@superhaase, hoffentlich sind Sie und ihre Anhänger nie zuständig für die Netzsicherheit. Wen subventioniert denn der "Deutsche Stromverbraucher" mit seiner EEG-Förderung? Vor dem Ausland kommen mit weitem Abstand zuerst die Solaristen, die die höchsten Einspeisevergütungen kassieren.
Das ist ja der Sinn des EEG: Förderung von erneuerbaren Energien in Deutschland, bis diese marktreif sind.
Wenn also die Windkraftwerke und die PV-Anlagen das EEG-Geld bekommen, ist das genau im Sinne des Erfinders.
Es ist hingegen keineswegs im Sinne des Erfinders, wenn ausländische Stromabnehmer die Vorteile der deutschen Energiewende nutzen können (billige Börsenstrompreise), ohne sich an den Kosten derselben über die EEG-Umlage zu beteiligen.
Insbesondere ist es nicht akzeptabel, wenn es das geltende System erlaubt, Braunkohlestrom in einem solchen Ausmaß zu exportieren, dass zur Sicherstellung der Exporte dann Kaltreservekraftwerke angefahren werden müssen, wobei die Kosten dafür von den nicht-privilegierten Stromverbrauchern über die Netzentgelte getragen werden müssen.
Das ist ein Konstruktionsfehler der aktuellen Rahmenbedingungen.
Das wollen Sie doch nicht etwa gut heißen?
@all, vielleicht hilft das Wasserbeispiel.
Man stelle sich ein großes Wassernetz mit vielen Zapfstellen und dezentralen Einspeisungen vor, dort wo sich viele und große Zapfstellen befinden. So ist immer ein ausreichender Druck gewährleistet um alle Zapfstellen zu jeder Zeit mit Wasser zu versorgen. Der so immer angemessene Druck überlastet die Leitungen nicht.
Jetzt kommt ein Einspeiser im Norden und will ab und zu den gesamten Wasserbedarf alleine an einer Stelle mit Druck einspeisen. Allen anderen Einspeisern wird dann das Einspeisen verboten.
Platzen da nicht im Norden irgendwann die Leitungen und die gesamte Versorgung ist im Eimer?
Es ist ja nicht so, dass ein einzelner Einspeiser an einer einzige Stelle den gesamten Wasserbedarf einspeisen will.
Richtig wäre der Vergleich so:
Viele Einspeiser mit besonders umweltfreundlich gewonnenem Wasser wollen an vielen Stellen in Norddeutschland einspeisen.
In Süddeutschland ändert sich an der Einspeise- und Verbrauchslage nichts.
Es müssten also nur die Einspeiser in Norddeutschland mit umweltschädlich auf "konventionelle Art" gewonnenem Wasser ihre Einspeisung drosseln, und alles wäre im Lot.
Nun wollen aber die konventionellen Einspeiser doch auch weiter Geschäft machen und verkaufen ihr Wasser ganz billig nach Österreich, Italien und die Schweiz. Leider sind nun die Leitungen von Nord nach Süd aber bis zu ihrer Kapazitätsgrenze ausgereizt, so dass man schon den möglichen Ausfall nur einer einzigen süddeutschen Wasserquelle nicht mehr durch weiteren Wassertransport von Nord nach Süd kompensieren kann und so die eingegangenen Lieferverpflichtungen nach Österreich und Italien nicht mehr sicher erfüllen kann. Da in so einem Fall Vertragsstrafen drohen, zapft man nun Reservequellen in Österreich an, die sehr teueres Wasser liefern, um die versprochenen billigen Lieferungen in Österreich abzusichern.
Diese Aktivierung der Reservequellen und deren Wasser (falls gebraucht) lässt man sich nun von den deutschen Wasserverbrauchern bezahlen.
Genau so hat es sich letztes Jahr im Februar abgespielt, und genau so geschieht es diese Tage wieder.
Die Netzbetreiber und die Stromkonzerne aber verkaufen uns über die Presse das Märchen, man müsste einer starken Windstromeinspeisung in Norddeutschland eine stärkere Einspeisung im Süden entgegenstellen, "damit das Stromnetz nicht in Schieflage" gerät.
Das ist Verarschung der Bevölkerung in Reinkultur.Der Strom wird in die Schweiz oder nach Österreich zum verlustreichen Vollpumpen der Speicher verschenkt. Dieser EE-Strom wird dann wieder teuer zurückgekauft, oft noch mit Aufschlag als grün zertifizierter Wasserstrom.
Der Strom aus erneuerbaren Quellen hat in Deutschland per Gesetz Vorrang. Es gab bisher zu keiner Sekunde mehr EE-Stromangebot als Nachfrage. EE-Strom wurde also noch nie verschenkt oder mit negativen Preisen ins Ausland gedrückt.
Bisher wurde ausschließlich konventioneller Strom aus Braunkohle- und Atomkraftwerken ins Ausland verschenkt oder sogar mit negativen Preisen verschleudert, weil es sich für die Kraftwerksbetreiber nicht rechnet, die äußerst trägen Grundlastkraftwerke für wenige Stunden oder einen halben Tag zu drosseln (Kosten für das Runterfahren und Hochfahren sind bei diesen "Grundlastkraftwerken" erheblich). Da zahlt man lieber vorübergehend negative Preise.