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Autor Thema: Altmeier hat seltsame Pläne  (Gelesen 19400 mal)

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Offline superhaase

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Re: Viel Kritik an Altmeier Vorschlag
« Antwort #15 am: 01. Februar 2013, 15:28:21 »
Trotzdem hinkt das abgenutzte Tomaten-Beispiel gewaltig. Wo wurde der Tomatenanbau in Deutschland entsprechend gefördert?
Es geht ja laut Altmeier um den ungeförderten PV-Strom, der nicht für eine Vergütung ins Netz eiongespeist, sondern direkt selbst verbraucht wird.
Der Vergleich passt daher wie die Faust aufs Auge.
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Re: Viel Kritik an Altmeier Vorschlag
« Antwort #16 am: 01. Februar 2013, 16:25:07 »
Es geht ja laut Altmeier um den ungeförderten PV-Strom, der nicht für eine Vergütung ins Netz eiongespeist, sondern direkt selbst verbraucht wird. Der Vergleich passt daher wie die Faust aufs Auge.
Bei eingeschränktem Sichtfeld aus einer Solaristenscharte sieht man das vielleicht so. Es gibt keinen ungeförderten PV-Strom in Deutschland. Ohne die schon geleisteten Milliarden Euro und den aufgehäuften Milliardenschuldenberg zu Lasten der Verbraucher gäbe es keinen selbst verbrauchten PV-Strom der sich auf diese Weise rechnet.

PV-Strom ist der unzuverlässigste und teuerste Strom der in Deutschland erzeugt wird. Das gilt generell. Wer den teuersten Strom selbstverbraucht weil z.B. der Stadtwerkestrom brutto noch teuerer ist, erspart sich die diversen Steuern, Abgaben und Umlagen, die dann Andere zusätzlich mit aufbringen müssen um die Infrastruktur zu finanzieren und zu sichern. Belastet werden dabei gerade die Bevölkerungsgruppen, die ohnehin knapp bei Kasse sind und sich die teuere Energie nicht mehr leisten können.

Warum haben wir denn in Deutschland weiter steigende Spitzenpreise für Strom? Weil wir Solarweltmeister sind und weit mehr als jedes andere Volk den Strom kostenlos von der Sonne beziehen?  Wenn das alles so toll wäre, wie Sie @superhaase, das seit Jahren als Märchen erzählen, müsste sich längst das Gegenteil zeigen! Die EEG-Umlage sprengte bisher jede prognostizierte Grenze. In der Summe wird in der Zwischenzeit weit mehr von Arm nach Reich umverteilt wie das im umstrittenen Länderfinanzausgleich der Fall ist.

Es reicht immer noch nicht, die EE-Geschäftemacher suchen weiter den Profit und machen jetzt Propaganda für den Eigenstromverbrauch. Es handelt sich dabei um die Ausweitung des deutschen Modells der Entsolidarisierung durch das EEG bei der Stromversorgung. Das EnWG mitsamt dem EEG ist nur noch eine Farce. BM Altmaier setzt insofern immerhin auch an der richtigen Stelle an. Die Profiteure der ohnehin teueren  Energiewende, die sich jetzt auch noch entsolidarisieren, müssen als Nutznießer an erster Stelle an den Folgen und Kosten beteiligt werden. Diese Verabschiedung und Entsolidarisierung geht nicht!

PS
Zum ungebremsten PV-Wahnsinn in unseren nördlichen Breiten, aus der jüngsten PM der Bundesnetzagentur:
Zitat
"Insgesamt erfolgte im vergangenen Jahr ein Zubau an Photovoltaik-Anlagen mit einer installierten Leistung von 7,6 GW. Dies stellt erneut einen Rekordwert dar", betonte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur. "Obwohl sich der Zubau zum Jahresende etwas abgeschwächt hat, wurde der gesetzlich vorgesehene Zubaukorridor, an dem sich die Vergütung des Stroms aus Photovoltaik-Anlagen bemisst, im maßgeblichen Zeitraum wieder deutlich überschritten."
« Letzte Änderung: 01. Februar 2013, 17:03:41 von PLUS »

