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Autor Thema: Eon Hanse legt Kalkulation offen  (Gelesen 7672 mal)

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Offline kamaraba

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Eon Hanse legt Kalkulation offen
« am: 26. Oktober 2005, 20:22:11 »
Gerade eben bei n-tv gelesen:

Mittwoch, 26. Oktober 2005
Klagen gegen Gaspreise
Eon Hanse legt Kalkulation offen

...
 
Adresse: http://www.n-tv.de/594981.html
Gruss aus der EnBW-Hauptstadt Karlsruhe
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Offline kamaraba

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Eon Hanse legt Kalkulation offen
« Antwort #1 am: 26. Oktober 2005, 20:25:37 »
und gleiches in der FAZ.NET

26. Oktober 2005 Deutschlands größter Energieversorger Eon ist im Streit mit zahlreichen Kunden über massive Gaspreiserhöhungen eingeknickt und will seine bisher geheime Kalkulation offen legen. „Wir haben nichts zu verbergen. Wir wollen alle Zweifel an der Angemessenheit unserer Preise ausräumen”, erklärte der Vorstandsvorsitzende des Tochterunternehmens Eon-Hanse, Hans-Jakob Tiessen, am Mittwoch in Hamburg.
...

Text: FAZ.NET mit Material von AP und dpa
Bildmaterial: dpa/dpaweb
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Offline RR-E-ft

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Eon Hanse legt Kalkulation offen
« Antwort #2 am: 26. Oktober 2005, 22:04:13 »
@kamaraba

Es muss sich erst noch zeigen, was man bei E.ON unter \"Offenlegung der Kalkulation\" versteht.

Der E.ON- Anwalt, Herr Kollege Dr. Kunth scheint wohl nun doch noch seine Meinung geändert zu haben, nachdem er vorher jedwede Offenlegung ablehnte.

Vielleicht hat er auch seinen ganzen Aufsatz in der NJW zur Billigkeitskontrolle von Gaspreisen noch einmal vollkommen neu überdacht, nachdem der BGH alle letzte Woche so \"überrascht\" hat.

Oder er wurde ausgetauscht.

Der Minralölverband (Wettbewerber) wird wohl dabei sitzen und danach die Heizölpreise in Norddeutschland neu durchrechnen, um sich einen ganz klaren Wettbewerbsvorteil zu verachaffen.

Möglicherweise sinken dann die Heizölpreise im Norden.

Wer es glaubt....

Aber immerhin. Wir dürfen alle sehr gespannt sein, was dieser deutsche Herbst uns bringt.

Vielleicht legt man die Preiskalkulation der E.ON Ruhrgas und der anderen E.ON- Gesellschaften auch gleich offen, damit wieder Frieden einzieht unter Deutschlands Dächern.

Hierzu muss man ja nicht überall erst die entsprechenden Sammelklagen abwarten- meine Rede von Anfang an.

Und alle anderen Energieversorger sollten dem leuchtendem Beispiel des mutigen Nordlichts aus Quickborn einfach folgen und auch gleich ihre Kalkulationen offen legen.

Stadtwerke bei öffentlichen Hearings in Stadthallen, begleitet von der gesamten deutschen Presse.

In der Sowjetunion sprach man seinerzeit von \"Glasnost\" (Offenheit/ Transparenz) als Voraussetzung für jede \"Perestroika\" (Umbau).

Na schaun wir mal, dann sehen wir schon.


In jedem Falle schon jetzt eine kleine Revolution, erzwungen von 54 Verbrauchern und deren pfiffigen Unterstützern.

Jetzt ist es an der Zeit, alle Gasversorger aufzufordern, E.ON Hanse zu folgen und auch die Preiskalkulationen offen zu legen und diese mit den Kunden zu erörtern.

Dann hat keines der 700 miteinander im Wettbewerb stehenden Gasversorgungsunternehmen einen Vorteil daraus, dass E.ON Hanse so mutig ist.

Das wäre also nur mehr als fair gegenüber diesem Unternehmen, welches lediglich das Pech hatte, als eines der ersten verklagt zu werden.

Kollege Dr. Kunth wird ggf. Schwierigkeiten bekommen, weil der den Heilbronner Versorgungsbetrieben nicht ebenso gleich in der ersten Instanz dringend empfahl, die Kalkulation offen zu legen, wenn es jetzt in der Berufungsinstanz ggf. zu spät sein könnte....

Wir werden darüber lesen, wohl um den 15.11.2005 herum.


Freundliche Grüße
aus Jena



Thomas Fricke
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Offline kamaraba

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Eon Hanse legt Kalkulation offen
« Antwort #3 am: 26. Oktober 2005, 22:11:58 »
man wird den Termin abwarten müssen.

\"Wenn man lange genug jemand ans Bein pinkelt........\"
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Offline RR-E-ft

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Eon Hanse legt Kalkulation offen
« Antwort #4 am: 26. Oktober 2005, 22:21:21 »
@kamaraba

So etwas Unanständiges hat niemand getan.

Es wurden lediglich beharrlich die Instrumente gezeigt und Urteile \"ausgegraben\",  die man wohl lieber nicht veröffentlicht sehen wollte.

