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Autor Thema: Erfahrungsbericht - Volle Konfrontation mit almado...  (Gelesen 38774 mal)

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Offline bergland

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Erfahrungsbericht - Volle Konfrontation mit almado...
« am: 19. Februar 2014, 21:07:03 »
Hi!

Ich möchte euch heute meine Erfahrungen mit almado schildern. Das ist auf keinen Fall eine Anleitung zum Nachmachen. almado hat in der bisherigen Auseinandersetzung viele Fehler gemacht, so dass ich Stand: heute ziemlich gut dastehe. Ändern kann sich das jedoch nur, sofern almado mich verklagt und gegen mich gewinnt…

Ich erwähne hier besser noch ein mal, dass ich im Bereich "Immergrün" Kunde geworden bin...

Was ist passiert?

Ich habe einen Paketvertrag geschlossen 3200kw/h beginnend zum 01.10.2012. Der Vertrag ist normal gestartet und ich war auch betroffen von der Preiserhöhung Ende November 2012. almado ruderte damals relativ schnell zurück. Weil ich erst relativ spät erkannte, was für ein Laden almado ist, kümmerte ich mich sehr lange nicht, sondern zahlte einfach den Abschlag. Dieser lag übrigens seit dem ersten Tag 10% über dem Abschlag, den der vereinbarte Verbrauch von 3200kw/h normalerweise erwarten lassen würde. Auch das bemerkte ich nicht.

Als im September aufgrund eines Fehlers meiner Bank eine Lastschrift an almado zurückging, ging der Ärger jedoch los. Ich bezahlte den offenen Betrag per Überweisung sofort nach und erhielt die Information, dass ich bis auf Weiteres vom Lastschriftverfahren ausgeschlossen sei. Kurz danach bat man mich jedoch um Teilnahme am SEPA Verfahren. Ich unterschrieb und schickte auch dieses Formular zu almado.

Da ich in der Zwischenzeit keine Information über eine Preiserhöhung erhalten hatte, entschied ich auch weiter Kunde zu bleiben, denn die 25% Neukundenbonus ließen almado weiter als attraktiven Anbieter erscheinen.

Da ich auf meine unterschriebene SEPA Erklärung nichts weiter gehört hatte, übermittelte ich almado zum 01.10. den Zählerstand mit der Bitte eine Abrechnung zu erstellen. Meine Schätzung war zum Glück ziemlich genau richtig, so dass ich bei ca. 3100kw/h für das erste Belieferungsjahr herauskam.

Ich hörte wochenlang nichts von almado. Erst Mitte November bekam ich Post von einem Inkassobüro mit der Information, dass ich den Oktoberabschlag nicht bezahlt hätte.

Da ich vorher weder von almado eine Information zu SEPA, einer offenen Forderung oder anderen Dingen erhalten hatte, begann ich sofort damit, den gesamten Vertrag ein mal zu prüfen, denn das Vorgehen erschien mir vor dem geschilderten Hintergrund mindestens unorganisiert und frech.

Nach Prüfung aller vorliegenden Informationen, erklärte ich almado, keine weiteren Abschläge mehr zu bezahlen, bis eine Abrechnung erstellt sei. Gleichzeitig erstellte ich für almado eine Abrechnung, auf Basis meines Verbrauches. Nach der Überzahlung von 10% (erhöhte Abschläge) und den Neukundenbonus hatte ich ein Guthaben von über 270EUR. Ich erklärte almado die Aufrechnung. Dies ist lt. AGB so lange möglich, wie almado meiner Forderung nicht widerspricht. Dem Inkassobüro teilte ich mit, dass eine Verpflichtung zur Vorlage einer Vollmacht besteht.

Selbstverständlich reagierte almado nicht und widersprach so auch nicht meiner Aufrechnungserklärung oder Forderung nach dem Neukundenbonus. Ich rief daraufhin Mitte Dezember bei almado an und fragte nach der Abrechnung. Man erklärte mir, dass man eine Abrechnung erst zum 01.01. erstellen wolle. Dies steht im krassen Gegensatz zu den Normen des Energiewirtschaftsgesetzes - das interessierte den Hotlinemitarbeiter aber nicht.

