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Autor Thema: Stadtwerke fordern Gaskraftwerk-Abschaltung  (Gelesen 5687 mal)

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Offline Wolfgang_AW

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Re: Stadtwerke fordern Gaskraftwerk-Abschaltung
« Antwort #1 am: 07. März 2013, 11:20:39 »
Sie sagen es, Erfolgsstory EEG!

Die Gründe der Stilllegung, die Sie wieder unterschwellig allein dem EEG zuschreiben sind selbst in der konservativen "WELT" differenzierter dargestellt.

Zitate aus Ihrem Link:

Zitat
Braunkohlekraftwerke laufen auf Hochtouren
...
Die Präferenz für den Kohlestrom wird durch den Preisverfall für CO2-Zertifikate bedingt. Die kosten um die vier Euro. Insgesamt ist es also viel billiger alte, abgeschriebene Kohlekraftwerke auf Volllast zu fahren, als die modernen, hocheffizienten Gaskraftwerke.
Dass sich das mit den Klimaschutzzielen nicht verträgt, leuchtet ein. Das Problem ist bekannt. Allein, es passiert nichts.

Rösler legt Veto ein


Verantwortlich ist der Bundeswirtschaftsminister. Vor zwei Wochen waren Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) und Umweltminister Peter Altmaier (CDU) bei ihrem Kollegen Philipp Rösler. Wie verlautet, beknieten die drei den FDP-Politiker nachgerade, sich nicht auf "den Markt" zu berufen und einzuschreiten.
Rösler hat bisher einer Verknappung und damit Verteuerung der Zertifikate, wie sie die EU-Kommission plant, nicht zugestimmt.

Die Einnahmen aus einem reellen Preis der Zertifikate könnte man sehr gut für einen Ausgleich der höheren Kosten eines Gaskraftwerkes heranziehen.
War ja wohl auch mal so gedacht- alte Dreckschleudern verteuern, investieren in modernere, saubere Kraftwerke - aber eben nicht mit der FDP!

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW

 
« Letzte Änderung: 07. März 2013, 15:39:48 von Wolfgang_AW »
„Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.“

(Alfred Polgar)

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Re: Stadtwerke fordern Gaskraftwerk-Abschaltung
« Antwort #2 am: 07. März 2013, 12:15:28 »
Die Einnahmen aus einem reellen Preisder Zertifikate könte man sehr gut für einen Ausgleich der höheren Kosten eines Gaskraftwerkes heranziehen.
War ja wohl auch mal so gedach t- alte Dreckschleudern verteuern, investieren in modernere, saubere Kraftwerke - aber eben nicht mit der FDP!
Was für eine Logik. Das EEG hilft nichts, weder dem globalen Klima noch der Umwelt. Das deutsche EEG ist ein einmaliges, unverantwortliches und ideologisch gesteuertes riskantes Abenteuer in der Energiegeschichte!

Die EE-Vorrangeinspeisung zu extremen Wucherpreisen machen moderne GUD-Kraftwerke unwirtschaftlich. Was denn sonst?! Was soll die Ablenkung, das ist offenkundig. Der CO2-Zertifikateschwindel kommt dazu, das macht es nicht besser. Es ist halt die unheilige Mischung aus chaotischer Planwirtschaft, giftgrüner Ideologie und sozialfeindlicher Profitgier, was diese Energiewendenpolitik kennzeichnet. 

Die Vorrangeinspeisung oder Garantiezahlung zu jeder Unzeiten und zu Wucherpreisen muss weg, nur das hilft. Selbst wenn man die Zertifikate so verteuert, dass sich Braunkohlekraftwerke nicht mehr rechnen, bleibt das zig-milliardenschwere EEG-Grundproblem bestehen. Es gibt dann keine Einnahmen zum Ausgleichen mehr! Aber mich wundert nichts mehr, das entspricht der EEG-Denke. Ein Schiff, das sich selbst torpediert. Rechnungen, die nie aufgehen werden!

@Wolfgang_AW, was für Strompreise haben Sie denn für die nicht privilegierten Verbraucher bei Umsetzung der von Ihnen vertretenen EE-Politik im Auge? Wie sieht die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland dann aus? Wie lauten die Prognosen? Pleiten mögen nicht das Ziel dieser Energiepolitik sein, aber es ist der Weg dahin. Aufzählen muß man da nichts mehr.