Offline superhaase

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Re: Viel Kritik an Altmeier Vorschlag
« Antwort #17 am: 01. Februar 2013, 18:37:04 »
Ohne die schon geleisteten Milliarden Euro und den aufgehäuften Milliardenschuldenberg zu Lasten der Verbraucher gäbe es keinen selbst verbrauchten PV-Strom der sich auf diese Weise rechnet.
Schön, dass Sie endlich einmal den Erfolg des EEG hier so bereitwillig anerkennen.

Zitat
Wer den teuersten PV-Strom selbstverbraucht weil z.B. der Stadtwerkestrom brutto noch teuerer ist, erspart sich die diversen Steuern, Abgaben und Umlagen, die dann Andere zusätzlich mit aufbringen müssen um die Infrastruktur zu finanzieren und zu sichern.
Exakt genau so verhält es sich bei den im eigenen Garten angebauten Tomaten, die man anstelle von auf dem Wochenmarkt gekauften Tomaten verzehrt. Da entgehen dem Staat und den Kommunen auch Steuern und Standgebühren.
Sag ich ja schon immer.

Hinzu kommt, dass auch das Einsparen von Energie (z.B. das Ersetzen des alten Kühlschranks durch ein neues energiesparendes Modell) auch die Wirkung hat, dass dem Staat und der Kommune Einnahmen entgehen.
Diese Argumentation ist also nicht überzeugend, sondern ziel in billiger Weise auf einen Neideffekt.
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Offline PLUS

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Re: Viel Kritik an Altmeier Vorschlag
« Antwort #18 am: 02. Februar 2013, 11:39:28 »
Schön, dass Sie endlich einmal den Erfolg des EEG hier so bereitwillig anerkennen.
--
Exakt genau so verhält es sich bei den im eigenen Garten angebauten Tomaten, die man anstelle von auf dem Wochenmarkt gekauften Tomaten verzehrt. Da entgehen dem Staat und den Kommunen auch Steuern und Standgebühren. Sag ich ja schon immer.
@superhaase, das ist kein Erfolg. Mehr als 100 Milliarden Euro wurden wegen dieser extremen PV-Förderung  fehlinvestiert. Wer sich mit dieser Einstellung so verhält, Geld anderer verschwendet und  einen Milliardenschuldenberg hinterlässt, den völlig Unbeteiligte abtragen sollen, lebt wie die Mistel auf den Bäumen. Das Ziel des EEG ist nicht der Profit für wenige PV-Eigenstromnutznießer  zu Lasten anderer Verbraucher. Für den Erfolg der Energiewende gibt es ganz andere Kriterien, die noch in keiner Weise erfüllt sind, im Gegenteil.

Das Tomatenbeispiel hinkt gewaltig. Die Aufgabe, die man mit der Energiewende erfüllen will, ist ein allgemeine Aufgabe, deren Kosten und Folgen nicht den nicht privilegierten Stromverbrauchern aufgehalst werden kann. Vielleicht braucht BM Altmeier noch einen EEG-Betrag analog der GEZ-Gebühr die sich jetzt ja Rundfunkbeitrag nennt. Wie wäre es mit einem Energiewendenbeitrag unabhängig davon ob Sie in Ihrem Garten Tomaten anpflanzen oder nicht. ;)

Aber Vorsicht, gegen diesen (solchen) "Beitrag" wird schon gewaltig protestiert und in Bayern ist er gerichtsanhängig. Nur im Freistaat war das möglich. Die Kommunen kämpfen diesmal an vorderster Front. 

Die Politik sollte sich besinnen und die Dinge, die zu den Pflichten des Staates gehören seriös und sparsam steuerfinanziert aus den Haushalten decken. Das Zusatzabkassieren beim Bürger muß aufhören. Zu den Aufgaben gehört ganz sicher Information, Bildung ebenso wie die Energiewende, die zur Daseinsvorsorge zählt.