Währenddessen erhielt ich immer wieder Post vom Inkassobüro mit immer neuen Abschlagsforderungen. almado kündigte mir zu Mitte Januar fristlos. Dieser Kündigung widersprach ich natürlich - obwohl ich eigentlich ganz froh war, mit dem Laden nichts mehr zu tun zu haben.

Zum 15.01. lies ich den Zählerstand ab und übermittelte ihn meinem neuen Energieanbieter. Ich habe mein „Guthaben“ bei almado zum Glück komplett aufgebraucht.

Vor einigen Tagen rief mich ein Mitarbeiter von almado unverhofft an und bat um ein Gespräch, da es offene Forderungen gäbe. Ich teilte dem Mitarbeiter mit, dass ich nur auf schriftliche Einlassungen von almado reagieren werde und das zum heutigen Tage keine offene Forderung mehr bestehen könne, da keine ordnungsgemäße Abrechnung vorläge. Damit war das Gespräch beendet

Das ist zwei Wochen her. Seitdem herrscht mal wieder Stillte.

Bis heute habe ich keine Abrechnung von almado erhalten…

Sicher wird einigen Forumsmitgliedern einiges an Kritik zu meinem Vorgehen einfallen - z.B. Verweise auf die AGB, die das Zurückhalten von Abschlägen usw. verbieten, sowie Hinweise zum Thema Aufrechnungen… Das ist OK.

Wie geht es jetzt weiter? almado und das Inkassobüro werden sicher einige Textbausteine für mich übrig haben. Ich hoffe mittlerweile darauf, dass almado mich versucht, zu verklagen. Dann kann ich mich endlich mal qualifiziert über den Energiebelieferungsvertrag mit Jemandem auseinandersetzen (vorausgesetzt die almado Anwälte schreiben vernünftige Schriftsätze). Die drohenden Kosten sind es mir mittlerweile durchaus wert, auch wenn ich ein vollständiges Unterliegen vor Gericht für beinahe ausgeschlossen halte.

Falls Interesse besteht, berichte ich gerne weiter, sobald es Neuigkeiten gibt.
« Letzte Änderung: 19. Februar 2014, 21:10:43 von bergland »

Offline bolli

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Re: Erfahrungsbericht - Volle Konfrontation mit almado...
« Antwort #1 am: 20. Februar 2014, 10:42:24 »
Das Vorgehen zum Thema Aufrechnung finde ich in Ihrem Fall durchaus o.k., da es zum einem NACH Abschluss des ersten Belieferungsjahres stattfand und zweitens Sie gegenüber Almado die Aufrechnung schriftlich erklärt und begründet haben. Da könnte Almado sich ja gegen wehren, wenn sie einen Grund hätten. Insofern sehe ich da nicht das Riesenproblem.

Und interessant sind solche Dinge natürlich immer bis zum Schluß, daher würde ich mich über eine Berichterstattung bis zum Ende freuen und Almadokunden, denen ähnliches bevrosteht, sicher auch.

Offline Didakt

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Re: Erfahrungsbericht - Volle Konfrontation mit almado...
« Antwort #2 am: 20. Februar 2014, 12:42:42 »
@ Bergland,

da haben Sie Almado wirklich ein Schnippchen geschlagen, das  sicher nicht geschmeckt haben dürfte! :D § 40 (3) EnWG war der Schlüssel dafür, den Sie geschickt genutzt haben. Die werden sich zweimal überlegen, ob sie auch künftig ihre diesbezüglichen Pflichten über ein verträgliches Maß hinaus vernachlässigen werden. Ihr Vorgehen könnte ja Schule machen.

Rechtliche Schritte gegen Sie sind nach Lage des Falles kaum zu befürchten.  Was soll denn da bei einem Null-Saldo evtl. noch eingeklagt werden?
Wehren Sie alles ab, was da möglicherweise noch auf Sie zukommen sollte. Wer schreibt, der bleibt! ;)

« Letzte Änderung: 09. Februar 2015, 18:51:38 von DieAdmin »

Offline berghaus

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Re: Erfahrungsbericht - Volle Konfrontation mit almado...
« Antwort #3 am: 20. Februar 2014, 20:15:01 »
Ich frage mich, warum Almado gekündigt hat.

Verweigerung des Bonus ist die eine Sache, hohe Preise im zweiten Jahr die andere.

