Der Gesamtabsatz sank von 7.963,3 GWh um 1.603,7 GWh auf 6.359,6 GWh um ca. 20,14 %.
Der Absatzverlust war größer als der gesamte Absatz an Haushalts- und Gewerbekunden.
Der Absatz an Haushalts- und Gewerbekunden sank von 1.420,6 GWh um 53,5 GWh auf 1.367,1 GWh um ca. 3,77 %.
Der Absatz an Geschäftskunden sank von 2.538,5 GWh um 784,3 GWh auf 1.754,2 GWh um ca. 30,9 %.
Ein Absatzverlust von ca. 600 GWh soll dabei auf zwei Einzelkunden entfallen sein.
Bei solchen Einzelkunden kann es sich um Glasschmelzen, Gießereien, Stahlwerke oder Papierfabriken handeln.
Der Absatz an Vertriebspartner sank von 4.004,1 GWh um 765,9 GWh auf 3.238,2 GWh um ca. 19,13 %.
Der berichtete Umsatzrückgang im Stromvertrieb betrug 142,6 Mio. €.
Davon entfiel ein Umsatzrückgang um 65,4 Mio. € auf Geschäftskunden bei einem Absatzverlust von 784,3 GWh, so dass der Umsatzverlust c.p. durchschnittlich mit 8,339 Ct/ kWh beziffert werden kann.
Davon entfiel ein Umsatzrückgang von um 47,6 Mio. € auf Vertriebspartner bei einem Absatzverlust von 765,9 GWh, so dass der Umsatzverlust c.p. durchschnittlich mit 6,215 Ct/ kWh beziffert werden kann.
Davon entfiel ein Umsatzrückgang um 14,3 Mio. € auf Haushalts- und Gewerbekunden (Privatkunden) bei einem Absatzverlust von 53,5 GWh, so dass der Umsatzverlust c.p. mit durchschnittlich 26,83 Ct/ kWh beziffert werden könnte, jedoch nicht beziffert werden kann, weil der Umsatzverlust bei Privatkunden nicht vorrangig auf dem Absatzrückgang, sondern vielmehr auf einem Wechsel der Kunden zu Wettbewerbsprodukten aus der Angebotspalette beruhen soll.
Der Absatzrückgang um 1.603,7 GWh soll zu um 158,0 Mio. € verringerte Strombezugsaufwendungen geführt haben, was c.p. Strombezugsaufwendungen von durchschnittlich 9,852 Ct/ kWh entsprach.
Zu den Strombezugsaufwendungen zählt auch die EEG- Umlage, die sich 2012 auf 3,592 Ct/ KWh belief, so dass auf restliche Strombezugsaufwendungen 6,26 Ct/ kWh entfallen konnten.
Aber:
Bei Stromlieferungen an Vertriebspartner, die ihererseits Letztverbraucher mit Strom beliefern, fielen für ETE jedoch keine EEG- Umlage an, weil die Vertriebspartner selbst gem. § 37 Abs. 2 EEG die Umlage schuldeten.
Der Rückgang der Strombezugsaufwendungen aus EEG- Umlage in Höhe von 3,592 Ct/ kWh konnte demnach nur den Absatzrückgang bei Haushalts- und Gewerbekunden um 53,5 GWh und bei Geschäftskunden um 784,3 GWh, insgesamt um 837,8 GWh betreffen.
Auf die dabei verlorene Absatzmenge von 837,8 GWh konnte maximal Einsparung an EEG- Umlage bei den Strombezugsaufwendungen in Höhe von 30,094 Mio. € entfallen.
Demnach können von den 158,0 Mio. € eingesparten Strombezugsaufwendungen maximal 30,1 Mio. € auf eingesaprte EEG- Umlage 2012 entfallen sein.
Eingesparte Strombezugsaufwendungen in Höhe von mindestens 128,0 Mio. € konnten demnach noch auf sonstige Strombezugskostenaufwendungen entfallen, was bei der Absatzverlustmenge in Höhe von 1.603,7 GWh eingesparten durchschnittlichen restlichen Strombezugskostenaufwendungen in Höhe von ca. 7,982 Ct/ kWh entsprochen hätte.
