Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: E.ON Hanse Kalkulation zum Nachlesen  (Gelesen 8155 mal)

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Offline Sprock

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E.ON Hanse Kalkulation zum Nachlesen
« am: 21. November 2005, 14:16:08 »
Wie erwartet hat E.ON Hanse keine prüffähige Kalkulation offengelegt.

Unter http://www.eon-energie.com/popup_preisoffenlegung/index.htm kann auf der Internetseite nachgelesen werden was E.ON Hanse unter Kalkulation versteht.

Gruß

Sprock

Offline RR-E-ft

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E.ON Hanse Kalkulation zum Nachlesen
« Antwort #1 am: 21. November 2005, 14:29:22 »
@Sprock

Mit \"Hier erfahren Sie alles über....\" wird natürlich dick aufgetragen.

Lauter ehrliche Antworten, zum Beispiel auf die Frage \"Warum legen wir die Gaspreise offen?\" ohne jedweden Hinweis auf den Gaspreisprozess.

Die Gaspreise liegen doch schon immer offen, wurden ja wohl in der Presse veröffentlicht.

Die Frage \"Warum haben wir die Kalkulation nicht schon längst offen gelegt?\" fehlt allerdings, womöglich, weil man darauf gleich gar keine Antwort hatte.

Nun ja.

Sieht doch sehr übersichtlich aus.
Nichts anderes hatte man erwartet.

Etwas für schlichte Gemüter, wozu man den gemeinen Gaskunden wohl zählt.

Wie sich nun aber die Bezugskosten, die Netzentgelte, die Vertriebskosten errechnen sollen, bleibt offen....

Dazu bleibt man - jedenfalls an dieser Stelle - jedweden Nachweis schuldig.

In der Sprache der E.ON- Controller dürfte fraglich sein, ob Helga dieses schlichte Zahlenwerk ohne weiteres nachvollziehen kann, zumal wenn sie SPIEGEL- Leserin sein sollte.

Denn allein darum geht es.


Wenn die Kunden dabei schon \"alles\" erfahren, kann man natürlich auch noch der Meinung sein, man gehe damit weit über das hinaus, was das Gericht gefordert hätte:


http://de.today.reuters.com/news/newsArticle.aspx?type=companiesNews&storyID=2005-11-21T122757Z_01_HUM144872_RTRDEOC_0_DEUTSCHLAND-FIRMEN-EON-HANSE.xml


Möglicherweise hatte man Helga aber auch nur falsch verstanden.

Das Gericht hat nicht die Offenlegung der Gaspreise, sondern die nachvollziehbare und prüffähige Offenlegung der Preiskalkulation verlangt.


Die interne Verwendung des Vornamens erinnert ggf. an eine Assoziation an Cathrina und andere Wirbelstürme und herbstliche Sturm-Tiefs.



Freundliche Grüße
aus Jena




Thomas Fricke
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Offline lunatic71

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E.ON Hanse Kalkulation zum Nachlesen
« Antwort #2 am: 21. November 2005, 15:17:12 »
Als Betriebswirt kann ich nur hoffen, das dass Gericht diese Kalkulation nicht anerkennt.

Hier fehlt komplett die Aufschluesselung wie die verschiedenen Kosten entstehen, welche Faktoren beruecksichtigt sind.

Diese zugegeben schoene Darstellung liest sich wie die Aufpreisliste eines Neuwagens.

Also EON, bitte wirkliche Transparenz schaffen.

Gruss

Lunatic

Offline RR-E-ft

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E.ON Hanse Kalkulation zum Nachlesen
« Antwort #3 am: 21. November 2005, 15:51:11 »
@Lunatic71

Als Betriebswirt können Sie dem Versorger und dem Gericht ggf. mitteilen, wie eine Offenlegung der Kalkulation auszusehen hat.

Ihre dringende Bitte um echte Transparenz  müssten Sie schon dorthin richten.


Passend:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,386058,00.html


Freundliche Grüße
aus Jena



Thomas Fricke
Rechtsanwalt

Offline lunatic71

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E.ON Hanse Kalkulation zum Nachlesen
« Antwort #4 am: 21. November 2005, 16:37:12 »
Ich denke hier lesen genug Versorger mit, oder ????
Die Anfrage direkt an einen Versorger zustellen, ist i. M. noch reine Zeitverschwendung.

