Der 5. Zivilsenat des OLG Oldenburg entscheidet über Rückzahlungsansprüche voraussichtlich im Juni.
So steht es in einer Antwort von Justizminister Busemann auf eine Anfrage der Linken im Niedersächsischen Landtag - siehe
hier.
Das zieht sich. Das werden harte 3 Monate für EWE. Bis dahin werden noch Hunderte Amts- und Landgerichtsurteile gegen EWE gefällt mit entsprechend negativer Berichterstattung in den Medien. Tausende weiterer Klagen werden eingereicht. Zehntausende, die in der Zeitung lesen, dass alle Mutigen und Streitlustigen vom Gericht 100% Rückzahlung zugesprochen bekommen, werden düpiert feststellen, dass sie, die Friedfertigen und Vertrauensseligen, von EWE mit 40% abgespeist werden.
Und im Juni wird das OLG dann vermutlich entscheiden, dass für die Preiserhöhungen 2008/2009 selbstverständlich das BGH-Urteil gilt und alle Kunden uneingeschränkten Rückzahlungsanspruch haben, denn der 5. Senat hat ja schon in der Auftaktverhandlung klargestellt, dass es ihm vor allem um Rechtssicherheit geht und darum, den vielen Tausend Verfahren endlich ein Ende zu setzen. Das geht natürlich nur, wenn er sich dem BGH-Urteil anschließt, denn sonst würde es ja wieder eine Revision hoch zum BGH geben und in eine weitere Runde gehen.
Dann wird EWE doch nichts anderes übrig bleiben, als den uneingeschränkten Anspruch aller Kunden auf vollständige Rückzahlung zu erfüllen, was inzwischen auch die Niedersächsische Landesregierung von EWE erwartet. Dann zahlt EWE doch die 200 Mio. € zurück, von denen sie 60% mit der Scherf-Kompromittierung sparen wollte.
Dafür hat EWE dann zusätzlich 1 Jahr lang, die ganze Zeit nach dem BGH-Urteil vom 14.7.10, ihren Ruf ruiniert und die Wechselbereitschaft Zehntausender Kunden gefördert. Für Letzteres kann man ihr natürlich dankbar sein, aber was für eine Torheit auf\'s Ganze gesehen!
Janto Just
Verein \"Bezahlbare Energie\"
http://www.bezahlbare-energie.de