Wer soll denn die Gaskraftwerke bauen und betreiben, wenn sie zunehmend vom teueren Solarstrom und vom Windstrom am Betrieb gehindert werden. Wer hat denn Lust, nur den Lückenbüßer zu spielen und dabei draufzulegen. Wo sind denn die Bürgerenergiegenossenschaften die zusätzliche zu ihrem Windrad oder ihren PV-Anlagen noch ein GuD-Kraftwerk betreiben möchten?!
Es gibt Stimmen (z.B. STATKRAFT, die auch Gaskraftwerke in Deutschland betreiben), die behaupten, wir brauchen gar keine neuen Gaskraftwerke - oder zumindest nicht so viele wie behauptet wird.
Ich denke, da ist was dran.
Wenn man PV und Windkraft weiter schnell ausbaut, dann kann man auch mit dem alten vorhandenen Kraftwerkspark die "Lücken" füllen. Die Kraftwerke - auch die Grundlastkraftwerke mit Braunkohle und Uran als Brennstoff - laufen dann halt seltener und stehen zunehmend über längere Perioden von einigen Tagen bis Wochen still und nur in Bereitschaft.
Das ist wirtschaftlich wohl deutlich billiger als lauter neue Gaskraftwerke hinzustellen.
Die bereits vorhandenen alten Gaskraftwerke können auch genutzt werden. Womöglich sollten sehr alte Gaskraftwerke (es gibt noch welche mit unter 40% Wirkungsgrad) dazu modernisiert werden.
Hierzu könnte ich mir durchaus einen "Kapazitätsmarkt" denken, der die Bereithaltung aller alten Kraftwerke finanziert (über Ausschreibungen). Das könnte wirtschaftlich die bessere Lösung sein, als unbedingt alle Kohlekraftwerke durch neu in die Landschaft gestellte Gaskraftwerke ersetzen zu wollen, die dann erstens teurer produzieren, und zweitens ihre Investitionskosten kaum wieder einspielen können, weil sie immer seltener laufen und auch keine 40 Jahre gebraucht werden.
Das könnte eine kostengünstigere Variante der Energiewende sein, die bzgl. zwischenzeitlicher Umweltbelastung nicht so viel schlechter ausfällt.
Die Sonnen- und Windstromerzeuger müssen endlich selbst für eine bedarfsgerechte Lieferung sorgen. Mit Speicher oder der Finanzierung von Ersatzkrafwerken z.B. GuD. Nur auf Teufel komm raus Paneele und Windräder in der Landschaft verbauen, Subventionen und Rosinen picken und die damit einhergehenden Probleme anderen übrlassen, das führt früher oder später zum Kollaps.
Warum müssen das dieselben Leute tun?
Dafür gibt es keinen Grund. Das kann jeder andere auch tun.
Es gibt z.B. Vorschläge, dass der Stromspeichermarkt so reformiert wird, dass auch kleinere Einheiten daran teilnehmen können. So könnten sich kleine Speicher auch bei Privatleuten im Keller daran beteiligen, die dann zentral gesteuert werden. Das kann auch in Pools zusammengefasst werden, die dann als größere Marktanbieter für Speicherkapazitäten auftreten.
Auf diese Weise könnten kleine Speicher nicht zur zur Pufferung des Eigenverbrauchs, bzw. der Eigenerzeugung dienen, sondern auch ferngesteuert zur Netzstabilisierung genutzt werden.
Die großen Stromkonzerne sind aber mit ihrer Lobbyarbeit bisher immer gegen solche Modelle vorgegangen, weil das ja wieder eine weitere Konkurrenz ist, die ihnen womöglich auch noch den Speichermarkt wegnimmt.
Immerhin ist jetzt mit der SPeicherförderung i.V.m. Pv-Anlagen ein erster Schritt zur Förderung kleiner dezentraler Speicher gemacht worden. Das lässt hoffen. Wenn sich diese einmal verbreitet durchsetzen und beachtliche Kapazitäten entstanden sind, folgt hoffentlich der nächste Schritt zur Nutzung in einem Speicherkapazitätsmarkt, wie oben beschrieben.
Wie Sie sehen, lieber PLUS, ist vieles möglich. Vieles ist auf dem richtigen Weg, wenn es auch einige Fehlentwicklungen gibt und Auswüchse gab und gibt.
Jedenfalls ist das EEG grundsätzlich eine anerkannte Erfolgsstory. Und die Energiewende ist zwar durch die Merkel-Regierung inzwischen ins Schwimmen geraten, weil die Merkel ja sowieso selbst gar nicht weiß wo sie mit Deutschland hin will, und bei der Energiewende erst Recht nicht.
Aber die Lage ist nicht so aussichtslos und steckt nicht in einer Sackgasse, wie Sie es immer darstellen möchten.
Sicher könnte es wesentlich besser werden, insbesondere, wenn die Merkel und er Rösler endlich mal wieder abgewählt werden. Die bringen hier nichts voran, aber auch gar nichts.