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Autor Thema: Regierung treibt die Stromkosten auf Rekordwert  (Gelesen 27314 mal)

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Offline superhaase

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Re: Regierung treibt die Stromkosten auf Rekordwert
« Antwort #60 am: 15. Juni 2013, 18:34:17 »
    Nur mal so als Gedankenspiel (!):
    • Morgen entscheidet das Verfassungsgericht, dass das EEG rechtswidrig ist.
    • Die vorrangige Einspeisung und die EEG-Verfügung für die bereits errichteten und am Netz befindlichen PV-Anlagen fallen ab  übermorgen weg.
    Zeigt sich dann die Wirtschaftlichkeit dieser bestehenden Anlagen für die Betreiber?
    Wenn die garantierte Einspeisevergütung ab sofort wegfallen würden, dann würden sehr viele PV-Anlagen natürlich insgesamt unwirtschaftlich, da sie ihre Investitionskosten sicher nicht in 20 Jahren Betriebsdauer einspielen könnten.

    Zitat
    Welche Folgen hätte das für die Stromversorgung?
    Bei Wind und PV aktuell keine. Alle bisher errichteten PV-Anlagen würden am Netz bleiben. Wohl auch alle Windkraftwerke.
    Anders bei Biogasanlagen, die würden alle schlagartig schnell vom Netz gehen, weil ihnen kein Bauer mehr Biomasse liefern würde infolge bevorstehender Insolvenz.

    Die Weiterentwicklung zu einer nachhaltigen Stromversorgung wäre schlagartig beendet, weil keine neuen EE-Stromanlagen mehr zugebaut würden.
    Nach und nach würden Windkraftwerke aufgrund größerer Schäden vom Netz gehen und nicht mehr repariert oder ersetzt werden.
    Die Windkraft hätte erst wieder eine Chance, zugebaut zu werden, wenn die konventionellen Kraftwerke nicht mehr subventioniert würden.
    Alle PV-Anlagen würden auf Eigenverbrauch getrimmt (auch die ganz alten, die ausschließlich mit Volleinspeisung arbeiten). Sie würden wohl noch lange mit kleineren Reparaturen am Netz bleiben. Zugebaut würden würden die nächsten 1-2 Jahre wohl praktisch keine PV-Anlagen mehr. In 3-4 Jahren, wenn die PV-Preise noch ein Stück weiter gesunken sein werden, würden wohl auch für Eigenverbrauch wieder langsam zunehmend PV-Anlagen zugebaut werden. Dies könnte aber den Wegfall der Windkraft und der Biomasse sicher nicht ausgleichen. Die Stromerzeugung wird nach und nach wieder deutlich mehr CO2 ausstoßen.
     

    Zitat
    Welche Folgen hätte das für die Strompreisbildung an der Börse?
    Zunächst keine. Aller Windstrom und Solarstrom würden weiterhin eingespeist und es würde sich bzgl. Preisbildung diesbezüglich nichts ändern.
    Mit allmählich wegfallender Windkraft werden dann die Börsenstrompreise schnell wieder steigen, weil wieder vermehrt Gaskraftwerke zum Einsatz kommen werden.

    Zitat
    Welche Folgen hätte das auf die Strompreise für die endverbrauchenden Haushaltskunden?
    Der Haushaltstrompreis würde wohl schlagartig um den Betrag der EEG-Umlage sinken, die ja einfach wegfallen würde.
    « Letzte Änderung: 15. Juni 2013, 18:41:39 von superhaase »
    8) solar power rules

