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Regierung kappt Solarförderung um bis zu 30 Prozent

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Sukram:

--- Zitat ---Regierung kappt Solarförderung um bis zu 30 Prozent

Die Bundesregierung streicht die Solarstromförderung deutlich zusammen. Besitzer von Kleinanlagen kommen glimpflich davon, Betreiber großer Solarkraftwerke trifft es härter. Die Solarbranche kündigt Demonstrationen an. ...
--- Ende Zitat ---

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,816974,00.html


Hab\' grad\' keine Zeit zum anal-ysieren, aber wenn da \"bis zu\" steht, weiß ich jetzt schon, dass nichtmal die Hälfte hinten \'rauskommt.

Ich fürchte, Monsieur Superhaase wird uns die nächste Zeit nicht mehr so sehr bereichern können- der muss wutbürgern geh\'n vor\'m Reichstag ;-)


Das ist immerhin ehrenwerter, als uns abzuwulffen :-))

Zeus:
@Sukram
Tolle Nachricht. Auch wenn nicht ganz soviel am Ende heraus kommen sollte. Somit sind die vielen an die politischen Vertreter in den Regionen herangetragenen Klagen seitens der Verbraucher, doch nicht nur auf taube Ohren gestoßen. Hierauf ein Glas Champagner heute Abend. Prost superhaase und egn.
Dass die Beschäftigte in der Branche protestieren wollen ist verständlich. Solche Erfahrungen müssen aber leider Arbeitnehmer in allen Branchen zu oft erleiden.

egn:
Auch wenn sie es nicht glauben wollen, ich finde die Kürzungen richtig!

Die Chinesen werden noch weiter mit ihren von der chinesischen Regierung subventionierten Modulen herunter gehen müssen damit sie die übervollen Lager leeren können.

Bitte beachten sie dass die jährlichen Produktkapazitäten derzeit doppelt so hoch sind wie der jährliche Zubau. Durch die Preissenkung wird es für viele noch attraktiver sich eine Anlage auf das Dach zu setzen. Schon heute bekommt man Anlagen für weniger als 1.500 €/kWp. Die Module bekommt man heute schon für weniger als 700 e/kWp und die Wechselrichter für etwa 500 €/kWp. Die Stromgestehungskosten bei 900 kWh/
kWp/a liegen damit bei rund 13 ct/kWh.

Auch der Eigenverbrauch wird noch viel attraktiver, insbesondere auch für viele Gewerbe- und Industriebetrieben mit Leistungsmessung. Ich vermute mal dass der Ausbau in diesem Jahr auf dem gleichen Niveau wie im letzten Jahr liegen wird. Damit werden die 50 GW PV-Leistung wohl schon weit vor 2020 erreicht werden. Damit werden die Strompreise bei Sonnenschein mindestens auf dem gleichen Niveau liegen als sonst mitten in der Nacht.

Übrigens wurde gestern mitten im Winter eine Leistung von 12,5 GW, d.h. 50 % der installierten Leistung erreicht. Der Preis zu diesen Stunden lag bei weniger als 4 ct/kWh, genau wie in der Mitte der Nacht. Wahrscheinlich wird es bald statt billigem Nachtstrom, billigen Tagstrom geben. Das wird die Industrie sehr freuen.

Super! :D

hko:

--- Zitat ---Original von egn
...
Übrigens wurde gestern mitten im Winter eine Leistung von 12,5 GW, d.h. 50 % der installierten Leistung erreicht. Der Preis zu diesen Stunden lag bei weniger als 4 ct/kWh, genau wie in der Mitte der Nacht.
...
--- Ende Zitat ---
Heißt das, dass die PV-Anlagen-Besitzer nur 4 ct/kWh erhalten? Oder werden sie auch dafür mit bis zu 50 ct/kWh belohnt? :(

Gruß hko

superhaase:
Ich hab doch schon immer dafür plädiert, die PV-Förderung angemessen zu senken.