Die EEG-Umlage und die neue Rundfunkgebühr gehören in einen Sack und draufgeschlagen, man trifft immer richtig. ;)

... und @superhaase, wenn Sie schon zitieren, dann bitte unverändert. Das sind keine Hervorhebungen mehr, das ist unanständig.

Offline Energiesparer51

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Wirtschaft gegen "Strompreisbremse"
« Antwort #19 am: 04. Februar 2013, 07:40:30 »
http://www.focus.de/politik/deutschland/energie-wirtschaft-gegen-strompreisbremse_aid_911944.html

Warum wohl?

Rösler stellt sich gegen Altmaiers Vorstoß zur Ökostrom-Umlage
http://www.zeit.de/wirtschaft/2013-02/eeg-oekostrom-altmaier-roesler
Warum wohl?

Es kann keine Lösung geben, die den Haushaltskunden ent- und die Industrie gegenüber dem jetzigen Zustand, in dem der Haushaltskunde die Industrie entlastet, nicht belastet wird.

Außer vielleicht das Drehen an der Stromsteuerschraube. Damit wird allerdings bezüglich der EEG-Umproblematik gar nichts verändert. Und die zur Rentenversicherung umverteilte Stromsteuer muss dort auch wieder irgendwie kompensiert werden. Fragt sich nur zu wessen Lasten.



« Letzte Änderung: 04. Februar 2013, 11:42:04 von Energiesparer51 »
Trau keinem Pseudowissenschaftler!

Offline Netznutzer

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Re: Altmeier hat seltsame Pläne
« Antwort #20 am: 04. Februar 2013, 17:24:07 »
Zitat
Rentenversicherung umverteilte Stromsteuer muss dort auch wieder irgendwie kompensiert werden

Wenn man die derzeitigen, exorbitanten Überschüsse in den Sozialversicherungen sieht, kann man die Frage schnell beantworten.

Gruß

NN

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Re: Altmeier hat seltsame Pläne
« Antwort #21 am: 04. Februar 2013, 18:05:41 »
Zitat
Rentenversicherung umverteilte Stromsteuer muss dort auch wieder irgendwie kompensiert werden
Wenn man die derzeitigen, exorbitanten Überschüsse in den Sozialversicherungen sieht, kann man die Frage schnell beantworten.
@NN, diese "Überschüsse" hat der Finanzminster längst im Visier und schon verplant. Die werden sicher einkassiert und nicht dem Beitragszahler zurückgegeben. Die zusätzlichen Mehrwertsteuer-Milliarden aus dem Strompreisanstieg nimmt man dazu gerne auch noch mit. Warum sollte man denn den Preisanstieg bremsen, wenn die Bürger und Verbraucher das widerstandslos ertragen. Sie wählen trotzdem wie immer.

Man bedient sich beim Bürger direkt und indirekt aus Taschen, die der Bürger selbst nicht alle kennt. Bis zur "Wahl" noch getarnt, danach offen. Man verbraucht das Geld nicht für die Renten, nicht für Pflege oder Bildung, nein, man braucht es für üppige Pensionen, Umverteilung, Griechenland & Co., Drohnen, Kosovo, Afghanistan, Horn von Afrika bald Mali usw.. Das Geld ist dann mal weg und man deckt sich wieder beim Bürger ein. Man ist kreativ, den Steuern von A-Z folgen die Umlagen, Abgaben, Maut, Gebühren und Beiträge, wie immer man das auch in den diversen Gesetzen und Verordnungen nennt. Es wird privat- oder öffentlich -rechtlich zusätzlich abkassiert.
Ich warte jetzt nur noch auf den EEG-Beitrag nach dem GEZ-Muster. Da beschweren sich jetzt die Kommunen über extreme Beitragserhöhungen. Läuft denn in jeder  Amtsstube ein Radio oder Fernsehapparat? Egal wie hoch und wie berechnet, rechte Tasche - linke Tasche, auch diese Beiträge holt man sich wieder aus den Taschen der Bürger und die Verschwendung geht weiter.  >:(

