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Autor Thema: \"Helios\" soll Griechen 60.000 Jobs bringen  (Gelesen 3951 mal)

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\"Helios\" soll Griechen 60.000 Jobs bringen
« am: 16. April 2012, 07:31:18 »
http://www.welt.de/wirtschaft/energie/article106186532/Helios-soll-Griechen-60-000-Jobs-bringen.html

Die Lösung für Griechenland! Hurra!!

Nachdem wir sehen konnten, dass ganze Landabstriche in Griechenland aus Blindengeldempfängern und Rentnern bestehen/bestanden, kann ich mir auch vorstellen, wie Griechenland zur Rettung der EU-Klimaziele beiträgt. Virtueller Strom, der über virtuelle Leitungen in einem virtuellen Jahr in virtuelle EU-Länder transportiert wird und dort virtuell irgendwann verbraucht wurde. So geht\'s. Fast so gut, wie unser EEG, nur virtueller.

Gruß

NN

Offline RR-E-ft

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\"Helios\" soll Griechen 60.000 Jobs bringen
« Antwort #1 am: 16. April 2012, 11:02:34 »
Eine gewisse Innovationskraft kann man den Verantwortlichen in Athen wohl nicht absprechen. Zumindest die Geldflüsse sollen wohl nicht virtuell sein.

Zitat
Papakonstantinous Zeitplan sieht die Ausschreibung einzelner Produktions- und damit Exporttranchen für \"Anfang 2013\" vor, den Bau der ersten Anlagen im Lauf des kommenden Jahres. \"Das hieße, die ersten Teile des Systems könnten 2014 die Produktion aufnehmen\", sagte er.

Wenn sich Investoren finden. Der Minister lockt: \"Das Hauptproblem in Griechenland ist die Projektfinanzierung. Aber mit den Abkommen, die wir schließen, ist das Risiko des Investors kein griechisches, sondern ein deutsches oder italienisches, weil dort die Energie verbraucht wird.

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\"Helios\" soll Griechen 60.000 Jobs bringen
« Antwort #2 am: 16. April 2012, 15:11:38 »
Zitat
Original von RR-E-ft
Eine gewisse Innovationskraft kann man den Verantwortlichen in Athen wohl nicht absprechen. Zumindest die Geldflüsse sollen wohl nicht virtuell sein.
    Ja, das faule Spiel kann man bald nicht einmal mehr mit Sarkasmus und  Ironie ertragen.

    Wen wundert diese EU-Politik noch. Das klingt nicht nur nach \"Zahlenschieberei\" wie der Artikelschreiber meint, es ist längst eine reale und einseitige Geldschieberei was da stattfindet. Jetzt plant man auch noch, mit \"Kunstgriffen\" und EU-Hilfe den deutschen EEG-Topf anzuzapfen!
Zitat
Dieser Strompreis solle zwar \"irgendwo nahe der deutschen Einspeisevergütung\" liegen, der Aufschlag aber nicht allein vom deutschen Energiekunden finanziert werden. \"Die Differenz zwischen Erzeuger- und Endkundenpreis wird von den Empfängerländern und möglicherweise durch EU-Mittel kofinanziert werden müssen.\"
Auch wenn viel für Solarprojekte in Griechenland spricht, hier ist Schluss mit lustig. Das müsste auch dem EU-Kommissar Günther Oettinger klar sein. Wenn nicht, ist es mit die Aufgabe der Verbrauchervertreter, das nachhaltig deutlich zu machen.[/list]

Offline superhaase

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\"Helios\" soll Griechen 60.000 Jobs bringen
« Antwort #3 am: 16. April 2012, 16:41:50 »
Zitat
Original von RR-E-ft
Wenn sich Investoren finden. Der Minister lockt: \"Das Hauptproblem in Griechenland ist die Projektfinanzierung. Aber mit den Abkommen, die wir schließen, ist das Risiko des Investors kein griechisches, sondern ein deutsches oder italienisches, weil dort die Energie verbraucht wird.
Wenn die Griechen dann den Strom zu Marktpreisen an der deutschen Grenze anbieten können, dann her damit.
Wir nehmen also gerne den billigen Überschuss nach Abzug des Eigenverbrauchs der Griechen.

Ansonsten brauchen weder Deutschland noch Italien einen mittels hoher Garantievergütungen geförderten Solarstrom aus Griechenland. Den haben beide Länder im eigenen Land zur Verfügung. Auch EU-Mittel sind dafür m.E. nicht einzusetzen.

Griechenland kann und soll bei seinen eigenen Bürgern und bei der eigenen Industrie die Eigenerzeugung und den Eigenverbrauch von PV-Strom fördern, wozu es aufgrund der üppigen Sonneneinstrahlung und der heutigen und zukünftigen PV-Anlagenpreise nicht einmal finanzielle Fördermittel, sondern ledigleich verlässliche, einfache und korruptionsfrei ablaufende Zulassungsverfahren geben müsste.

Als deutsche Entwicklungshilfe sollte man hierzu großzügig Schulungen für Elektrizitätsunternehmen und Elektroinstallateure zu diesem Thema anbieten. Hierzu könnte man dann evtl. EU-Fördermittel einsetzen.
Das wäre die beste Entwicklungshilfe in diesem Bereich, die denkbar ist.

ciao,
sh
8) solar power rules

Offline RR-E-ft

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\"Helios\" soll Griechen 60.000 Jobs bringen
« Antwort #4 am: 16. April 2012, 17:36:58 »
Möglicherweise hatte man sich versprochen, dass Solarmodule für Griechenland bei den hiesigen Produzenten bestellt werden. ... Die Griechen wollen statt dessen wohl lieber eigene Produktionslinien errichten, welche die Welt angesichts der schon vorhandenen Überproduktion wohl jedenfalls nicht braucht.

Offline superhaase

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\"Helios\" soll Griechen 60.000 Jobs bringen
« Antwort #5 am: 16. April 2012, 17:53:32 »
Ich hab das eher so verstanden, dass die Griechen \"Produktions- und Exporttranchen\" an Solarstrom ausschreiben wollen, nicht an PV-Modulen.

So oder so halte ich den realen oder gar \"virtuellen\" Export von Solarstrom aus Griechenland für einen ausgekochten Firlefanz.

Die EU sollte die CO2-Zertifikate entsprechend verknappen und vollständig versteigern, was ja dem eigentlichen Sinn des Zertifikatehandels entspricht, dann werden alle Länder die entsprechenden Wege zum Erreichen der Klimaziele nutzen.
Dank der bisherigen PV-Förderung gehört dazu inzwischen auch schon die förderungsfreie PV in den sonnenreichen EU-Ländern.

Dass die Griechen rein technisch den Bedarf an den anvisierten 10 GWp PV-Leistung haben, geben Sie ja selbst zu, wenn sie 90 % davon nur \"virtuell\" exportieren und physikalisch doch selbst verbrauchen wollen.  :rolleyes:

ciao,
sh
8) solar power rules

 

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