Naja, als ehemaliger Banker wissen Sie natürlich, dass Prokon mit zugesicherten 6% und aktuellen 8% Verzinsung für jede Bank mit den mickrigen Zinsen um 1% herum ein "rotes Tuch" ist.
Der entscheidende Vorteil einer Bank ist allerdings, dass sie nicht pleite gehen kann. Dafür sorgt im Falle eines Falles der Staat mit dem Geld der Steuerzahler. Wenn Prokon pleite ginge, ist es nicht das Geld der Steuerzahler, sondern das der Anleger. Das ist eben zu überlegen.
Dass der Staat für seine eigenen Banken einsteht ist wohl eine Selbstverständlichkeit (WestLB & Co.). Was hat denn der deutsche Steuerzahler darüber hinaus bisher für die "Bankenrettung" effektiv bezahlt? Ein Nasenwasser! Anleihegläubiger wie Genussrechtsgläubiger und Aktionäre haben dagegen kräftig Geld verloren.
@Stromfraß, Sie glauben wohl auch den Politikern, die immer gerne auf
"die Banken" verweisen, von einer Bankenkrise sprechen, um von der eigenen Schuld und der Staatschuldenkrise abzulenken. Wie man sieht gelingt das trefflich. Banken kommen vor allem in Schwierigkeiten, wenn Staaten Kredite aufnehmen und diese dann nicht mit Zins und Tilgung bedienen. Welche Grenzen wurden gebrochen und welche Zusagen nicht gehalten? Es stellt sich da eher die Frage, welche Staaten im Euroland da eine Mitschuld trifft und die dann dafür selbstverständlich haften. So ist das wenigstens unter rechtsstaatlichen Bedingungen und Deutschland zählt sich doch noch zu den Rechtsstaaten?! Was sich hier im Euroland zeigt und sich entwickelt hält diesem Anspruch allerdings immer weniger Stand.
Je höher die Rendite, desto höher auch das Risiko! Eine Binsenweisheit! Warum sollte ein Unternehmen so hohe Zinsen zahlen, wenn es das Geld wesentlicher günstiger am Kapitalmarkt haben könnte? Warum bekommen solche Unternehmen das Geld u.a. von Banken nicht günstiger? RISIKO!
Die
Umlaufrendite liegt aktuell bei 1,65 %Die
Zinsstrukturkurve zeigt auch, dass solche Zinssätze nicht in die aktuelle Landschaft passen = RISIKO.
Aber jeder darf wenn er will. Lotto und Toto sind ja auch nicht verboten. Man sollte nur wissen auf was man sich einlässt und aus Erfahrungen sollte man lernen; es müssen nicht die eigenen sein.
In der "Finanztest"-Septemberausgabe stand:
"Lassen Sie die Finger von Genussrechten, wenn Sie eine sichere Geldanlage suchen"
Logisch, eine "sichere" Geldanlage und hohe Zinsen passt nicht zusammen. Davor warnt die Stiftung Warentest und das ist gut so. Sicherer ist da ein Sparbrief oder ähnliche Papiere bei der Bank. Allerdings wird da auch gewarnt, nämlich vor den hohen Dispo-Zinsen.
@Stromfraß, Sie müssen keinen DISPO aufnehmen, keiner wird dazu gezwungen. Wenn, dann hat die Bank damit das Risiko. Nicht nur Staaten zahlen Kredite nicht zurück. Hoher Zins, hohes Risiko.
Auch über diese Wahrheit berichtet Stiftung Warentest:
Noch nie waren Hypothekendarlehen so günstig wie heute. Für einen Kredit mit zehn Jahren Zinsbindung zahlen Bauherren und Wohnungskäufer derzeit rund 3 Prozent Zinsen im Jahr – nur halb so viel wie noch vor zehn Jahren. Das ist auch nicht ohne Risiko.