Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: E.ON Thüringen auf Verkaufsliste gesetzt  (Gelesen 12206 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline RR-E-ft

  • Rechtsanwalt
  • Forenmitglied
  • ***
  • Beiträge: 17.078
  • Karma: +15/-2
  • Geschlecht: Männlich
E.ON Thüringen auf Verkaufsliste gesetzt
« am: 04. Juni 2012, 15:00:16 »
E.ON Thüringen auf Verkaufsliste gesetzt

Zitat
Deutschlands größter Energieversorger E.on will sich von bis zu einem Viertel seines Regionalversorgungsgeschäfts in Deutschland trennen. Auf der Verkaufsliste stehen die Regionalversorger E.on Mitte, E.on Thüringer Energie und E.on Westfalen Weser.

E.ON will sich von Thüringer Tochter trennen

Offline userD0003

  • Gelöschte User
  • Forenmitglied
  • Beiträge: 527
  • Karma: +0/-0
E.ON Thüringen auf Verkaufsliste gesetzt
« Antwort #1 am: 04. Juni 2012, 16:14:50 »
Dann kann es für die Verbraucher in den betroffenen Regionen eigentlich nur besser werden !   :D

edit: Ich wünsche mir für Niedersachsen auch die alte HASTRA zurück !!!   ;(

Offline RR-E-ft

  • Rechtsanwalt
  • Forenmitglied
  • ***
  • Beiträge: 17.078
  • Karma: +15/-2
  • Geschlecht: Männlich
E.ON Thüringen auf Verkaufsliste gesetzt
« Antwort #2 am: 04. Juni 2012, 17:09:48 »
Bisher keine Stellungnahme von ETE zum Thema \"E.ON sagt Nein zu E.ON Thüringer Energie AG\"


Unternehmen  für Thüringer Genossen interessant:

Machnig will Mehrheit

Zitat
Zuspruch erhält er vom Linke-Fraktionschef im Thüringer Landtag, Bodo Ramelow . In einem Gespräch mit unserer Zeitung äußerte sich Ramelow erfreut über die Äußerungen des SPD-Ministers: \"Ich halte das für unser vitalstes Interesse, den Rückkauf intensiv zu betreiben.\" Im Kern seien er und Machnig \"in der selben Bandbreite unterwegs\". Der Rückkauf der Eon-Anteile sei bisher immer sein Thema gewesen

Offline RR-E-ft

  • Rechtsanwalt
  • Forenmitglied
  • ***
  • Beiträge: 17.078
  • Karma: +15/-2
  • Geschlecht: Männlich
E.ON Thüringen auf Verkaufsliste gesetzt
« Antwort #3 am: 04. Juni 2012, 18:07:09 »
Riesige Chance für Kommunen

Kommunen sind interessiert

Zitat
Bei den kommunalen Gesellschaftern des Regionalversorgers besteht Interesse an der Übernahme von E.ON-Anteilen. Der Vorstand der Kommunalen Energie Beteiligungsgesellschaft Thürngen (KEBT), Bleicherodes Bürgermeister Frank Rostek, sagte am Montag: \"Wir als kommunale Familie haben ein Interesse daran, die Versorgung an uns zu ziehen.\" Man wisse seit kurzem von den Verkaufsplänen des Konzerns und befinde sich in engem Kontakt mit ihm. Die KEBT hält die Anteile der beteiligten Kommunen an der Thüringer E.ON-Tochter.

Offline PLUS

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 3.319
  • Karma: +6/-6
E.ON Thüringen auf Verkaufsliste gesetzt
« Antwort #4 am: 04. Juni 2012, 18:35:14 »
Ein bemerkenswerter Satz mit Erkenntnisgewinn vom Fraktionsprecher  von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:

\"Auch gegen eine private Beteiligung ist im Grunde nichts einzuwenden, denn sie sichert die notwendige betriebswirtschaftliche Ausrichtung ab, sagt Adams im Hinblick auf die immer höheren Gewinnentnahmen manch finanzschwacher Kommunen.

Die \"betriebswirtschaftliche Ausrichtung\" ist demnach bei den Kommunen nicht mehr sicher.

Wenn man sich die zweckentfremdet verwendeten Gewinne ansieht (betriebswirtschaftlich nicht notwendig!) und dazu noch die in der Zwischenheit üblichen Quersubventionen + zweckfrei kassierter Konzessionsabgaben  ;), dann kommt man an dieser Erkenntnis kaum  vorbei.