Und verlängert sich der Vertrag nicht um 12 Monate, wenn nicht fristgerecht gekündigt wird - von beiden Seiten!?

berghaus 20.02.14

Offline khh

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Re: Erfahrungsbericht - Volle Konfrontation mit almado...
« Antwort #4 am: 20. Februar 2014, 21:29:21 »
Hallo @berghaus,

@bergland schrieb doch im Eröffnungsbeitrag, dass Almado Mitte Januar 2014 fristlos gekündigt hat (m. E. rechtswidrig) wg. Nichtzahlung von Abschlagszahlungen ab Oktober 2013, also für das 2. Vertragsjahr.

Es stellt sich allerdings die Frage, welche Abschläge Almado fordert, schließlich gab es für das 1. Vertragsjahr noch keine Abrechnung, mit der für das Folgejahr erst mitgeteilt wird, wann welche Abschläge fällig sind. ???

Gruß, khh
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Offline Didakt

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Re: Erfahrungsbericht - Volle Konfrontation mit almado...
« Antwort #5 am: 20. Februar 2014, 22:39:14 »
Zitat von: @ bergland
Währenddessen erhielt ich immer wieder Post vom Inkassobüro mit immer neuen Abschlagsforderungen. almado kündigte mir zu Mitte Januar fristlos. Dieser Kündigung widersprach ich natürlich - obwohl ich eigentlich ganz froh war, mit dem Laden nichts mehr zu tun zu haben.

Diese Aussage besagt doch, dass die Kündigung (wenn auch fragwürdig) von @ Bergland akzeptiert wurde. Hinsichtlich des Bonus braucht er Almado nun nicht mehr nachzulaufen. Für seinen Energiebezug hat er bis zum Ablauf der Belieferung bezahlt. Was will ihm Almado also noch?  Etwa seiner Aufrechnung mit einer Einrede begegnen? Das wage ich zu bezweifeln! Und wenn, dann hat er keine schlechten Karten. Soll Almado doch (wegen der Inanspruchnahme des vertraglich zugesagten Bonus durch den Kunden ?) klagen.  8) bleiben kann er! ;)

Offline khh

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Re: Erfahrungsbericht - Volle Konfrontation mit almado...
« Antwort #6 am: 21. Februar 2014, 01:45:43 »
Ich möchte euch heute meine Erfahrungen mit almado schildern. Das ist auf keinen Fall eine Anleitung zum Nachmachen. almado hat in der bisherigen Auseinandersetzung viele Fehler gemacht, so dass ich Stand: heute ziemlich gut dastehe. ...

Womöglich ist das doch eine gute Möglichkeit, wie man almado/365 AG bei entsprechendem Ablauf auf relativ einfache Art und Weise beikommen kann:

Bekanntlich ist die Kündigung (aus Nachweisgründen per Einschreiben) eine einseitige zugangs-bedürftige Willenserklärung und bedarf für die Wirksamkeit nicht einer Annahme oder Bestätigung durch den Kündigungsempfänger!

Als 365 AG – Kunde sollte man daher künftig besser darauf verzichten, inhaltlich des Kündigungs-schreibens eine Kündigungsbestätigung zu verlangen. Ist der Liefervertrag form- und fristgerecht zum Ablauf des 1. Lieferjahres ordentlich oder sondergekündigt und wird die Kündigung gar nicht oder nicht ordnungsgemäß bestätigt, sollte man vllt. (zunächst) nicht reagieren.

Erst wenn einem der beauftragte neue Versorger mitteilt, dass der vorgesehene Wechsel mangels Abmeldung der 365 AG beim Netzbetreiber nicht möglich ist, muss man das wohl schriftlich gegenüber dem Wechselbehinderer reklamieren. Außerdem ist mit Fristsetzung etc. anzumahnen, wenn die Schlussrechnung nicht innerhalb von 6 Wochen nach Vertragsende zugeht.

