Wie man lesen konnte, schon 2010 wurden Windkraftanlagen 1085 Mal an insgesamt 107 Tagen ganz oder teilweise abgeschaltet. Dies war ein signifikanter Anstieg gegenüber 2009 mit 285 Abschaltungen an 65 Tagen. Man hat schon damit gerechnet und festgestellt, dass in den nächsten Jahren von einem weiteren Anstieg auszugehen ist.
Dass es gebietsweise Probleme mit den Netzkapazitäten gibt, ist unbestritten.
Die Netzbetreiber kommen hier ihrer Pflicht nicht in ausreichendem Maß nach.
Warum?
Vielleicht, weil es ihnen nicht weh tut, denn sie können ja die Kosten (Entschädigung für die gedrosselten Windparks) über die Netzentgelte abwälzen. Das ist zumindest ein Grund, wenn auch nicht der einzige.
Ich halte das in der jetzigen Form für einen Konstruktionsfehler der Gesetze.
Wie Sie sehen, denke ich nicht, dass alles so in Ordnung ist.
Trotzdem ist Tatsache, dass wir bisher und auch die nächsten paar Jahre noch jede erzeugte kWh Ökostrom brauchen können, und noch nie Ökostrom zur falschen Zeit am falschen Ort erzeugt wurde, wie Sie ständig behaupten.
"Zur falschen Zeit" wurde Ökostrom sowieso noch nie erzeugt, denn der Bedarf war bisher immer weit größer als das Angebot.
Allenfalls über das "am falschen Ort" könnte man vielleicht streiten, denn Windparks stehen natürlich nicht mitten in der Stadt.
Aber auch Atom- und Braunkohlekraftwerke erzeugen den Strom nicht dort, wo er gebraucht wird - also am "falschen Ort", wenn man Ihrer Logik folgt. Auch diese benötigen eine ausreichendende Netzinfrastruktur.
Die Netzbetreiber sollten sich lieber intensiv darum kümmern (und hätten sich vor allem in der Vergangenheit darum kümmern sollen, statt auf den Atomausstiegsausstieg zu warten), das Netz dort zu ertüchtigen, wo der Windkraftzubau zu erwarten ist. Stattdessen fordern sie dauernd einen Netzausbau zur Sicherstellung der Stromexporte der Atom-und Braunkohlekraftwerke.
Man merkt halt, dass da immer noch sehr enge Verknüpfungen zu den großen Stromkonzernen bestehen.