Rechnet man umfassend und genau und legt die ursprüngliche Kapitaleinlage so mancher Kommune zu Grunde, dann sind  zweistellige Renditen bei kommunalen Stadtwerken eher die Regel als die Ausnahme. Selbst dreistellige Renditen sind dann vertreten.  

Wenn Politker bei diesem Thema euphorisch werden (\"riesige Chance für die Energiewende und die Daseinsvorsorge in den Kommunen.\") sollten die Bürger als Verbraucher nach den vielfach gemachten Erfahrungen langsam wachsam werden.

Offline RR-E-ft

  • Rechtsanwalt
  • Forenmitglied
  • ***
  • Beiträge: 17.078
  • Karma: +15/-2
  • Geschlecht: Männlich
E.ON Thüringen auf Verkaufsliste gesetzt
« Antwort #5 am: 04. Juni 2012, 20:34:26 »
Nicht ersichtlich, welche Wachsamkeit man einem Verbraucher anheimstellen möchte, wenn sich ein Energiekonzern wie E.ON entschließt, sich von der Beteiligung an einem Regionalversorger wie ETE zu trennen.
Der Verbraucher hat schließlich wohl keinen Einfluss auf einen solchen Veräußerungsprozess.
Dem betroffenen Verbraucher bleibt - mit Bedacht- den Lieferanten zu wechseln.
Mancher betroffene Kunde wird nicht gern von einem konzernzugehörigen Versorger beliefert, andere betroffene Kunden wiederum nicht gern von kommunal beherrschten Energieversorgern.
Auf dem Markt finden sich solche und solche, Versorger wie Verbraucher.

Offline PLUS

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 3.319
  • Karma: +6/-6
E.ON Thüringen auf Verkaufsliste gesetzt
« Antwort #6 am: 05. Juni 2012, 09:45:17 »
Zitat
Original von RR-E-ft
Nicht ersichtlich, welche Wachsamkeit man einem Verbraucher anheimstellen möchte, wenn sich ein Energiekonzern wie E.ON entschließt, sich von der Beteiligung an einem Regionalversorger wie ETE zu trennen. Der Verbraucher hat schließlich wohl keinen Einfluss auf einen solchen Veräußerungsprozess. ........
    Ja klar, ein Veräußerungsprozess! Jedes Supersonderangebot in der Schaufensterauslage ist Teil eines Veräußerungsprozesses. Aber E.ON liefert dazu nur einen Teil! Das Angebot des Energiekonzern E.on macht da keinen Unterschied. Es braucht dazu noch die Annahme durch einen Käufer.

    Der Erwerb oder die Veräußerung eines Anteils an kommunalen Unternehmen durch kommunale Anteilseigner ist dann doch noch etwas anderes. Der Jurist sollte da schon die  rechtlichen Rahmenbedingungen im Auge haben, die die Kommunen als Körperschaften öffentlichen Rechts zu beachten haben.

    Kommunale Beteiligungen und wirtschaftliche Betätigungen unterliegen  kommunalpolitischen Bedingungen und die Kommunen sind nicht frei, sondern haben damit Pflichten zu erfüllen. Das sind nicht die Schaffung von Nebenhaushalten oder die Beschaffung neuer Haushaltsmittel zu Lasten der Verbraucher, selbst wenn diese Motive längst unverblümt bei Kommunalpolitikern in Mode sind.  Verbraucher  sind auch Bürger und die haben Rechte, auch wenn manche Politiker Bürgerrechte auf das Kreuz bei Wahlen beschränkt sehen möchten und glauben nach der Wahl können sie grenzenlos machen was sie wollen.

