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Autor Thema: Saubere Energie mit Neodym?  (Gelesen 5100 mal)

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Offline Wolfgang_AW

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Saubere Energie mit Neodym?
« am: 28. April 2011, 23:59:51 »
Das schmutzige Geheimnis sauberer Windräder

Zitat
Die Produktion vieler getriebeloser Windräder verursacht katastrophale Umweltzerstörungen in China. Denn für diese Windräder setzen die Hersteller ein wertvolles Metall ein: Neodym, eine sogenannte \"seltene Erde\".
(...)
Bei der Trennung des Neodyms vom geförderten Gestein entstehen giftige Abfallprodukte, außerdem wird radioaktives Uran und Thorium beim Abbauprozess freigesetzt. Diese Stoffe gelangen zumindest teilweise ins Grundwasser, kontaminieren so Fauna und Flora erheblich und werden für den Menschen als gesundheitsschädlich eingestuft.


Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
„Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.“

(Alfred Polgar)

Offline superhaase

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Saubere Energie mit Neodym?
« Antwort #1 am: 29. April 2011, 07:40:35 »
Sicher ist die menschenverachtende und umweltzerstörerische Gewinnung von Neodym in China zu verurteilen und jede Initiative zur Verbesserung ist gerechtfertigt. In China liegt ja vieles im Argen. Nicht nur in China.

Das jetzt aber als \"Schattenseite der Windkraft\" darzustellen, ist abstrus.
Es erscheint wie ein weiterer Baustein in der Kampagne gegen Erneuerbare Energien zur Rettung der Atomenergie.  :rolleyes:

Erstens wird Neodym ja nicht nur für Windkrafträder verwendet, sonden wohl weit überwiegend in anderen Industriebereichen.

Zweitens gibt es viele andere Rohstoffe, die in anderen Industriebereichen verwendet werden und die ebenfalls unter schlimmen Umständen gewonnen werden. Man denke nur an das Koltan. Die \"Schattenseite der Mobiltelefone\".
Sollen wir daher jetzt wieder die Mobiltelefone abschaffen und zum \"guten alten Festnetztelefon zurückkehren?

Drittens werden für Kohle und Atomstrom nicht nur zur Herstellung der Kraftwerke viele solche Rohstoffe gebraucht, die unter menschenverachtenden Bedingungen gewonnen werden (auch in einem Kohlekraftwerk findet sich sicher Neodym), sondern es müssen ständig zum Betrieb Brennstoffe herangeschafft werden, die unter menschen- und umweltverachtenden Bedingungen gewonnen werden.

Ich halte solche Artikel/Sendungen für wenig hilfreich.
Sich für die Verbesserung der Förderbedingungen einzusetzen ist richtig.
Schlimme Umstände anzuprangern ist richtig.
Dies aber zu benutzen, um einen Neodym-Abnehmer unter vielen als alleinigen Verursacher der Probleme in China darzustellen und zu diffarmieren, ist schon sehr dreist.

ciao,
sh
8) solar power rules

Offline RR-E-ft

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Saubere Energie mit Neodym?
« Antwort #2 am: 29. April 2011, 09:00:55 »
Man sollte den interessanten Beitrag der PANORAMA- Redaktion schon von Anfang bis Ende gesehen haben.

Er ist jedenfalls hilfreich, weil er zum Nachdenken anregt und anregen kann, nicht nur bei den Anlagenherstellern, bei denen es wohl am notwendigen Problembewusstsein mangelt, sondern auch bei den Anlagenbetreibern.

Schließlich macht der Beitrag deutlich, dass es auch Anlagenhersteller gibt, die auf die seltenen Erden verzichten.
Wer darin einen pauschalen Angriff auf die Windkraft als solche sehen wollte, liegt deshalb falsch.

Längst besteht das Problem, dass wir für unseren Wohlstand oder das, was wir dafür halten, die Umwelt in anderen Weltregionen schädigen, sei es in China, sei es in Ländern der sog. Dritten Welt.
Wir sehen es nicht, und meinen deshalb, unser Verhalten sei  nachhaltig sauber, vielleicht sogar vorbildlich.

