Sonstiges > Der Wasserpreis
Abzocke auch beim Wasser?
Pedro:
@ Cremer zur Rückwirkung: Das war so gemeint, dass die starke Preiserhöhung erst in den letzten Tagen mit der Jahresabrechnung allen Kunden bewusst geworden ist. Die Preistabelle hat GWG Ende 2010 in den Kleinanzeigen der Presse mitgeteilt. Damals war jedoch von Protest keine Spur. Das war auch verständlich, denn in den Ende 2010 mitgeteilten neuen Abschlägen war die enorme Preissteigerung noch nicht enthalten, obwohl die Einberechnung sicherlich möglich gewesen wäre. Mindestens jedoch ein Hinweis auf die kurzzeitig erfolgende Preiserhöhung. Die ist ja nicht schließlich so plötzlich vom Himmel gefallen. So stellt sich die Frage nach den Gründen dieser Geheimnistuerei.
@Lothar Gutsche u. Kettner: Danke für die vielen Rechtstipps und Praxiserfahrungen.
Diese ermuntern ja geradezu, in ähnlicher Weise vorzugehen.
Didakt:
Die Wasserpreise 2011 für den hiesigen Bereich:
Grundgebühr: 135,36 € brutto/Jahr
Frischwasser: 2,85 €/m³ brutto
Abwasser: 5,38 €/m³ brutto
Pedro:
Offenbar fällt den verantwortlichen Politikern der Stadt Grevenbroich keine plausibele Erklärung zur exorbitanten Wasserpreiserhöhung ab 1. Jan. 2011 ein, die für die meisten Kunden erst in der neulich eingetroffenen Jahresabrechnung merkbar wurde.
Offenbar war das für Bürgermeisterin u. Ratsmitglieder als Vertreter der Bürger im Aufsichtsrat kein Thema? Oder hat man diese neue Geldquelle für die mögliche Finanzierung des künftig von GWG/NVV betriebenen Schwimmbades billigend in Kauf genommen?
Das große Schweigen scheint es zu bestätigen !!
Hier ein aktueller Link auf die Homepage http://www.fairer-gaspreis-grevenbroich.de
wo man sich nach dem jahrelangen Kampf gegen unberechtigte Gaspreise nun auch mit Wasser befassen muss:
--- Zitat --- Keine Antwort der Bürgermeisterin (2.1.2011) Wegen der exorbitanten Erhöhung der Wasserpreise bei der GWG Grevenbroich GmbH hatten wir am 14.11.2011 die Bürgermeisterin unserer Stadt mit Kopie an alle Ratsfraktionen angeschrieben und um Erklärung und Stellungnahme gebeten (Wir berichteten).
Leider hat die Bürgermeisterin bis heute nicht darauf geantwortet. Auch von den Fraktionen SPD, FDP, Die Linke und Freie Bürger kam keine Reaktion. Die Fraktionen UWG, CDU, Bündnis 90/Die Grünen und AGB haben zwar geantwortet, sehen aber unisono keine direkte Lösung. Fazit: Keine Partei oder politische Gruppierung hat ein Konzept für die Energie- und Wasserversorgung der Bürger in Grevenbroich! Im Allgemeinen empfahl man ein Gespräch mit dem GWG-Geschäftsführer, in dem die Hintergründe für die Preiserhöhung dargestellt werden sollten.
Das Gespräch mit den Geschäftsführern, den Herren Peitz und Keufgens (GWG) sowie Herrn Dr. Hüppe (NEW) hatten wir am 19.12.2011. Die 7-prozentige Erhöhung des Wasser-Arbeitspreises von 1,28 auf 1,37 Euro/Kubikmeter wurde mit gestiegenen Betriebskosten begründet. Als wesentlichen Grund für die 93-prozentige Erhöhung des Grundpreises nannte man uns die angeblich hohe Investition von 12 Mio Euro in das Wasserwerk Fürth.
Hier haben wir nachgefragt, ob diese Zahl denn realistisch sei. Nach unseren Informationen könnte man für dieses Geld zwei neue Wasserwerke bauen. Nach unserem Standpunkt sind diese Kosten aufgrund der enormen Grundwasserabsenkung durch den Braunkohletagebau notwendig geworden und deshalb von Rheinbraun als Betriebskosten zu tragen.
