Haben Sie einen Link zu dem "exportierten Braunkohlestrom"? D.h. wieso das genau 23TWh sein sollen? Ich kann mit der Aussage momentan noch nichts anfangen.
In meinen obigen beiden Beiträgen ist eigentlich bereits kurz dargelegt, warum man den Braunkohlestromexport so ansetzen kann. Das ist ganz einfach logisch.
Die Braunkohlekraftwerksbetreiber werden natürlich weiterhin behaupten, dass es Windstrom und SOlarstrom waren, die in der Vergangenheit schon mehrmals zu negativen Preisen ins Ausland gedrückt wurden, was aber Unsinn ist.
Ausführlicher:
Der Ökostrom hat im Deutschen Netz Vorrang und er wird auch ausschließlich von deutschen Verbrauchern bezahlt und somit muss man auch den Ökostrom komplett auf den deutschen Stomverbrauch anrechnen. Gaskraftwerke werden kaum mit ihren hohen Strompreisen und ihrer Flexibilität für den ausufernden Stromexport verantwortlich gemacht werden können, ebenso wenig Steinkohlekraftwerke, die liefern Strom auch nicht so billiger als dass ihr Export stark zugenommen hätte (die Steinkohleverstromung hat seit 2002, dem letzten Jahr mit ausgeglichener Exportbilanz deutlich abgenommen - trotz Atomausstieg). Bleibt höchstens noch Atomstrom, den man als zum Exportüberschuss beitragend betrachten könnte, allerdings hat die Atomstromproduktion die letzten beiden Jahre ja erheblich abgenommen.
Fakt ist, dass bei den eigentlich mal angestrebten CO2-Zertifikatepreisen der Braunkohlestromexport stark zurückgehen würde und aufgrund der dann zeitweise nötigen längeren Abschaltungsphasen einzelner Braunkohleblöcke (die sind ja träge) wohl auch der Inlandsanteil des Braunkohlestroms sinken würde zugunsten von Gaskraftwerken. Die Atomkraftwerke hingegen würde wie bisher weiterlaufen, sie sind von CO2-Kosten nicht betroffen. Es ist auch das erklärte Ziel der Energiewende und der Klimaziele, den CO2-Ausstoß zu verringern, daher muss man den Braunkohlestrom als "am meisten unerwünscht" ansehen und eine Drosselung der Braunkohleverstromung bis zu einem ausgeglichenen Export/Import-Saldo entspricht den den politischen Zielen in der Energie- und Klimapolitik.
Daher ist der von mir gewählte Ansatz, dass der Exportstromüberschuss praktisch ausschließlich Braunkohlestrom ist, gerechtfertigt.
Und, so gesehen stimmt das schon, dass man nicht die erneuerbaren zusammenfassen kann und sie gegen eine herausgepickte konventionelle Stromerzeugungsart rechnen kann. Jede Stromerzeugungsart hat ihre spezifischen Eigenarten, mit verschiedenen Vor- und Nachteilen. Es ergibt also nur Sinn sie jeweils einzeln oder jeweils gemeinsam zu vergleichen.
Was die gemeinsame Eigenart von erneuerbaren Energien ist, ist doch offensichtlich.
Sie sind unerschöpflich umweltschonend (bei Biogasverstromung allerdings umstritten) und heimisch. Unterschiede haben sie in diesen Punkten praktisch nicht. Eine Zusammenfassung als Gruppe bei der Betrachtung der Stromerzeugung ist daher gerechtfertigt. Dies gilt insbesondere dann, wenn man über die Energiewende redet, was ja hier und überall der Fall ist. Die erneuerbaren Energien sollen als Gruppe in Zukunft die Stromversorgung übernehmen.
Der gemeinsame Anteil der erneuerbaren Energien am deutschen Stromverbrauch ist ein Gradmesser dafür, wie weit die Energiewende vorangekommen ist.
Diese Information ist daher wichtig und dies wollen viele Leute auch wissen.Entgegen Ihrer Behauptung ist das bei den konv. Energieträgern anders, die sind sehr unterschiedlich in fast allen Aspekten, nicht nur bei der Flexibilität ihrer Erzeugung:
Braunkohle ist heimisch, Uran und Steinkohle nicht, Erdgas nur zu einem geringen Teil.
Auch die Umweltverschmutzung ist bei den konv. Energien sehr unterschiedlich: Atomstrom verursacht Atommüll, birgt die Gefahr einer nuklearen Katastrophe, und hat offenbar auch im laufenden Betrieb Gesundheitsschäden in der Bevölkerung zur Folge (Thema Kinderkrebsstudie und AKWs). Braunkohle gilt als die schmutzigste fossile Energie, Steinkohle ist da schon deutlch besser, und Gas gilt ja fast schon als "sauber".
Die Erschöpflichkeit ist bei den einzelnen konv. Energien auch recht unterschiedlich. Angaben dazu lassen sich im Internet finden.
Schließlich werden auch die konv. Energien hinsichtlich der Energiewende ganz unterschiedlich betrachtet:
Der Atomausstieg ist nach eine doppelten Rolle RÜckwärts von Frau Merkel beschlossene Sache und schon im Gange. "Reichweite" spielt hier keine Rolle mehr.
Aus Braunkohle will man eigentlich so schnell wie möglich raus, weil diese die Klimaziele torpediert. Eigentlich.
Steinkohle gilt inzwischen als wichtige "Brückentechnologie" - mit Importkohle.
Erdgaskraftwerke sollen als fexibelste Lückenfüller dienen, wie bisher auch, und es wird sogar ein gewisser Ausbau für nötig gehalten.
Einzige Gemeinsamkeit der konv. Energien: Langfristig soll irgendwann mal ganz auf sie verzichtet werden.
Außerdem:
Die oben gewählte Darstellung der erneuerbaren als Gruppe, die dann auch aufgeschlüsselt gezeigt wird, ist auch seit längerem absolut üblich und auch in der von mir verlinkten Statistik (offenbar aus guten Gründen) so verwendet. Ich habe diese nur übernommen.
Dies als "sinnlos" zu bezeichnen, ist also wohl sinnlos.