    Offline Energiesparer51

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    Re: Regierung treibt die Stromkosten auf Rekordwert
    « Antwort #61 am: 15. Juni 2013, 18:41:03 »
    .....
    Die vorrangige Einspeisung und die EEG-Verfügung für die bereits errichteten und am Netz befindlichen PV-Anlagen fallen ab  übermorgen weg. Zeigt sich dann die Wirtschaftlichkeit dieser bestehenden Anlagen für die Betreiber?
    .
    Wenn man das mal als Gedankenexperiment so annimmt, dass wird wohl jeder PV-Anlagebetreiber seine Alage weiternutzen. Ich unterstelle mal, dass er vom Netzbetreiber oder einem Stromhändler einen Preis x unterhalb des Börsenpreises bekommen könnte. Das wäre mehr als nichts. Er würde zudem zusehen, möglichst viel des erzeugten Stroms selbst zu nutzen, da das Kosten für gekauften Strom spart. Der Verbrauch zu Heizzwecken (auch als Stromdirektheizung) wäre vielleicht attraktiver als der Verkauf. Aber auch der Verkauf würde einen geringen Deckungsgrad abwerfen.  Incl. Abschreibung würde die PV-Anlage steuerlich Verluste generieren und dadurch eine Steuerersparnis generieren. Das werden Merkel und  Schäuble aber nicht wollen.

    Zitat
    Welche Folgen hätte das für die Stromversorgung?
    Geringere Einspeisung durch Verbesserung des Selbstverbrauchs.

    Zitat
    Welche Folgen hätte das für die Strompreisbildung an der Börse?
    Da würde der Strompreis wohl kaum steigen, da der eingespeiste Strom zu Grenzkosten nahe Null produziert wird und damit immer noch vorrangig wäre.  Wer kauft denn teureren Strom, wenn es billigeren gibt?

    Zitat
    Welche Folgen hätte das auf die Strompreise für die endverbrauchenden Haushaltskunden?
    Ich vermute, dass der Haushaltskunde nicht einfach um die jetzige EEG-Umlage entlastet würde. Da wollen andere sicher gern ihren Gewinn  noch etwas aufbessern. Indiz dafür ist, dass viele Versorger die EEG-Umlagerhöhung weitergegeben haben und geringere Beschaffungskosten nicht.

    PS. Soweit ich weiß gibt es auch bei Shell noch E10.

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    Re: Regierung treibt die Stromkosten auf Rekordwert
    « Antwort #62 am: 15. Juni 2013, 19:10:02 »
    Wer kauft denn teureren Strom, wenn es billigeren gibt?
    Zitat
    Richtig, man bekommt immer öfter sogar noch Geld bezahlt, wenn man ihn abnimmt:
     
    Strom         
    EPEX Spot Stand:      18.50 Uhr  15.06.   
    UHR         So, 16.06.
    00-01      €/MWh   9,21
    01-02      €/MWh   5,21
    02-03      €/MWh   0,21
    03-04      €/MWh   -0,20
    04-05      €/MWh   -14,94
    05-06      €/MWh   -19,56
    06-07      €/MWh   -23,70
    07-08      €/MWh   -10,04
    08-09      €/MWh   -0,01
    09-10      €/MWh   0,92
    10-11      €/MWh   0,00
    11-12      €/MWh   0,00
    12-13      €/MWh   -0,01
    13-14      €/MWh   -50,08
    14-15      €/MWh   -200,07
    15-16      €/MWh   -155,56
    16-17      €/MWh   -63,05
    17-18      €/MWh   1,12
    18-19      €/MWh   11,09
    19-20      €/MWh   15,07
    20-21      €/MWh   18,10
    21-22      €/MWh   18,06
    22-23      €/MWh   25,11
    23-24      €/MWh   18,09

    Ja, sie ist einfach verrückt diese Energiepolitik. Da wird das wohl weltweit modernste und umweltfreundlichste GuD-Kraftwerke nicht in Betrieb genommen. Es könnte als Gesamtleistung 430 Megawatt Strom erzeugen und bis zu einer halben Million Haushalte mit Strom versorgen.

    Die Politik hat versagt, Kohle wird verfeuert wie nie zuvor. Energiewende, Klimaerwärmung, Sintfluten hin oder her. Es gibt kein funktionierendes Steuerungsinstrument. Mit EEG und Emissionshandel entfernt man sich immer weiter von den Zielen. Man fördert die  erneuerbaren Energien ohne Gesamtkonzept. Nichts passt zusammen.

