechtzeitig die Schlichtungsstelle eingeschaltet. Unterm Strich führte dies dazu, dass die 365 AG mich aktuell auf Zahlung verklagt. An deiner Stelle würde ich zuerst versuchen die SE einzuschalten, wenn du eine Rechtsschutz hast eventuell auch direkt zum Anwalt.
Wenn ich etwas mehr Zeit habe kann ich noch den einen oder anderen Punkt aus meiner Klageerwiderung mit dir teilen... aktuell habe ich aber leider nicht ausreichend Zeit. Allerdings würde ich mal schauen ob die 365 nicht schon vorher per SEPA-Basislastschrift bei dir abgebucht hat. Bei mir war dies (u.a.) der Fall.
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