Da seit letztem Samstag immerhin 75 Klicks erfolgten, werte ich das mal als
ermutigendes Zeichen, noch ein paar \"Ergänzungen\" insbesondere zu bestimmten Hintergründen zum Entega-Komplex anzubringen.
1) Vorher noch kurze Zusammenfassung der Entega-Highlights
(ohne den Quatsch, den die Entega-Anwälte noch zusätzlich verursacht haben):
- Schreiben von mir (vor der Eskalation) wurden nicht bearbeitet
- Zahlungen \"falsch\" verbucht
- Nachfragen zu den beliebten Entega-Pauschalen (Wegekosten etc.) ignoriert
- unzulässige Beträge werden gebucht
- Aussagen/Erklärungen der eigenen Anwälte vor Gericht werden ignoriert
- nach Vertragsbeendigung wird ein zusätzliches \"Konto\" für mich eingerichtet
- nicht existente Forderungen/Fälligkeiten als Grundlage für Mahnkosten
(diese betragen Stand heute bereits 77,-- € für eine zurückgenommene Forderung v. 75,-- €)
- weitere völlig abstruse Buchungsvorgänge werden inzwischen bekannt
- rechtswidrige Mahnschreiben enthalten Drohungen, versuchte Nötigung etc.
- komplettes Durcheinander im \"Schriftverkehr\" ggü. dem Gericht
- Weigerung zur Stellungnahme (gleich ob zu den Pauschalen, die nicht nur völlig überhöht, sondern meiner relativ gut begründeten Meinung nach in der konkreten Form unwirksam sind - oder zu den Verantwortlichkeiten)
(nur der Vollständigkeit halber möchte ich anmerken, dass ich im Dez. 09 auch die überdurchschnittlich hohe Gaspreissteigerung moniert habe - doch hier geht es nicht um ein paar Prozentpunkte hoch o. runter, sondern ums Prinzip)
2) Frage nach den Hintergründen
Wenn man nun nicht grundsätzliche Absicht unterstellt, die Kunden und auch Gerichte zu verdummen, stellt man sich dann doch die Frage, warum läuft es bei der Entega allgemein so schief
Einen Ansatz haben mir die Entegaanwälte selbst gegeben, indem sie auf die Einschaltung einer \"Fremdfirma\" verwiesen haben.
Diese nennt sich seit Anfang 2010 Count + Care GmbH (vorher \"Entega\" Service GmbH) jeweils Sitz in Mainz.
Anteilseigner: die Stadtwerke Mainz (reiner Zufall also, dass die Entega für etliche Mios Trikotwerbung bei dem lokalen Fussballclub geschaltet hat) und die HEAG Südhess. Energie AG (HSE), zu der zwangsläufig auch die Entega Vertrieb GmbH & Co. KG gehört.
Laut homepage der (nur dem Namen nach) neuen Count + Care gehören zu deren Hauptaufgaben der \"Zahlungsverkehr\" und das \"Forderungsmanagement\" - genau die Bereiche, die vielen Kunden den Ärger eingebrockt haben.
Daher ist es für den normalen Kunden überhaupt nicht ersichtlich, wer wann was falsch gemacht hat - erstens reagiert sowieso keiner, selbst wenn man bei den sog. Servicepoints (haha..) reklamiert und zweitens ist bei der Struktur auch keine Zuständigkeit ersichtlich (es werden ja nirgends Namen o. Durchwahlnummern genannt o.ä.).
Diese Masche hat Methode, ich habe diese \"geschickte\" (der o.K. vergleichbar) Struktur an verschiedenen Stellen angeprangert - bisher ohne echten Erfolg.
Wie bereits an anderer Stelle schon angedeutet, führt ein Blick in den Jahresabschluss der Entega für 09 schon deutlich bei der Frage weiter, warum wird bei den o.g. Zahlen derart getrickst.
In 09 hat die Entega lt. Gewinn-Verlust-Rechnung nämlich einen satten Verlust v. über 4,8 Mios \"erwirtschaftet\".
In der Bilanz führt dies dann u.a. zu einem negativen Eigenkapital von 6,16
Mios. Wäre die Entega formal eine Kapitalgesellschaft, wäre eine solche negative Eigenkapitalquote zumindest \"starkes\" Indiz für eine Überschuldung.
Drohende bzw. eingetretene Überschuldung = Insolvenzantragsgrund = bei Unterlassung Strafbarkeit der Geschäftsführer/Vorstände.
Aber selbst wenn hier (vielleicht) strafjuristisch noch kein Verstoß gg. Insolvenzrecht vorliegt, dann liegt bei negativem Eigenkapital zumindest eine deutliche wirtschaftliche Schieflage vor.