    Angeblich ist Gas zu teuer. Aber was zahlen die Verbraucher für EE-Strom, trotz Negativpreisen an der Börse?
    PS. Soweit ich weiß gibt es auch bei Shell noch E10.
    Hat zwar jetzt nichts mit dem Thema zu tun, hat aber auch etwas mit falschem und teurem Umwelt- und Klimaschutz zu tun.  Was bleibt Shell auch übrig. Strafe will keiner gerne bezahlen. Ohne E10 lassen sich die blödsinnigen Vorgaben nicht erreichen. Mit Umweltschutz hat das wenig zu tun. Der Schaden ist größer als der Nutzen, Kosten und Zusatzaufwand kommen dazu, der Mehrverbrauch auch noch! Der Absatz ist trotz massiver Werbung und Versicherung, dass die Autos keinen Schaden nehmen, minimal. Die überwiegende Mehrzahl der Verbraucher lehnt E10 schon wegen des damit einhergehenden Raubbaus und aus Umweltschutzgründen ab.
    « Letzte Änderung: 15. Juni 2013, 19:34:24 von PLUS »

    Offline Energiesparer51

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    Re: Regierung treibt die Stromkosten auf Rekordwert
    « Antwort #63 am: 15. Juni 2013, 19:36:27 »
    An der Kostenrelation Kohle- zu Gaskraftwerke wird eine Änderung der EEG-Förderung allerdings gar nichts ändern. Somit würden die Gaskraftwerke dadurch auch nicht rentabler im Vergleich zur Kohle.
    Zu negativen Strompreisen würde kein PV- oder Windanlagenbetreiber liefern, da er seine Anlagen dann auch probemlos in der Leistung reduzieren könnte. Dass es überhaupt zu negativen Strompreise kommt, liegt wohl eher daran, dass AKW und Kohlekraftwerke ihre Leistung nicht entsprechend den Erfordernissen drosseln.

    Technisch sind neuere PV-anlagen über 30 kW und andere EEG-Anlagen über 100 kW ja schon mit Einrichtungen zur ferngesteuerten Leistungsreduziereung ausgerüstet. Die könnte man ja auch anders als bisher nutzen.

    Warum sollte man in einem GUD-Kraftwerk Gas zur Stromerzeugung verbrauchen, wenn Anlagen wie Wind- oder PV-Anlagen den Strom ohne Primärenergieverbrauch bereitstellen können. GUD-Kraftwerke können (zu höheren Kosten) die Schwankungen gut ausgleichen, aber unabhängig vom EEG im Vergleich zur Kohle nicht wirtschaftlich Grundlast erzeugen.

    Zur Entwicklung des E10-Absatzes:
    http://blog.check24.de/kfz-versicherung/autofahrer-deutschland-e10-15190/
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    Einer geht noch ...
    « Antwort #64 am: 15. Juni 2013, 20:22:44 »
    An der Kostenrelation Kohle- zu Gaskraftwerke wird eine Änderung der EEG-Förderung allerdings gar nichts ändern.
    Wer hat denn das erwartet?
    Zu negativen Strompreisen würde kein PV- oder Windanlagenbetreiber liefern, da er seine Anlagen dann auch probemlos in der Leistung reduzieren könnte.
    Ja, die Windmüller könnten dann auch problemlos auf Leistung ("Kohle") verzichten. Warum tun sie es nicht?
    Warum sollte man in einem GUD-Kraftwerk Gas zur Stromerzeugung verbrauchen, wenn Anlagen wie Wind- oder PV-Anlagen den Strom ohne Primärenergieverbrauch bereitstellen können. GUD-Kraftwerke können (zu höheren Kosten) die Schwankungen gut ausgleichen, aber unabhängig vom EEG im Vergleich zur Kohle nicht wirtschaftlich Grundlast erzeugen.
    @Energiesparer51, manoman, man kann die Ökonomie aber auch ganz aus den Augen lassen. Wer zahlt denn bereits für die zunehmende Zwangsabschaltung der Windräder? Die Verbraucher zahlen dann auch noch die neu kreierte Offshore-Haftungsumlage. Da wird schon eine  Belastungen von rund einer Milliarde Euro erwartet, ebenfalls weiter steigend. Jetzt dann auch noch für die Nichtanschaltung von neuen hocheffektiven GUD-Kraftwerken? Sind die denn teurer? Auf Teufel komm raus EE-Strom, sofort und egal was es kostet und egal welche Auswirkungen,  kann es das sein?