Wir wissen ja alle, wie argumentiert wird

Offline RR-E-ft

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E.ON Hanse Kalkulation zum Nachlesen
« Antwort #5 am: 21. November 2005, 19:11:09 »
E.ON Hanse legt erstmals Gaspreis offen

 
 
   
Muss von der Tochter die Kalkulation offen legen lassen:

Der Energiekonzern E.ON in Düsseldorf.  
 
Quickborn (dpa) - Der norddeutsche Energieversorger E.ON Hanse hat am Montag nach heftiger Kritik an seinen Gaspreisen als erster deutscher Anbieter die Kalkulation aufgedeckt. Verbraucherschützer, die mit Kunden vor Gericht gezogen sind, äußerten sich zurückhaltend zu den vorgelegten Daten.


Gleichzeitig kündigte das Unternehmen in Quickborn ( Schleswig-Holstein) seinen rund 550 000 Kunden für Januar 2006 eine weitere Tariferhöhung um etwa zehn Prozent wegen steigender Beschaffungskosten an. Die übrigen E.ON-Regionalversorger wollen nach Angaben des Düsseldorfer Konzerns bis spätestens Ende Januar 2006 ihre Preiskalkulationen bei Strom und Gas offen legen.

E.ON Hanse habe bisher noch nicht einmal die gestiegenen Beschaffungskosten an seine Kunden im Großraum Hamburg weitergereicht, versicherte der Vorstandsvorsitzende Hans-Jakob Tiessen. Die Bezugskosten seien seit Anfang 2004 um 70 Prozent geklettert, nur rund 40 Prozent davon konnten an die Kunden weitergegeben werden. Einen detaillierten Schriftsatz hat das Unternehmen beim Hamburger Landgericht eingereicht, bei dem eine Sammelklage von 54 Kunden gegen die letzten drei Preiserhöhungen von insgesamt 25 Prozent anhängig ist.

Die Hamburger Verbraucherzentrale will vor einer Kommentierung zunächst den Schriftsatz von E.ON Hanse an das Gericht abwarten, sagte Geschäftsführer Günter Hörmann. So müssten die Lieferverträge und die Netzentgelte sorgfältig überprüft werden. Der Saarbrücker Gaspreisexperte Uwe Leprich sprach von einem dürren Zahlengerüst. »Es gibt mehr offene Fragen als Antworten«, sagte der Diplom-Volkswirt von der Hochschule für Wirtschaft und Technik im dpa-Gespräch.
Der Bundesverband der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft (BGW) in Berlin erklärte, »die Gasversorger wollen zukünftig ihren Kunden die Grundlagen der Gaspreisbildung sowie der Angemessenheit der Gaspreise verdeutlichen«. Der größte kommunale Gasversorger in Deutschland, die Berliner Gasag, will seine Kalkulation im Januar offen legen. Unternehmenssprecher Klaus Haschker sagte, »auf diese Weise kann es gelingen, verloren gegangenes Vertrauen bei unseren Kunden zurück zu gewinnen.«

Der von E.ON Hanse dargestellte Gaspreis (Tarif Klassik II) enthält neben den Bezugskosten, die Mehrwertsteuer, die Vertriebs- und Netzkosten. Der Gewinnanteil liegt demnach 2005 bei 1,00 Prozent nach 1,8 Prozent im Vorjahr. Im Vergleich zu 2004 hat sich der Anteil der Bezugskosten um 5,1 Prozentpunkte erhöht und sich damit am stärksten verändert. Gaspreisexperte Leprich nannte die angegebene Gewinnmarge von einem Prozent an dem Endverbraucherpreis »grob irreführend«. Der Hauptgewinn stecke in den Netzkosten. »Was unten als Marge steht, ist fast vernachlässigbar und ein Bruchteil des realen Gewinns.« Insgesamt sei nicht klar, ob die Daten einen Durchschnittswert für das gesamte Jahr darstellten oder zu einem Stichtag erhoben wurden. Das gelte insbesondere für die üblicherweise schwankenden Beschaffungskosten, die er als überhöht einschätzt.

Auch wenn E.ON Hanse zum 1. Januar 2006 den Preis um rund zehn Prozent erhöhe, liege es mit seinen Preisen im Städtevergleich im unteren Viertel mit Berlin, Düsseldorf und Bochum, sagte Tiessen. Am teuersten ist demnach der Verbrauch von jährlich 25 000 Kilowattstunden in Chemnitz, Duisburg und Essen. Im europäischen Vergleich rangieren die Gaspreise in Deutschland für Haushaltskunden (mit Steuern) nach Angaben des Energie Informationsdienstes (EID) auf mittlerem Niveau.