Ich finde die angekündigte Senkung auch gut.
Allerdings ist es noch nicht sicher, dass sie kommt. Gerade einige ostdeutsche Länder werden im Bundesrat wohl dagegen stimmen, wohl getrieben von der PV-Lobby, die mit dem Arbeitsplatzargument kommen wird.
Darauf darf man aber keine Rücksicht nehmen. Deutsche Arbeitsplätze dürfen bei dieser Frage keine Rolle spielen.
Wenn nun wirklich reihenweise deutsche PV-Unternehmen pleite gehen sollten - so what?
Das EEG war und ist schließlich kein Arbeitsplatzsubventionierungsgesetz. Darf es auch nicht sein.
Das sagte ich schon immer.
Wenn die Chinesen billiger liefern, dann nehmen wir doch gerne chinesische PV-Module. Machen wir bei allen anderen Wirtschaftsgütern doch auch so.
Wenn man es nicht für geboten hält, die eigene Industrie vor Dumpingpreisen aus China zu schützen, dann wird das seinen Grund haben.
Für die Beschäftigten, die nun ihren Arbeitsplatz in der deutschen PV-Branche verlieren, tut es mir persönlich leid. But that\'s life.

Allerdings wird es aufgrund des Arbeitsplatzarguments m.E. möglicherweise noch zu einer erheblichen Milderung der Kürzung kommen (Bundesrat, regionale Teile der CDU und der FDP).
Wenn wir Glück haben, dann kommt es nur zu einer Verzögerung, so dass sie nicht zum 1.4. sondern erst zum 1.7. kommen wird. Ich erinnere an den Verlauf solcher Gesetzesänderungen der letzten Jahre.

Im Gegensatz zu egn bin ich der Ansicht, dass die aktuellen Senkungen, so sie denn so kommen werden, folgendes bewirken werden:

1. Wir werden nun eine Torschlusspanik ungesehenen Ausmaßes erleben, die schon seit Januar im Gange ist, was man so hört (teilweise Lieferschwierigkeiten bei PV-Modulen in Deutschland - die Produktion von \"gedrosselten\" Fabriken wurde inzwischen wieder hochgefahren). Es werden daher bis Ende März womöglich 4 GWp oder mehr installiert werden.
Verzögert sich die Kürzung bis zum 1.7., dann sehe ich bis dahin einen Zubau von über 8 GWp. Dass die PV-Branche dazu fähig ist, hat das letzte Quartal 2011 gezeigt (über 4 GWp Zubau im letzten Quartal 2011).

2. Ab Inkrafttreten der Kürzungen wird m.E. der Zubau zunächst völlig zum Erliegen kommen. Den Rest des Jahres 2012 wird außer einigen wenigen Privatanlagen auf Privathäusern nichts mehr installiert werden (wenige hundert Mwp).
Ob ab 2013 wieder mehr PV zugebaut wird, und ob man in den angestrebten Zielkorridor von etwa 3 GWp pro Jahr kommt, hängt von der Preisentwicklung am PV-Markt ab. Im Gegensatz zu egn glaube ich nicht, dass die Preise so niedrig werden (die meisten Hersteller haben Ende 2011 unter Herstellungskosten abverkaufen müssen, so dass zunächst keine weiteren Preissenkungen zu erwarten sind), dass sich wieder ein so starker Zubau ergeben wird.
Insbesondere der Freiflächenmarkt wird m.E. in Deutschland mehr oder weniger zusammenbrechen. Aber das finde ich auch gut so, den m.E. gehört die PV auf Dächer, solange noch geeignete Dächer vorhanden sind.
Ich schätze, dass der Zubau ab 2013 erst mal nur noch auf privaten und gewerblichen Dächern stattfinden wird und in der Größenordnung von eher weniger als 3 GWp liegen wird., Tendenz allerdings im Laufe der nächsten Jahre wieder steigend, da ja der Eigenverbrauch die Anlagen bei weiter steigenden Strompreisen (m.E. werden auch die Großhandelsstrompreise wieder deutlich steigen) immer attraktiver werden wird.

Fazit:
Die jetzt angekündigte Senkung ist wahrscheinlich genau \"im Sinne des Erfinders\" des EEG.
Sie dürfte somit angemessen sein und den PV-Zubau in Deutschland erheblich drosseln. Die weiteren PV-Förderkosten sind damit nun sehr stark begrenzt und dürften somit für alle Zeit aus der Diskussion fallen (was für die PV-Industrie und das Image der PV sehr positiv sein wird).
Wichtig ist, dass es keinen festen Deckel gibt und somit Investitionsicherheit gewahrt bleibt.

Die PV wird in Deutschland ihren Weg zu einer wichtigen Säule der zukünftigen nachhaltigen Stromversorgung machen. Das dürfte mit dieser Gesetzesänderung gesichert sein. Darauf kommt es an.

Mit einem schnellen Inkrafttreten der nun angekündigten Kürzung zum 1.4.2012 wäre ich sehr zufrieden.  :]

ciao,
sh

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