    Warum sollen wir für unseren Strom nicht noch mehr bezahlen,  einschließlich den gar nicht erzeugten. Wir haben es ja zum Verschenken. Da geht noch was an der Strompreisspirale.  Einer geht noch ....  bis zum Umfallen.
    Zur Entwicklung des E10-Absatzes:
    http://blog.check24.de/kfz-versicherung/autofahrer-deutschland-e10-15190/
    Mag sein, dass der E10-Absatz langsam steigt. Gemessen an den ursprünglichen Prognosen ist das trotzdem kein Erfolg und das ist gut so. Bei mir kommt E10 nicht in den Tank. U.a. Darum.. Die Amerikaner fahren ja bald mit Gas, dann brauchen sie den Mais-Sprit weniger. Nicht alles ist schlecht an der Entwicklung.  ;)
    « Letzte Änderung: 15. Juni 2013, 20:27:14 von PLUS »

    Offline Energiesparer51

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    Re: Regierung treibt die Stromkosten auf Rekordwert
    « Antwort #65 am: 15. Juni 2013, 21:01:05 »
    @plus:
    Da lässt man sich auf Ihr Gedankenspiel ein....

    ....und sie schaffen das selbst aber wohl nicht. Ich hatte angenommen, wenn Sie die EEG-Vergütung genanklich abschaffen, bräuchte wohl erst recht nicht mehr für nicht produzierten Strom bezahlt zu werden.  :o
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    Offline Energiesparer51

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    Re: Regierung treibt die Stromkosten auf Rekordwert
    « Antwort #66 am: 15. Juni 2013, 21:37:32 »

    14-15      €/MWh   -200,07
    15-16      €/MWh   -155,56
    1
    http://www.transparency.eex.com/de/

    geplant waren konventionell unter 20 GW, tatsächlich waren es über 23 GW.
    Wind lag bei 13-14 GW statt geplant unter 10.

    Seltsam, nicht wahr. Warum wird konventionell soviel mehr produziert, wenn die erneuerbaren schon mehr liefern als geplant? Der Preis lässt nicht auf eine unerwartet hohe NAchfrage schließen.

    Oha die  Preise sind erst für morgen, daher hängt das wohl so nicht zusammen.
    « Letzte Änderung: 15. Juni 2013, 22:17:16 von Energiesparer51 »
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    Offline egn

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    Re: Regierung treibt die Stromkosten auf Rekordwert
    « Antwort #67 am: 16. Juni 2013, 06:33:39 »
    Zitat
    Ja, sie ist einfach verrückt diese Energiepolitik. Da wird das wohl weltweit modernste und umweltfreundlichste GuD-Kraftwerke nicht in Betrieb genommen. Es könnte als Gesamtleistung 430 Megawatt Strom erzeugen und bis zu einer halben Million Haushalte mit Strom versorgen.

    Das Argument Umweltfreundlichkeit zählt gegenüber PV und Wind nicht. Denn beide sind noch weit umweltfreundlicher als GuD Kraftwerke. Wenn dann müssen Sie sich die Frage stellen warum nicht die viel schmutzigeren Kohlekraftwerke vom Netz genommen werden. Denn eigentlich sind es diese, die die GuD-Kraftwerke mit in Kombination mit dem Export von Strom, vom Markt drängen. Denn anstatt dass die Leistung zu Zeiten hoher EE Einspeisung abgesenkt wird, wird dieser Strom exportiert. Dadurch wird das Leben dieser trägen Kraftwerke weiter künstlich verlängert. Das kann so noch lange weiter gehen, wenn die Netze für den Export weiter ausgebaut werden. Es kann dann sein dass D in 10 Jahren weit mehr Kohlekraftwerksleistung am Netz hat und mehr Kohlestrom erzeugt, obwohl der Anteil der EE an der Stromerzeugung weiter gestiegen ist. D versorgt dann halb Europa mit billligem aber schmutzigem Kohlestrom.