Seltene Erden und anderes benötigt man auch für Mobiltelefone und andere Elektronik und da in unserer Wegwerfgesellschaft jeder immer das neueste Modell haben möchte, weil es angeblich sexy macht, vergrößern sich die Probleme zusehends.

Grenzenloses Wachstum, auf dem das System gründet, hat seinen Preis, der sich nicht in Geld ausdrücken lässt.

Bedenkenswert:

Was soll ich tun?

Reich ist nicht der, der sich etwas leisten kann, sondern derjenige, der auf etwas verzichten kann, habe ich mal irgendwo gehört.

Offline superhaase

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Saubere Energie mit Neodym?
« Antwort #3 am: 29. April 2011, 09:36:09 »
Zitat
Original von RR-E-ft
Man sollte den interessanten Beitrag der PANORAMA- Redaktion schon von Anfang bis Ende gesehen haben.
Hab ich.

Zitat
Schließlich macht der Beitrag deutlich, dass es auch Anlagenhersteller gibt, die auf die seltenen Erden verzichten.
Mit welchem Ergebnis?
Weniger Effizienz und höherer Materialaufwand an anderer Stelle - wofür welche anderen Rohstoffe zu welchen Bedingungen gefördert werden?
Das müsste man dann schon wenigstens ansprechen und die Überlegungen einbeziehen.
Vielleicht ist ein Verzicht sinnvoll, vielleicht nicht - aber das wird ja in dem Beitrag gar nicht erörtert. Wäre wohl zu viel Aufwand für einen modernen Journalisten.

Zitat
Wer darin einen pauschalen Angriff auf die Windkraft als solche sehen wollte, liegt deshalb falsch.
Ich denke, damit liegt er wohl eher richtig.
Das ergibt sich schon allein aus der Tatsache, dass Neodym nicht erst seit Erfindung der Windräder gefördert wird, und dass der weitaus überwiegende Teil wohl in anderen Industriebereichen verwendet wird, während in diesem Beitrag und vor allem im schriftlichen Teil auf der Homepage so getan wird, als ob die Windkraft der alleinige Verursacher wäre:
Zitat
Die Produktion vieler getriebeloser Windräder verursacht katastrophale Umweltzerstörungen in China.
Das ist eben eindeutig als pauschaler Angriff auf die Windkraft zu verstehen, der nicht gerechtfertigt ist.

Zitat
Längst besteht das Problem, dass wir für unseren Wohlstand oder das, was wir dafür halten, die Umwelt in anderen Weltregionen schädigen, sei es in China, sei es in Ländern der sog. Dritten Welt.
Wir sehen es nicht, und meinen deshalb, unser Verhalten sei nachhaltig sauber, vielleicht sogar vorbildlich.
Das ist sicher richtig.
Ich denke aber, das man das nicht auf alle Umweltprobleme und Menschenrechtsprobleme (hier das Recht auf Unversehrtheit) so in dieser Art pauschal anwenden kann.
Nur weil wir Neodym nutzen, sind wir nicht gleich für die Förderbedingungen in China verantwortlich. Die Hauptverantwortung tragen schon noch die Menschen und die Behörden dort, sofern nicht die Windernergiekonzerne durch ihren Einfluss eine Verbesserung der Bedingungen in China verhindert hätten. Auch so etwas kommt vor. Trifft hier aber wohl nicht zu.
Sicher ist es angebracht, als Neodym-Abnehmer seinen Einfluss geltend zu machen, um die Situation zu verbessern, oder über Alternativen nachzudenken, wenn man wenig Aussicht auf Besserung sieht.

Insofern wäre ein fairer und informativer Bericht auch hilfreich.
Allerdings ist dieser Panoramabericht m.E. eben nicht hilfreich, sondern offenbar Teil einer Kampagne. Denn selbst wenn alle Windkrafthersteller auf Neodym verzichten (mit welchen Nachteilen an anderer Stelle?), ändert sich die Lage in den chin. Abbaugebieten wohl nicht, denn der Großteil des Neodyms wird weiterhin woanders verbraucht.
Es ist daher unfair und keinesfalls hilfreich, dies ausschließlich der Windkraft anzulasten, wie es dieser Beitrag tut.