Und überdies gab es aufklärerische  Aufsätze und Stellungnahmen, welche wohl vielen den Horizont erst erweitert haben werden.

Eine gerichtliche Auseinandersetzung ist ein Streit in der Sache.
Der kann auch mit enegen Bandagen ausgefochten werden.

Dass ist kein Grund, nicht fair und anständig miteinander umzugehen.


Freundliche Grüße
aus Jena


Thomas Fricke
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Offline kamaraba

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Eon Hanse legt Kalkulation offen
« Antwort #5 am: 26. Oktober 2005, 22:26:05 »
Habe ich ja auch nur sinnbildlich gemeint........

Gruss aus dem warmen Karlsruhe
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Offline RR-E-ft

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« Antwort #6 am: 27. Oktober 2005, 12:35:48 »

Offline RR-E-ft

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Eon Hanse legt Kalkulation offen
« Antwort #7 am: 27. Oktober 2005, 19:59:20 »
Wenn es tatsächlich zur Transparenz kommt, würde mich persönlich interessieren, ob Herr Prof. Pfaffenberger nun mit seiner Aussage recht behält, wonach das teuerste am Gaspreis das Gas selbst ist:

http://www.radiobremen.de/nordwestradio/unterwegs/gaspreise.html

oder ob diese Einschätzung eher daran lag:

http://www.iu-bremen.de/news/iubnews/01109/index.php.de

Was, wenn dem aufgrund offen gelegter harter Fakten nicht so sein sollte?

Müssen dann auch andere Experteneinschätzungen etwa noch einmal unter die Lupe genaommen werden?

http://www.welt.de/data/2005/08/29/767009.html





Freundliche Grüße
aus Jena



Thomas Fricke
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Offline Hennessy

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Eon Hanse legt Kalkulation offen
« Antwort #8 am: 27. Oktober 2005, 21:52:57 »
Zitat
Wenn es tatsächlich zur Transparenz kommt, würde mich persönlich interessieren, ob Herr Prof. Pfaffenberger nun mit seiner Aussage recht behält, wonach das teuerste am Gaspreis das Gas selbst ist:


Der Nachweis wird hier (zumindest für Ruhrgas-Endverteiler) doch längst erbracht!:
http://www.energienetz.de/index.php?pre_cat_open=41&id=115&subid=312&&

...... oder trauen Sie \"der eigenen\" Homepage nicht mehr?

So wie ich rechnen kann, sind das auf jeden Fall mehr als 50% der jetzigen Arbeitspreise für Endverbraucher.

Offline Schwalmtaler

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Eon Hanse legt Kalkulation offen
« Antwort #9 am: 28. Oktober 2005, 08:48:02 »
Moin Hennessy,

egal wie hoch der Anteil des Bezugspreises an dem \"Endverbraucher-Arbeitspreis\" ist, bei einer Erhöhung der Ruhrgaspreises um 0,77 ct gegenüber der des Importpreises um 0,37 ct stellt sich immernoch die Frage nach der Billigkeit, oder etwa nicht?
Selbst 50% von 0,37 ct können rechnerisch nie 0,77 ct ergeben!!!

Offline Pelikan

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Eon Hanse legt Kalkulation offen
« Antwort #10 am: 28. Oktober 2005, 10:43:04 »
moin,

@Schwalmtaler

ist doch klar

0,37
----- ~= 0,75
50%

eventuell nur ein Tippfehler...

mit Gruß
Pelikan

Offline RR-E-ft

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Eon Hanse legt Kalkulation offen
« Antwort #11 am: 28. Oktober 2005, 11:28:42 »
@Hennessy


Ein \"Thomas\" hat es nicht immer leicht, weil er oft nur auf das vertraut, was er selbst gesehen hat. In einem Werk der Weltliteratur soll hierzu eine interessante Begebenheit geschildert sein.

Wenn die Vorlieferantenpreise auch kalkuliert wären, also in NNE und Handelspreis für das Gas auseinanderfielen, könnte sich wohl auch dabei ein anderes Bild zeichnen. Denn auch beim Vorlieferanten haben sich ja die Leitungskosten und sonstigen Gemeinkosten durch keine äußeren Umstände erhöht. Nur die Handelsware Gas kann sich verteuert haben.

Nur gibt es diese Splittung in der Preiskalkulation wegen des \"anlegbaren Preises\" ja wohl bisher oft nicht.

So sollen doch die hohen Erdgaspreise in Mitteldeutschland  gerade durch die hohen Netzkosten verursacht sein. Dort könnte das Verhältnis also auch schon wieder anders aussehen.

Spannend ist doch auch, dass das Erdgas sich scheinbar an der deutschen Otsgrenze verteuert, um nach einem Transit über STEGAL/ WEDAL sich an der deutschen Westgrenze wieder billiger zu werden.

Gibt es eine plausible Erklärung für dieses Phänomen?

Das sind aus meiner Sicht durchaus spannende Momente.

Ich bleibe jedenfalls weiter gespannt.



Freundliche Grüße
aus Jena



Thomas Fricke
Rechtsanwalt

 

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