Energiepreis-Protest > Grundsatzfragen

EEG-Zuschlag/-aufpreis

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userD0010:
In diesen Tagen trudeln bei vielen Verbrauchern die Abrechnungen für die zu Ende gegangene Lieferperiode ein.
Bei den anstehenden Abschlagbeträgen haben dann die EVU wohl die höhere EEG-Zuschläge eingepreist.
Wer in den vergangenen Jahren seinen Unbilligkeitseinwand fortgesetzt vorgetragen und die entspr. Rechnungsbeträge gekürzt hat, wird nun vor der Frage stehen, ob und in welcher Höhe er die Investoren mit seinem erzwungenen Obulus unterstützt bzw. zu unterstützen hat..
Soll man diesen unberücksichtigt lassen, damit der Energieversorger endlich eine Handhabe hat mit Verweis auf Recht und Gesetz ?

RR-E-ft:
Die erhöhten Kosten infolge  erhöhter EEG- Umlagen können nur dann zur Preiserhöhung führen, wenn überhaupt ein Preisänderungsrecht im konkreten Vertragsverhältnis besteht (eindeutig nur bei der Grundversorgung) und darüber hinaus, wenn die Kosten der erhöhten EEG- Umlage nicht durch rückläufige Kosten bei anderen preisbildenden Kostenfaktoren (etwa deutlich gesunkenen Strom- Großhandelspreisen) kompensiert werden.

Die Großhandelspreise für Strom sind zwischenzeitlich von 80 EUR/ MWh auf ca. 50 EUR/ MWh und somit um ca. 3 Ct/ kWh gesunken.

Siehe hier.


--- Zitat ---Mit den niedrigen Gaspreisen im Großhandel sind aber auch die Strompreise unter Druck. An den Börsen verharrt die Megawattstunde Strom bei rund 50 Euro, vor zwei Jahren verkaufte Eon sie noch für 80 Euro.
--- Ende Zitat ---

Entwicklung Strom Großhandelspreise EEX
 
Dass die dadurch gesunkenen Kosten bisher an die Kunden weitergegeben wurden, ist nicht ersichtlich.

userD0010:
1.wenn die Kosten der erhöhten EEG- Umlage nicht durch rückläufige Kosten bei anderen preisbildenden Kostenfaktoren (etwa deutlich gesunkenen Strom- Großhandelspreisen) kompensiert werden.
Der Energieversorger, der rückläufige Kosten ehrlich in seine Kalkulation einbezieht, muss erst noch geboren werden.
Bevorzugt wurde doch die Gründung von Tochter- oder Beteiligungsunternehmen, über die man eventuell rückläufige Kosten schnell umkonstruieren konnte. (Siehe Netze)


2.Dass die dadurch gesunkenen Kosten bisher an die Kunden weitergegeben wurden, ist nicht ersichtlich.
Im Gegenteil.
eON plant den Verkauf oder die Ausgliederung nicht -so- profitablerer Unternehmensbereiche.

RR-E-ft:
Es gibt durchaus - wenige - Stromversorger, die infolge gesunkener Beschaffungskosten die Strompreise abgesenkt haben.

zB. Stadtwerke Greifswald


--- Zitat ---Die Stadtwerke Greifswald senken zum 1. März 2010 die Strompreise für Privat- und Gewerbekunden um 0,7 Cent brutto pro Kilowattstunde (kWh). Für über 13.000 local energy activ-Kunden, wird der Strompreis sogar 1,1 Cent/kWh brutto günstiger als bisher, dies gilt ebenso für den Ökostrom (local energy natur).

Für die Kunden bedeutet die Preissenkung eine Entlastung um bis zu 4,7 Prozent. Möglich wurde diese Senkung durch die Preisentwicklung auf den Beschaffungsmärkten. Sie erfolgt, obwohl zum 1. Januar 2010 gleichzeitig die Abgaben für die Förderung von erneuerbaren Energien (EEG-Umlage) im Vergleich zu 2009 um über 70 Prozent gestiegen sind. Diese machen künftig 2,43 Cent brutto pro kWh aus. Ohne diese außergewöhnliche Erhöhung der EEG-Umlagen wäre sogar eine Senkung der Endpreise im zweistelligen Prozentbereich möglich gewesen.
--- Ende Zitat ---

zB Energieversorgung Leverkusen



--- Zitat ---Ab 1. Mai werden die Preise in der Grund- und Ersatzversorgung für Privat- und Gewerbekunden um 0,69 Cent pro Kilowattstunde (netto) gesenkt. Die Grundpreise bleiben unverändert.  Einschließlich der Preissenkung im Januar reduziert sich der Arbeitspreis innerhalb von vier Monaten um 1,34 Cent pro kWh.
--- Ende Zitat ---

Die gesunkenen Großhandelspreise sind auch auf die steigende Einspeisung von EEG- Strommengen zurückzuführen.
Nur wenige Stromversorger haben die entsprechenden Kostenvorteile an die Kunden weitergegeben.

Andere werden ihren Gewinnanteil am Preis durch die Nichtweitergabe einmal mehr erhöht haben.

Gewinnerhöhung eingeplant

Netznutzer:

--- Zitat ---Diese machen künftig 2,43 Cent brutto pro kWh aus
--- Ende Zitat ---

Da, wo ich wohne, macht die EEG Umlage demnächst 4,20 ct/kWh brutto aus. Wenn man in Greifswald mit 2,43 ct/kWh brutto kalkuliert, dann kann ich mir vorstellen, wie in 2012 die Jahresbilanz aussehen wird, und warum in 2011 der Preis um 1,1 ct/kWh brutto gesenkt wird.

Gruß

NN

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