PS: Philipp Rösler könnte hier wieder Punkten, wenn er  die Mövenpick-Steuer für Strom- und Gas fordern und durchsetzen würde.  :D
« Letzte Änderung: 04. Februar 2013, 18:35:37 von PLUS »

Offline Wolfgang_AW

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Strompreisbremse
« Antwort #22 am: 14. Februar 2013, 21:14:24 »
Strompreisbremse

Zitat
Überraschend haben die Minister Altmaier und Rösler ihre Dauerfehde beendet und ein gemeinsames Papier vorgelegt. Jetzt sind die Länder am Zug - doch das macht eine Einigung nicht einfacher. Besonders die Grünen profilieren sich als Gegner.
...
Im Detail sieht der gemeinsame Vorschlag folgende Punkte vor:

Altmaier hat sich mit seinem Vorschlag durchgesetzt, dass die Ökostrom-Umlage auf ihrem heutigen Niveau eingefroren wird. Bis Ende 2014 soll sie nicht mehr steigen, wird also gesetzlich begrenzt. Danach wächst sie um maximal 2,5 Prozent pro Jahr.
    • Der gemeinsame Vorschlag sieht zudem vor, dass neue, aber auch schon bestehende Solar- und Windparks einen Beitrag zur Kostendämpfung der Ökostrom-Umlage leisten sollen.
    • Rösler setzte sich durch mit dem Vorschlag für neue Windenergieanlagen an Land: Die Anfangsvergütung wird auf 8 Ct/kWh abgesenkt. Das bringt eine jährliche Kostenersparnis von 40 Millionen, laut Papier.
    • Auch die energieintensive Industrie soll stärker herangezogen werden.
    • Der Gülle-Bonus, der mit der EEG-Novelle 2008 auch rückwirkend für damals bereits bestehende Biomasse-Anlagen eingeführt wurde, wird mit Wirkung ab 1. August 2013 gestrichen. Dies betrifft Anlagen, die zwischen 2004 und 2008 in Betrieb genommen wurden.
    • Weiter heißt es: Im Übrigen werden die Vergütungen für Bestandsanlagen im Jahr 2014 pauschal um 1,5 Prozent abgesenkt, befristet für ein Jahr. Dies betrifft alle Anlagen, die vor dem 1. August 2013 in Betrieb genommen worden sind.
    • Direktvermarktung: Betreiber von größeren Anlagen (ab einer Leistung von 150 Kilowatt), die ab dem 1. August 2013 in Betrieb genommen werden, müssen ihren Strom selbst verkaufen. Sie haben keinen Anspruch mehr auf eine fixe Einspeisevergütung, also einen festgelegten Preis. Hier entspricht der Vorschlag der bisherigen Linie Röslers.
    • Beim Einspeisemanagement wird die Entschädigung bei Anlagen, die in der festen Einspeisevergütung einspeisen, "deutlich abgesenkt", heißt es weiter. Dies geht auf einen Vorschlag Röslers zurück. Konkret heißt das: Wenn das Netz überlastet ist, wird die Anlage abgekoppelt. Bislang bekommt der Betreiber bis zu 95 Prozent des Ausfalls erstattet, künftig wird es erheblich weniger sein.
    • Branchen, die nicht im intensiven internationalen Wettbewerb stehen, werden aus der Besonderen Ausgleichsregelung herausgenommen und damit künftig nicht mehr privilegiert, heißt es weiter.
    • Dagegen soll die Mindest-Umlage der privilegierten stromintensiven Unternehmen ("Selbstbehalt") ab 1. Januar 2014 angehoben werden.[/l]
    [/l][/l]
Mit freundlichen Grüßen


Wolfgang_AW


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« Letzte Änderung: 14. Februar 2013, 21:18:44 von Wolfgang_AW »
„Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.“

(Alfred Polgar)

Offline Black

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Re: Viel Kritik an Altmeier Vorschlag
« Antwort #23 am: 15. Februar 2013, 14:56:28 »
In diesem Zustand wird das EE-Konstrukt die Einspeisevergütungsdauer von zwanzig Jahren nicht erleben. Wer will gegen diese Zukunftsprognose wetten?

