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Dem EEG den Kampf ansagen

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superhaase:

--- Zitat von: Energietourist am 28. Februar 2014, 16:32:55 ---@superhase
micht stört einfach, dass sie meinen ihre Meinung wäre die einzig richtige! Diese Professoren sind keine dummen Jungs, sie stellen sie aber hin, als seien sie Idioten.
--- Ende Zitat ---
Wenn Sie oben nachlesen, werden Sie feststellen, dass ich die Meinung der Professoren nicht sofort und ungelesen und ohne Begründung als falsch oder gar idiotisch abgetan habe.
Erst als ich den Bericht gelesen hatte, habe ich geschrieben, dass die 2 Seiten im "Gutachten" bezüglich des EEG für eine versammelte Profesorenschaft eher peinlich sind und keineswegs begründet.

Auch Professoren sind als dumme Jungs und Mädels zu bezeichnen, wenn sie sich so verhalten. Warum sollten sie da einen Sonderstatus genießen?
Vor dem Gesetz und vor meinem Auge sind da alle gleich. ;)
Auch haben Sie wohl bemerkt (siehe die Links von EviSell), dass ich mit meiner Kritik nicht allein bin.


--- Zitat ---Ob sie es glauben oder nicht, man
kann für den Atomausstieg sein und trotzdem gegen das EEG!
--- Ende Zitat ---
Sicher kann man das.
(Bitte verwechseln Sie nicht Energiewende mit Atomausstieg, das sind zwei paar Stiefel, die teilweise in diesselbe Richtung marschieren, teilweise aber auch nicht. Jedenfall ist die Energiewende nicht mit einem Atomausstieg bereits vollendet.)

Wenn man aber so hanebüchene Argumente vorträgt wie das EFI, dann ist so eine Haltung halt kaum zu respektieren.
Das muss man dann auch sagen dürfen.
Im übrigen sollten man auch eine vernünftige Alternative aufzeigen, wenn man sich ganz umfassend gegen das EEG ausspricht.
Die EFI hat als Alternative nur vorgeschlagen, man solle der Wissenschaft das Geld geben, statt der Industrie. Dass das nun wiederum kein vernünftiger Ansatz ist, habe ich in einem anderen Beitrag oben auch begründet.
Bisher hat hier niemand argumentativ dagegengehalten.
Wollen Sie das nicht mal versuchen?
Würde mich freuen, vielleicht muss ich meine Meinung dazu ja revidieren.


--- Zitat von: Didakt am 28. Februar 2014, 16:40:59 ---@ superhaase
Ich betrachte das EEG vornehmlich auch als ökonomisch schädlich. Wie sieht denn Ihre differenzierte Betrachtungsweise zu dieser Feststellung aus?
--- Ende Zitat ---
Das trifft teilweise zu.
Zumindest die aktuelle Ausgestaltung der AusglMechV ist für viele nicht-privilegierte Stromverbraucher ökonomisch schädlich - außer für die privilegierte Industrie, für die sie ökonomisch äußerst vorteilhaft ist.

Auch die zwischen 2010 und 2012 ausgeuferte (bzw. nicht rechtzeitig zurückgefahrene) PV-Förderung war und ist mit ihren noch länger zu tragenden Folgen insgesamt ökonomisch schädlich. Sie wissen sicher, dass ich das schon immer so gesagt habe.
Bei der Onshore-Windkraft sehe ich das nicht. Auch nicht bei den PV-Fördersätzen vor 2010 und nach 2012. Bei Offshore, Windkraft bin ich mir nicht ganz sicher, ich halte sie derzeit aber insgesamt für zu hoch gefördert, insbesondere mit dem "Stauchungsmodell". Ich hab aber noch keine wirkliche Meinung dazu, ob die Offshore-Windkraft unbedingt nötig ist für eine Vollversorgung mit Ökostrom. Ich tendiere aber dazu, dass der jetzige Preis dafür zu hoch ist.
Auch bei der Biogasverstromung sehe ich in der schon länger geltenden Ausgestaltung mehr ökonomischen und ökologischen Schaden als Nutzen. Auch das habe ich in diesem Forum schon mehrfach geschrieben. Auch habe ich schon geschrieben, dass die Biogasverstromung allerdings in einer ökologischeren Ausgestaltung sehr sinnvoll und nützlich sein kann. Differenzierte Betrachtung ist in allen Bereichen angesagt, wenn man zu einem vernünftigen Ergebnis kommen will.

Dass ein Umstieg zu einer nachhaltigen Stromversorgung unumgänglich ist, ist wohl nicht rational zu bestreiten.
Dass das nicht kostenlos geschehen kann, wohl auch.
Also ist es nicht richtig, zu sagen, dass das EEG schon allein deshalb ökonomisch schädlich ist, weil es Kosten verursacht. Mann muss dann schon mit einbeziehen, welche Kosten an andere Stelle und auch zu einem späteren Zeitpunkt entstehen, wenn man gar nichts tut. Oder man muss eben kostengünstigere Alternativen aufzeigen, die auch funktionieren.
Die sind aber nicht in Sicht.

