Es ist schon beachtlich, dass bisher 12 der 17 Atomkraftwerke vom Netz sind und die Stromversorgung immer noch funktioniert, schließlich wurde behauptet, beim Abschalten würden die Lichter ausgehen.
Soweit weg von der Möglichkeit, auf die Stromerzeugung aus AKW in Deutschland vollständig zu verzichten, sind wir wohl gar nicht mehr.
Fraglich ist, wie schnell die von den AKW erzeugte Grundlast vollständig ersetzt werden kann.
Derzeit ist die Stromnachfrage nicht so hoch wie im Winter.
Im Sommer kann es auch schon wieder anders aussehen, wenn bei Hitze und niedrigen Pegelständen der Flüsse die Stromerzeugung in Kraftwerken gedrosselt werden muss, deren Kühlung nicht mehr sichergestellt ist.
Im Netz braucht es deshalb immer auch für die Grundlast ausreichender Reserven.
Sollte die zur Verfügung stehende Stromerzeugung nicht ausreichen, um den Bedarf zu decken, müsste wohl auch hier und dort Last abgeworfen werden, was eine Unterbrechung für große Stromverbraucher der Industrie bedeuten könnte. Früher hatte jedes Unternehmen mit stromintensiver Produktion ein eigenenes Industriekraftwerk zur Stromerzeugung. Möglicherweise muss die Industrie wieder verstärkt dahin zurückkehren, um ihren eigenen Strombedarf abzusichern. Die Industrie kann nicht immer nur danach rufen, sie benötige aus dem System der \"öffentlichen\" Energieversorgung eine sichere Versorgung und zudem möglichst subventionierte Strompreise.
Es geht doch kaum an, dass die Industrie von gesunkenen Großhandelspreisen auch infolge verstärkter Einspeisung aus erneuerbaren Energien profitiert, jedoch am EEG- Belastungsausgleich als Kehrseite der selben Medaille kaum beteiligt wird.