Es ergibt keinen logischen Sinn, dass Kraftwerke mit Grenzkosten gleich 0 künstlich einem Wettbewerb unterliegen, da sie diesen bei positiven Börsenpreisen immer für sich entscheiden werden.
Richtig.
Aus lauter naiver Marktgläubigkeit hat man den EE-Strom in ein völlig ungeeignetes Marktsystem gepresst.
Die 2010 eingeführte AusglMechV war ein großer Fehler. Das ist inzwischen angesichts der Entwickungen sicher bewiesen.
Wenn also Merkel und Rösler nach einer "grundlegenden EEG-Reform" rufen, dann muss dabei diese AusglMechV wieder beseitigt und durch ein anderes System ersetzt werden.
Selbst eine Rückkehr zum vorherigen System würde wahrscheinlich schon eine erhebliche Entzerrung und Verbesserung der Situation bringen.
Allerdings: Sicher ist das nicht, denn der Braunkohlestrom ist weiterhin extem billig und der Stromüberschuss mit dem schwankenden Braunkohlestromexport würde weiter bestehen bleiben. Es ist also durchaus fraglich, ob die Börsenstrompreise steigen würden, wenn der EE-Strom nicht mehr an der Börse vermarktet würde.
Die sicherste Lösung der Strommarkt-Probleme ließe sich wohl durch eine Verteuerung des Braunkohlestroms erreichen. Dazu könnte man auf europäischer Ebene die CO2-Zertifikate deutlich verknappen, was im Sinne der Klimaziele sehr sinnvoll wäre, oder man könnte eine nationale Braunkohlesteuer erheben.
Beides wird CDU/FDP aber wohl nicht machen.
Eine Abschaffung des EEG wird bei rot-grün dominiertem Bundesrat auch nicht möglich sein.
Ich fürchte, das ganze System wird trotz Gezeter auf allen Seiten so weiterlaufen und die EEG-Umlage wird weiter steigen und erst wieder sinken, wenn mangels Exportleitungskapazitäten bei weiterem PV-Zubau irgendwann die Braunkohlekraftwerke doch tage- oder wochenweise vom Netz gedrängt werden.
Die langsame und somit für die nicht-privilegierten Stromverbraucher preislich schmerzhaftere Lösung über den weiteren EE-Zubau wird wohl kommen.
Ein unsäglicher schwarz-gelber Energiewende-Murks.
Einzig die Industrie freut sich über niedrige Großhandelsstrompreise, und jammert gleichzeitig der Politik vor, wie schlimm doch die steigenden Strompreise wären.
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