Ausgenommen eine ordnungsgemäße Schlussrechnung mit Bonus (was aber wohl nach derzeitigem Erkenntnisstand unwahrscheinlich sein dürfte), kann dem Kunden nichts Besseres passieren, als dass die 365 AG die Belieferung über das Vertragsende hinaus fortsetzt. Man kommt dann in eine ähnlich komfortable Situation, wie von @bergland beschrieben:

Bei einer Belieferung ohne Vertragsgrundlage entfällt die Verpflichtung, weiterhin Abschläge leisten zu müssen. Bei Einstellung jeglicher Zahlungen wird die 365 AG nach erfolglosen Mahnungen selbst fristlos kündigen (siehe obiges Beispiel). Gegen den nach endgültiger Liefereinstellung wohl zu leistenden Wertersatz (höchstens auf Grundlage des Almado-Preises aus dem 1. Lieferjahr bzw. eines ggf. günstigeren Grund- und Arbeitspreises des beauftragten neuen Versorgers) kann man dann die eigene Bonusforderung und eventuelle weitergehende Schadensersatzansprüche aufrechnen! :)

Sollte die 365 AG darauf mit einer gerichtlichen Klage reagieren, kann man dem m.E. mit großer Gelassenheit entgegen sehen.
« Letzte Änderung: 09. Februar 2015, 16:39:25 von DieAdmin »
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Offline bergland

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Re: Erfahrungsbericht - Volle Konfrontation mit almado...
« Antwort #7 am: 21. Februar 2014, 10:56:07 »
Ich frage mich, warum Almado gekündigt hat.

Verweigerung des Bonus ist die eine Sache, hohe Preise im zweiten Jahr die andere.

Und verlängert sich der Vertrag nicht um 12 Monate, wenn nicht fristgerecht gekündigt wird - von beiden Seiten!?

berghaus 20.02.14

almado hat mit der Begründung "Nichtzahlung der Abschläge" fristlos gekündigt. Das ist natürlich rechtlich nicht in Ordnung; für mich jetzt aber im Ergebnis relativ egal. Ich werde gerne weiter berichten, sobald sich etwas tut. Wobei ich davon ausgehe, dass sicher wieder einige Zeit ins Land gehen wird, bis ich das nächste mal etwas von dort höre....


Offline Hurraapostel

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Re: Erfahrungsbericht - Volle Konfrontation mit almado...
« Antwort #8 am: 25. Februar 2014, 16:18:35 »
 :o :o :o

In er ganzen Schilderung sind einige Dinge nicht stimmig, zudem halte ich es einerseits für mutig, aber andererseits auch für fahrlässig und äusserst gefährlich, die Angelegenheit auf diese Art und Weise anzugehen. Zudem muss man hier trennen und zwar zwischen der Almado und dem Inkassobüro (auch wenn es sich bei letzterem sicherlich um einen Ableger (Tochterunternehmen der almado/365AG)) handelt.

Mit der Übergabe der Kostennote teilt ein Inkassounternehmen automatisch mit, das eine Forderung nun durch das Inkassounternehmen eingetrieben wird. Entgegen der Meinung von Bergland ist es nicht nötig, das ein Inkassounternehmen eine Vollmacht vorlegt - denn die haben gar keine Vollmacht!

Die Forderung von (in diesem Falle Almado) wurden gänzlich an das Inkassounternehmen abgetreten, Hier werden Summen genannt, die zuweilen um ein Vielfaches höher sind, als die ursprüngliche Forderung! Aber niemals bezieht sich ein Inkassounternehmen auf irgendwelche Abschläge, die nicht bezahlt wurden.

Bekommt man Post von einem Inkassounternehmen ist guter Rat nötig und den bekommt man nur bei einem Rechtsanwalt. Es reicht auf keinen Fall, der Inkassoforderung zu widersprechen, mit der Begründung "die ursprüngliche Forderung sei unrechtens", vor allem weil die das nicht interessiert - da sie nix mit der ursprünglichen Forderung zu tun haben. Die werden sich auch Zeit lassen, den die Zeit spielt "Zinsen" in das Säckel ...  :'(

Letztendlich kann ich Bergland nur raten, die Füße in die Hand zu nehmen und mit dem ganzen Kladeradatsch zu einem guten Anwalt zu laufen, um noch zu retten, was rettbar ist. Alles andere wird extrem teuer!  ::)
Wer bei der 365AG abschließt, ist selber schuld! :-p

Offline Didakt

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Re: Erfahrungsbericht - Volle Konfrontation mit almado...
« Antwort #9 am: 25. Februar 2014, 17:24:47 »
@ Hurraapostel

Zitat von: Ihnen
Entgegen der Meinung von Bergland ist es nicht nötig, das ein Inkassounternehmen eine Vollmacht vorlegt - denn die haben gar keine Vollmacht!