Die E.ON-Vertriebsmarge für Haushaltskunden hat sich zwischen 2004 und 2005 von 0,08 auf 0,05 Cent je Kilowattstunde reduziert. Die Beschaffungskosten erhöhten sich im gleichen Zeitraum von 2,27 auf 2,88 Cent je Kilowattstunde. »Diese Zahlen belegen zum einen den deutlichen Anstieg der Bezugskosten, sie zeigen aber auch, dass wir unsere Vertriebsmarge im Vergleich zum Vorjahr quasi halbiert haben«, sagte Tiessen.

Die vorgelegten Zahlen sind nach Ansicht des Bundes der Energieverbraucher nicht detailliert genug. »Die Befürchtung, dass die Preise überhöht sind, werden in keinster Weise ausgeräumt«, sagte der Vorsitzende des Bundes, Aribert Peters. »Die Zahlen sind nicht so differenziert, wie wir sie für eine Beurteilung bräuchten«.


21.11.2005   dpa  




Vgl. auch hier:

http://www.greenpeace-magazin.de/magazin/tagesthemen/tt_list.php?p=34089&more=1#more34089

Offline Koch

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E.ON Hanse Kalkulation zum Nachlesen
« Antwort #6 am: 21. November 2005, 20:14:07 »
Fazit der Kalkulation Das Gasgeschäft lohnt sich gar nicht!

Müssen wir bei den Zahlen, dieser jämmerlichen Rendite, nicht umdenken?  Die haben tatsächlich nie richtig nachgerechnet! Durch die Kalkulation wird für Eon aber jetzt sofort offensichtlich, wie schlecht das Geschäft wirklich läuft. Jeder Eon Aktionär muss sich doch fragen, was der Vorstand eigentlich so treibt.

Wenn wir jetzt auch noch die Kosten durch Gerichtsverfahren  in die Höhe treiben, ist es aus Eon steigt aus dem schlechten Geschäft mit Gas aus und konzentriert sich auf die Bereiche, die richtig Geld bringen. Welche sind das...?
Oh je....

Viele Grüße
Koch

Offline RR-E-ft

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E.ON Hanse Kalkulation zum Nachlesen
« Antwort #7 am: 21. November 2005, 20:24:53 »
@Koch

Die angeblich so schlechten Renditen müssten eigentlich aller Anlass für ad-hoc- Meldungen sein, um Aktionäre zu warnen.

Man stelle sich vor, die ersten Zahlen wären genannt worden:

Kein Überschuss, sondern nur noch Verluste und dass selbst dann schon, wenn alle Kunden ihre Rechnungen noch vollständig bezahlen, dazu noch das Problem mit den Zahlungsverweigerern.....

Die Strompreiskalkulationen dürften ähnlich bemittleidenswert aussehen.

Da müssten eigentlich die Kapiatalmärkte reagieren und das Kapital abziehen, was angesichts globalisierter Finanzmärkte bekanntlich ganz schnell passiert....

Wer soll aber bloß die ganzen neu angekündigten umfangreichen Image- und Werbekampagnen noch bezahlen. Das Geschäft lohnt doch schon heute nicht mehr, Kostendeckung in absehbarer Zeit unerreichbar....

In der Vorweihnachtszeit werden gern Geschichten erzählt.

Wir lauschen ihnen mit ungläubigem Staunen.

Oder sollten wir wirklich für die Gasversorger noch Sammlungen veranstalten müssen, damit die überhaupt wirtschaftlich noch irgendwie über die Runden kommen können?

Die Stadtwerke München sollen ja beim Gasverkauf wohl auch schon darben.

Wie werden denn die überall zu verzeichnenden Unterdeckungen ausgeglichen, etwa durch Monopolgewinne aus dem Netzbereich?

Oder sollten die Aktionäre über die wahren (schlechten) Renditen getäuscht worden sein, um an deren Geld zu kommen, um den Verbrauchern die Preise subventionieren zu können?

Am Schluss haben die verkannten Konzern -Verbraucherschützer gar trickreich  den Aktionären das Geld aus den Taschen gezogen, um es an die Energieverbraucher umzuverteilen?

Man hätte sie schlicht verkannt.

Allerdings könnten dann ggf. zu besorgende Schadensersatzansprüche der Aktionäre uns um die Versorgungssicherheit bangen lassen.