Dass man über sein Konsumverhalten nachdenken sollte und auch seitens der Politik nachgedacht werden sollte, ist auch ein großes Thema.
Der massenhaften \"Hanyverbrauch\" ist da ein Beispiel.
Ich möchte das aber nicht mit den Windkraftanlagen vergleichen. Diese fallen wohl eher nicht in den Bereich \"massenhafter Konsum von Wegwerfartikeln zur Steigerung des persönlichen sex appeal\". ;)

Ciao,
sh
8) solar power rules

Offline RR-E-ft

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Saubere Energie mit Neodym?
« Antwort #4 am: 29. April 2011, 09:50:16 »
@sh

So ein Beitrag kann immer nur einen Aspekt beleuchten. Nicht jedem Thema wird elf Stunden Sendezeit eingeräumt, wie gestern der Anhörung der Ethikkommission zum Atomausstieg bei Phoenix....
Und natürlich trägt derjenige, der seltene Erden nachfragt und einsetzt auch Mitverantwortung. Denn auch seine Nachfrage ist es, welche dazu führt.
Und Nachfrager sind nicht nur Windenergieanlagenhersteller, diese aber auch. Und jene sind es, die für sich besonders das Image von Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung in Anspruch nehmen, um ihre eigenen Produkte auf dem Markt loszuschlagen.

Es wird doch auch gern argumentiert, dass derjenige, der sich bewusst für den Bezug von Ökostrom entscheidet, sich von der Atomkraftnutzung distanziert und den Kapitalfluss an die Anwender dieser Technologie unterbinden will, wenn er kann. Auch dabei wird auf die Nachfragemacht abgestellt, welche zu Veränderungen auf der Angebotssseite führen kann, nicht viel anders als bei \"fair gehandelten\" Produkten.

Offline Cremer

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Saubere Energie mit Neodym?
« Antwort #5 am: 29. April 2011, 09:54:33 »
Hier der Link zu Beitrag

http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=7035142

Auch in den Autos wird Neodym in Anlagenteilen verbaut
MFG
Gerd Cremer
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Offline RR-E-ft

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Saubere Energie mit Neodym?
« Antwort #6 am: 29. April 2011, 10:03:08 »
Viele, die es sich leisten können, verzichten ja bereits auf ein eigenes Auto, insbesondere junge Menschen in modernen Großstädten.
Andere fahren, wenn sie schon mit einem Auto fahren müssen, weiter mit einem betagten Auto, weil es in der Gesamtbilanz für die Umwelt immer noch vorteilhafter ist als ein Neuwagen.
Jeder kann sich fragen, worauf er verzichten kann.

Jemanden, der ein in die Jahre gekommenes Mobiltelefon weiter benutzt, sollte zB. nicht (stillschweigend) zum Vorwurf gemacht werden, er sei selbst auch von gestern oder gefährde durch sein eingeschränktes Nachfrageverhalten als Konsument sogar Arbeitsplätze.

Offline egn

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Saubere Energie mit Neodym?
« Antwort #7 am: 29. April 2011, 10:35:41 »
Ich denke der Markt wird das in den nächsten Jahren sowieso von alleine regeln.

Wenn China den Export sowieso weiter einschränkt dann werden sich die Verbraucher nach Alternativen umsehen. Das hätte über kurz oder lang sowieso passieren müssen, da nur beschränkte Vorkommen vorhanden sind.

Dann wird man halt wieder mehr fremd erregte Generatoren/Motoren einsetzen, die völlig ohne Neodym auskommen.

Offline RR-E-ft

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Saubere Energie mit Neodym?
« Antwort #8 am: 29. April 2011, 10:47:55 »
Dass die Ressourcen endlich und ein grenzenloses Wachstum deshalb unmöglich ist, wird man an der einen oder anderen Stelle alsbald erfahren, seien es nun seltene Erden oder Erdöl.
Die Frage stellt sich, wie wir dann dastehen, nachdem wir vieles überflüssig aufgebraucht haben.
Der Markt als solcher kann dann nur zeigen, dass vieles für uns bisher eher Selbstverständliche unbezahlbar wird.