    Offline Stromfraß

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    Re: Regierung treibt die Stromkosten auf Rekordwert
    « Antwort #68 am: 16. Juni 2013, 09:42:45 »
    Zitat
    Wenn dann müssen Sie sich die Frage stellen warum nicht die viel schmutzigeren Kohlekraftwerke vom Netz genommen werden.
    Ja, die schmutzigen Kohlekraftwerke müssen vom Netz!
    Und die gefährlichen KKW sowieso auch!!!
    egn, was wollen Sie eigentlich damit sagen?
    Die Strommengen, die "umweltfreundlich" erzeugt werden, reichen doch hinten und vorne nicht.
    Wir wollen doch hier beim Thema bleiben und nicht das diskutieren, was in Jahrzehnten vielleicht mal Wirklichkeit sein könnte. Dafür können wir einen neuen Thread aufmachen. Da könnten wir alle unsere Wunschvorstellungen äußern und auch der übrigen Welt zeigen, wo und wie es geht.

    Offline PLUS

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    Re: Regierung treibt die Stromkosten auf Rekordwert
    « Antwort #69 am: 16. Juni 2013, 11:07:07 »
    Das Argument Umweltfreundlichkeit zählt gegenüber PV und Wind nicht.
    @egn, Strom aus PV und Wind mögen ja unter dem Strich vielleicht überwiegen umweltfreundlicher sein, generell würde ich das nicht unterschreiben. Man sollte nicht den Eindruck erwecken, alles sei beim EE-Strom, oder wenn "ÖKO" und "BIO" draufsteht, immer umweltfreundlich. Es gibt dazu erhebliche Einflüsse in Landschaft und Natur, die man nicht als umweltfreundlich bezeichnen kann. Auch sollte man nicht alles für bare Münze nehmen, was in den bunten Prospekten und Werbeanzeigen steht und was in den ideologischen Heften verbreitet wird. Das ist leider die Masse, trotzdem, selbst und nicht einseitig informieren! Nichts ist unmöglich! ;)

    Wenn wir schon in der Diskussion bei China sind, für Windräder werden immer noch sogenannte Seltene Erden verwendet. Diese  Seltenen Erden werden zu 95% in China abgebaut. Nicht weil es diese nur in China gibt, sondern weil dort die Abbaumethoden dermaßen umweltschädigend und unmenschlich sind, dass die Preise konkurrenzlos günstig ausfallen. Diese Art von Dumping sollten wir nicht akzeptieren. Ob PV-Module in Deutschland oder China hergestellt werden, macht, vom Transport abgesehen, für die Umwelt kaum einen Unterschied. So ähnlich wie bei Fahrrädern oder Autos, die wir ja auch ex- und importieren. Auswirkungen auf Menschen und Umwelt beim Abbau dieser Seltenen Erden werden ignoriert. Hierzulande verkauft man dann die Windkraft insgesamt als umweltfreundlich.