Offline superhaase

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Re: Stadtwerke fordern Gaskraftwerk-Abschaltung
« Antwort #3 am: 07. März 2013, 12:45:45 »
Das EEG hilft nichts, weder dem globalen Klima noch der Umwelt.
Diese Lüge verbreiten Sie hier ständig.  ::)

Zitat
Die EE-Vorrangeinspeisung zu extremen Wucherpreisen machen moderne GUD-Kraftwerke unwirtschaftlich. Was denn sonst?! Was soll die Ablenkung, das ist offenkundig.
Keiner bestreitet das, niemand lenkt davon ab.

Was Sie allerdings geflissentlich unterschlagen, ist, dass die jetzige Situation nur zum Teil dem EEG und dem Einspeisevorrang geschuldet ist.
Die Situation war für die Gaskraftwerke so nicht geplant und entstand nur dadurch, dass entgegen den eigentlichen Zielen des EEG und des Zertifikatehandels die Braunkohlekraftwerke nicht immer dann zeitweise gedrosselt oder vom Netz genommen werden, wenn für mehrere Tage viel Wind- und Solarstrom im Netz ist. Es wird stattdessen der überflüssige Braunkohlestrom exportiert. Und dies rentiert sich nur, weil entgegen dem eigentlichen Ziel des Zertifikatehandels zuviel Zertifikate vergeben werden, so dass Braunkohlestrom aus Deutschland eben extrem billig ins AUsland exportiert werden kann.

Würden die Braunkohlestromproduktion entsprechend den Klimaschutzzielen endlich reduziert, gäbe es auch wieder viel mehr Einsatzmöglichkeiten für moderne sauberere Gaskraftwerke, die dann die Lastangleichung zwischen unstetigem EE-Strom und Verbrauchslast übernehmen könnten. Jetzt wird das größtenteils über schwankenden Export des überflüssigen Braunkohlestroms gemacht.
Das ist und war nicht im Sinne des Erfinders.
Das wurde Ihnen auch schon vielfach erklärt. Sie haben nie etwas dagegen vorzubringen gewusst, sondern wiederholen nur Ihren als falsch erwiesenen Standpunkt.
Sie sind weder diskussionsfähig, noch offen für sachliche Argumente und logisches Denken.

Ihre sonstigen Hass-Tiraden gegen das EEG und die angebliche Profitgier und Ihre damit einhergehenden Verschwörungstheorien interessieren hier sicherlich niemanden mehr. Schon zu oft wiederholt und immer mit zu viel offensichtlichem, ideologisch verblendendem Hass vorgetragen. Wenn man in der Art eines Querulanten mit hoher Wiederholungsfrequenz gegen jeden und gegen alles polemisiert, von wem will man dann noch wirklich wahrgenommen werden?
8) solar power rules

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Re: Stadtwerke fordern Gaskraftwerk-Abschaltung
« Antwort #4 am: 07. März 2013, 13:49:30 »
...
Das ist und war nicht im Sinne des Erfinders. ...
@superhaase, beruhigen Sie sich, was ist denn mit dem EEG so gekommen wie es "im Sinne des Erfinders" geplant war? Die Erfindung war wohl ein Flop. Richtig ist, nicht jeder umweltpolitsche Unsinn hat etwas mit dem EEG zu tun. Aber die Umweltpolitik ist in Deutschland vom ideologisch gefärbten Unsinn besonders gekennzeichnet. Umweltzone nach Umweltzone wird zur Zeit eingerichtet. In Stuttgart (bald ohne funktionierenden Bahnhof ;) ), will der neue grüne OB möglichst alle Autos aus der Stadt verbannen. Die Ökonomie wird völlig ausgeblendet.

Jetzt sind sogar die Kennzeichen für Mofa und Moped grün.;) Dafür dürfen sie weiter in allen Umweltzonen mit ihrem Zweitaktmotor fahren, der bis zu 500mal so viel krebsauslösende Stoffe emittiert wie ein modernes Auto. Die Braunkohlebriketts aus dem Baumarkt werden weiter in den Einzelöfen zusammen mit feuchtem Holz ohne Filter verheizt. Kein Hahn kräht danach! Da ist es doch noch besser, aus der Braunkohle wird Strom und Wärme in Kraftwerken mit Filtern erzeugt.

