Der Strommarkt ist schon lange von Überkapazitäten geprägt, insofern ist es nur konsequent die Kraftwerke abzuschalten. Dies ist für die Konzerne vor allem deswegen nötig, weil sie jetzt zu Lastspitzenzeiten nicht mehr ihr teuerstes Spitzelastkraftwerk ins Rennen schicken können, um in der Merit-Order den Preis für allen erzeugten Strom nach oben treiben und somit die Einnahmen aus 40 Jahre alten Kraftwerken auch noch lukrativ sind.
Die Gaskraftwerke (auch moderne) gehen auch deshalb vom Netz weil der Markt für CO2-Zeritfikate am Boden liegt und gleichzeitig Kohle unschlagbar günstig ist. Das Pipelinegas, vor allem aus Russland, kann hier im Preis nicht konkurrieren. Hätten die Konzerne nicht ihre Pläne für ein eigenes LNG Terminal aufgegeben, dann bestünde vielleicht noch eine geringe Chance. Aber das war wohl auch eine Konsequenz der Verhandlungen mit Russland über eine Reduzierung des Lieferpreises.
So werden modernste Gaskraftwerke wohl bald eingemottet werden, bis sie in ein paar Jahren, wenn die PV 50 GW weit überschreitet, und die Verbindungen ins Ausland nicht mehr ausreichen, um den bei starker PV-Erzeugung überflüssigen Kohlestrom vollständig ins Ausland zu drücken. Dann müssen dann auch die Kohlekraftwerke tagsüber abgeregelt. Dann bekommen die Gaskraftwerke in den Morgen- und den Abendstunden wieder eine Chance, weil der Preis dann an der Börse stärker schwanken wird.
Eine weitere Konkurrenz werden die heute in Grundlast erzeigenden Kraftwerke bekommen, wenn immer mehr PV-Installateure die Grundlastversorgung im Eigenverbrauch mit Batteriespeicher selbst übernehmen. Dies wird auch ohne weitere Förderung durch das EEG passieren, wenn der Preis des Stroms aus dem Netz immer weiter steigt und die
Stromgestehungskosten für selbst erzeugten PV-Strom immer weiter sinken.
Die regenerativen Energien haben jetzt schon gewonnen. Der Rückzug der konventionellen Stromerzeugung wird immer schneller voran schreiten.