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Autor Thema: Großbritannien kürzt Einspeisevergütung für Solarenergie drastisch  (Gelesen 8273 mal)

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Die PM der Berater dazu:

Großbritannien vor drastischer Kürzung der Einspeisevergütung für Solarenergie

London, 23.03.2011: Die britische Regierung hat Pläne für eine deutliche Reduzierung der Fördertarife für Strom aus Photovoltaik vorgelegt. Für Anlagen ab 50 kW Leistung soll bereits ab Sommer eine reduzierte Einspeisevergütung gelten. Besonders hart betroffen sind Installationen ab 250 kW Leistung, hier sinkt die Förderung um über 70 Prozent von 29,3 p/kWh auf 8,5 p/kWh. Die Reformvorschläge kommen überraschend, da die Tarife erst im April 2010 eingeführt worden waren.

\"Die Kürzung der Fördertarife wäre ein herber Schlag für zahlreiche Solarprojekte, die sich aktuell für Großbritannien in der Planung befinden\" erklärt Hans-Peter Raible, Leiter der Niederlassung der Beratungs- und Prüfungsgesellschaft Rödl & Partner in Birmingham, Großbritannien. \"Die Regierung wäre gut beraten, die Vorschläge so zu überdenken, dass Anlagen auch in Zukunft rentabel betrieben werden können.\"

Ursprünglich sollten die im vergangenen Jahr eingeführten Fördertarife bis zu einer Überprüfung im Jahr 2013 sichergestellt sein. Die Untersuchung einer Regierungskommission hatte im Februar jedoch die Absenkung gefordert, nachdem die Projektplanungen mit 169 MW deutlich höher ausgefallen waren, als ursprünglich vorgesehen. Die Förderung sei aber nicht auf Großprojekte im Photovoltaikbereich ausgelegt worden.

Auch Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und die Tschechische Republik haben in jüngster Zeit die Förderung der Solarenergie reduziert. Insbesondere in Italien und Spanien wurde dies mit dem hohen Zuwachs der PV-Projekte begründet.

\"Gerade im Bereich von Aufdach-Anlagen ist Großbritannien ein hoch interessanter Markt für die Solarbranche. Die Regierung würde ein großes Potenzial verschwenden, wenn diese Projekte schon nach einem Jahr durch eine Absenkung der Förderung in Frage gestellt werden\", betont Raible. \"Wir setzen darauf, dass die Regelung im Zuge der parlamentarischen Verhandlungen noch geändert wird.\"
PM Rödl & Partner

Offline Wolfgang_AW

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Großbritannien kürzt Einspeisevergütung für Solarenergie drastisch
« Antwort #1 am: 22. April 2011, 16:41:36 »
Zitat
Original von PLUS
Auch Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und die Tschechische Republik haben in jüngster Zeit die Förderung der Solarenergie reduziert. Insbesondere in Italien und Spanien wurde dies mit dem hohen Zuwachs der PV-Projekte begründet.


Italien steigt aus und ein

Zitat
Italien plant den Einstieg – aber nicht etwa in die Erzeugung von Atomstrom. Was Premier Berlusconi bis vor kurzem vorhatte, gilt nämlich nicht mehr – die Abstimmung über neue AKW ist abgesagt – dafür der noch verstärkte Einstieg in die solare Stromerzeugung (Photovoltaik).

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
„Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.“

(Alfred Polgar)

Offline superhaase

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Großbritannien kürzt Einspeisevergütung für Solarenergie drastisch
« Antwort #2 am: 22. April 2011, 17:58:10 »
Sehr gut, wenn Italien die PV schneller ausbauen will.

Eine Erhöhung von Vergütungen oder eine Ausweitung der Förderung ist hierzu gar nicht nötig.
Es würde reichen, den Anschluss ans Netz zu garantieren und durchsetzbar zu machen.
Die Netzparität ist in Italien doch praktisch schon erreicht.
Eine praktikable Regelung für die garantierte Überschusseinspeisung zu Börsenmittagspreisen und ein bisschen vermiedene Netzentgelte würden ausreichen, um einen stärkeren Zubau ohne finanzielle Belastungen der anderen Stromkunden auszulösen.

Italien muss es nur wollen.

ciao,
sh
8) solar power rules

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Großbritannien kürzt Einspeisevergütung für Solarenergie drastisch
« Antwort #3 am: 13. Juni 2011, 11:47:26 »
Die lange und viel gepriesene deutsche PV-Förderung wird zum Muster ohne Wert. Auch auf den britischen Inseln versucht man die preistreibenden Auswirkungen der irrsinnigen PV-Förderung in nördlichen Breiten einzudämmen und korrigiert die Förderung kräftig:  

Experten sprechen von einer Absenkung der Einspeisevergütung von bis zu 70 Prozent. Die Absenkung soll die Kosten der Förderung nicht wie in Deutschland aus dem Ruder laufen lassen.

Nach der Einführung einer Vergütung für die Einspeisung von Solar-Strom zum 1. April 2010 war in England ein Boom ausgelöst worden. Bereits in den ersten 6 Monaten nach der Festlegung der Fördersätze sind laut dem Marktforschungsunternehmen Greenbang 10.000 Photovoltaik-Anlagen ans Netz gegangen. Das entspreche etwa der Zahl, die insgesamt bis dahin in England installiert war.