So hoch können jedoch die Strombezugskostenaufwendungen der ETE wohl gar nicht gelegen haben.
ETE berichtet:
Die monatlichen durchschnittlichen Großhandelspreise für Strom an der Energiebörse EEX bewegten sich im Jahresverlauf 2012 überwiegend in einem Preisband zwischen 40 Euro und 50 Euro je MWh. Durchschnittlich wurden im Januar 2012 für Grundlaststrom 39,89 Euro je MWh und im November 2012 von 44,79 Euro je MWh bezahlt. Im Vergleich hierzu wurden im Vorjahr für eine MWh Grundlaststrom im Durchschnitt 51,14 Euro gezahlt. Die Preise für Grundlaststrom schwankten 2011 in einem Preisband zwischen 40 und 60 Euro je MWh.
Die monatlichen durchschnittlichen Großhandelspreise für Strom an der Energiebörse EEX bewegten sich im Jahresverlauf 2012 überwiegend in einem Preisband zwischen 4,0 Ct/ KWh und und 5,0 Ct/ KWh. Durchschnittlich wurden im Januar 2012 für Grundlaststrom 3,989 Ct/kWh und im November 2012 von 4,479 Ct/ KWh bezahlt. Im Vergleich hierzu wurden im Vorjahr für eine kWh Grundlaststrom im Durchschnitt 5,114 Cent gezahlt. Die Preise für Grundlaststrom schwankten 2011 in einem Preisband zwischen 4,0 und 6,0 Cent je kWh.
Folglich können wohl die eingesparten Strombezugskostenaufwendungen in Höhe von 158,0 Mio. € nicht allein aus dem Absatzrückgang um 1.603,7 GWh herrühren.
Selbst bei durchschnittlichen Strombezugsaufwendungen in Höhe von 6 Ct/kWh für 1.603,7 GWh und zusätzlicher EEG- Umlage in Höhe von 3,592 Ct/ kWh für eine Teilmenge von 837,8 GWh hätten sich nur Strombezugskostenaufwendungen in Höhe von 126,12 Mio. € (= 96,22 Mio. € + 30,1 Mio. €) ergeben, die durch den Absatzverlust eingespart werden konnten.
Demnach könnten wohl mehr als 31,78 Mio. € eingesparte Strombezugskostenaufwendungen nicht auf dem Absatzrückgang um 1.603,7 GWh beruht haben, sondern eher die Belieferung von Bestandskunden betroffen haben.
Verteilt man eingesparte Strombezugskostenaufwendungen von über 31,78 Mio. € auf die im Jahre 2012 insgesamt abgesetzte Strommenge in Höhe von 6.359,6 GWh, so verbleibt eine durchschnittliche Einsparung bei den Bezugskostenaufwendungen in Höhe von mindestens 0,5 Ct/ kWh.
Tatsächlich werden die Strombezugsaufwendungen der ETE in 2012 jedoch schon nicht durchschnittlich bei 6 Ct/kWh gelegen haben, weil die Großhandelspreise - wie berichtet - deutlich niedriger lagen. Schließlich waren die Großhandelspreise bereits seit 2009 deutlich gesunken.
Auf den gesamten Stromabsatz von 6.359,6 GWh wird ETE deshalb wohl eine deutlich höhere durchschnittliche Strombezugskostenersparnis als nur 0,5 Ct/ KWh zu verzeichnen gehabt haben.
Demgegenüber war die EEG- Umlage von 2011 auf 2012 nur gering von 3,530 Ct/kWh auf 3,592 Ct/ kWh um 0,062 Ct/ kWh gestiegen.
Zu einem Anstieg des periodischen Vertriebsergebnisses Strom 2012 könnte es demnach wohl vor allem dadurch gekommen sein, dass ETE bei gesunkenen Strombezugskostenaufwendungen in 2012 die Strompreise - wie berichtet- stabil hielt.
Bei einem Absatzrückgang um über 20 Prozent ist eine Steigerung des periodischen Vertriebsergebnisses anders auch schwer vorstellbar.