Sie sehen: Ich bin keineswegs so ein einseitiger "Hardliner", wie manche behaupten.
Gegen unseriöse bzw. sachlich falsche Kritik am EEG oder an der Photovoltaik schreibe ich allerdings gerne an. Gerne auch etwas deftiger, wenn sich jemand so weit und so dumm aus dem Fenster lehnt wie die EFI. ;)
Schade ist, dass immer wieder der gleiche Blödsinn erzählt wird. Von PLUS sowieso, aber auch das EFI wärmt ungeniert den Blödsinn mit dem Zusammenhang von Emissionshandel und Wirkungslosigkeit des EEG wieder auf.

Black:
Bisher funktionierte Energieversorgung ungefähr so: Wir buddeln was aus der Erde und verfeuern es. Die dabei entstehenden "Nebenkosten" tauchen nicht in der Stromrechnung auf, sondern werden aus Steuergeldern bezahlt.

Hat den unschönen Nachteil, dass die Einsatzstoffe irgendwann zur Neige gehen und damit teurer werden. Hat den weiteren unschönen Nachteil, dass diese Stoffe oft in wenigen Ländern konzentriert sind, die damit unsere Energieversorgung in der Hand haben (Russland, Arabien etc.) und die Preise diktieren.

Dieses System ist ein Auslaufmodell. Eine alternative bieten nur regenerative Energien. Diese Energieträger kosten selbst nichts, aber die Infrastruktur zu ihrer Gewinnung ist teuer bzw. muss erst errichtet werden.

Das kostet Geld.

tabula rasa:

--- Zitat von: Black am 07. März 2014, 14:52:48 ---Bisher funktionierte Energieversorgung ungefähr so: Wir buddeln was aus der Erde und verfeuern es. Die dabei entstehenden "Nebenkosten" tauchen nicht in der Stromrechnung auf, sondern werden aus Steuergeldern bezahlt.

Hat den unschönen Nachteil, dass die Einsatzstoffe irgendwann zur Neige gehen und damit teurer werden. Hat den weiteren unschönen Nachteil, dass diese Stoffe oft in wenigen Ländern konzentriert sind, die damit unsere Energieversorgung in der Hand haben (Russland, Arabien etc.) und die Preise diktieren.

Dieses System ist ein Auslaufmodell. Eine alternative bieten nur regenerative Energien. Diese Energieträger kosten selbst nichts, aber die Infrastruktur zu ihrer Gewinnung ist teuer bzw. muss erst errichtet werden.

Das kostet Geld.

--- Ende Zitat ---

Anmerken möchte ich noch, dass die genannten und andere Länder regelmäßig die Unterschiede im Wertesystem für alle greifbar darstellen.
Hierauf eine langfristige zuverlässige Versorgung mit Primärenergieträgern aufzubauen.... :o
Heimische konventionelle Energieträger sind endlich. Wir sollten genau überlegen, ob wir diese durch den Ofen schieben oder ob andere Dinge viel intelligenter sind.

Die Sonne scheint, der Wind weht, aus der Biogasanlage kommt STrom/Gas/Wärme, die Solarthermie füllt meinen WWSpeicher.
Die mit Solarenergie betriebene Wärmepumpe heizt das Haus. und und und.
Es gibt so viele Möglichkeiten. Und viele dieser Möglichkeiten funktionieren sehr gut dezentral angepasst und skaliert auf den Bedarf vor Ort.

Das EEG hat hier sehr gute Dienste getan. Mittlerweile funktionieren vieler dieser Erzeugungen auch ohne EEG in Direktvermarktung.

Ich warte immernoch auf den Tag, an dem für alle Erzeugungsformen eine Vollkostenrevchnung tranparent für alle
Energiekunden auf den Tisch kommt. Dann werden sich einige wundern, wie billig das EEG und der Aufbau einer EE Struktur im Allgemeinen eigentlich sind.
 

PLUS:
Was für eine zitierte Plattitüde! @Black, das ist eine Beleidigung für jeden Stammtisch, einfach unter Ihrem Niveau. ::)

--- Zitat von: tabula rasa am 08. März 2014, 15:45:03 ---Anmerken möchte ich noch, dass die genannten und andere Länder regelmäßig die Unterschiede im Wertesystem für alle greifbar darstellen. Hierauf eine langfristige zuverlässige Versorgung mit Primärenergieträgern aufzubauen.... :o ..
--- Ende Zitat ---
Für eine rohstoffarme Nation, die wesentlich vom Export lebt, ist das eine merkwürdige Argumentation. Unsere Waren und Dienstleistungen dürfen wir in diese Länder aber verkaufen?

Das EEG hat vielleicht aus Sicht der Profiteure "sehr gute Dienste getan". Diejenigen, die die Zeche bezahlen müssen und das Gesamte im Auge haben, sehen das sicher etwas anders. Von einer sicheren, preisgünstigen, verbraucherfreundlichen, effizienten und umweltverträglichen Versorgung sind wir jedenfalls weiter entfernt denn je. Schuld daran ist an erster Stelle das EEG.