Im Grundsatz wurde diese Meinung von den GWG-Vertretern geteilt, jedoch darauf hingewiesen, dass lt. des zum Ende 2010 ausgelaufenen Vertrags die Stadt Grevenbroich alle Rechte diesbezüglich verloren hat.
Hier haben u. E. GWG und die Politik gravierend versagt. Dieser Vertrag mit RWE war für die Stadt und deren Bürger so nachteilig, dass er so eigentlich nie hätte unterschrieben werden dürfen. Da die Politik durch Mitglieder im Aufsichtsrat der GWG und durch dessen Vorsitzenden maßgeblich vertreten war, fragen wir uns heute, wie diese Vertreter und der damalige Bürgermeister einem solchen Vertrag zustimmen konnten. Wir haben auch den Eindruck, dass durch das in 2009 geänderte Beteiligungsverhältnis von zuvor 50:50 % auf 40:60 % zu Gunsten NVV jetzt Nachteile für die Bürger sichtbar werden.
Der NVV-Anteilseigner RWE ist in Grevenbroich mächtiger geworden. Inwieweit ein Widerspruch aufgrund § 315 BGB erfolgreich sein kann, wird von unserer Rechtsanwältin noch geklärt. Dass jetzt auch Bürger von Frimmersdorf eine Grundgebühr zahlen sollen, sieht man bei GWG für die Bürger positiv, da jetzt alle Zähler- und Leitungswartungskosten von GWG getragen werden. Die GWG verweist auch darauf, dass es nur fair sei, dass alle Verbraucher in Grevenbroich den gleichen Grundbetrag zahlen. Im anderen Fall hätten die Kosten auf die restlichen Bürger umgelegt werden müssen, was bei denen zu noch höheren Preisen geführt hätte.
Die GWG räumt ein, dass es bei der Umsetzung dieser neuen Regelung zu Kommunikationsfehlern seitens der GWG gekommen sei. Man hätte die Bürger früher und umfangreicher informieren müssen. Die IG Fairer Gaspreis kritisiert vor allen Dingen den Punkt der Übernahme der Leitungswartungskosten. Informationen von betroffenen Bürgern zeigen, dass entsprechende Wartungskosten bisher nicht angefallen sind.
Diese Umstellung bedeutet, dass die Bürger, die bisher alle 6 Jahre ca. 70 € für eine neue Wasseruhr bezahlen mussten, jetzt in 6 Jahren rd. 720 € zahlen sollen. Für die GWG bedeutet dies Mehreinnahmen von rd. 1 Mill. Euro! Wir stehen weiterhin im Kontakt mit den Geschäftsführen von GWG und NEW und werden uns auch weiter für einen fairen Wasserpreis einsetzen. Man hat uns zugesagt, weitere Informationen zur neuen Tarifgestaltung zu geben
--- Ende Zitat ---
Pedro:
Aus der vorstehenden Homepage-Mitteilung:
--- Zitat ---Keine Antwort der Bürgermeisterin (2.1.2011) Wegen der exorbitanten Erhöhung der Wasserpreise bei der GWG Grevenbroich GmbH hatten wir am 14.11.2011 die Bürgermeisterin unserer Stadt mit Kopie an alle Ratsfraktionen angeschrieben und um Erklärung und Stellungnahme gebeten (Wir berichteten). Leider hat die Bürgermeisterin bis heute nicht darauf geantwortet.
--- Ende Zitat ---
Der mehr oder weniger gekürzte Inhalt der Homepagemeldung steht am 4.1.12 in der Neuss-Grevenbroicher-Zeitung (leider nicht online zu lesen und zu kommentieren).
Ergebnis: Auch Frau Bürgermeisterin ist wohl durch Nachfrage der Presse aus Anlass des Berichtes an die noch ausstehende Anwort erinnert worden:
Zitat aus NGZ:
--- Zitat --- Die IG kann übrigens doch mit Post rechnen: \"In den nächsten Tagen erhält sie ein Schreiben der Bürgermeisterin\", so Stadtsprecher Andreas Sterken.
--- Ende Zitat ---
Auf die Antwort und vor allem auf die sachlich begründete Wasserpreiserhöhung kann man mal gespannt sein.
Cremer:
@Perdo,
dann fragen Sie doch die Oberbürgermeisterin auf der nächsten Stadtratssitzung. Unter Punkt 1 Bürgerfragestunde sollte man ihr diese Frage stellen.
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