Millionen Autos brauchen jetzt grüne, gelbe und rote Plaketten an der Windschutzscheibe, die bezahlt und kontrolliert werden müssen. Diese feinstaubbekämpfende "Umweltpolitik" macht Sinn?! Wegen der kaum mehr zählbaren wenigen älteren Autos brauchen wir teuere zahlreiche Umweltzonen mit noch teuerer Bürokratie? Muß man die Besitzer quasi enteignen und diese Autos in die Verschrottung treiben? Im Gegenteil, werden diese Autos vor Ende ihrer möglichen Nutzungsdauer verschrottet, ist das sicher nicht umweltfreundlich. Die Produktion des Ersatzautos, das dann produziert werden muß, ist nicht umweltfreundlich! Es ist vielleicht ein verkapptes interessengeleitetes Förderprogramm, aber das kennen wir ja schon aus der Vergangenheit und vom EEG. ;)

Offline Wolfgang_AW

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Re: Stadtwerke fordern Gaskraftwerk-Abschaltung
« Antwort #5 am: 07. März 2013, 16:34:46 »
Ein Topf - EEG, Zertifikate, Zweitaktmotoren, Umweltzonen, Plaketten, Braunkohlebriketts und andere Zutaten hinein - einmal umrühren und schon hat man solch konstruktive Beiträge des Foristen <PLUS>

@PLUS
Mag ja sein, dass Quantenmechanisch Alles mit Allem zusammenhängt, nur ist das eben das Mittel über Allem,  politisch kommt man so jedenfalls auf keinen grünen Zweig.

Es werden in der Politik seltenst dicke Bretter gebohrt. Zumal in einem Wahljahr.
Dafür hat man häufig eben kleinste Schritte, die oftmals bei Inkrafttreten bereits überholt sind. Dazu wirken noch mächtige Lobbygruppen mit und schreiben der Politik ihre Wünsche ins Stammbuch.

Man mag das Eine richtiger bzw falscher halten als das Andere und unbestritten ist in der Energiepolitik so manches aus dem Ruder gelaufen. Gemessen am Weltklima sind die Anstrengungen hier in Deutschland sicher fast vernachlässigbar, trotzdem schauen viele Nationen auf das Industrieland Deutschland wie die Energiewende verläuft.

Für die Zukunft scheint mir unser Weg allemal besser als in der Strom- und Wärmegewinnung weiter unabdingbar auf fossile/atomare Rohstoffe zu setzen.
Auch denke ich, dass der Strompreis ohne die Energiewende nur bei optimistischster Betrachtungsweise sehr viel niedriger wäre als er heute ist. Wenn ich bei realistischer Beurteilung die Preissteigerungen von 2000 bis 2010 betrachte fehlt mir allerdings der Glaube dass es Ihrem ständig kolportiertem, nicht priviligiertem Stromverbraucher besser ginge und er weniger zu zahlen hätte.

Auch fehlt mir der Glaube daran, dass der Markt (wer oder was  das auch immer sein mag) es schon richten wird und dabei vor allem den nicht priviligierten Strom-/Wärmeverbraucher im Auge hat.
Im Gegenteil, die Erfahrung lehrt, dass es im Marktliberalismus schneller noch teuerer wird, da der Markt vielmehr den Renditegedanken im Blickfeld hat.

So bleibt nur die Hoffnung, dass Auswüchse möglichst schnell eingefangen werden, was schon genügend Optimismus erfordert.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
„Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.“

(Alfred Polgar)

Offline superhaase

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Re: Stadtwerke fordern Gaskraftwerk-Abschaltung
« Antwort #6 am: 07. März 2013, 17:33:43 »
@superhaase, beruhigen Sie sich, was ist denn mit dem EEG so gekommen wie es "im Sinne des Erfinders" geplant war? Die Erfindung war wohl ein Flop.
Na praktisch alles, was man sich erhofft hat, und das alles besser als man sich erhofft hat:
Es wird heute mehr Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen, als man bisheute erreichen wollte - man ist also im Zeitplan voraus.
Die Technologien haben sich außerordentlich gut entwickelt, und viel schneller als man erhofft hat, denn die Windkraftwerke sind heute so groß, wie man es zu GroWiAn's Zeiten nicht für möglich gehalten hat, und der Solarstrom ist so schnell billiger geworden, wie es sich niemand hat vorstellen können (die Netzparität wurde schon 2012 erreicht, und 2013 schon auf Gewerbestrompreis-Ebene!).

