Die nahe liegende Lösung zeigt das aufklärerische Wirken des Forum Erdgas auf:
Die Preise, welche die Produzenten und Ferngasgesellschaften für das Erdgas fordern, hängen immer ab von den Preisen, welche die Verbraucher für das Erdgas am Ende zu zahlen bereit sind:
http://www.forum-erdgas.de/Forum_Erdgas/themen/Preisbildung_Preisdiskussion/Marktpreise/index.htmlDie Verbraucher entscheiden also schlussendlich, welche Preise die Produzenten und Ferngasgesellschaften von den örtlichen Gasversorgern forden. Möglicherweise müssen die Erdgaskunden dafür aber Heizöl kaufen, um ihre Willensbildung zu dokumentieren (etwas umständlich). Mit Heizöllieferanten lassen sich nämlich immer ganz faire Preise aushandeln.
Ein Spitzenmanager der Gaswirtschaft klagte erst jüngst darüber, dass Erdgas so ein schlechtes Image habe. Beim Heizöl könnten die Verbraucher zwar unter verschiedenen Anbietern wählen. Diese würden jedoch alle die gleichen Preise bieten. Darüber würde sich schließlich auch niemand beschweren:
http://www.zfk.de/news/news.html#Anchor-Gat-35326Möglicherweise will man es zukünftig so wie schon bisher bei den Heizöllieferanten auch bei den Gasanbietern machen:
Man wird zwar unter verschiedenen Anbietern wählen können, jedoch fordern alle annähernd den gleichen Preis. Fraglich nur, ob dieser so billig wie möglich sein wird.
Bisher bestand teilweise die irrige Vorstellung, die Produzenten, ggf. auch Ferngasgesellschaften würden den Gasversorgungsunternehmen die Preise diktieren und diese seien deshalb vollkommen machtlos:
http://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/2147560.htmlDabei handelt es sich wohl um eine vollkommene Fehlvorstellung.
Das einzige, was dabei bisher ggf. unterblieben ist, ist eine notwendige regelmäßige Befragung der Erdgaskunden, was sie denn nun billigerweise für das Erdgas tatsächlich zahlen wollen.
Bisher legt nämlich der Gasversorger die Gaspreise einseitig fest.
Dabei wird gar kein Verbraucher erst gefragt, welchen Preis er zu zahlen bereit ist. Es bleibt bisher das Geheimnis des Versorgers, wie er den aktuellen Preis ermittelt, von dem er denkt, dass der Verbraucher bereit sei, diesen gerade zu zahlen.
Viele Verbraucher haben ja Musterbriefe verwandt , um mitzuteilen, dass sie nicht bereit sind, noch höhere Preise zu zahlen.
Die Methode der Gaswirtschaft zur Ermittlung der Preisakzeptanz und die Verbrauchervorstellungen über die Preise, die sie zu zahlen bereit sind, scheinen deshalb immer weiter auseinander zu driften.
Diese Schreiben der Verbraucher müssten also wohl lediglich in Abschrift vollständig an Ferngasgesellschaften und Produzenten weitergeleitet werden, damit diese erkennen können, dass die Verbraucher keine noch weiter erhöhten Preise zu zahlen mehr bereit sind.
Ggf. sollten den Musterbriefen zugleich Abschriften für Vorlieferanten, Ferngasgesellschaften und Produzenten beigefügt werden, um dem örtlichen Versorger die Arbeit zu erleichtern.
Die Ferngasgesellschaften und Produzenten warten allein auf dieses ihnen wohl bisher vorenthaltene Preissignal, um ihre Preise exakt den Verbrauchervorstellungen über bezahlbare Erdgaspreise anzupassen.
Schon ist die Preisspirale gestoppt, Kunden sind zufrieden, Produzenten und Ferngasgesellschaften nehmen nur die Preise, welche sie eigentlich nur nehmen wollten, nämlich die, welche die Verbraucher am Ende zu zahlen bereit sind.
Das Ganze steht natürlich unter dem einschränkendem Vorbehalt, dass die Angaben des Forums Erdgas zum Preisbildungsmechanismus tatsächlich zutreffend sind.
Freundliche Grüße
aus Jena
Thomas Fricke
Rechtsanwalt