Offline Wolfgang_AW

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Saubere Energie mit Neodym?
« Antwort #9 am: 29. April 2011, 12:13:59 »
Zitat
Original von superhaase
Zitat
Original von RR-E-ft

Schließlich macht der Beitrag deutlich, dass es auch Anlagenhersteller gibt, die auf die seltenen Erden verzichten.
Mit welchem Ergebnis?
Weniger Effizienz und höherer Materialaufwand an anderer Stelle - wofür welche anderen Rohstoffe zu welchen Bedingungen gefördert werden?

Der höhere Materialaufwand besteht in diesem Fall in einem Getriebe und in einer größeren Gondel. Die Materialien dafür kommen wohl eher aus heimischen Gefilden.

Zitat
Original von superhaase
Ich denke, damit liegt er wohl eher richtig.
...
Das ist eben eindeutig als pauschaler Angriff auf die Windkraft zu verstehen, der nicht gerechtfertigt ist.

Falls Sie, wie sie vorgeben, den Beitrag gesehen haben, sollte Ihnen aufgefallen sein, dass sehr wohl differneziert wurde. In dem Beitrag wurde ein Mitglied/Investor eines Bürger-Windparks gezeigt, der doch einen eher betroffenen Eindruck machte. Dieser klang so, dass, wenn das Problem bekannt gewesen sei, man sich möglicherweise anders entschieden hätte.
Gezeigt wurde doch viel mehr, dass die Verkäufer der Anlagenbauer sich völlig ahnungslos zeigten und dem Käufer/Investor diese Bauart der Anlage mit dem Prädikat effizienter verkauft wurde.
Es wurde also nicht pauschal angegriffen, sondern vielmehr bemängelt, dass die Alternativen überhaupt nicht dagegen gestellt wurden.

Zitat
Original von superhaase
Ich denke aber, das man das nicht auf alle Umweltprobleme und Menschenrechtsprobleme (hier das Recht auf Unversehrtheit) so in dieser Art pauschal anwenden kann.
Nur weil wir Neodym nutzen, sind wir nicht gleich für die Förderbedingungen in China verantwortlich. Die Hauptverantwortung tragen schon noch die Menschen und die Behörden dort, sofern nicht die Windernergiekonzerne durch ihren Einfluss eine Verbesserung der Bedingungen in China verhindert hätten.
...
Denn selbst wenn alle Windkrafthersteller auf Neodym verzichten (mit welchen Nachteilen an anderer Stelle?), ändert sich die Lage in den chin. Abbaugebieten wohl nicht, denn der Großteil des Neodyms wird weiterhin woanders verbraucht.

Ich stimme Ihnen ja in vielem zu, allerdings klingt Ihre Einlassung ein bißchen nach: \"Wenn wir das nicht machen/kaufen, dann machen es andere.

Egal ob Uran-oder Goldabbau, Diamanten, seltene Erden, wir in der \"ersten\" Welt tragen ein gerüttelt Maß auch an Verantwortung, die wir nicht in vollem Umfang jeweils den Staaten zuweisen können in denen der Abbau betrieben wird denn sonst verkommt das Wort der \"Nachhaltigkeit\" zur Farce.

Fazit: Wenn es eine Alternative gibt und auf die wurde in dem Beitrag sehr wohl abgehoben, dann sollten zumindest beide Möglichkeiten gegeneinander gestellt werden.
Daran haben natürlich die betroffenen Anlagenbauer kein Interesse, daher kann das Bewußtsein nur über Information geschaffen werden. Inwieweit sich dann der Informierte für dieses oder jenes Produkt entscheidet, ist ein anderes Thema.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
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« Antwort #10 am: 29. April 2011, 12:30:55 »
Bei sh schwingt irgendwie der Vorwurf mit, die PANORAMA- Redaktion beteilige sich mit dem Beitrag irgendwie an einer aktuellen Kampagne gegen Windkraft und zwar pro Kernenergie.