Ich kann da nur dem User Netznutzer bepflichten:
Erfolgsstory EEG, imer daran denken!  ;)

Dass die schwarzgelbe Regierung die letzten Jahre das EEG und die Netzentgeltverordnung misbbraucht, um die Industrie durch Kleinverbraucher-Gled zu subventionieren, ist natürlich scharf zu kritisieren. Aber da sind wir uns ja alle einig. Das hat auch gar nichts mit dem EEG an sich zu tun.

Dass die Bundesregierungen unter Schwarz-Rot und Schwarz-Gelb auch beim PV-Strom nicht schnell genug reagiert haben, um die Kostenlawine zu verhindern, ist hier auch einhellig in der Kritik. Hier hat die Politik versagt, und nicht das Prinzip des EEG.
Man hätte sicherlich das EEG von Anfang an so konstruieren können, dass so eine Kostenlawine automatisch gebremst wird, wie es zuletzt auch installiert wurde. Dies war zuvor sicher ein zu kritisierender Konstruktionsfehler des EEG, der daraus resultierte, dass sich so eine rasante Entwicklung und so einen durchschlagenden Erfolg des EEG niemand hatte vorstellen können.

Trotzdem gilt die Feststellung:
Es ist bis auf die ausufernden Kosten im PV-Bereich alles so gekommen, wie es im Sinne des Erfinders geplant war.
Die Erfindung war ein phenomänaler Erfolg, das ist auch weltweit anerkannt.
Weltweit?
Nein.
Es gibt da ein Haus in Deutschland, da wohnt ein gewisser Herr PLUS, der standhaft ....     ;D
8) solar power rules

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Re: Stadtwerke fordern Gaskraftwerk-Abschaltung
« Antwort #7 am: 07. März 2013, 18:00:07 »
Ein Topf - EEG, Zertifikate, Zweitaktmotoren, Umweltzonen, Plaketten, Braunkohlebriketts und andere Zutaten hinein - einmal umrühren und schon hat man solch konstruktive Beiträge des Foristen <PLUS>
@PLUS
Mag ja sein, dass Quantenmechanisch Alles mit Allem zusammenhängt, nur ist das eben das Mittel über Allem,  politisch kommt man so jedenfalls auf keinen grünen Zweig.
Ja, das hängt zusammen und hat alles mit der angesprochenen Umwelt und dem Klima zu tun. Und der Inhalt hat mindestens so viel damit zu tun wie die Zutaten aus Ihrem Topf wie Braunkohle, Herr Rösler und die FDP mit dem Preis für die CO2-Zertifikate.

Gemessen am Weltklima sind die Anstrengungen hier in Deutschland sicher fast vernachlässigbar, trotzdem schauen viele Nationen auf das Industrieland Deutschland wie die Energiewende verläuft.
Ja, der globale Klima- und Umwelteinfluss tendiert gegen Null!

Wer schaut denn da angeblich aus der Ferne? Das wird hier gerne völlig überschätzt und dabei noch verdreht verkauft. Man orientiert sich, aber längst nicht mehr an dieser fanatisch übertriebenen deutschen Energiewendenpolitik. Wenn, dann schaut man ungläubig auf die Deutschen und kann es nicht fassen, wie saublöd die Deutschen sich verhalten und sich ohne Not schädigen. "Made in Germany" ist immer noch ein Begriff in der Welt. Wie lange noch ist die Frage, bei solchen "Erfolgsprojekten" wie diesem EEG, dieser "Energiewendenpolitik", dem  Hauptstadtflughafen , S21 & Co.?

Wir haben die weltweit effektivsten Unternehmen mit den höchsten Umweltstandards. Es wäre, abgesehen von den negativen Auswirkungen auf die Wirtschaft und Arbeitspätzen, gerade widersinnig bei Klimaschutz und Umwelt, wenn man diese Unternehmen aus Deutschland vertreiben und den erreichten Standard aufs Spiel setzen würde.  Das Grundübel ist die unnötige Milliardenzeche, die man mit dieser "planwirtschaftlichen" Energiewende schon jetzt verursacht hat. Langsam kommt das große Erwachen, denn die unverantwortlich hohe Zeche muss nun bezahlt werden.

