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Autor Thema: Mythen und Legenden  (Gelesen 8137 mal)

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Mythen und Legenden
« Antwort #15 am: 23. März 2012, 16:21:05 »
Zitat
Original von berndh
Ich will Sie weder täuschen noch belehren, ich möchte einfach meine Sichtweise auf die Zahlen durch Ihre belegbaren Informationen überprüfen.
    Gut, so ist das halt, Ihrer Sichtweise kann ich bei Kenntnis der belegbaren Informationen nicht folgen. Die Unsicherheiten und die Abhängigkeiten (Import-Export) nehmen zu, ebenso das Abschalten von Windrädern und das zwangsweise verschleudern von teuer erzeugtem Strom. Der so nicht produzierte Strom und die Differenzen zum Marktwert dürfen die Verbraucher bezahlen. Netzkosten auch bald alleine. Das nenne ich ein perverses System.  Die schon im europäischen Vergleich höchsten deutschen Strompreise  werden weiter steigen. Bei dieser EE-Förderpolitik insbesondere für die nicht privilegierten Haushaltsstromkunden. Energie wird so für immer mehr Menschen unbezahlbar. Ja klar, die unwirtschaftliche Erzeugung und die Renditen für die Branche und die  Investoren sind halt Fakt, sagt Herr Röttgen und Superhaase, das ist keine Sache der Energiepolitik, das Problem gehört dann von der Sozialhilfe gelöst. Schulden und den Raibach machen und die Zeche dann andere bezahlen lassen. Griechenland lässt grüßen.

    Wir hatten mal ein Ziel, \"Wohlstand für Alle\", jetzt sieht es mindestens nach \"Sozialhilfe für immer Mehr\" aus.

    Hier noch ein paar Prognosezahlen für 2012 zum überprüfen und denken Sie daran, dass in D bald noch ein paar Kernkraftwerke abgeschaltet werden.  Das Verbrennen von Braunkohle soll aus Umwelt- und Klimaschutzgründen ja weniger werden und nicht mehr.

Strommix in Deutschland im Jahr 2011

Die Jahresprognose 2012 der Netzbetreiber zur deutschlandweiten Stromerzeugung aus regenerativen Kraftwerken geht von 113 TWh gegegenüber 101 TWh im Vorjahr aus. Gebraucht werden aber vielleicht insgesamt wohl mehr als 620 TWh und das immer ausreichend, nicht zuviel und nicht zuwenig, bei Bedarf und nicht wenn gerade die Sonne scheint oder der Wind weht.

Die Vergütungszahlungen für feste Einspeisetarife nach Abzug vermiedener
Netznutzungsentgelte im Trend-Szenario 2012  werden mit rund 16,2 Mrd. Euro errechnet davon alleine 8,4 Mrd Euro für Solarenergie, die aber nur rund 20 % des EE-Stroms beisteuert. [/list]

Offline Wolfgang_AW

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Mythen und Legenden
« Antwort #16 am: 23. März 2012, 17:36:56 »
Zitat
Original von PLUS
Vielleicht haben Sie die gestrige Sendung von Maybrit Illner gesehen. Da war ein Windmüller zu sehen, der sich beklagt hat, dass er seinen Windstrom nicht erzeugen kann, da seine Windräder angeblich von EON nicht ans Netz angeschlossen werden.

Das zeigte den ganzen typischen und verlogenen EE-Egoismus auf einmal. Der Windmüller bekommt für den nicht produzierten Strom trotzdem sein Geld, bezahlt von den Verbrauchern. Er hat nur die Vorteile aber überhaupt keinen Schaden. Den Schaden haben die Verbraucher! Dazu kommt, dass EON für die Netze am gezeigten Standort überhaupt nicht zuständig ist. Aber gell @pitti,es macht sich einfach immer gut, auf die großen Vier zu schimpfen.


So pervers wie Sie lieber es vorgeben scheint das System nicht zu sein, wenn ich die Worte von Herrn Teyssen richtig interpretiere und dem geht es sicher nicht um das Wohlbefinden der kleinen EE-Anbieter.

Zu dem von Ihnen benannten Windmüller sagte Teyssen sinngemäß folgendes:

1. Er sei der falsche Ansprechpartner, da er nicht mehr Netzbetreiber ist, aber inzwischen sei die in Rede stehende Leitung sehr wohl gebaut und er sei der Überzeugung, dass dieser Windmüller/Bürgerpark inzwischen jedes produzierte Kilowatt auch einspeisen kann.

2.
Zitat
Die von vielen Energieversorgern angekündigten Strompreiserhöhungen sind nach Ansicht von E.ON-Vorstandschef Johannes Teyssen nicht zwingend eine Folge der Energiewende. \"Was die Energiewende kostet, stellen wir nicht im ersten Jahr fest\", sagte Teyssen in der ZDF-Sendung \"maybrit illner\" und fügte hinzu: \"Ob im ersten Jahr jetzt Preisveränderungen besonders mit der Energiewende zusammenhängen, da hätte auch ich selbst höchste Zweifel.\"

Und lieber was macht den Unterschied bei den vier von pitti angesprochenen großen Vier, ob nun EON oder Tennet der Netzbetreiber ist? Tennet hat nun so viiieeel ja noch nicht geleistet, außer vor allem \"geheult\" und nach nach mehr Geld geschrien, da die Investitionskosten so hoch seien.