Für Klima- und Umwelt wurde per Saldo nichts gewonnen, aber Milliarden im Winde verweht, in der Sonne verbrannt.  Was wurde nicht schon alles mit dem "BIO-", ÖKO-" Argument in unheiliger Allianz zwischen Profitgier und Ideologie geschädigt. Keine Lebensmittel für Energie. Kein Bauernland für Energie. Landwirte, die sich zu Energiewirten herunterlassen veraten ihren Berufsstand.  Unter dem Strich ist das weltweit ein Trauerspiel, ganz sicher ist da bisher wenig positiv.  >:( 

superhaase:

--- Zitat von: PLUS am 08. März 2014, 16:55:12 ---Das EEG hat vielleicht aus Sicht der Profiteure "sehr gute Dienste getan". Diejenigen, die die Zeche bezahlen müssen und das Gesamte im Auge haben, sehen das sicher etwas anders.
--- Ende Zitat ---
Zu den Profiteuren zählen (neben der normalen unspektakulären Rendite für die EE-Anlagenbetreiber) ganz offensichtlich auch die deutsche Großindustrie, die durch das EEG so niedrige Strompreise hat wie schon lange nicht mehr (oder wie noch nie?).
Dadurch werden in Deutschland auch Arbeitsplätze geschaffen, was auch schon durch die Presse ging, weil die von der Umlage befreiten Unternehmen sich in Europa gerne auch in Deutschland ansiedeln wegen der niedrigen Strompreise.
Wer also das Ganez im Auge hat, sieht das EEG wohl wirtschaftspolitisch als durchaus positiv, weil eine gut getarnte Industriesubvention.
Die nicht-privilegierten Stromverbraucher, die diese "Subventionen" über ihren Strompreis bezahlen müssen, sehen das wohl meist anders, sofern sie nicht eine durch das EEg geschaffene Arbeitsstelle innehaben.

Betrachtet man das Große und Ganze nur für Deutschland (die Nachbarländer beschweren sich ja schon wegen der niedrigen Strompreise für die deutsche Industrie - die von der EU angeprangerte Wettbewerbsverzerrung ist durchaus Tatsache), dann ist abgesehen von dem zumindest teilweise ungerechtfertigtem Jammern eigentlich alles ganz gut gelaufen. Die Strompreissteigerungen treffen auch die privaten Haushalte viel weniger als die Heizöl-, Gas-, und Benzinpreisanstiege der letzten Jahre.


--- Zitat ---Von einer sicheren, preisgünstigen, verbraucherfreundlichen, effizienten und umweltverträglichen Versorgung sind wir jedenfalls weiter entfernt denn je. Schuld daran ist an erster Stelle das EEG.
--- Ende Zitat ---
Quatsch.
Die Stromversorgung ist sicher, effizient und umweltverträglicher geworden durch das EEG.
Rechnet man die Großhandelspreise des Stroms gegen die EEG.Umlage auf, dann ist sie durch das EEG auch kaum teurer geworden.
Dass die gesunkenen Großhandelsstrompreise nur an die Industrie und nicht an die kleineren Verbraucher weitergegeben werden, ist nicht die Schuld des EEG.

Hören Sie also endlich mal auf, immer die gleichen Märchen zu erzählen.
Die sind nämlich so falsch wie langweilig.


--- Zitat ---Für Klima- und Umwelt wurde per Saldo nichts gewonnen, ...
--- Ende Zitat ---
Wieso soll für das Klima und die Umwelt nichts gewonnen sein, wenn weniger Kohlestrom in Deutschland verbraucht wird?
Dass nun mehr Braunkohlestrom exportiert wird und im Ausland Gas-  und Kohlekraftwerke vom Netz drängt, ist ein Problem des nicht funktionierenden CO2-Zertifikatehandels und der verdeckten Stromexportsubventinen über kostenlosen Transport und jeglicher Kosten- und Umlagebefreiung des Exportstroms und des internationalen Stromaustauschs.
Dort liegen die Ursachen für die unnötigen Schädigungen des Klimas, die abgestellt werden müssen. Dass diese Ursachen jegliche Erfolge an anderer Stelle wieder zunichtemachen, sollte endlich erkannt und geändert werden.

Das EEG selbst hat für das Klima und die Umwelt einiges erreicht, denn der deutsche Stromverbrauch ist durch das EEG deutlich sauberer und umweltfreunlicher geworden. Sicher gibt es an einigen Stellen auch Umweltschäden, die man nicht weiter über das fördern sollte oder gar nicht erst hätte fördern sollen (z.B. Biogas aus konv. Maismonokulturen unter hohem Chemieeinsatz).
Gerade in Bezug auf Windkraft und Photovoltaik, die die beiden Hauptträger der zukünftigen Stromversorgung sein werden, ist die Bilanz aber außerordentlich positiv.

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