Auch fehlt mir der Glaube daran, dass der Markt (wer oder was  das auch immer sein mag) es schon richten wird und dabei vor allem den nicht priviligierten Strom-/Wärmeverbraucher im Auge hat.
Im Gegenteil, die Erfahrung lehrt, dass es im Marktliberalismus schneller noch teuerer wird, da der Markt vielmehr den Renditegedanken im Blickfeld hat.
Wo haben Sie denn Ihre Erfahrungen gemacht? Die jüngste Geschichte hat uns gerade gelehrt, dass Planwirtschaft nicht zum Ziel führt. Wer aus Erfahrungen lernt, weiß das und muß nicht den Glauben bemühen.  Die soziale Marktwirtschaft führt zum Ziel. Erkennbar ist, wenn es so weitergeht, davon bald nicht mehr viel.

Vergleichen Sie die Strompreise für die privaten Haushalte in Europa, dann werden Sie feststellen, dass wir hier jetzt schon Spitzenpreise bezahlen müssen und die Zeche wächst weiter. Warum ist das wohl so!? Summa summarum hat der zuständige Bundesminister vor Kurzem von einer Billion Euro gesprochen was die ganze Wende kosten soll. Die Erkenntnis wächst, so funktioniert eine umweltfreundliche, sichere und bezahlbare Energieversorgung nicht. Nicht mit "BIO-ÖKO", im Hauruckverfahren schon gar nicht und nicht mit der "kostenlosen" Sonne und dem Wind auf hoher See. Nebel und Flaute nicht vergessen.

Trotzdem gilt die Feststellung:
Es ist bis auf die ausufernden Kosten im PV-Bereich alles so gekommen, wie es im Sinne des Erfinders geplant war.
Die Erfindung war ein phenomänaler Erfolg, das ist auch weltweit anerkannt.
Weltweit?
Nein.
@superhaase, richtig ist alleine ein Wort, das "Nein"! Mehr ist zur PV, der summa summarum in Deutschland noch lange Zeit teuersten und unzuverlässigsten Stromerzeugung auch nicht zu sagen. ;)
« Letzte Änderung: 07. März 2013, 18:09:32 von PLUS »

Offline superhaase

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Re: Stadtwerke fordern Gaskraftwerk-Abschaltung
« Antwort #8 am: 08. März 2013, 08:08:22 »
Mehr ist zur PV, der summa summarum in Deutschland noch lange Zeit teuersten und unzuverlässigsten Stromerzeugung auch nicht zu sagen. ;)
Bis Mitte 2012 war sie die teuerste, seitdem ist sie es für Neuanlagen nicht mehr.
Die Altanlagen mit den unnötig hohen Vergütungen liegen uns natürlich noch etwa 17-20 Jahre auf der Tasche, das ist richtig. Sie senken aber signifikant die Börsenstrompreise.
Und was die Zuverlässigkeit anbetrifft, ist die Photovoltaik sehr zuverlässig und sehr gut prognostizierbar - besser als Windkraft. Auch habe ich noch nicht davon gehört, dass schlagartig 1Gw Solarstrom unerwartet ausgefallen wäre und dadurch in Hamburg große Sachschäden (geplatzte Wasserleitungen etc.) entstanden wären, wie es die Atomkraft letztes Jahr geschafft hat.

Die Photovoltaik ist jetzt weltweit auf dem Vormarsch und wird auch ohne weitere Förderung bald zu einer der wichtigsten Säulen der weltweiten Enregieversorgung werden. Wenn nicht sogar zu der wichtigsten, das sagen zumindest die Fachleute der internationalen Energieverbände.
Die PV geht also schnell mal die Welt retten. ;)

Und wer hats erfunden bzw. ausgelöst?
Wir mit dem EEG.  8)
Das Leben kann so schön sein, wenn man nicht mit aller Kraft im Querulieren aufgeht ...  :-*