Das Konstrukt einer garantierten Einspeisevergütung für EEG Strom gibt es seit dem EEG 2000 und damit immerhin schon seit 13 Jahren. Da sind 20 Jahre nicht mehr lang.

Auch wenn man das EEG mal wieder überarbeiten oder gar abschaffen würde, ändert das nichts daran, dass für bereits bestehende Anlagen die garantierten 20 Jahre abgezahlt werden.
Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen sei, Frieden zu senden auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu senden, sondern das Schwert.

Matthäus, Kapitel 10, Vers 34

Offline Black

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Re: Viel Kritik an Altmeier Vorschlag
« Antwort #24 am: 15. Februar 2013, 15:03:58 »
Es reicht immer noch nicht, die EE-Geschäftemacher suchen weiter den Profit und machen jetzt Propaganda für den Eigenstromverbrauch. Es handelt sich dabei um die Ausweitung des deutschen Modells der Entsolidarisierung durch das EEG bei der Stromversorgung. Das EnWG mitsamt dem EEG ist nur noch eine Farce. BM Altmaier setzt insofern immerhin auch an der richtigen Stelle an. Die Profiteure der ohnehin teueren  Energiewende, die sich jetzt auch noch entsolidarisieren, müssen als Nutznießer an erster Stelle an den Folgen und Kosten beteiligt werden. Diese Verabschiedung und Entsolidarisierung geht nicht!

Wissen Sie welche Bevölkerungsgruppe am meisten Zeter und Mordio wegen der Energiepreise schreit und gegen das EEG wettert? Die Armen? Nein, die normale Mittelschicht.

Und wer packt sich derzeit in großen Mengen Solarzellen auf das Dach des Reihenhäuschens? Die großen Konzerne? Nein, die Mittelschicht.
Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen sei, Frieden zu senden auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu senden, sondern das Schwert.

Matthäus, Kapitel 10, Vers 34

Offline Energiesparer51

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Re: Viel Kritik an Altmeier Vorschlag
« Antwort #25 am: 20. Februar 2013, 20:49:32 »
...
Das Konstrukt einer garantierten Einspeisevergütung für EEG Strom gibt es seit dem EEG 2000 und damit immerhin schon seit 13 Jahren. Da sind 20 Jahre nicht mehr lang.
...

Den Vorgänger des EEG, das Stromeinspeisungsgesetz gab es schon seit 1991

http://de.wikipedia.org/wiki/Stromeinspeisungsgesetz

Somit gibt es garantierte Preise für Strom aus erneuerbaren Energien bereits seit 22 Jahren.

« Letzte Änderung: 20. Februar 2013, 21:26:03 von Energiesparer51 »
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Offline Wolfgang_AW

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Frontal21 - Altmeier würgt Energiewende ab
« Antwort #26 am: 13. März 2013, 15:35:09 »
Strompreisbremse ohne Wirkung

Zugehöriges PDF-Manuskript der Sendung vom 12.03.2013

Zitat
Der Ökostrom wird an der Börse verramscht und der Verbraucher zahlt. Dieser Irrsinn geht weiter, daran ändert auch Altmaiers Strompreisbremse nichts.

Für echte Lösungen ist offenbar keine Zeit. Hauptsache man produziert im Wahlkampf die richtigen Schlagzeilen.