Zitat
Die britische Regierung hat am Donnerstag die beschleunigte Absenkung der Photovoltaik-Einspeisevergütungen bestätigt. Die neuen Einspeisetarife für große Photovoltaik-Kraftwerke sollen demnach ab dem 1. August gelten. ... Sie sei eine Folge daraus, dass in Großbritannien deutlich mehr Solarparks geplant und installiert worden seien, als zunächst erwartet wurde. \"Die neuen Einspeisetarife sichern der Solarindustrie ein nachhaltigen Wachstumspfad\", erklärte Energieminister Greg Barker. Zugleich habe die Regierung mit der vorgezogenen Kürzung für große Photovoltaik-Anlagen verhindern wollen, dass die Kosten für die Förderung aus dem Ruder laufe.
Photovoltaik-Magazin
    Bemerkenswert, wie früh und wie schnell die Briten im Gegensatz zu deutschen Regierungen handeln. Solaranlagen haben in Großbritannien ja einen noch weit geringeren Anteil an der Stromversorgung. Im vergangenen Jahr wurden lediglich 93 Megawatt Leistung installiert.  Auch die für dieses Jahr erwarteten 300 Megawatt sind noch überschaubar. Zum Vergleich: In Deutschland wurden 2010 insgesamt 7800 Megawatt neu installiert.
Zur Erinnerung: Solarstrom - Wie in Deutschland schon vor Jahren Milliarden-Kosten verschleiert wurden und immer noch werden.  X(

Offline egn

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Großbritannien kürzt Einspeisevergütung für Solarenergie drastisch
« Antwort #4 am: 14. Juni 2011, 07:45:17 »
Zitat
Original von PLUS
Zur Erinnerung: Solarstrom - Wie in Deutschland schon vor Jahren Milliarden-Kosten verschleiert wurden und immer noch werden.  X(

An diesen uralten Beitrag brauchen Sie wirklich nicht zu erinnern. Die darin genannten Zahlen sind schon lange überholt. Oder wer erhält heute noch 43 ct/kWh?

Ansonsten brauche die Briten wohl die staatlichen Gelder um die AKWs zu subventionieren.

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Großbritannien kürzt Einspeisevergütung für Solarenergie drastisch
« Antwort #5 am: 14. Juni 2011, 12:16:54 »
Zitat
Original von egn
Zitat
Original von PLUS
Zur Erinnerung: Solarstrom - Wie in Deutschland schon vor Jahren Milliarden-Kosten verschleiert wurden und immer noch werden.  X(
An diesen uralten Beitrag brauchen Sie wirklich nicht zu erinnern. Die darin genannten Zahlen sind schon lange überholt. Oder wer erhält heute noch 43 ct/kWh?
Ansonsten brauche die Briten wohl die staatlichen Gelder um die AKWs zu subventionieren.
    @egn, die 43 ct/kWh erhalten heute immer noch diejenigen, die damals die PV-Anlage in Betrieb genommen haben. Zur Erinnerung, die Einspeisevergütung und die Abnahme ist zu Lasten der Verbraucher zwanzig Jahre garantiert. Der Beitrag ist nicht nur aktueller den je, die Befürchtungen wurden übertroffen.

    .... und wenn die irrsinnige deutsche PV-Förderung vorgeführt wird, dann wird irgendeine Atomkarte gezogen. Ein Argument ist das nicht gerade für den PV-Strom, denn die gesamte deutsche milliardenschwere Sonnenstrominvestitionen ersetzen kein einziges Atomkraftwerk und ändert nichts an der bereits erfolgten Verschwendung von 100 Milliarden und mehr.  Die Stromerzeugung von deutschen Dächern und Parks ist die teuerste unter den EE und sie ist nicht bedarfsgerecht. Die dümmlichen Summierungen und Vergleiche ändern daran nichts. Die Fehler der PV-Förderung und die Stromerzeugung aus der Sonnenenergie haben mit dem Atomstrom überhaupt nichts zu tun! Das deutsche PV-Märchen wird als die größte Verschwendung in die EE-Geschichte eingehen.  

    Die Briten haben das schnell erkannt und steuern rechtzeitg dagegen. Die deutsche Politik schläft bzw. handelt eindeutig lobbybeeinflusst. Außerdem ist die EEG-Umlage zwar staatlich garantiert, es ist aber kein \"Staatsgeld\", sondern es sind jährliche mehrere Milliarden,  die Verbraucher per Zwang bezahlen müssen.

Offline superhaase

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Großbritannien kürzt Einspeisevergütung für Solarenergie drastisch
« Antwort #6 am: 25. Juni 2011, 20:42:59 »
Zitat
Original von PLUS
Die Briten haben das schnell erkannt und steuern rechtzeitg dagegen.
Das ist auch richtig und gut so. Die Fehler anderer sollte man nicht kopieren.
Die Frage ist allerdings, ob die neuen Vergütungssätze das angestrebte genannte Ziel erreichen.
Hoffen wir das beste.
Die deutsche PV-Förderung ist aber gerade auch deshalb die Blaupause für die britische.
Sie ist also \"keine Muster ohne Wert\", wie Sie mal wieder sinnfrei schwadronieren.

Zitat
Die deutsche Politik schläft bzw. handelt eindeutig lobbybeeinflusst.
Das ist falsch.
Die deutsche Politik hat geschlafen.
Inzwischen schläft sie nicht mehr.
Das ist ja an der aktuellen Fördersatzpolitik zu sehen, die auch die gewünschte Wirkung zeigt.

ciao,
sh
8) solar power rules

 

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