Energiepolitik > Erneuerbare Energie
Mit der Stromrechnung subventionieren Mieter gut situierte Hauseigentümer
jofri46:
So zu lesen in \"DIE ZEIT\" Nr. 50 vom 08.12.2011, S. 26. Weiter heißt es dort:
Eine kaum bemerkte Umverteilung von den Ärmeren zu den Bessergestellten findet seit Jahren bei den erneuerbaren Energien statt. Die Kosten für die hohen Garantiepreise, von denen beispielsweise die Eigentümer von Sonnenstrom-Anlagen profitieren, werden auf die Stromrechnungen umgelegt. Die meisten Strombezieher sind aber Mieter mit kleinen Einkommen. Sie haben selbst kleine Chance, am grünen Strom mitzuverdienen. Ihr Geld nimmt man gern, auch wenn es keine hohen Beträge sind - die Masse machts.
superhaase:
--- Zitat ---Original von jofri46
Sie haben selbst kleine Chance, am grünen Strom mitzuverdienen.
--- Ende Zitat ---
Das ist nicht wahr.
Es gibt viele Möglichkeiten auch schon mit kleineren Beträgen an Bürgersolaranlagen mitzuverdienen.
Davon wird niemand ausgeschlossen.
Gleiches gilt auch für Biogasanalgen oder Bürgerwindparks.
Außerdem: Auch gut situierte EON-Aktienbesitzer nehmen gerne das Geld von Strombeziehern bzw. Mietern mit kleinem Einkommen.
Im Übrigen leben auch die reichsten Deutschen (Karl und Theo von ALDI) ganz gut von einer \"Umverteilung von den Ärmeren zu den Bessergestellten\" - bei jedem Einkauf in den Discountern. :rolleyes:
Die Stromversorgung soll auf erneuerbare Energien umgestellt werden.
Das ist gesellschaftlicher Konsens.
Das kostet Geld - die neuen Kraftwerke (Wind, Sonne, Biomasse, Geothermie ...) ploppen nicht von von selbst aus dem Boden.
Wo ist da jetzt der Unterschied, wenn EON und RWE oder andere Großinvestoren in Windparks, Biogasanlagen oder PV-Anlagen investieren, oder wenn das ein gut oder weniger gut situierter Hauseigentümer macht?
Bei den einen soll\'s in Ordnung sein, bei anderen verwerflich?
Oder worauf stützt sich diese Sozialneid-Kampagne sonst?
Sukram:
Oh ja, klar, selbstverständlich: Sozialneid- die leben natürlich freiwillig in ihren Mietskasernen.
Ich registriere genau, welche Klientel sich in der hiesigen Bürgerwindrad-Kampagne versammelt, mein lieber Suuuuperhaase- jedenfalls NICHT die von Ihnen diffamierte Bürgerschicht. Die hat nämlich ganz andere Probleme, als den einen oder anderen Tausender gewinnbringend anzulegen.
Um Sozialneid geht\'s übrigens auch grade in der Schweiz bzgl. 20% Erbschaftssteuer...
PLUS:
--- Zitat ---Heute Handelsblatt Printausgabe Seite 10 und 11
Sonnenstrom kostet Milliarden.
\"Mit den Milliarden werden Jobs in China und Malaysia gesichert, nicht aber bei uns\"
Michael Fuchs[/B]Deutschlands PV-Anlagen produzieren in diesem Jahr 60 Prozent mehr Strom als 2010. Doch die Freude darüber ist getrübt.
.....
--- Ende Zitat ---
Gerade mal gut 3 %, wenn man gütig addiert, liefern die milliardenschweren PV-\"Dach- und Parksparkassen\" der Umverteilungsprofiteure.
Bei dieser EE-Förderpolitik werden nicht nur Milliarden verschwendet, Umwelt- und Klimaschutzziele dafür ausgehebelt und gar pervertiert. Die im europäischen Vergleich schon erreichten deutschen Spitzenpreise steigen weiter ins uferlose. Die Zeiten mit knapper Energie nehmen zu, dafür gibt es das Extrem des Überschusses und irgendwann glühen die Drähte durch. Der Strombedarf in Deutschland wird sich auch 2020 nicht nach dem Sonnenstand im Bayerischen Wald einrichten lassen. Gehts noch unsozialer und sinnfreier wie bei dieser lobby- und ideologiegesteuerten deutschen Umstiegs-EE-Politik?!
superhaase:
--- Zitat ---Original von Sukram
Ich registriere genau, welche Klientel sich in der hiesigen Bürgerwindrad-Kampagne versammelt, mein lieber Suuuuperhaase- jedenfalls NICHT die von Ihnen diffamierte Bürgerschicht.
--- Ende Zitat ---
Ich habe niemanden diffarmiert - auch keine Bürgerschicht.
Im Gegensatrz zu den Sozialneid-Hetzern, die eben ganze Bürgerschichten diffarmieren.
Nochmal die Frage:
Warum sollten einzelne Bürger (\"gut situierte Hauseigentümer\") nicht direkt in EEG-Anlagen investieren dürfen?
Was wäre besser, wenn es nur Aktiengesellschaften oder Kommunen machen dürften?
Ist es sozial gerechter, wenn das EEG-Geld ausschließlich beim EON- oder RWE-Aktionär landet? Ist das womöglich sogar derselbe Personenkreis der \"Bessergestellten\"?
Diese Sozialneid-Hetze ist doch sehr billig.
Worüber man sich zurecht aufregen kann, ist die Politik der ungleichmäßgen und ungerechten Verteilung der EEG-Umlage und der Netzkosten zu Gunsten der halben Großindustrie und zu Ungusten der kleineren Gewerbe und Haushalte.
Hier ist die Kacke am Dampfen, um es mal salopp auszudrücken.
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