Wie kommen Sie denn darauf? Natürlich bedarf es einer Vollmacht oder Abtretungserklärung durch den Gläubiger, bevor ein Inkassounternehmen tätig werden kann. Sonst könnte ja jeder "Heini" mit einem Zahlungseinzug aufwarten. Bitte nicht gleich die große Angst vor diesen Haien schüren! Und diese in die eigene Wohnung zu lassen, verbietet sich ohnehin schon mal ganz und gar.

Ganz so einfach wie Sie es hier darstellen, ist @ bergland den Abzockern nicht ausgeliefert!

Zunächst ist ja wohl die Frage nach der Rechtmäßigkeit der Forderung von Almado zu stellen und zu klären, der ja auch eine Forderung von @ bergland gegenübersteht!

Wer zu Unrecht eine Zahlungsaufforderung eines Inkassodienstleisters erhält, sollte dem Inkassodienst schriftlich mitteilen, dass die Forderung unrechtmäßig ist und auch die Gründe für den Einwand nennen. Dann muss der Inkassodienstleister dem Einwand nachgehen und gegebenenfalls durch Nachfrage beim Gläubiger prüfen, ob die Forderung zu Recht besteht.

Bekommt der Betroffene dann weiter Mahnungen, ist es ratsam, sich an einen Anwalt zu wenden, um das weitere Vorgehen abzusprechen.

Offline khh

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Re: Erfahrungsbericht - Volle Konfrontation mit almado...
« Antwort #10 am: 25. Februar 2014, 19:03:16 »
... Bitte nicht gleich die große Angst vor diesen Haien schüren! ...

So ist es, für die Eintreibung einer Forderung haben Inkassounternehmen nicht mehr Rechte
oder Möglichkeiten, wie jeder andere Gläubiger auch. Oftmals ist die Einschaltung des Inkasso-dienstleisters nur "Theaterdonner", um den angeblichen Schuldner zu verunsichern oder einzuschüchtern (leider wohl häufig erfolgreich :().
Wenn die zugrundeliegende Forderung unberechtigt ist, dann wird durch eine Forderungsabtretung an ein Inkassounternehmen oder durch deren Beautragung nichts "extrem teuer" und es besteht auch keinerlei Anlass, sofort zum Anwalt zu laufen, "um noch zu retten, was rettbar ist".

@Hurraapostel,
es ist auch nicht ersichtlich, was an der Schilderung von @bergland nicht stimmig sein soll. Wenn Sie anderer Meinung sind, dann kann das ohne Begründung nicht hilfreich sein !

Gruß, khh
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Offline bergland

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Re: Erfahrungsbericht - Volle Konfrontation mit almado...
« Antwort #11 am: 25. Februar 2014, 19:08:15 »
Hallo!

Es gibt Neuigkeiten. Dazu weiter unten mehr....

Erstmal mische ich mich gerade noch ein mal kurz ein:

Didakt liegt hier mit seinen Ausführungen grundsätzlich richtig bzw. ich teile seine/ihre Rechtsauffassung.

Für die meisten Personen wäre es in diesem Stadium der Auseinandersetzung sicher sinnvoll, mit einem Anwalt das Vorgehen zu besprechen...die meisten Anwälte würden natürlich auch eher zur Vorsicht raten; das ist auch nicht falsch. Ich habe ja auch geschrieben, dass dies keine Anleitung zum Nachmachen ist.

Da ich zum Glück den Anwalt quasi nebenan habe, ist die ganze Sache für mich nicht so dramatisch. Sobald es akut wird, kann auch ich eine Vollmacht unterzeichnen, so dass das Problem einer Lösung zugeführt wird.

Es gibt nun auch übrigens Neuigkeiten!
almado/immergrün/365 hat mir eine Abrechnung zugeschickt. Die Forderung summiert sich auf über 500€.

Die Abrechnung ist absolut ungeordnet und unverständlich. almado scheint wohl wirklich der Meinung zu sein, wirksam mehrere Preiserhöhungsrunden durchgeführt zu haben. Außerdem wird eine Grundgebühr für 3 Monate in Höhe von 19,95€ berechnet (vgl. hierzu das 6-seitige Schreiben "Gewinnen Sie ein iPad" - mit integrierter AGB und Preisänderung). Hinzu kommt ein "Nichterfüllungsschaden" (wahrscheinlich, weil man der Meinung ist, man durfte fristlos kündigen), diverse Mehrverbräuche (weil meine übermittelten Zählerstände nicht korrekt berücksichtigt worden sind und dadurch diverse Abweichungen gegenüber dem "Paketverbrauch" auftreten.