Dafür zahl ich gerne die EEG-Umlage von derzeit 5 ct.
Wenn nun die Bundesregierung endlich mal die unnötigen Quersubventionen der Industrie aus dem Gesetz nähme und auch endlich einer Verknappung der CO2-Zertifikate zustimmen würde, dann würde die EEG-Umlage auch sofort wieder um mindestens 2 ct sinken.
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Offline PLUS

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Re: Stadtwerke fordern Gaskraftwerk-Abschaltung
« Antwort #9 am: 08. März 2013, 10:21:29 »
Mehr ist zur PV, der summa summarum in Deutschland noch lange Zeit teuersten und unzuverlässigsten Stromerzeugung auch nicht zu sagen. ;)
Bis Mitte 2012 war sie die teuerste, seitdem ist sie es für Neuanlagen nicht mehr. Die Altanlagen mit den unnötig hohen Vergütungen liegen uns natürlich noch etwa 17-20 Jahre auf der Tasche, das ist richtig. Sie senken aber signifikant die Börsenstrompreise.
@Superhaase, wieder beim Solaristenhonig verschmieren. Was wollen Sie mit Neuanlagen. Wenn ich die Reklame lese, wird massiv für die Selbstversorgung geworben. Ihre "Neuanlagen" werden also summa summarum wenig am teuersten EE-Strom ändern. Der Effekt ist Ihnen doch klar, die "Selbstversorger" zahlen nichts mehr für die allgemeinen Aufgaben (Klima, Umwelt, Versorgung, ...). Auch nicht mehr für die, die mit dem EEG verfolgt werden soll. Keine Abgaben, keine Netzentgelte mehr, keine Strom- und Mehrwertsteuern mehr. Wer zahlt wohl den Ausfall?  Was kann sich denn der einfache Verbraucher von den "signifikant sinkenen Börsenstormpreisen" kaufen. Selbst Negativpreise ändern an den höchsten Endverbraucherstrompreisen nichts, im Gegenteil! Haben Sie denn immer noch nicht begriffen, wie Ihre "tolle EEG-Umlage" funktioniert?

Und was die Zuverlässigkeit anbetrifft, ist die Photovoltaik sehr zuverlässig und sehr gut prognostizierbar - besser als Windkraft. ......
Von der fehlenden Wirtschaftlichkeit mal abgesehen, was nutzt eine EE-Prognose für den sonnigen Augustsonntag, wenn der Strom nicht gebraucht und nicht gespeichert werden kann. PV-Strom ist weder zuverlässig noch bedarfsgerecht. PV-Strom gewährleistet nichts, man wird dafür immer Ersatzkraftwerke benötigen. Wissen Sie immer noch nicht, dass die Sonne in unseren Breiten weder rund um die Uhr scheint, im Winter, wenn Energie gebraucht wird, am wenigsten und manchmal Flaute herrscht?

Die Photovoltaik ist jetzt weltweit auf dem Vormarsch und wird auch ohne weitere Förderung bald zu einer der wichtigsten Säulen der weltweiten Enregieversorgung werden. Wenn nicht sogar zu der wichtigsten, das sagen zumindest die Fachleute der internationalen Energieverbände.
Die PV geht also schnell mal die Welt retten. ;)
Und wer hats erfunden bzw. ausgelöst? Wir mit dem EEG.  8)
Das Leben kann so schön sein, wenn man nicht mit aller Kraft im Querulieren aufgeht ...  :-*
Dafür zahl ich gerne die EEG-Umlage von derzeit 5 ct.
Was für ein Schmarrn, erklären Sie erst mal, wie die sichere, umwelt- und verbraucherfreundliche Energieversorgung günstig hierzulande funktionieren soll bevor Sie mit Ihrer PV die ganze Welt retten.
Keinen Cent für diesen Unfug! Sie zahlen gerne? Noch mehr Schmarrn, Sie kassieren doch unter dem Strich, lassen Sie das also.

