Stellungnahme der Bürgerinitiative für faire Energiepreise (Bifep) zu den Strompreiserhöhungen der Stadtwerke Bad Kreuznach zum 01. Januar 2013:
Hemmungsloses Abkassieren mit unglaubwürdigen BegründungenTotalversagen der städtischen Aufsichtsratsmitglieder
Die BIFEP geißelt die Strompreiserhöhung der Kreuznacher Stadtwerke zum 01. Januar um 13 Prozent inklusive der Grundpreiserhöhung als hemmungsloses Abkassieren mit unglaubwürdigen Begründungen. "Wir konstatieren ein Totalversagen der städtischen Aufsichtsratsmitglieder. Sie hätten dieser Preiserhöhung niemals zustimmen dürfen", empören sich Gerd Cremer, Wilhelm Zimmerlin und Hans Oehler vom Vorstand der Bürgerinitiative für faire Energiepreise (BIFEP).
Gesunkene Stromhandelspreise nicht an Kunden weitergegeben
Selbst wenn die EEG-Umlage steigen sollte, rechtfertigt das keine Preiserhöhung. Ganz im Gegenteil: die Handelspreise an der Strombörse sind nämlich seit 2008 stark rückläufig und von diesen Preisrückgängen haben die Stadtwerke bisher leider keinen Cent an die Bürger weitergereicht. Die Strompreise hätten schon längst gesenkt werden müssen. Auch die angeblich gestiegenen Netzentgelte taugen nicht als Begründung, denn das Stromnetz haben die Stadtwerke an die RWE verpachtet. Seit wann stellt denn ein Pächter seine Betriebskosten dem Verpächter in Rechnung? Völlig unglaubwürdig sind die Begründungen des Stadtwerke-Geschäftsführers auch deshalb, weil RWE bereits öffentlich verkündet hat, dass sie die mögliche Erhöhung der EEG-Umlage nicht an ihre Kunden weiter geben wird.
Sozialer Friede in Gefahr - Sozialtarif notwendig
Die Stadtwerke tragen nach Auffassung der BIFEP dazu bei, den sozialen Frieden in der Stadt zu gefährden; sie sind Mitverursacher des auch bei uns wachsenden Armutsproblems. "Wir fordern, dass so schnell wie möglich ein Sozialtarif für Mitbürger mit geringem Einkommen und kleiner Rente eingeführt wird; wir werden dazu einen gangbaren Weg aufzeigen", so der BIFEP-Vorstand.
Stromspartipps sind blanker Hohn
Die Stromspartipps der Stadtwerke, man solle sich z.B. stromsparende Geräte kaufen, sind blanker Hohn. Viele Mitbürger müssen sich die steigenden Strom- und Gaskosten im wörtlichen Sinne vom Munde absparen, sie haben kein Geld für neue Elektrogeräte übrig. Solche Ratschläge gehen schon deswegen an der Lebenswirklichkeit vorbei, weil die Stadtwerke ihre Strompreise in den letzten zehn Jahren um 92 Prozent erhöht, also fast verdoppelt haben. Um diese Preisexplosion zu kompensieren, müsste ein Haushalt den Stromverbrauch halbieren, was aber selbst mit modernster und teuerster Technik unmöglich ist.
Die relativ geringe Gaspreissenkung ist beileibe kein Trost, denn die Gaspreise der Stadtwerke sind gleichfalls überhöht und hätten schon längst deutlich reduziert werden müssen.
"Wir empfehlen den Kunden mit Internetanschluss, den Stadtwerken die rote Karte zu zeigen und zu einem günstigeren Versorger zu wechseln. Die BIFEP bietet dabei Hilfestellung an", so die BIFEP-Vertreter.