4 meiner gezahlten Abschläge tauchen in der Berechnung gar nicht auf und die Summe der Abschläge ist ebenfalls falsch berechnet. Dies werde ich almado ein paar Tage vor Ablauf der Zahlungsfrist mitteilen.

Die Abrechnung leite ich außerdem direkt zur Bundesnetzagentur weiter, da sie diverse §§ des Energiewirtschaftsgesetzes verletzt.

Zahlen werde ich natürlich nicht. Mit meiner Gegenforderung kommt nämlich glücklicherweise ein Streitwert zustande, der mir die Berufung beim Landgericht ermöglicht, wenn die Kiste beim Amtsgericht baden geht....

Ich überlege momentan, ob ich noch die Schlichtungsstelle einschalte - das würde jedoch für eine Lösung mit wenig Bürokratie sorgen und somit günstiger für almado sein, als wirklich gegen mich zu klagen.... Naja, ich bin noch in der "Überlegungsphase" berichte aber weiter....

Gerne würde ich natürlich eine Menge Schriftverkehr hier hoch laden - almado liest hier jedoch sicher mit - und so einfach möchte ich es Ihnen auch nicht machen. Daher teile ich hier auch immer nur ungefähre Zahlen u.Ä. mit. Ich bitte das zu entschuldigen. Nach Abschluss der Angelegenheit, lade ich gerne alle Informationen mit ein paar Schwärzungen hoch...


Offline Didakt

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Re: Erfahrungsbericht - Volle Konfrontation mit almado...
« Antwort #12 am: 25. Februar 2014, 20:13:46 »
@ bergland,

hallo, nach meinem Eindruck haben Sie Ihre Angelegenheit voll im Griff und wissen, was Sie zu tun und zu lassen haben. Das ist gut so, und lassen Sie sich nicht unterkriegen. Insofern benötigen Sie an sich gar keinen Ratschlag mehr aus dem Forum.

Deshalb ein letzter Vorschlag von mir zum nötigen Verfahrensablauf und zur Sicherung gerichtsverwertbarer Belege:

Widersprechen Sie der Almado-Abrechnung unter Vorlage einer von Ihnen aufgestellten Gegenrechnung mit Angabe aller relevanten Abrechnungsdaten. Schreiben Sie Almado, dass Sie deren Forderung als rechtsgrundlos (unrechtmäßige Preisanpassungen usw.) betrachten und sie deshalb nicht fällig ist. Fordern Sie Almado zu einer Stellungnahme innerhalb von 4 Wochen auf mit gleichzeitigem Hinweis darauf, dass Sie die Angelegenheit der Schlichtungsstelle zur weiteren Bearbeitung vorlegen werden, falls Ihren Ansprüchen nicht Rechnung getragen werden sollte. Nicht vergessen: Post per Einschreiben Rückschein!

Aus jetziger Sicht würde ich die Inanspruchnahme der Schlichtungsstelle nicht verwerfen!

Viel Erfolg weiterhin! :)


Offline Hurraapostel

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Re: Erfahrungsbericht - Volle Konfrontation mit almado...
« Antwort #13 am: 26. Februar 2014, 01:18:20 »
@ Hurraapostel

Zitat von: Ihnen
Entgegen der Meinung von Bergland ist es nicht nötig, das ein Inkassounternehmen eine Vollmacht vorlegt - denn die haben gar keine Vollmacht!

Wie kommen Sie denn darauf? Natürlich bedarf es einer Vollmacht oder Abtretungserklärung durch den Gläubiger, bevor ein Inkassounternehmen tätig werden kann.

Eine Abtretungserklärung, da gebe ich Ihnen recht. Doch mit Vollmacht hat das nichts zu tun! Und im Übrigen kann in unserem Rechtssystem durchaus jeder "Heini" vorgeben, eine Forderung gegen einen Dritten zu haben, solange sich kein Kläger findet, der dagegen vorgeht.