Offline RR-E-ft

  • Rechtsanwalt
  • Forenmitglied
  • ***
  • Beiträge: 17.078
  • Karma: +15/-2
  • Geschlecht: Männlich
E.ON Thüringen auf Verkaufsliste gesetzt
« Antwort #7 am: 05. Juni 2012, 12:16:51 »
Großes Interesse in Thüringen an Beteiligungserwerb


Zitat
Für Ralf Rusch, den Geschäftsführer des Thüringer Gemeinde- und Städtebundes, kam das Angebot von Eon nicht überraschend. \"Es gab schon entsprechende Signale\", kommentierte Rusch die Offerte der Eon-Mutter, die ihre Thüringer Tochter den Kommunen jetzt auf einer Art Silbertablett servieren will. Und die Städte sind bereit zuzulangen, vorausgesetzt, die Konditionen stimmen. Das wird sich in den sicherlich nicht einfachen Gesprächen der nächsten Monate herauskristallisieren. Rusch verweist aber auf die Vorteile, die eine regionale Energieversorgung hat. Man könne dann viel besser auf die örtlichen Belange eingehen und die Energiewende regional ausgewogen gestalten. \"Die Kommunen haben sich das gewünscht. Das ist für alle die beste Lösung.\"

Wenn nicht die Thüringer Kommunen über die KEBT oder Thüringer Stadtwerke oder gar der Freistaat die zum Verkauf stehenden Anteile erwerben, wird sich womöglich ein Erwerber außerhalb Thüringens finden.
Das könnte ein ausländischer Energiekonzern wie GAZPROM oder schließlich auch ein Finanzinvestor - wie schon bei der E.ON Gasnetztochter Open Grid Europe - sein.

Wie bei E.ON könnten dann Arbeitsprozesse etwa nach Rumänien verlagert werden, ein Finanzinvestor mit beherrschenden Einfluss könnte womöglich gar eine Sitzverlagerung außerhalb des Freistaates anstreben.

Dann gäbe es natürlich wenig Einfluss der (demokratisch legitimierten) Thüringer Politik auf die zukünftige Entwicklung der Energiewirtschaft  im Freistaat, auf ein bedarfsgerechtes Energiekonzept.
Letzteres ist untrennbar verbunden mit der Frage der Industriepolitik, nämlich damit, wo sich welche Unternehmen ansiedeln, Arbeitsplätze entstehen.

Es spricht viel dafür, die Probleme der Energiewende dezentral in Thüringen zu lösen. Die Rückbesinnung auf das ehedem bestehende Thüringenwerk könnte dafür große Chancen bieten.
Es geht um den Ausbau von Windkraft - und Biomasseanlagen, womöglich die Errichtung von Gaskraftwerken, schließlich um den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung.

Bisher wurde die Geschäftspolitik der E.ON Thüringer Energie AG entscheidend bestimmt von den wirtschaftlichen Interessen des E.ON- Konzerns, dessen bisherige Münchener Tochter E.ON Energie AG (die in Bälde zum 01.08.12 selbst aufgelöst wird) bisher 53 Prozent der Anteile hält.

E.ON will sich im Freistaat nicht nur von seinen Kunden trennen.

Auch die 1.400 Mitarbeiter der E.ON Thüringer Energie AG in Thüringen haben nun umzudenken, nachdem sie jedenfalls als Teil der E.ON- Familie offensichtlich nicht mehr erwünscht sind, die E.ON- Beteiligung zum Verkauf gestellt wird.
Aus \"One E.ON\" wird jetzt \"Ohne E.ON\". Viele Einstellungen müssen sich ändern.

Wo es bisher vornehmlich um die wirtschaftlichen Interessen des E.ON- Konzerns ging, sollte es zukünftig um die - auch wirtschaftlichen -  Interessen Thüringens gehen.

Unabhängig davon, wer die frei werdende Beteiligung erwirbt, entsteht mehr Wettbewerb im Energiebereich.
Denn ein solcher bestand aufgrund der Geschäftspolitik des Konzerns nicht mehr zwischen E.ON Thüringen und den angrenzenden Versorgern E.ON Mitte, E.ON Avacon, E.ON Bayern.

Offline RR-E-ft

  • Rechtsanwalt
  • Forenmitglied
  • ***
  • Beiträge: 17.078
  • Karma: +15/-2
  • Geschlecht: Männlich

Offline ThomasW69

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 47
  • Karma: +0/-0
  • Geschlecht: Männlich
Re: E.ON Thüringen auf Verkaufsliste gesetzt
« Antwort #9 am: 22. August 2012, 20:09:15 »
Lange nicht mehr rein geschaut und dann sowas gelesen  :D
Da muss sich wohl Herr Gnauck wieder als Anwalt verdingen.
Naja wer so mit seinen Kunden umgeht wie in diesem Unternehmen hat es verdient.

 

Bund der Energieverbraucher e.V. | Impressum & Datenschutz