    Mit PV ist es nicht viel besser. Wieviel giftiges Cadmium ist auf deutschen Dächern und in der Landschaft verbaut ist. Wer weiß das genau? Wen kümmert die Auswirkungen und die Entsorgung?
    Denn beide sind noch weit umweltfreundlicher als GuD Kraftwerke. Wenn dann müssen Sie sich die Frage stellen warum nicht die viel schmutzigeren Kohlekraftwerke vom Netz genommen werden. Denn eigentlich sind es diese, die die GuD-Kraftwerke mit in Kombination mit dem Export von Strom, vom Markt drängen. Denn anstatt dass die Leistung zu Zeiten hoher EE Einspeisung abgesenkt wird, wird dieser Strom exportiert. Dadurch wird das Leben dieser trägen Kraftwerke weiter künstlich verlängert. Das kann so noch lange weiter gehen, wenn die Netze für den Export weiter ausgebaut werden. Es kann dann sein dass D in 10 Jahren weit mehr Kohlekraftwerksleistung am Netz hat und mehr Kohlestrom erzeugt, obwohl der Anteil der EE an der Stromerzeugung weiter gestiegen ist. D versorgt dann halb Europa mit billligem aber schmutzigem Kohlestrom.
    GuD-Kraftwerke könnten weitgehend dezentral betrieben werden, dort wo der Strom unmittelbar gebraucht wird. Länderübergreifende Netze werden trotzdem gebraucht, Deutschland ist keine autarke Insel! GuD-Kraftwerke könnten noch lange als Brücke für die Stromversorgung eingesetzt werden. Eine vernünftige und umweltfreundliche Entwicklung zur Energiewende wäre dadurch möglich. Das was jetzt mit der Brechstange veranstaltet wird zeigt das Gegenteil!

    Ja, das könnte sich so entwickeln, wenn wir in Deutschland nicht doch noch zu einer grundlegenden Korrektur fähig sind. Ihre Kohleargumentation zeigt doch gerade auf welchem schiefen Weg sich die deutsche Energiewende befindet. Diese Politik ist nicht nur wirkungslos, sie macht nichts besser sondern schlimmer, das trotz extremer Förderung und Milliardeninvestitionen im hohen dreistelligen Bereich. Ein Trauerspiel!

    Wäre die deutsche Energiewende ein Unternehmen, wäre längst der Bankrott eingetreten. So müssen die Verbraucher für den Unfug immer frisches Geld in ein unfähiges Unternehmen nachliefern und sie tun das immer noch ohne nennenswerten Widerstand. Welcher Investor würde sich so verhalten? Es ist kaum zu begreifen! :(

    PS: Die wahren Kosten
    « Letzte Änderung: 16. Juni 2013, 12:23:16 von PLUS »

    Offline Energiesparer51

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    Re: Regierung treibt die Stromkosten auf Rekordwert
    « Antwort #70 am: 16. Juni 2013, 13:23:52 »
    http://www.transparency.eex.com/de/


    Auch heute ist die tatsächliche Produktion der konventionellen Erzeuger höher als die geplante. Hat dafür jemand eine Erklärung, isnbesondere in Anbetracht des Preisniveaus?
    Trau keinem Pseudowissenschaftler!

    Offline Netznutzer

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    Re: Regierung treibt die Stromkosten auf Rekordwert
    « Antwort #71 am: 16. Juni 2013, 19:26:11 »
    Die einfachste Erklärung ist immer die, dass die Prognosen (weniger Wind/Sonne) nicht eintrafen und entsprechend anderweitig Energie erzeugt werden musste. Möglich auch, dass steuerbare EEG-MPM-Anlagen oder sonstige EEG-Direktvermarkter einfach die Anlage auf 0 geregelt haben, weil ihren BKV's die Preise an der Börse zu niedrig waren.

    Gruß

    NN

    Offline Energiesparer51

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    Re: Regierung treibt die Stromkosten auf Rekordwert
    « Antwort #72 am: 16. Juni 2013, 21:28:14 »
    Die einfachste Erklärung ist immer die, dass die Prognosen (weniger Wind/Sonne) nicht eintrafen und entsprechend anderweitig Energie erzeugt werden musste. Möglich auch, dass steuerbare EEG-MPM-Anlagen oder sonstige EEG-Direktvermarkter einfach die Anlage auf 0 geregelt haben, weil ihren BKV's die Preise an der Börse zu niedrig waren.

    Gruß

    NN

    Wind und Sonne war jedenfalls nicht unter Plan, soweit man das den Säulen aus dem Diagramm entnehmen kann.  Mehr Information enthält das Diagramm ja nicht.
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