Zitat
Original von superhaase
Das jetzt aber als \"Schattenseite der Windkraft\" darzustellen, ist abstrus.
Es erscheint wie ein weiterer Baustein in der Kampagne gegen Erneuerbare Energien zur Rettung der Atomenergie.  :rolleyes:

Hat man sich die anderen Beiträge, etwa den vom 16.04.11  \"Atomenergie: Unbeherrscht und unbeherrschbar\" auch angesehen, dann wird wohl ersichtlich, dass ein solcher Vorwurf als abwegig zu bezeichnen sein darf.
Oder soll der Vorwurf dahingehen, PANORAMA beteilige sich alleweil an Kampagnen, mit gegensätzlichen Zielrichtungen?

Zitat
Original von Wolfgang_AW
Falls Sie, wie sie vorgeben, den Beitrag gesehen haben, sollte Ihnen aufgefallen sein, dass sehr wohl differneziert wurde. In dem Beitrag wurde ein Mitglied/Investor eines Bürger-Windparks gezeigt, der doch einen eher betroffenen Eindruck machte. Dieser klang so, dass, wenn das Problem bekannt gewesen sei, man sich möglicherweise anders entschieden hätte.
Gezeigt wurde doch viel mehr, dass die Verkäufer der Anlagenbauer sich völlig ahnungslos zeigten und dem Käufer/Investor diese Bauart der Anlage mit dem Prädikat effizienter verkauft wurde.
Es wurde also nicht pauschal angegriffen, sondern vielmehr bemängelt, dass die Alternativen überhaupt nicht dagegen gestellt wurden.

So hatte ich es auch gesehen bzw. verstanden.

Offline Wolfgang_AW

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Saubere Energie mit Neodym?
« Antwort #11 am: 29. April 2011, 14:11:30 »
Zum Abbau der seltenen Erden in China - Hintergrundinfos

Selten unnachhaltig - Seltene Erden und Umweltverschmutzung in China


Zitat
Seltene Erden werden in Windanlagen, Hybrid-Autos, Laptops und vielen weiteren Hochtechnologie-Produkten verbaut. In den nächsten Jahren sollen 20% bis 25% der Windkraftanlagen mit leistungsstarken Magneten aus dem Seltenerd-Metall Neodym ausgestattet sein. China produziert derzeit 97% der weltweiten Seltenen Erden, davon allein fast 50% in der Mine Bayan Obo (mongolisch für wunderbarer Berg des Reichtums) in der Inneren Mongolei. Der restliche Abbau findet in den Provinzen Sichuan, Jiangxi und Guangdong statt. Doch Extraktion und Verarbeitung der Seltenen Erden führen zu massiven Umweltbelastungen. Inzwischen handelt die Zentralregierung, doch viele Probleme sind noch ungelöst. Ein Beitrag von Jost Wübbeke und Roman Serdar Mendle.


Chinas Seltene Erden im Sonderangebot?

Zitat
Die chinesische Produktion stellt derzeit 97% der weltweiten Nachfrage nach Seltenen Erden. Die Metalle werden unter anderem für erneuerbare Technologien und Hightech benötigt, wie zum Beispiel Windkraftanlagen, Laptops, Hybrid-Autos oder Energiesparlampen. Obwohl auch andere Länder ausreichend Vorkommen haben, hat sich die Produktion aufgrund der niedrigen Arbeitskosten und Umweltstandards fast vollends nach China verlagert. Doch die Regierung fährt nun einen harten Kurs gegen illegale Minen und will Umweltstandards härter durchsetzen. Auch die inländische Nachfrage nimmt rasant zu. Seit ca. fünf Jahren gibt es Exportquoten und im Inselstreit mit Japan soll China die Ausfuhr nach Japan sogar kurzfristig gestoppt haben. Obwohl China versichert hat, den Export aufrechtzuerhalten, ist die Verunsicherung im Westen groß. Jost Wübbeke und Jingjie Hou zeigen einen Ausschnitt der Debatte die derzeit im chinesichen Internet geführt wird.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
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(Alfred Polgar)

 

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