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EU-Parlament stoppt Reform des Emissionshandels

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Wolfgang_AW:
Stopp des Emissionshandels


--- Zitat ---Das Europäische Parlament hat das umstrittene Eingreifen der Politik in den Handel mit Kohlendioxid-Zertifikaten überraschend abgelehnt. Die Abgeordneten stimmten am Dienstag in Straßburg mit knapper Mehrheit gegen den Gesetzentwurf der EU-Kommission, der einen zeitweisen Entzug von Verschmutzungsrechten aus dem Markt vorsieht. Die Vorlage soll nun in die zuständigen Ausschüsse zurückverwiesen werden.
--- Ende Zitat ---

Da hat die Industrie-/Kraftwerkslobby sich sicher wieder die Hacken abgerannt.
Es wäre zumindest ein Schritt in die richtige Richtung gewesen.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW

Netznutzer:
So lange CO2 Zertifikate und EEG nicht abgestimmt sind, muss man glatt froh sein, dass die Eurokraten die künstliche Verteuerung abgelehnt haben. Ist eigentlich gar nicht deren Stil, Sachen nicht weiter zu verteuern.

Gruß

NN

Christian Guhl:

--- Zitat von: Netznutzer am 16. April 2013, 20:05:01 ---Ist eigentlich gar nicht deren Stil, Sachen nicht weiter zu verteuern.

--- Ende Zitat ---
Wie ich das jetzt verstanden habe, wurde aber genau das Gegenteil erreicht. Dadurch, dass die Zertifikate sich nicht verteuern, ist der Börsenpreis gesunken. Das widerum bewirkt, dass die EEG-Umlage sich weiter erhöht. Da aber sinkende Börsenpreise nicht an die Verbraucher weitergegeben werden, steigende Umlagen dagegen schon, wird der Strompreis steigen.

Netznutzer:

--- Zitat ---Wie ich das jetzt verstanden habe, wurde aber genau das Gegenteil erreicht. Dadurch, dass die Zertifikate sich nicht verteuern, ist der Börsenpreis gesunken. Das widerum bewirkt, dass die EEG-Umlage sich weiter erhöht. Da aber sinkende Börsenpreise nicht an die Verbraucher weitergegeben werden, steigende Umlagen dagegen schon, wird der Strompreis steigen.
--- Ende Zitat ---

Warum werden immer Sachen miteinander vermengt, die nichts miteinander zu tun haben? Selbstverständlich kann man als Vderbraucher von sinkenden Börsenpreisen profitieren, es gibt Anbieter, die solche Konstrukte auch SLP-Kunden anbieten. In Börsenpreise werden keine Zertifikatspreise eingerechnet, die werden gesondert berechnet.

Eins ist sicher, der Strompreis steigt immer, sei es durch sinkende Börsenpreise mit einer dadurch verbundenen Erhöhung der EEG-Umlage, oder direkt durch steigende Börsenpreise.

Gebraucht wird eine Systemüberarbeitung.

Wer hat denn mal nachgefragt, warum die CO2 Zertifikate immer günstger wurden? Herr Trittin hat sich doch im ZDF den gesamten Abend bei Illner selbst auf die Schulter geklopft, wieviel MRD. KG CO2 durch EEG Strom vermieden wurden, somit für diese Mengen gar keine CO2 Zertifikate mehr benötigt wurden Ist es so falsch, die Verbraucher, die mit ihrer exorbitanten EEG-Umlage dies bezahlt haben, dafür zu belohnen, dass die Preise für CO2 Zertifikate aufgrund fehlenden Bedarfs sinken? Nein, unsere Öko-Diktatoren wittern mal wieder die Chance, den Leuten zusätzlich Geld aus der Tasche zu ziehen, Deckmäntelchen Umweltschutz! Dass EEG und CO2-Zertifikate kontraproduktiv sind, ist seit Jahren bekannt. Das Festhalten am EEG ist ausschliesslich den Wählerstimmen geschuldet, die unsere Ökodiktatoren durch das Festhalten am Status Quo bei den Wahlen einfahren können.

Dass Deutschland mit seinem EEG und der CO2 Reduzierung global überhaupt nichts verändert ist unbestritten.

China, Indien, USA, Russland u. Brasilien lachen sich schlapp, dass wir denen billige Energie auf dem Weltmarkt finanzieren.

Erfolgsstory EEG, immer dran denken,

Gruß

NN

RR-E-ft:
Es besteht ein Überangebot an Verschmutzungsrechten, weshalb deren Preis im Keller ist.
Die geringen Preise der Verschmutzungsrechte (Zertifikate) wirken sich unmittelbar auf die variablen Stromerzeugungskosten  der Kohle- und Gaskraftwerke aus, die dadurch geringer ausfallen.

In der Vergangenheit will RWE sogar unentgeltlich zugeteilte Verschmutzungsrechte (Zertifikate) unter dem Stichwort Opportunitätskosten eingepreist haben, wodurch die Börsenpreise für Strom gestiegen sein sollen. Irgendwann mussten die Zertifikate tatsächlich bezahlt werden. Deren Preis ist jedoch wegen des Überangebots ins Unerträgliche gesunken (O-Ton E.ON).

Die so von geringen Zewrtifikatepreisen beeinflussten  variablen Stromgestehungskosten für Kohle- und Gaskraftwerke führen über die merit-order- Preisbildung zu geringeren Börsenpreisen für Strom.

Die geringeren Börsenpreise  führen über den EEG- Ausgleichsmechanismus - unter sonst gleichen Bedingungen - zu einer höheren EEG- Umlage....
 
Man kann dann wieder die Frage stellen, in welchem Maße sich [unter sonst gleichen Bedingungen; ceteris paribus] gesunkene Großhandelspreise einerseits und gestiegene EEG- Umlage anderseits gegenseitig kompensieren (seit Mitte 2008 sind die Börsenpreise für Strom um ca. 4 Ct/ kWh gesunken, in selsber Zeit aber auch die EEG- Umlage gestiegen).


--- Zitat von: Netznutzer am 17. April 2013, 00:37:34 ---China, Indien, USA, Russland u. Brasilien lachen sich schlapp, dass wir denen billige Energie auf dem Weltmarkt finanzieren.
--- Ende Zitat ---

Von den geringeren Strom- Börsenpreisen profitieren unmittelbar die privilegierten deutschen Stromkunden, deren Belieferung  in geringerem Umfamng oder gar nicht zur EEG- Umlage herangezogen wird, und unsere unmittelbaren europäischen Nachbarn, die dadurch Wettbewerbsvorteile erfahren.

China, Indien, USA, Russland u. Brasilien finanzieren wir wohl keine billige Energie auf dem Weltmarkt. Diese Länder können im globalen Wettbewerb einen Wettbewerbsvorteil verzeichnen, wenn deren Produktionskosten im Vergleich zur Produktion in Deutschland geringer ausfallen, soweit die hiesigen Produktionskosten auch aus Stromkosten resultieren, die mit EEG- Umlage belastet sind.

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