@Cremer
Unter
http://n-tv.de/598282.htmlerfährt man:
\"Wir werden den Kunden die Botschaft vermitteln, dass wir eher bescheiden sind\", fügte Bernotat hinzu.
Das wird aber überprüfbar, wenn die Bezüge des Vorstandsvorsitzenden und deren Veränderung offen liegen.
Das klingt zunächst einmal nur nach den Psychologiespezialisten der Marketingabteilung, so wie man es auch bei professioneller Werbung kennt.
Es soll aber sogar die Aussage getroffen worden sein:
\"Wir müssen als Marktführer zeigen, dass wir gläsern sind\" http://www.verivox.de/News/ArticleDetails.asp?aid=11917Gläsern bedeutet m. E. , die Preiskalkulation
entlang der gesamten Lieferkette schon ab der russischen Gazprom, an der man ebenso beteiligt ist, wie an anderen ausländischen Gasfeldern, offen zu legen.
Ich glaube auch noch nicht, dass man das wirklich in letzter Konsequenz ernst meint.
Aber es sind immerhin die ersten Schritte in die richtige Richtung.
Es besteht m.E. kein Grund, in Hamburg noch bis zum 21.11.2005 zu warten:
http://www.welt.de/data/2005/11/05/799090.htmlImmerhin wird man sich lange genug auf die \"
Operation Transparenz\" vorbereitet haben und auch bei den anderen Regionalversorgern muss man nicht mehr warten, nachdem die Vorbehalte wegen besorgter Wettbewerbsnachteile, die noch bei E.ON Westfalen Weser ins Feld geführt wurden, nun vollkommen aufgegeben sind:
http://www.gaspreise-runter-owl.de/Presse/nw210105.htm(Anmerkung: Die Paderborner Prophezeiung von Dr. Pluge hinsichtlich der Möglichkeit des Lieferantenwechsels für alle Kunden ist wohl bisher nicht eingetreten. Vielleicht war auch nur eine andere Jahresmitte gemeint.)
Wenn man sich als
Marktführer tatsächlich \"gläsern\" machen möchte, ist das mehr als begrüßenswert.
Marktführer ist
E.ON Ruhrgas mit einem Marktanteil von nahe 60 Prozent und an dieser Stelle sollte die genannte \"
Operation Transparenz\" deshalb beginnen.
Wenn jetzt noch weiter gewartet wird, würden Verbraucher nur wieder den Verdacht hegen, die Zahlen müssten erst noch \"zurecht gerechnet\" werden.
Zudem hat man selbst genügend Kaufleute beschäftigt, so dass es keiner \"unabhängiger\" Wirtschaftsprüfer für eine Offenlegung bedarf.
Es stellt sich sowieso die Frage, von wem diese externen Experten eigentlich bezahlt werden sollen, um als
in der Sache unabhängig zu gelten.
Man muss natürlich bedenken, dass die Entscheidung, sich als Marktführer für alle \"gläsern\" machen zu wollen, schwerwiegend ist und allen Respekt verlangt.
Entscheidend wird aber die Umsetzung der gesteckten Ziele sein, damit nachher niemand sagen kann, da habe jemand im Eifer des Gefechts viel zu viel versprochen und somit die Verbraucher schon wieder enttäuscht.
Das möchte man ja gerade nicht.
Spannend wird auch sein, wie alle Stadtwerke und Regionalversorger, die von E.ON Ruhrgas beliefert werden, mit dieser neuen Offenheit umgehen wollen, ob sie sich auch \"gläsern\" machen möchten oder ob sie etwa irgend etwas daran hindern könnte.
Gemein, wenn die sich bisher wegen vertraglicher
Verschwiegenheitsklauseln daran gehindert sehen, die Karten auf den Tisch zu legen.
Die Vorlieferanten sind oft mehrheitlich E.ON- Unternehmen, wobei man sich zum Beispiel bei der Erdgasversorgung Thüringen- Sachsen GmbH, welche wohl beide Bundesländer dominiert, fragen kann, ob die 50 Prozent E.ON Ruhrgas- Anteil neben VNG Leipzig nun schon die entscheidende
mehrheitliche E.ON- Beteiligung ist oder aber nicht:
http://www.evg-thueringen.de/Angekündigt ist den Verbrauchern wohl
alles:
Der erste Konzern, der seine Kalkulation offen legt. Nun darf man gespannt sein, was
tatsächlich geboten wird.
Wenn nun aber herauskäme, dass tatsächlich die Preissteigerungen nicht vollständig weitergegeben wurden, stellt sich die Frage, woher man den Spielraum für die umfangreichen
Beschenkungen der Verbraucher nimmt.
Schlussendlich wäre noch
Schenkungssteuer zu besorgen.
Gemeinden, die selbst an Versorgern beteiligt sind, und über eine derartige Preisgestaltung eine
Beschenkung erfahren haben sollten, müssten sich von den Finanzbehörden die Frage gefallen lassen, ob es sich nicht gar um versteckte Gewinnausschüttungen handeln könnte.
Das gäbe erst Probleme....
So dürfte sich ggf. auch der Fiskus (Staat in der Gestalt des Kaufmanns) über die
gläsernen Konzerne freuen.
Spannend bleibt es allemal.
Was sagen wohl die anderen Konzerne, die jetzt plötzlich als olle
Geheimniskrämer dastehen müssen.
Freundliche Grüße
aus Jena
Thomas Fricke
Rechtsanwalt