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Wo bleibt der Klimawandel?

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superhaase:

--- Zitat ---Forscher haben sich blamiert: Der Klimawandel findet nicht statt - Die meisten Klimamodelle haben die Erderwärmung falsch vorhergesagt: Trotz des wachsenden Ausstoßes von sogenannten Treibhaus-Gasen steigen die Temperaturen nicht an.
--- Ende Zitat ---
Diese Aussage ist schon schlicht falsch, weil unbegründet.
Der Temperaturanstieg war noch nie streng monoton steigend, sondern immer schon Schwankungen unterworfen.
Was zählt ist der langfristige Durchschnitt.
Wenn man sich nun z.B. die Welt-Temperatur-Daten des NASA anschaut (Quelle: http://data.giss.nasa.gov/gistemp/tabledata_v3/GLB.Ts+dSST.txt), dann ist nirgendwo zu erkennen, dass der Temperaturanstieg aufgehört hätte, oder wie oft behauptet seit 10 Jahren eine Abkühlung stattfinden würde.

Hier mal herausgegriffen die Welt-Jahresdurchschnittstemperaturen der letzten 22 Jahre (in hunderstel Grad über dem 30-jährigen Durchschnitt von 1950-1980):

Jahr - Jahresmittel - 15-jähriges Mittel
1990    39  18
1991    38  21
1992    19  22
1993    21  23
1994    29  24
1995    43  25
1996    33  25
1997    46  28
1998    61  30
1999    40  32
2000    40  34
2001    53  37
2002    62  39
2003    60  41
2004    52  42
2005    66  44
2006    59  46
2007    63  49
2008    49  50
2009    59  52
2010    67  54
2011    55  55
2012    56  56

Insbesondere das 15-jährige Mittel (rechte Zahl) ist hier aussagekräftig, da es die kurzfristigen Schwankungen recht gut glättet, so dass man eine Aussage über die langfristige Entwicklung daraus ableiten kann.
Hier zeigt sich schon eine monoton steigende Kurve.
Wie man an dieser Zahlenreihe sieht, kann von einer Abkühlung oder einem Ende der Erwärmung keine Rede sein.
Wo ist also die von den "Klimaleugnern" propagierte Abkühlung oder das Anstiegsende?
Es gibt sie nicht!

Weder ich noch der Weltklimarat noch sonst irgendein Wissenschaftler behauptet, dass der menschengemachte Klimawandel zu 100% erwiesen sei. Es wird nur gesagt, dass der zweifelsfrei erwiesene Temperaturanstieg mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einem erheblichen Teil vom Menschen verursacht ist.

Jedenfalls gibt es keinerlei belegbare Anzeichen für ein Ende des Anstiegs oder eine Abkühlung in den letzten 10 Jahren, wie von "Klimaskeptikern" immer behauptet wird.
Ganz im Gegenteil scheint es in der Tendenz eine allmähliche Beschleunigung des Temperaturanstiegs zu geben, denn das 15-jährige Mittel stieg von 1990 bis 2000 von 0,18°C auf 0,34°C, also um lediglich 0,16°C pro Jahrzent, während es von 2000 bis 2010 von 0,34°C auf 0,54°C stieg, also um 0,20°C pro Jahrzehnt.
Das erste Quartal 2013 war auch schon wieder wärmer als die ersten Quartale von 2011 und 2012 - aber wie gesagt ist dies noch keine Grundlage für irgendeine Aussage, da viel zu kurzfristig betrachtet.

Auch haben die Klimaforscher mit ihren Modellen nie behauptet, die kurzfristigen Schwankungen vorhersagen zu können. Es geht bei den Klimamodellen immer um einen längerfristigen Horizont und um langjährige Durchschnittswerte. Kurzfristige Abkühlungen bzw. kalte Jahre wie. z.B. 2008 können immer vorkommen.
Ja, die Klimaforscher haben auch nie behauptet, dass ihre Modelle sicher richtig sind, sie sagen nur, dass die Zuverlässigkeit der Modelle besser wird. Ein völliger Irrtum wird von den Klimaforschern nicht ausgeschlossen, sie sagen nur, dass ein solcher völliger Irrtum zunehmend unwahrscheinlicher wird.

Entscheidende Frage:
Woran soll man Entscheidungen (die Politik) ausrichten?
Auf die zunehmend unwahrscheinliche Hoffnung, dass sich die große Mehrheit der weltweiten Klimawissenschaftler irrt?
Oder doch lieber auf die inzwischen sehr große Wahrscheinlichkeit, dass die Klimawissenschaftler Recht haben?

Fides:
Ich würde auf Letzteres tippen. Auf die Apokalypse vorbereiten ist immer besser als vom Besten auszugehen. So haben wir über Jahre, ach was rede ich da, Jahrzehnte gelebt und das Resultat davon ist die heutige Energiewende..., der Mensch braucht echt lange bis er versteht, dass nicht alles, was er tut nur Gutes bewirkt. :-X
Irgendwie habe ich eh das Gefühl, dass die "Fronten" sich hier nur deshalb verhärten, damit das Thema nicht im Nirvana verschwindet. Oder es ist einfach der Versuch, jeglich Anstrengung zu torpedieren. Man kann ja kritisch finden, was alles umgesetzt wird, und wie sinnvoll das Ganze überhaupt ist, aber das Bewusstsein, dass hier etwas dringend getan werden muss, muss auch erst mal wachsen. Das heißt aber nicht, dass in den nächsten Jahren jede halbwegs durchziehbare Idee, die dem Klimaschutz dient, in die Tat umgesetzt werden mussen. Mehr Abwägung wäre gut. Und ichglaube, dies findet gerade statt. Lautstark in den Medien ;)

Danke für deine Reaktion. Ich fand sie sehr informativ :)

Beste Grüße,
Fides

Stanley:
Zu dem Thema fand ich ein Artikel in der Zeit über den Lobbyist Marc Morano sehr erhellend. Da geht es darum, wie ein amerikanischer PR-Manager alle wissenschaftlichen Erkenntnisse bekämpft und so überzeugend Skepsis sät, dass mittlerweile sehr viele Menschen an der Wahrheit des Klimawandels zweifeln. Unter diesen Menschen sind nicht nur Verschwörungstheoretiker sondern mitunter sicher auch Politiker, was ich sehr besorgniserregend finde.

mikee1:
Klimawandel - Erderwärmung ...
Ich habe mich auch gefragt, wo das spürbar sein soll ... bei uns jedenfalls nicht.

Die Eisbären merken es wohl sehr deutlich!

Aber vielleicht ist das bei uns nur "die Ruhe vor dem Sturm".
Eine Lüge? Nee, das glaube ich nicht - siehe andere Regionen auf der Welt.

Mir geht diese Witterung ziemlich an die Substanz, und ich hätte nichts dagegen, wenn sich auch hier in Ostfriesland mal endlich eine Art "Erderwärmung" einstellt. Ich kann keinen Schnee mehr sehen, und ich habe es satt, immer 4 Schichten Klamotten zu tragen, damit ich nicht friere!

UlrichF.:
Wenn Erderwärmung bedeutet es fällt kein Schnee (wie letztes Jahr) und es wird nicht super kalt-dann bin ich dafür. Aber mal im Ernst: was will der Mensch dagegen machen? es ist die Natur, die sich verändert und da nützt es auch nichts wenn das kleine Deutschland die Welt retten will.

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