Sach ich doch - da wurde ein Wahl-Placebo mit heißer Nadel gestrickt, die inzwischen großen strukturellen Mängel werden nicht beseitigt.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW

„Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.“

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Re: Altmeier hat seltsame Pläne
« Antwort #27 am: 13. März 2013, 20:13:34 »
Zitat
Dabei fallen neue Ökostrom-Anlagen bei den immer höheren Stromkosten kaum noch ins Gewicht. Denn nur rund die Hälfte der EEG-Umlage fließt in den Zubau neuer Anlagen. Dieser Anteil ist 2013 nur leicht gestiegen. Der Rest sind zum Beispiel Rabatte für die Industrie, von denen will der Minister ein paar streichen.

Dabei fallen neue Ökostrom-Anlagen bei den immer höheren Stromkosten...  Die Stromkosten an der Börse sinken, wird sogar im Artikel festgestellt.

Denn nur rund die Hälfte der EEG-Umlage fließt in den Zubau neuer Anlagen.  Das sind 2,64 ct/kWh. Das sind 10 Mrd. Euro!

Der Rest sind zum Beispiel Rabatte für die Industrie...   10 Mrd. € Rabatte für die Industrie. Das gebührenfinanzierte ZDF entwickelt sich immer mehr zum Öko-Diktator. Schlechte Recherche und grüne Propaganda ohne Nachzudenken rausposaunt.

Viel wichtiger ist doch: O-Ton Frontal21: Wenn Sie das vorher gewusst hätten, dass sich die Vergütung so verändert, hätten Sie dann investiert?
O-Ton Ewald Baar, Aufsichtsrat Energie für Saerbeck: Nein auf keinen Fall.

Ehrliche Antwort, die Kohle muss stimmen. Ein 3MW Windrad prozuziert in 21 Jahren Strom für 9,5 Millionen € Einnahmen. Bei einer 18%-igen Kürzung blieben nopch immer 8 Millionen €! Mit Marktprämienmodell entsprechend mehr. Baukosten höchstens 3 Mio €. Nur 5 Mio. € Überschuss, ohne Abschreibung usw. auf 20 Jahre, die können einem schon Leid tun, in Saerbeck.

Erfolgsstory EEG, gepaart mit ZDF, besser geht's kaum.

Aber ich bin mir sicher, einige Kommentatoren werden es dennoch toppen!

Aber keine Angst, unsere Umweltschützer aus der grün-roten Bundesratsseite werden es schon zu verhindern wissen Umweltschutz ist nämlich wichtig. Besonders in Hamburg. Es lebe die Heuchelei! http://www.welt.de/regionales/hamburg/article113665767/Umweltschuetzer-kritisieren-Hamburger-SPD-Senat.html und auch http://www.welt.de/print/die_welt/hamburg/article114027639/Die-Umweltpolitik-wird-zerschlagen.html

Gruß

NN

Offline Wolfgang_AW

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Altmeiers seltsame Pläne
« Antwort #28 am: 14. März 2013, 17:14:28 »
@NN

Ihre plakativen Rechenbeispiele sollten Sie schon genauer darlegen, das ist aber vermutlich gar nicht gewollt, da dann Ihre populistischen Ausführungen in sich zusammenfallen würden.

Damit die Datenbasis gleich ist, hier für Sie nochmal einige Punkte für Windkraftanlagen aus dem Gemeinsamen Vorschlag zur Dämpfung der Kosten des Ausbaus der Erneuerbaren Energien vom 13.02.2013

    1. EEG-Anlagen sollen ab 01.08.2013 in den ersten 5 Monaten ab Inbetriebnahme nur den Marktwert des erzeugten Stroms vergütet bekommen. PV-Anlagen ausgenommen.
    2. Ab dem 6. Monat wird die Anfangsvergütung für Windenergieanlagen an Land von bisher 9,0 Ct/KWh auf 8,0 Ct/KWh abgesenkt.
    3. Der Repowering- und der SDL-Bonus werden gestrichen. Dieser Bonus beträgt für Neu-Anlagen 0,5 Ct/kwh

Das heißt für die Wirtschaftlichkeitsberechnung auf dem bestehenden EEG eine Vergütung für Anlagen die zB 2014 ans Netz sollten eine Gesamt-Vergütung von 9,5 Ct/KWh

Wenn man nun beispielsweise für drei Anlagen eine jährliche Erzeugung von 20.000.000 KWh unterstellt, entspricht das einer Vergütung von jährlich 1.900.000 €. Darauf basiert die gesamte Planung, Kreditnahme und Brutto-Rendite von etwa 3-5%.