Wenn nun die Bundesregierung endlich mal die unnötigen Quersubventionen der Industrie aus dem Gesetz nähme und auch endlich einer Verknappung der CO2-Zertifikate zustimmen würde, dann würde die EEG-Umlage auch sofort wieder um mindestens 2 ct sinken.
Die gesamte EE-"Umlagen"-Finanzierung ist nicht in Ordnung. Die Entlastung von Teilen der Industrie zu Lasten der restlichen Verbraucher ist nicht in Ordnung, das ist keine Frage. Aber die Entlastung ist wegen der Wettbewerbsnachteile aufgrund der extremen EE-Förderung wohl grundsätzlich notwendig und unstrittig. Wir wollen diese hocheffektive weltweit am besten aufgestellte Industrie doch nicht in Länder mit schlechteren Umweltstandards vertreiben, gar mit Atom- und Giftstrom versorgt! Und die Arbeitsplätze nicht vergessen, die wurden doch bei PV gerne als Argument verwendet. Auch hier gilt, Bilanz zieht man nicht aufgrund von windigen Prognosen, sondern am Ende und das Ergebnis in der G+V steht unter dem Strich.

Die EEG-Umlage würde vielleicht sinken, die gemachte Zeche ist trotzdem zu bezahlen. Die Bürger und Verbraucher werden dann an anderer Stelle zur Kasse gebeten. @Superhaase, das Grundübel bei dieser ideologisch und eigennutzgeprägten EE-"Wende" ist die PV-Zeche, alles andere sind Kettenreaktionen, die man vielleicht noch etwas lenken, aber nicht mehr vermeiden kann. Es wird Zeit, dass die Protagonisten und Profiteure, die verantwortlich für diese Zeche sind, endlich ihren Teil dazu beitragen und sich nicht auch noch von der Tilgung der verursachten Zeche verabschieden.

Offline Wolfgang_AW

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Re: Stadtwerke fordern Gaskraftwerk-Abschaltung
« Antwort #10 am: 08. März 2013, 17:12:55 »
Auch fehlt mir der Glaube daran, dass der Markt (wer oder was  das auch immer sein mag) es schon richten wird und dabei vor allem den nicht priviligierten Strom-/Wärmeverbraucher im Auge hat.
Im Gegenteil, die Erfahrung lehrt, dass es im Marktliberalismus schneller noch teuerer wird, da der Markt vielmehr den Renditegedanken im Blickfeld hat.
Wo haben Sie denn Ihre Erfahrungen gemacht? Die jüngste Geschichte hat uns gerade gelehrt, dass Planwirtschaft nicht zum Ziel führt. Wer aus Erfahrungen lernt, weiß das und muß nicht den Glauben bemühen.  Die soziale Marktwirtschaft führt zum Ziel. Erkennbar ist, wenn es so weitergeht, davon bald nicht mehr viel.

Sie vertauschen ein weiteres mal bewußt Äpfel mit Birnen. Wenn Sie nochmal in Ruhe mein posting durchlesen, dann fällt Ihnen sicher auf, dass ich von Marktliberalismus sprach, während Sie die soziale Marktwirtschaft bemühen.

Der Markt richtet gar nichts von alleine, außer die eigenen Gewinne.

Die jüngste Geschichte liefert dazu vielfältige Beispiele, wie die Finanzkrise, oder Immobilienmarkt wo der nicht priviligierte Mieter bald die Miete nicht mehr zahlen kann, oder auch große Fondsgesellschaften, die tausende von Wohnungen kaufen, null investieren und sie dann nach abziehen der Mieten an die nächste Fondgesellschaft verkaufen, natürlich ohne Gewerbesteuer zu bezahlen.

Oder falls es Ihnen nicht zu mühsam ist schauen Sie doch mal über den Tellerrand hinaus z.B. das privatisierte Schienennetz in GB oder das privatisierte Wassernetz vieler Gemeinden in Spanien.

Aber auch in jüngerer Vergangenheit größere Investitionen unserer Stromriesen in ihre Netze - Nullinger, so dass der nicht priviligierte Stromverbraucher den Ausbau der Stromnetze ein weiteres mal zahlen kann. Usw, usw. es gäbe noch ein lange Reihe von Beispielen.

Sie sagen es: Wer aus Erfahrungen lernt, weiß das und muß nicht den Glauben bemühen.

Heute gilt ohne Eingriffe im Markt: Gewinne privatisieren - Verluste sozialisieren

Und was das EEG anbelangt, vielleicht hilft Ihnen ja Optimismus ;-)

Reform des EEG 


Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
„Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.“

(Alfred Polgar)

Offline PLUS

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Re: Stadtwerke fordern Gaskraftwerk-Abschaltung
« Antwort #11 am: 08. März 2013, 19:40:15 »
@Wolfgang_AW, was vertauschen Sie? Unsere Wirtschaftsordnung ist nicht der Marktliberalismus sondern die soziale Marktwirtschaft. Was Sie da beschreiben hat damit nichts zu tun.