Freundliche Grüße
aus Jena



Thomas Fricke
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E.ON Hanse Kalkulation zum Nachlesen
« Antwort #8 am: 21. November 2005, 21:04:43 »
Analyse: Versorger will Dampf aus Gaspreis-Debatte nehmen

 
 
   
Der Vorstandsvorsitzende des Energieversorgers E.ON Hanse, Hans-Jakob Tiessen, will Transparenz schaffen.  
 
Quickborn (dpa) - Der norddeutsche Energieversorger E.ON Hanse hat am Montag nach Kräften versucht, den Dampf aus der öffentlichen Gaspreis-Debatte zu nehmen. Gegen Widerstand aus dem E.ON-Konzern und unter dem Druck des Hamburger Landgerichts öffnete die im schleswig-holsteinischen Quickborn beheimatete Tochtergesellschaft ihre Bücher.


Dabei kam ein erstaunliches Ergebnis heraus: Trotz ihrer Monopolstellung und dreier Preiserhöhungen binnen eines Jahres steht E.ON Hanse schlechter da als die meisten anderen deutschen Unternehmen. Nur ein Prozent Umsatzrendite erreicht E.ON Hanse nach den eigenen Berechnungen mit den Gas-Haushaltskunden, verglichen mit rund 3,5 Prozent in der deutschen Wirtschaft insgesamt.

»Man konnte den Eindruck gewinnen, als seien die Gaspreise in Hamburg völlig aus den Fugen geraten«, sagte Vorstandschef Hans-Jakob Tiessen. »Das ist nicht der Fall.« Im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten liegen die Gaspreise in Hamburg nach mehreren unabhängigen Studien in der unteren Hälfte.

Dass die Preise für die rund 500 000 Kunden im Großraum Hamburg dennoch bundesweit extrem hohe Aufmerksamkeit erreichten, ist nach Ansicht der Beteiligten auf die rührige Verbraucherzentrale, die Position Hamburgs als Medienstadt und einen Markenwechsel zurückzuführen. »Mit \'Hein Gas\' wurde eine Marke, mit der in langer, zäher Arbeit Vertrauen aufgebaut worden war, im Rahmen der Fusion mit Schleswag aus dem Verkehr gezogen«, sagt Heino Elfert vom Energie-Informationsdienst EID. »Danach wurden die Hamburger Gaskunden mit einem neuen Stil der Kundenbehandlung konfrontiert.«

Tiessen, der in der vergangenen Woche gleich drei Mal als blutrünstiger Vampir in der lokalen Boulevardpresse vorgeführt wurde, will die Debatte versachlichen. »Wir können uns nicht vom Weltmarkt abkoppeln«, warf er fast flehentlich in den mit Medienvertretern überfüllten Saal in der Firmenzentrale, und: »Wir haben den Eindruck, dass die Kunden die Preissteigerungen nicht mehr verstehen und wollen ihr Vertrauen zurückgewinnen.« Rund 20 000 Kunden - das sind vier Prozent - zahlen ihre Rechnung nur noch unter Vorbehalt, weniger als 1000 haben die Zahlung um die erhöhten Beträge gekürzt.

Ob die neue Transparenz wirklich zur Entspannung zwischen E.ON Hanse und den Verbrauchern beiträgt, blieb am Montag zunächst offen. Das müsse er sich erst einmal genau ansehen, da seien noch Fragen offen, sagte der Geschäftsführer der Hamburger Verbraucherzentrale, Günter Hörmann. In der Branche macht sich unterdessen auch Selbstkritik breit. »Wir haben die Diskussion um die Gaspreise zunächst zu kompliziert geführt«, sagt Michael Pfingsten, Vertriebsvorstand bei E.ON Ruhrgas. Auch die Bindung der Gaspreise an die Ölpreise sei von den Endverbrauchern nur schwer zu verstehen. Dabei lasse sich weltweit nicht feststellen, dass andere Varianten der Preisfindung eine preisdämpfende Wirkung hätten.