Wer zu Unrecht eine Zahlungsaufforderung eines Inkassodienstleisters erhält, sollte dem Inkassodienst schriftlich mitteilen, dass die Forderung unrechtmäßig ist und auch die Gründe für den Einwand nennen. Dann muss der Inkassodienstleister dem Einwand nachgehen und gegebenenfalls durch Nachfrage beim Gläubiger prüfen, ob die Forderung zu Recht besteht.

Yup und nu? Der Gläubiger, in diesem Falle die Almado GmbH wird das positiv bestätigen, wenn es überhaupt soweit kommt. Wir drehen uns also im Kreis - der eine sagt das, der andere was anderes - und wo liegt die Lösung des Falles?
Bekommt der Betroffene dann weiter Mahnungen, ist es ratsam, sich an einen Anwalt zu wenden, um das weitere Vorgehen abzusprechen.

Wenn es dann nicht schon zu spät ist. Auch hier kommen möglicherweise Fristen ins Spiel.

Letztendlich wird jeder Einzelne hier sein Anliegen durch eine Klage vor einem deutschen Gericht durchsetzen müssen und auch da liegt ein Problem - die deutschen Gerichte sind heute schon hoffnungslos überfordert, da  viel zu viele Verfahren. Im Grunde genommen wäre hier die Bundesnetzagentur oder die Schlichtungsstelle gefragt.

Die Bundesnetzagentur ist in meinen Augen extrem schwerfällig - ich durfte mit denen einmal wegen eines Telefonanschlusses verhandeln. Geholfen hat es, aber erst nach Monaten - letztendlich stand ich über 4 Wochen ohne Telefonanschluss da. Mit der Schlichtungsstelle habe ich noch keine Erfahrungen! Aber auch das werde ich nun ausprobieren. "Hexen" können die jedoch auch nicht. Und wie schnell almado auf irgendwelche Schreiben antwortet (oder auch nicht), durften wir alle wohl schon feststellen.

Mir liegt es absolut fern, hier jemandem zu sagen "Du machst das falsch" - zumal ich selber nicht weiss, wie´s richtig geht. Tatsache ist jedoch, wir sind alle (und zwar jeder für sich alleine) unseres Glückes, oder Erfolges Schmied.

Was mir persönlich bei der ganzen Sache furchtbar sauer aufstößt, das unser Gesetzgeber solchen Unternehmen wie "almado" Tür und Tor für deren Machenschaften öffnet. Und letztendlich sind wir die Dummen!
Wer bei der 365AG abschließt, ist selber schuld! :-p

Offline Bodensatz

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Re: Erfahrungsbericht - Volle Konfrontation mit almado...
« Antwort #14 am: 26. Februar 2014, 08:51:27 »
Ich halte es auch für falsch sofort zu einem Anwalt zu gehen, sobald man Mahnungen bekommt.

Entweder sind die Mahnungen gerechtfertigt und dann begleicht man die Forderungen, oder sie sind nicht gerechtfertigt und dann zahlt man nicht.
Ginge man sofort zum Anwalt, müsste man dessen Arbeit selbst bezahlen.  Dann könnte man sich den Umweg sparen und gleich die Forderungen begleichen.
Wenn man sich so unsicher ist, was richtig und was falsch ist, und was zu tun ist, dann sollte man erst gar nicht zu einem anderen Anbieter wechseln, sondern bei den örtlichen Versorgern bleiben.

Inkassounternehmen haben sicher ihre Daseinsberechtigung, weil es genügend Leute gibt, die es mit dem Bezahlen nicht so genau nehmen. Bei einigen größeren Anbietern im Endkundengeschäft, werden Inkassounternehmen aber offensichtlich missbraucht.
Ein Inkassounternehmen ist ein Gläubiger, wie jeder andere auch. Wenn die eine Forderung haben, dann bleibt denen am Ende auch nur der Gang vor Gericht. Wenn der angebliche Gläubiger dann einen RA beauftragt, dann muss der Kläger diesen bezahlen, sofern das Gericht feststellt, dass die Forderungen unberechtigt waren.

Deswegen meine ich, dass Bergland die Sache ganz ordentlich macht.

Bei TK-Unternehmen und halbseidenen Versorgern muss man einfach konsequent sein und sollte sich nicht von deren Brüllerei einschüchtern lassen, denn sonst zahlt man drauf.


 

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