Und lieber , nur der Vollständigkeit halber, man sah in dem Beitrag auch, dass sich der Bürgerwindpark seine Anschlussleitung selbst gebaut hat - ich gehe mal davon aus, um den erzeugten Strom auch einspeisen zu können.

Und zu dem Journalisten Dirk Maxeiner fällt mir nicht mehr ein, außer Kritik nur um der Kritik willen, (da sind Sie ganz in seinen Fußspuren:D) vielleicht bis auf seinen Beitrag, dass inzwischen auf zu vielen Flächen Industriemais angebaut werde.

Wenn Sie seine Aussage hinsichtlich der so viel mehr verbrannten Braunkohle nochmal memorieren und diese dann mit den Zahlen aus dem verlinkten AGEB-Jahresbericht vergleichen, dann wird deutlich, dass der Braunkohle Mehrverbrauch sich nicht so monströs erhöht hat wie von ihm dargestellt, nämlich 2010 - 51,6 Mio t SKE auf 2011 - 53,3 Mio t SKE = 3,3%

Die Braunkohle war in den vergangenen Jahren immer schon der Hauptenergieträger. Es kann also bislang überhaupt keine Rede davon sein, dass eine neue Aera der Braunkohle beginne.

Vor allem grenzen aber meiner Ansicht nach folgende Fragen, die man bereits heute immer mal wieder hört, an Schwachsinn:
Ist die Energiewende gelungen? Oder anders herum: Ist die Energiewende gescheitert?

Derzeit ist weder über die eine noch die andere Frage eine vernünftige Aussage zu treffen, da die Energiewende erst mit dem Atommoratorium 2011 richtig Fahrt aufgenommen hat und der erste Zeithorizont noch etliche Jahre in der Zukunft liegt.
Wie sich die Situation in 8, 10 oder 20 Jahren darstellt, das wäre ja nun wirklich Spökenkiekerei.
Ich getraue mich aber zu sagen, dass wenn die Methanisierung in großem Stil gelingt, sind die Speichersorgen zumindest mal stark gedämpft.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
„Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.“

(Alfred Polgar)

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Mythen und Legenden
« Antwort #17 am: 23. März 2012, 18:15:21 »
Zitat
Original von Wolfgang_AW
So pervers wie Sie lieber es vorgeben scheint das System nicht zu sein, wenn ich die Worte von Herrn Teyssen richtig interpretiere und dem geht es sicher nicht um das Wohlbefinden der kleinen EE-Anbieter.

Zu dem von Ihnen benannten Windmüller sagte Teyssen sinngemäß folgendes:
...
    @Wolfgang_AW, was ich als \"perverses System\" bezeichnet habe, hat nun mit den Worten von Herrn Teyssen nichts zu tun. Wenn Sie es nochmal genau und nicht nur sinngemäß hören und sehen wollen, hier ist das nochmal möglich:
klicken

Sie verwechseln da etwas in Ihrem Eifer. Das EEG und die preistreibende Umlage gibt es schon etwas länger. als Verbraucher bezahlen wir bereits mehr als das Vierfache der einmal von der Politik angesagten Umlage. Teyssen hat mit seinen Worten erkennbar auf den kurzen Zeitraum seit dem Atommoratorium 2011 abgestellt.

Zu meinen \"Fußspuren\" und was Ihnen sonst noch so einfällt oder auch nicht, muss ich nicht antworten. Ist ja schön und gut , dass Sie die Ansichten des E.ON-Chefs teilen. Ich mache mir ein eigenes Bild. Vieles was Teyssen sagte ist nachvollziehbar und entspricht den Fakten. Die üblichen Plattitüden kamen von Hiltrud Sch., und dazu das Übliche von Röttgen und Sladek. Falls die Einladung Wahlkampfhilfe für Röttgen gewesen sein sollte,  ging das gründlich daneben. Lichtblicke brachte noch Klaus Müller, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW. Aber ja, jeder kann und darf sich sein eigenes Bild von dieser Runde machen.[/list]PS - keine Legende:

Die Profiteure sind wieder am Sichern ihrer Pfründe und blockieren die geplanten EEG-Änderungen

Die Bayern sind vorne dabei, sie profitieren ja auch am meisten von der Ökostromförderung! Sie streichen 1,1 Milliarden Euro mehr an Förderung ein, als die Stromverbraucher dafür bezahlen. Die Bürger Nordrhein-Westfalens zahlen den größten Anteil der Zeche. Die größten Nettozahler sind Berlin mit 349 Millionen Euro, Baden-Württemberg mit 362 Millionen Euro und mit großem Abstand Nordrhein-Westfalen mit 2,3 Milliarden Euro.

Bayern profitiert am meisten von der Ökostromförderung<-->Regionale Verteilung der EEG-Zahlungsströme 2011

 

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