E.ON Hanse will nun nicht nur dem Gericht detaillierte und testierte Rechnungsunterlagen und Lieferverträge vorlegen, sondern auch mit einer Anzeigenkampagne die Verbraucher informieren. »Letztlich wird es darauf ankommen, echten Wettbewerb herzustellen«, meint EID-Chefredakteur Rainer Wieck. Nur wenn der Kunde den Gasversorger wechseln könne, werde sich wieder das Gefühl einstellen, fair behandelt zu werden. Dieser Zeitpunkt ist nach Ansicht des Vorstandes von E.ON Hanse nicht mehr unendlich fern. Auf einen genauen Zeitpunkt für den Beginn des Wettbewerbs wollten sich die Herren nicht festlegen. »Aber fünf Jahre dauert das sicherlich nicht mehr.«


21.11.2005   dpa  



Anmerkung:

Ein bundesweites Angebot soll wohl bald von der Nürnberger N-Ergie kommen, die zur Thüga- Gruppe gehört:

http://anbieterwechsel.strom-magazin.de/news/news_N_ERGIE_will_Gas_bundesweit_anbieten_15682.html

Thüga ist eine Tochter der E.ON Ruhrgas.

Wieder nur ein Markenwechsel?

Offline kamaraba

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E.ON Hanse Kalkulation zum Nachlesen
« Antwort #9 am: 21. November 2005, 21:35:14 »
Kann ich noch rechnen?
Gehe mal davon aus, dass der Grenzübergangspreis im Jahre 2004 im Schnitt bei 1,3 Cent lag, Hat E.ON Hanse dafür 1,72 Cent verlangt und wenn ich weiterhin davon ausgehe, das der Grenzübergangspreis im Jahre 2005 im Schnitt bei 1,5 Cent lag, bzw. liegt, verlang E.ON Hanse dafür 2,33 Cent!!!!

Dann lag der Aufschlag, oder wie auch immer man das bezeichnen mag im Jahr 2004 bei 32% und im Jahr 2005 bei nunmehr 55%, das sind dann plötzlich 23% mehr. Nimmt man noch die Umsatzrendite von 1% dazu, dann passt das schon für die Aktionäre.
Gruss aus der EnBW-Hauptstadt Karlsruhe
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Offline Monaco

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« Antwort #10 am: 22. November 2005, 10:56:53 »
E.on scheint wirklich bereits das Geld auszugehen. Selbst die zu erwartende Übernahme von Scottish Power scheint nun am Geld gescheitert zu sein. Und Schuld daran sind nur wir, weil wir alle unsere Gasrechnungen nicht mehr (vollständig) bezahlen. Sollte uns nicht langsam unser schlechtes Gewissen plagen ...?

Wie kommt es dann aber, dass E.on immer neue Rekordkurse anstrebt, wo es doch langsam \"den Bach hinunter\" geht?

Ich bin mal gespannt, wie lange Eon den Spagat noch durchhält, auf der einen Seite ihren Aktionären Milliardengewinne zu präsentieren und ihren Kunden den \"armen Mann\" miemt.

Offline RR-E-ft

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« Antwort #11 am: 22. November 2005, 12:08:18 »
Die Offenlegung überzeugt bisher nicht.


http://www.n24.de/wirtschaft/branchen/index.php/n2005112116312500002

Nach dem SPIEGEL- Bericht \"Was Helga nicht wissen darf\" scheint mir deutlich geworden zu sein, dass man anlässlich der Preiserhöhungen gar keine belastbaren Preiskalkulationen hatte, um die Preiserhöhungen zu begründen.

Solche mussten wohl erst nachträglich geschaffen werden. Dass dabei viele Fragen offen bleiben, haben wohl die E.ON- Controller selbst schon belegt.

Unplausibel erscheinen mir die Aussagen des Vorstandsvorsitzenden Thiessen, die in den Nachrichtensendungen zu sehen waren, wonach die Bezugspreise um ca. 70 Prozent gestiegen sein sollen.

Marktführer E.ON Ruhrgas (60 Prozent Marktanteil)  hatte bekanntlich zum 01.10.2004 die Preise lediglich um vier Prozent erhöht.

Worher also die genannten drastischen Preiserhöhungen der Vorlieferanten kommen sollen, scheint nicht nachvollziehbar.

Weder die Erdgasimportpreise noch die Heizölnotierungen haben meines Wissens zwischenzeitlich  einen solch drastischen Preisauftrieb erfahren.

Die bisher genannten Zahlen sind weder nachvollziehbar noch prüffähig.

Meines Erachtens müssen dem Gericht vollständig nachvollziehbare Preiskalkulationen vor und nach den einzelenen Preiserhöhungen vorgelegt werden undzwar für alle Tarife und auch bezüglich der Industriekundenpreise, um sicher ausschließen zu können, dass besorgte Kostenverschiebungen zu Lasten der Haushaltskunden erfolgten.

Wenig plausibel erscheint mir auch die geringe Rendite, die weit unter den Renditen der übrigen Wirtschaft liegt, wobei im übrigen die Renditen gerade der Energiekonzerne weit über denen der übrigen Wirtschaft liegen sollen.

