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E.on stoppt Pläne für neue konventionelle Kraftwerke

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RR-E-ft:
E.On stoppt Pläne für neue konventionellen Kraftwerke in Deutschland

http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:energiewende-eon-stoppt-plaene-fuer-gaskraftwerke/70080648.html



--- Zitat ---Hinzu kommt eine generell sinkende Stromnachfrage durch die Wirtschaftskrise in Europa. Die Folge: Gaskraftwerke, die früher mindestens 4000 Stunden pro Jahr liefen, kommen heute nur noch auf wenige Hundert Betriebsstunden. Auch die bevorstehende Stilllegung der restlichen deutschen Kernkraftwerke werde nichts daran ändern, dass auf Jahre ausreichend Kraftwerksleistung zur Verfügung stehe, so Eon.
--- Ende Zitat ---

Kein Wort mehr über eine angeblich bestehende Stromlücke durch die völlige Abschaltung aller Kernkraftwerke in Deutschland.

PLUS:

--- Zitat von: RR-E-ft am 24. August 2012, 11:36:22 ---Kein Wort mehr über eine angeblich bestehende Stromlücke durch die völlige Abschaltung aller Kernkraftwerke in Deutschland.

--- Ende Zitat ---
So so, ist jetzt alles gut und die Wende schon vollzogen?! Dann kann der Strom wieder billiger werden. Die Sonne schickt ja keine Rechnung und wir sparen Kohle und Gas. Warten wir mal bis Oktober. ;)

Sorry, der Überschuß vom sonnigen Augustsonntag nützt für die Weihnachtsbeleuchtung nichts. Stromlücken dürfen zu keiner Zeit auftreten, sonst gehen nicht nur die Lichter aus. Es gibt keine Speicher und wenn der E.On-Stopp Schule macht, bald auch keine Ersatz- und Schattenkraftwerke mehr. - Kein Grund zum Jubeln! -

RR-E-ft:
Nach der von ftd dem E.ON- Konzern zugeschriebenen Aussage steht auch nach der bevorstehenden Abschaltung der restlichen Kernkraftwerke in Deutschland ausreichend Kraftwerksleistung zur Verfügung. Es bestünden nämlich bisher erhebliche Überkapazitäten.

Laut Handelsblatt http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/stromerzeugung-eon-baut-keine-neuen-kraftwerke/7047282.html weist E.ON Warnungen vor einer Stromlücke deshalb ausdrücklich zurück.

Man darf wohl gestrost unterstellen, dass die Verantwortlichen bei E.On wissen, dass der im August erzeugte Solarstrom ohne Speicherung nicht zur Beleuchtung in der Weihnachtszeit taugt, sofern die Weihnachtszeit nicht auf den sonnigen August vorverlegt wird.

E.On geht also davon aus, dass bisher bereits hinrichend Kaltreserve bestehe, man deshalb keine weitere Kaltreserve in Form konventioneller Kraftwerke zubauen wolle.

RR-E-ft:
Im Frühjahr 2011 hieß es noch, durch die Stilllegung der Kernkraftwerke werde es zu einer Angebotsverknappung kommen, weshalb die Großhandelspreise für Strom steigen würden.
Ein solcher Anstieg der Großhandelspreise ist jedoch ausgeblieben.

Dies führen die Konzerne nunmehr auf ein Überangebot an Kraftwerksleistung zurück.
Entgegen ursprünglicher Planung nimmt man nun sogar von der Errichtung weiterer konventioneller Kraftwerke Abstand,
um das bereits vorhandene Überangebot nicht noch weiter auszuweiten.

Anders gewendet: Mit einer Verknappung der konventionellen Kraftwerksleistung sollen die Großhandelspreise zumindest stabilisiert werden, so dass sie nicht weiter absinken.
Besser wäre für die Konzerne, wenn die Großhandelspreise wieder steigen würden, was aus deren Sicht jedoch offensichtlich nicht zu erwarten steht.

Die Probleme mit dem Überangebot an konventioneller Kraftwerksleistung wären wohl noch weit größer,
wenn man nicht schon die Kraftwerksleistung deutscher Kernkraftwerke in nicht unerheblichem Umfang durch deren Stillegung vom Markt genommen hätte.

PLUS:

--- Zitat von: RR-E-ft am 24. August 2012, 13:00:57 ---Man darf wohl gestrost unterstellen, dass die Verantwortlichen bei E.On wissen, dass der im August erzeugte Solarstrom ohne Speicherung nicht zur Beleuchtung in der Weihnachtszeit taugt, sofern die Weihnachtszeit nicht auf den sonnigen August vorverlegt wird.

--- Ende Zitat ---
Das glaube ich auch, dass das die  Verantwortlichen bei E.On wissen. Bei den sonstigen Verantwortlichen habe ich bei der gegebenen Entwicklung meine Zweifel. Die Überkapazitäten sind längst nicht mehr konventionell.

Der Ausbau der Windkraft in Schleswig-Holstein soll vorläufig gestoppt werden fordert eben die Deutsche Energieagentur.

 "Wir dürfen künftig keine Windkraftanlagen in Regionen bauen, die nicht einspeisen können, weil die Netze fehlen", sagte Dena-Chef Stephan Kohler gestern und nannte unter anderem Schleswig-Holstein.

Angesichts der sich verschärfenden Debatte über hohe Strompreise verstehe niemand mehr,  wenn wir Windräder in Regionen bauen, in denen die Anlagen abgeregelt werden müssen, aber trotzdem für jede nicht eingespeiste Kilowattstunde bezahlt werden muß.

Das Problem kam ja völlig überraschend wie die Jungfrau zum Kind. Wer fördert denn den Unfug so extrem und rücksichtslos ohne Hirn und ohne Koordination.  Jetzt streiten sich schon offshore mit onshore wer denn die geplanten Windräder überhaupt bauen darf. Vermutlich wieder die teuerste und unsicherste Lösung und die abgeregelten und sonstigen virtuellen "Über"-Kapazitäten zahlen die Verbraucher wieder zusätzlich. 

Aber das mit der vorverlegten Weihnachtszeit, möglichst flexibel in den Sommer, nach Wetterlage von Wind- und Sonnenschein, wäre eine kleine Möglichkeit zur Entschärfung des Problems. ;)

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