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Autor Thema: Auch Welthungerhilfe nicht generell gegen Biosprit  (Gelesen 2956 mal)

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Offline superhaase

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Auch Welthungerhilfe nicht generell gegen Biosprit
« am: 24. August 2012, 09:52:14 »
Zur aktuelen Diskussion über eine Verkaufsstop von E10 hat sich die Präsidentin der Welthungerhilfe geäußert:

http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/wirtschaft_nt/article108769719/Auch-Welthungerhilfe-will-Biosprit-stoppen.html

Zitat daraus:
Zitat
Die Beimischung von Ethanol im Sprit sei nur zu einem Bruchteil Ursache für die hohen Agrarpreise.
Gleichwohl fordert die Welthungerhilfe flexiblere Beimischungsquoten in der EU und einen Verzicht auf den Import von Bio-Ethanol aus den Entwicklungsländern. Dieckmanns Motto lautet: "Erst Teller, dann Tank" - die ausreichende Versorgung der Bevölkerung müsse Vorrang haben vor der Verwendung von Nahrungsmitteln im Treibstoff.

Meines Erachtens eine sehr vernünftige Sichtweise - insbesondere ein weitgehender Importverzicht für Bioenergieträger wäre ein großer Fortschritt.
Wenn Europa seine eigenen Agrarüberschüsse zu Biosprit macht, kann das sowohl für die Umwelt als auch für den Kampf gegen den Welthunger von Vorteil sein, denn die Landwirtschaft in den Entwicklungsländern würde dann nicht mehr durch subventionerten Lebensmittelramsch aus Europa zerstört und könnte wieder gedeihen (finanzielle und informelle Unterstützung für die Entwicklung der Landwirtschaft sind sinnvoller als regelmäßige Lebensmittelalmosen oder andere manchmal sinnlose "Entwicklungshilfen").
« Letzte Änderung: 24. August 2012, 09:54:52 von superhaase »
8) solar power rules

Offline userD0010

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Re: Auch Welthungerhilfe nicht generell gegen Biosprit
« Antwort #1 am: 18. Oktober 2012, 11:31:34 »
@Berthold
Es muss eine relativ neue Emtwicklung sein, dass Bio-Ethanol neuerdings aus Entwicklungsländern importiert wird !!??
So lange die hochindustrialisierten Länder allerdings in den sog. Ländern der 3. Welt jeglichen Entwicklungshilfe-Unsinn finanzieren, der den Empfängerländern  keinerlei  Vorteile in ihrer künftigen Entwicklung bietet, dürfen wir uns nicht wundern, dass es dort niemals bergauf geht.  China geht doch mit besonderem Beispiel, gerade in Afrika voran. Da wird auch das dümmste Projekt finanziert, allerdings nur im Gegenzug gegen das Überlassen der jeweiligen Rohstoffe in diesen 3.-Welt-Ländern. Da werden Straßen gebaut z.B. in Sambia, und im Gegenzug wird der Kupferabbau durch chinesisches Aufsichtspersonal kontrolliert, wobei das einheimische Personal knapp über dem Stadium des Leibeigenen gehalten wird.
Gleiches gilt für Simbabwe.
Simbabwe war in früheren Zeiten die Kornkammer Afrikas, und heute ?

I

Offline besserwisser

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Re: Auch Welthungerhilfe nicht generell gegen Biosprit
« Antwort #2 am: 31. Januar 2013, 12:04:38 »
Rein rechnerich würde die landwirtschafliche Fläche in Deutschland nicht ausreichen, um den verschwenderischen Verbrauch von fossillien Kraftstoffen durch Biokraftstoffen zu ersetzen. Der Verbrauch muß drastisch reduziert werden. Aber anscheinend gibt es noch immer kein Umdenken in der Verkehrspolitik.
Wir brauchen auch endlich eine Verkehrswende !
Biokraftstoffe müssten durch Pyrolyse aus Abfällen gewonnen werden. Bioäthanol lohnt sich nur aus Abfällen von Zuckerfabriken und es ist nur sinnvoll aus zuckerhaltigen Pflanzen Äthanol zu gewinnen. Mais,Kartoffel oder Holz sind nicht geeignet.

 

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