Insoweit bestehet eine erhebliche Diskrepanz.

Denkbar wäre allenfalls, dass E.ON Hanse seine beachtlichen  Gewinnsteigerungen im Strombereich realisiert.

 Auch hier sollte das Unternehmen nichts zu verbergen haben und seine Preiskalkulationen für die Allgemeinen Tarife vollständig offen legen.

Nur so kann sicher ausgeschlossen werden, dass etwa Kosten aus dem Strombereich in den Gasbereich verschoben wurden.

Was bisher völlig fehlt ist die Preiskalkulation für das Jahr 2003 als Ausgangsbasis für die ab 2004 erfolgten Preiserhöhungen.

Auch müssen der vorherige \"Entwurf einer Gaspreiskalkulation\" und die internen Anmerkungen der E.On- Controller dem Gericht vorgelegt werden.

Denn es muss für das Gericht ersichtlich werden, dass man sich mit der  vorgelegten Kalkulation aus mehreren Bewertungsmethoden und Möglichkeiten für die richtige entschieden hat, welche zum einen dem Prinzip der Wirtschaftlichkeit und  Preisgünstigkeit und zum anderen dem Prinzip der Tarifgruppengerechtigkeit Rechnung trägt.


Welche Unterlagen dem Gericht im Übrigen vorgelegt wurden, muss abgewartet werden.

Überschlägig steht zu erwarten, dass es E.On bisher noch nicht gelungen sein wird, die Erforderlichkeit und Angemessenheit der Preiserhöhungen nachzuweisen.

Wenn dem so wäre und die vom Gericht gesetzte Frist zur Stellungnahme bis zum 21.11.2005 eine abschließende war, müsste der Klage wohl statt gegeben werden.

Es steht jedoch eher zu erwarten, dass die mündliche Verhandlung wieder eröffnet wird, um die Zahlenwerke und sich weiter ergebende Fragen dazu mit den Prozessbeteiligten zu erörtern.


Freundliche Grüße
aus Jena




Thomas Fricke
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Offline kamaraba

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« Antwort #12 am: 22. November 2005, 12:10:06 »
:lol: Sollte man da nicht einen Hinweis an das Kartellamt geben. E.ON Hanse scheint ja kurz vor der Pleite zu stehen, da ist ja die Versorgungssicherheit akut gefährdet................................
Gruss aus der EnBW-Hauptstadt Karlsruhe
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Offline Cremer

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« Antwort #13 am: 22. November 2005, 13:13:42 »
@kamaraba,

Ihre Berechnung vom Monatag 21.35 Uhr ist sehr gut, kann ich nur beipflichten.

Mal sehen, ob unser Stadtwerkechef morgen bei der Fernsehlivesendung auf die gleiche Argumentation wie die E.ON Hanse abfährt. \"Seht doch Gaspreise sind offengelegt\".

Dann muss ich ihm leider antworten, dass er als Geschäftsführer vermutlich von Kalulationen keine Ahnung hat und nur den großen Oligopole nachplabbert.
MFG
Gerd Cremer
BIFEP e.V.

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« Antwort #14 am: 22. November 2005, 13:38:02 »
http://www.verivox.de/News/ArticleDetails.asp?aid=12206

Quelle: www.strom-magazin.de (Professionals)

\"Jetzt müssen die Norddeutschen bald mit dem Klingelbeutel für ihren regionalen Gasversorger E.ON Hanse von Haus zu Haus ziehen\", kommentierte die Ulmer Südwest Presse zynisch. Es grenze an eine \"Dreistigkeit\", was der Erdgasversorger seinen Nord-Ableger aufführen ließ, heißt es weiter. Und: \"Dieses Zahlenwerk ist kaum eines Blickes würdig. Volksverdummung nennt man es gemeinhin, wenn man einen Informationsgehalt vorgaukelt, der aber vorn und hinten nicht geliefert wird.\"

http://www.taz.de/pt/2005/11/22/a0093.nf/text.ges,1


Während sich bei E.ON Hanse die Bezugspreise um 70 Prozent erhöht haben sollen, konnten die Stadtwerke als VKU- Mitglieder offensichtlich den Anstieg der Vorlieferantenpreise demgegenüber erheblich drosseln:

http://www.vku.de/vku/presse/05/presse_10_05.html

Sind Stadtwerke einfach bei Preisverhandlungen viel gschickter?

 

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