Energiepreis-Protest > Main-Kinzig-Gas Gelnhausen

Reaktionen auf AG Gelnhausen-Urteil

(1/2) > >>

Kettner:
Herr Fricke, Sie bemerkten im Nachbarforum, zu dem ich keinen Zutritt habe:


--- Zitat ---Nicht gerade fundierte und wenig hilfreiche Reaktion der örtlichen Politik  Fast könnte man meinen, Freshfields habe die ins Rennen geschickt.
--- Ende Zitat ---

Man muß hier fein unterscheiden: die christlich-liberale Fraktion ist hier im Main-Kinzig-Kreis ebenso unternehmer-freundlich wie anders wo auch. Pikant wird die Sache vor allem dadurch, daß diese Fraktion im Sommer letzten Jahres nach dem Urteilsspruch des OLG Frankfurt (Unwirksamkeit der Preisgleitklausel in Sonderverträgen) allen Ernstes sich dafür eingesetzt hat, den Versorger aufzurufen Revisionsbeschwerde einzulegen. Soviel zum Thema Kundenfreundlichkeit. Wahrscheinlich wurde vergessen, daß diese Kunden gleichzeitig auch Wähler sind.

Die Kehrtwende, insbesondere der FDP im Kreis, dahingehend, daß die Kunden nun endlich entschädigt werden sollen, ist dem Umstand geschuldet, daß im März nächsten Jahres in Hessen Kommunalwahlen sind. Das im Winde flatternde Fähnchen ist jedoch den meisten Gaskunden mittlerweile aufgefallen.

Der Landrat (SPD) war der einzige, der den Gaspreisstreikern den Rücken gestärkt hat, dies obwohl (oder weil?) er ebenfalls Mitglied des Aufsichtsrats des Gasversorgers ist.

Grüne und Linke sehen sich da bei aller Zurückhaltung (wieso eigentlich?) eher auf der Seite der Kunden.

Insgesamt ist die Unterstützung der Streitenden durch die Kommunalpolitiker eher ausbaufähig.

Ein Leserbrief zur FDP-Reaktion findet sich hier.

RR-E-ft:
Es liegt mir fern, mich in die Lokalpoltik einzumischen.
Aber wer von einer angeblichen Pleite der MKK spricht, der erweist den Kunden einen Bärendienst.

Kettner:
@Fricke

--- Zitat ---Es liegt mir fern, mich in die Lokalpoltik einzumischen. Aber wer von einer angeblichen Pleite der MKK spricht, der erweist den Kunden einen Bärendienst.
--- Ende Zitat ---

Eine Einmischung in die Lokalpolitik kann auch niemandem geraten sein, solange er besseres zu tun weiß.
Allerdings wird mit der Pleitedrohung durch manche Lokalpolitiker und natürlich durch die Geschäftsführung nur sehr unsubstantiiert ein bestimmtes Risiko angesprochen. Ein Risiko, das sich die Geschäftsführung der MKG nicht zu mindern ansetzt - das beweist eine Reihe von Gesprächen.

Die mögliche Absicht dahinter ist, die Rechtsprechung dahingehend zu beeinflussen, daß den Rückforderungen der Kunden voll entsprochen wird. Wenn die Gerichte (glücklicherweise sah dies das AG Gelnhausen bisher anders) sich dieses Argument zueigen machen sollten, würde den Kunden in der Tat ein Bärendienst erwiesen.

DieAdmin:
FDP will in Kreistagssitzung über Gaspreis sprechen

http://www.fuldaerzeitung.de/nachrichten/kinzigtal/Kinzigtal-FDP-will-in-Kreistagssitzung-ueber-Gaspreis-sprechen;art40,381683

Kettner:
Da hat sich die Main-Kinzig-FDP ein treffliches Wahlkampfthema ausgesucht und geriert sich als Hüter der Verbraucherinteressen, vergißt jedoch gleichzeitig, wie sie vor gut zwei Jahren die Verbraucher in die Pfanne hauen wollten.

Aber dies ist niederste Lokalpolitik.

Viel interessanter ist nun, daß MKG kürzlich versuchte, die Kuh vom Eis zu holen und den Gemeinden lächerliche Angebote machte, um nicht unter den Druck hoher Rückzahlungsforderungen seitens der Gemeinden zu kommen. Diese haben nämlich auch bereits gemerkt, daß sie gas-beheizte Liegenschaften besitzen und sogar die selben Sonderverträge wie die Privatkunden auch. Ergo ergibt sich daraus derselbe Rückforderungsanspruch aufgrund der Unwirksamkeit der Preisgleitklausel (s. auch hier)

Überraschenderweise zeigten sich die betrofffenen Gemeinden etwas zickig; sie wollten sich nicht mit Almosen abspeisen lassen, sondern machten den vollen Rückforderungsbetrag geltend. Dies veranlaßte MKG nun, die Gemeinden ebenfalls auf den Klageweg zu schicken (s. hier).

Aus gut unterrichten Kreisen verlautete, daß nun auch der Kreis, der immerhin über die Kreiswerke Mitgesellschafter ist, Rückforderungen gegen die eigene Beteiligung prüft.

Spätestesn dann sollten bei Mainova in Frankfurt die Alarmglocken schrillen.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Zur normalen Ansicht wechseln