Nach dem Altmaier-Vorschlag kann nur noch mit 8 Ct/KWh gerechnet werden, das ergibt 1.600.000 Euro, also jährlich 300.000 Euro weniger und diese Vergütung wird zudem erst ab dem 6. Monat bezahlt. Fünf Monate gibt es den Marktpreis, der deutlich niedriger liegen dürfte.

Damit werden sich die Investoren (vor allem in Bürgerhand/kleine Invstorengruppen) sehr schwer tun solch ein Projekt noch durchzuziehen, da die Finanzierung in der Regel enger gestrickt ist.
So sieht es vermutlich auch auch für die Saerbeker aus, die richtigerweise gesagt haben, dass sie unter den neuen Bedingungen nicht investiert hätten. Wie Sie sagen - natürlich muss die Kohle auch stimmen - Investoren lassen ihr Geld eben nicht auf dem Girokonto liegen.

Zudem ja, wie Sie dem Beitrag entnehmen konnten, sich am ansteigen der EEG-Umlage überhaupt nichts ändert, da die genannten Punkte nicht die strukturellen Fehler berichtigen.

Auch werden die Industrieprivilegien dadurch nicht abbaut, noch wird die Weitergabe der Senkung der Strombeschaffungskosten an den nicht priviligierten Verbraucher gesichert.

Die "Strompreisbremse" ist also m.E. nur ein Zugeständnis an Großinvestoren.

Zudem sollen einige Änderungen rückwirkend auch für Bestandsanlagen in Kraft treten. Wo bleibt der Vertrauenschutz in ein Gesetz nach Inkraftreten?

Eine Klagewelle läßt grüßen!

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
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(Alfred Polgar)

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Re: Altmeier hat seltsame Pläne
« Antwort #29 am: 14. März 2013, 20:14:14 »
@ W AW

Entschuldigung, dass ich die schlecht recherchierten ZDF-Zahlen aufgriff, ich nehme nun Ihre sorgfältig zusammen gestellten;

20.000.000 kWh, 3 Anlagen, aufgrund dieser Zahle enrgibt sich eine Leistung pro Anlage von 3,9 MW. Ich setze die Baukosten der Dena an:

Zitat
Kosten

Die Kosten von Windenergieanlagen variieren je nach Nennleistung. Große Anlagen mit mehr als 1 Megawatt (MW) kosten 800 bis 1.000 Euro pro kW, kleine können bis zu 2.500 Euro pro kW kosten. Für eine Anlage mit 2,5 MW ergibt sich danach ein Preis von zwei bis 2,5 Millionen Euro.

Somit 10,5 Mio € Baujosten, 3,5 Mio pro Anlage. Von Ihnen neue errechnete schlechte Vergütung, 1,6 Mio €/Jahr.. Macht in 21 Jahren (Inbetriebnahmejahr nicht vergessen!!) 33,6 Mio € =5,6% Verzinsung des eingesetzten Kapitals, subventionsgesichert, risikolos! Selbst mit Marktwert kämen mindestens 16-20 Mio € zusammen.

Wer hat hier schlecht recherchiert?

EEG hat ausgedient, es dient nur noch Vergoldung des Allerwertesten für Einzelnen in allen Bereichenund und die Bindung des Wählerschaft an die entsprechenden, dieses System gutheißende Parteien. Denn an Subventionern gewöhnen ist so schön einfach, wenn man sie nicht bezahlen muss.

Erfolgsstory EEG immer dran denken!

Besten Dank für Ihr tolles Beispiel, ich hätte mir keine besseren Zahlen zusammen bauen können.

Gruß

NN

 

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