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SZ: Gazprom will deutschen Energiemarkt erobern
RR-E-ft:
SZ: Gazprom will deutschen Energiemarkt erobern
--- Zitat ---Erstmals machte Gazprom klar, wie es sich den Einstieg in den deutschen Strommarkt vorstellt.
Mit Staunen nahmen die Teilnehmer zur Kenntnis, was der Gast aus Moskau in bemerkenswerter Offenheit erklärte. Pavel Oderov, Leiter des internationalen Gazprom-Geschäfts, machte klar, der Konzern sei nicht etwa nur auf der Suche nach Partnern in Deutschland. Gazprom kündigte selbstbewusst an, dass man sich durchaus in der Lage sehe, \"eigenständig auf dem deutschen Energiemarkt tätig zu werden\". So geht es aus der Ergebnisnotiz des Treffens hervor, die der Süddeutschen Zeitung vorliegt. Sie gehört zu den Papieren, die der Autor Jürgen Roth für sein am kommenden Montag erscheinendes Buch Gazprom - das unheimliche Imperium ausgewertet hat.
Das Papier macht klar: Der russische Rohstoffkonzern arbeitet bereits daran, endgültig den Durchbruch auf dem deutschen Strommarkt zu schaffen und damit auch deutsche Konkurrenten wie RWE anzugreifen. Im Dezember hatte Gazprom-Chef Alexej Miller in München mit Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) Verhandlungen über den Einstieg in Deutschland angekündigt. In diesem Frühjahr wolle der Rohstoffmonopolist mit süddeutschen Stadtwerken über gemeinsame Projekte reden, sagte Miller damals. Nun wird klar: Die Gespräche haben längst begonnen.
Gazprom habe großes Interesse am \"investiven und operativen Engagement\" der kompletten Gas- und Stromversorgung in Deutschland und zunächst vor allem in Bayern verdeutlicht, heißt es in dem Papier. Jedenfalls \"soweit es dem Wachstum von Gazprom dienlich ist\".
--- Ende Zitat ---
Nicht ersichtlich, dass Gazprom geltend gemacht hätte, neue Gaskraftwerke auch in Bayern würden sich nicht rechnen.
Sukram:
Nix Neues - Die Krake krakt sich weiter vor...
sh. Die deutsche Energieversorgung wird die Achilles-Ferse
--- Zitat ---Original von RR-E-ft
...
Nicht ersichtlich, dass Gazprom geltend gemacht hätte, neue Gaskraftwerke auch in Bayern würden sich nicht rechnen.
--- Ende Zitat ---
Die müssen sich zunächst auch gar nicht rechnen, das sind Türöffner, und damit kann man prima die nat. Versorger vom Markt drängen.
Und der Kreml hat ja erst kürzlich klargemacht, (noch) mehr Kontrolle über Gazprom übernehmen zu wollen...
RR-E-ft:
Wenn Gazprom in Bayern oder sonst in Deutschland neue Gaskraftwerke errichtet, die ausgesprochen willkommen sind, um den Strombedarf nach Abschaltung der Kernkraftwerke zu decken, dann gelten wohl für deren Stromproduktion und -absatz die gleichen Regeln wie sonst auch hierzulande, so dass sie sich etwa nach der vorrangigen EEG- Einspeisung nach merit-order- Preisbildung in der Abrufreihenfolge einordnen.
Nationale Versorger, wenn man von solchen denn überhaupt noch sprechen kann, machen geltend, wegen der immer größeren EEG- Einspeisung würden sich Gaskraftwerke nur rechnen, wenn man diesen eine besondere Prämie garantiert.
RR-E-ft:
Zeit für neue Gaskraftwerke wird knapp
--- Zitat ---Gerade in Bayern - sonst beneidet um seine starke Wirtschaft und schönen Landschaften – ist der Bedarf am größten.
Die Region München gilt als sogenanntes Lastzentrum. Dort wird sehr viel Strom gebraucht, auch wenn keine Sonne scheint und kein Wind weht. Nach und nach gehen bis 2022 aber die vier übrigen bayerischen Atomkraftblöcke vom Netz, der Reaktor Isar 1 ist es bereits. Und dann? Spätestens dann braucht Bayern Gaskraftwerke, davon ist das Wirtschaftsministerium in München überzeugt. \"Das ist für Bayern der einzig gangbare Weg\", sagt Ministeriumssprecher Wolfgang Schmid. Vier bis fünf große Gaskraftwerke mit zusammen 3.000 bis 4.000 Megawatt Leistung braucht allein der Freistaat, so der Sprecher. Doch auch er weiß: \"Wir können die Investoren nicht dazu verdonnern, Gaskraftwerke zu bauen.\"
--- Ende Zitat ---
superhaase:
--- Zitat ---Original von RR-E-ft
Nationale Versorger, wenn man von solchen denn überhaupt noch sprechen kann, machen geltend, wegen der immer größeren EEG- Einspeisung würden sich Gaskraftwerke nur rechnen, wenn man diesen eine besondere Prämie garantiert.
--- Ende Zitat ---
Ebenso wie STATKRAFT, die ja schon Gaskraftwerke in Deutschland betreiben, sieht offenbar auch Gazprom durchaus die Rentabilität von Gaskraftwerken in Deutschland gegeben. Insbesondere, wenn man den zunehmenden Anteil an unstetem EEG-Strom betrachtet, der für viele Jahre ausreichende Laufzeiten von Gaskraftwerken sorgen wird, sofern man nicht für ausreichende Speichermöglichkeiten sorgen wird, indem man z.B. Norwegen mit seinen Speicherseen anbindet (worauf wohl STATKRAFT auch spekuliert).
Eine extra Gaskraftwerks-Subvention scheint jedenfalls so oder so nicht nötig und somit auch nicht gerechtfertigt.
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