Dies ist allein deshalb schon bemerkenswert, da die Entega eigentlich ihrer Konzernmutter (HEAG bzw. HEAG-Holding) Geld bringen soll bzw. muss.
Die Konzernmutter gehört nämlich mehrheitlich der Stadt Darmstadt, die ebenfalls seit sehr langer Zeit (trotz sprudelnder Gewerbesteuereinnahmen von Chemieunternehmen etc.) völlig pleite ist.
Um die zahlreichen und ebenfalls schwer durchschaubaren Aktivitäten der HSE bzw. der HEAG-Holding finanzieren zu können, müsste eigentlich die Entega als mit Abstand größter \"Umsatz\"-Bringer richtig Geld in die Kasse des Konzerns spülen - jedoch Pech gehabt.
Wegen dieser wirtschaftl. Schieflage der Entega braucht man sich dann ja wohl nicht mehr zu wundern, dass es Methode hat, wenn aberwitzige Pauschalen angesetzt werden, sinnlose Umbuchungen erfolgen, unzulässige Beträge gebucht und mit sieben Mahnungen beigetrieben werden sollen oder auch Zahlungen willkürlich behandelt werden.
Bei den maroden Zahlen wundert eine überforderte und rechtswidrig agierende Buchhaltung nun überhaupt nicht mehr.
3) Öffentliche Tragweite
Jetzt sind nicht nur die Zahlen lt. GuV 2009 mehr als bescheiden und die Bilanz taugt nicht wirklich, um damit anzugeben, sondern es besteht eine deutliche Verflechtung mit der städtischen Wirtschaftspolitik - wie bereits an der Konzernmutter HEAG-Holding ersichtlich.
Nun ist aber schon seit geraumer Zeit ein weiterer \"Deal\" mit der HEAG geplant: der Anteilsankauf (40 %) von E.on, genauer gesagt Rückkauf durch die Stadt Darmstadt (ja offiziell über die Heag).
Die HSE (somit auch anteilig die Entega) gehören z.Zt. noch zu 40 % der E.on. Die will - warum wohl - den Schrott wieder abstoßen und hat der früheren Eignerin (die Stadt bzw. HEAG-Holding) dieses Paket zum Rückkauf angeboten bzw. es gibt da wohl eine Rückkaufoption (die Details sind auch nicht so entscheidend).
Jetzt will die E.on natürlich Geld und keine Lilien...
Es sind 305 Mios im Gespräch, die über eine Bürgschaft der Stadt abgesichert werden müssen.
Somit muss eine quasi zahlungsunfähige Kommune eine Bürgschaft für eine \"Investition\" übernehmen, die alles andere als lukrativ ist.
Nicht nur, weil die Cash-Kuh Entega \"schwächelt\" (ach ich sach ma am Arsch iss), nicht nur weil keiner so recht weiss, wie der \"Preis\" v. 305 Mios begründet werden soll, sondern weil die ganzen Überlegungen zum Rückkauf auf falschen Annahmen fußen.
Nicht nur wg. der verlängerten Atomlaufzeiten (was der Entega einen dicken Strich durch die Rechnung macht), sondern weil bereits heute die Entega lt. Bilanz nur heiße Luft bzw. ein kranker Patient ist. Mein Mitleid hält sich aber in sehr starken Grenzen...
Allerdings sollten sich mal einige Darmstädter den Saftladen Entega/HSE/HEAG genauer anschauen. Wenn die Zahlen so bleiben, ist eine Bürgschaft über 305 Mios nicht von schlechten Eltern.
Wenn der Bürgschaftsfall dann doch eintritt, soll hinterher keiner sagen, man hätte ja von nichts gewusst.
Wer mit welchem Parteibuch treibt in den einzelnen \"Töchtern\" sein Unwesen ?
Warum wechselt gerade bei der Entega seit Mitte 2010 häufig die Geschäftsleitung ?
Und warum reagiert der zuständige Dezernent im Magistrat der Stadt Darmstadt (quasi als Aufsichtsgremium bei der HEAG-Holding), der auch noch im Nebenjob Oberbürgermeister ist, entweder gar nicht bzw. unfähig
An dieser Stelle erlaube ich mir abzubrechen.
Ich warte die mich betreffenden Vorgänge bzw. von mir eingeleiteten Schritte erstmal ab.
Verarschen - insbesondere von abgehalfterten Fuzzis und deren Komplizen -
lässt sich ein Götz aber bestimmt nicht - und zum Gruß !