Die soziale Marktwirtschaft ist der einzig richtige Weg zwischen Kapitalismus und Staatswirtschaft für einen demokratischen Sozial- und Rechtsstaat, wie es Deutschland ist. Das gilt es zu verteidigen, denn die Gefährdung nimmt zu wie man sieht.

Der Staat hat hier die Rahmenbedingungen zu setzen und sich als Hüter der sozialen Ordnung zu betätigen. D. h. Wettbewerb mit Augenmaß und sozialer Verantwortung, aber keine Plan- oder Staatswirtschaft. Die jüngste Geschichte und der Blick über die Grenzen sollten Lehre genug sein.

Nichts ist perfekt, aber die von Ihnen propagierten Staatswirtschaft ist bei aller Erfahrung für die Mehrzahl der Menschen unsozial, demotivierend und unfrei. Das ist kein Erfolgs-, sondern ein Misserfolgsmodell: Nein danke!

Ihre Beispiele haben alle einen ursprünglichen Kern: Über die Verhältnisse leben, Schulden machen und dann Schnitt. Banken haben Staaten, Unternehmen und Menschen Geld geliehen. Geld von Sparern, die ihre Altersversorgung oder die Ausbildung ihrer Kinder sicherstellen wollten etc. pp.. Die Kredite wurden nicht bedient und letztendlich nicht zurückbezahlt. Ist das in Ordnung? Auf dieser Basis funktioniert keine Wirtschaftsordnung! Beispiel Schuldenschnitt Griechenland! Staatsanleihen waren einmal mündelsicher. Für die Griechenlandanleihen wurden vom deutschen Staat von den Banken kein Cent Eigenkapitalhinterlegung verlangt. Wer hat da betrogen und wer wurde betrogen? Oder .. kriminelle Banken (USA) haben wertlose Immobilienkredite in "Wertpapiere" verbrieft und betrügerisch an gutgläubige Anleger verkauft. Man könnte Bücher füllen. Ja, da ist unverantwortliches Handeln im Spiel, Betrug und verwerfliche und kriminelle Machenschaften. Genau solche Staaten, schon gar nicht Deutschland und solch ein Europa mit Politikern, die da mitspielen, das begünstigen, zulassen und sich dann aus der Verantwortung stehlen, haben mit Rechtsstaatlichkeit und einer demokratischen Wirtschaftsordnung wie die soziale Marktwirtschaft nichts gemein. Was ist das? Marktliberalismus, Staatswirtschaft? Es ist auf jeden Fall nicht mehr rechtsstaatlich!

Ihr Spruch "Heute gilt ohne Eingriffe im Markt: Gewinne privatisieren - Verluste sozialisieren" ist für die Gläubiger, die ihre Ersparnisse verloren haben und noch werden, blanker Hohn. Viele sind Betroffene und haben es nur noch nicht registriert. Vor allem die Verluste in der Altersversorgung werden unterm Teppich gehalten. Aber was schockt heute noch, wenn Bundesminister schon mal eine Billion Euro für die deutsche Energiewende wirkungslos an die Wand malen können.

Was die Wohnungsituation in Deutschland angeht, da hat der Staat versagt. Begonnen bei den Energiekosten, das muss ich wohl hier nicht auch noch erläutern. Mietwohnungsbau im Sozialstaat, ich sehe hier insbesondere mein Bundesland B-W, wurde vernachlässigt bis zum gehtnichtmehr. Richtig, der Markt ist hier wenig sozial, aber letztendlich auch hier ein Korrektiv. Lesen Sie mal diesen aktuellen Bericht:   

Das zentrale Ergebnis der aktuellen Wohnungsprognose bis 2016: Nach langen Jahren schwacher Wohnbautätigkeit befindet sich der Wohnungsbau in Deutschland in einem kräftigen Aufschwung, der bis über das Jahr 2016 hinausreichen und die vom Nachfrageüberhang bestimmte Lage in manchen Regionen entspannen wird.
« Letzte Änderung: 08. März 2013, 19:49:39 von PLUS »

 

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