Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: Stromkonzerne drohen mit sofortigem Atomausstieg - Atomkraft, nein Danke.  (Gelesen 4063 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline RR-E-ft

  • Rechtsanwalt
  • Forenmitglied
  • ***
  • Beiträge: 17.078
  • Karma: +15/-2
  • Geschlecht: Männlich
Stromkonzerne drohen mit sofortigem Atomausstieg

Zitat
In ihren Gesprächen mit der Bundesregierung haben die vier Kernkraftwerksbetreiber mit einem Sofortausstieg aus der Atomenergie gedroht.

Was für eine Drohung, wird sich mancher denken.
Wer will nun noch ruhig schlafen?!

Viele Probleme bis hin zur Endlagerfrage für weiter anfallenden Atommüll würden sich schlagartig erübrigen.

Über allen Meilern wär´ Ruh. Man baut die Anlagen zurück und sperrt die Türen zu.
Kein überflüssiges Wort mehr über eine angebliche Stromlücke.
Preisbestimmend sind weiter die teuersten Kraftwerke.
Möglicherweise merkt - außer den Aktionären - gar keiner, wenn die Kernkraftwerksbetreiber ihre Drohung wahr machen sollten.

Steigt der Strompreis dadurch an der Börse, dürften die Kunden das ebenso wenig merken wie die um über 40 Prozent gefallenen Großhandelspreise.

Die Stromkonzerne geben nun selbst zu erkennen, dass es auch ohne die Meiler geht.

Vor dem vorzeitigen endgültigen Ausstieg werden sie aber wohl wegen der Bedeutung noch außerordentliche Hauptversammlungen abzuhalten haben.
Mal sehen, was die Aktionäre dann sagen, ob sie den sofortigen Atomausstieg beschließen.

Das hätte man auch früher schon mal auf die Tagesordnung der Hauptversammlung setzen können.
Diese entschiedene Drohung hätte sich wohl  mancher bereits 1986 unmittelbar nach Tschernobyl gewünscht.

Der große Zoff um die Reaktoren.

Sollte die Regierung nun eine Bedrohungslage oder ein Erpressunsgpotential der Stromkonzerne erkennen, wäre es ihre Aufgabe, diesen Drohungen standzuhalten und für die Zukunft dafür zu sorgen, dass solche Erpressungen nicht erfolgen können, was wohl auch auf einen schnellen Ausstieg hinauslaufen muss.

Offline RR-E-ft

  • Rechtsanwalt
  • Forenmitglied
  • ***
  • Beiträge: 17.078
  • Karma: +15/-2
  • Geschlecht: Männlich

Offline bjo

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 983
  • Karma: +0/-0
  • Geschlecht: Männlich
Stromkonzerne drohen mit sofortigem Atomausstieg - Atomkraft, nein Danke.
« Antwort #2 am: 15. August 2010, 23:19:26 »
Zitat
Original von RR-E-ft
Sollte die Regierung nun eine Bedrohungslage oder ein Erpressunsgpotential der Stromkonzerne erkennen, wäre es ihre Aufgabe, diesen Drohungen standzuhalten und für die Zukunft dafür zu sorgen, dass solche Erpressungen nicht erfolgen können, was wohl auch auf einen schnellen Ausstieg hinauslaufen muss.

falls eine deratige Epressung wirklich in die Tat umgesetzt würde, ob Bedaf ist oder nicht an den AKW´s sollte der Staat, der sonst von sich behauptet nicht erpressbar zu sein, die vier Erpresser unverzüglich von der Börse nehmen.
Wir brauchen keine Erpresser in der Wirtschaft!

Offline RR-E-ft

  • Rechtsanwalt
  • Forenmitglied
  • ***
  • Beiträge: 17.078
  • Karma: +15/-2
  • Geschlecht: Männlich
Stromkonzerne drohen mit sofortigem Atomausstieg - Atomkraft, nein Danke.
« Antwort #3 am: 15. August 2010, 23:25:40 »
Von Erpressung kann nur sprechen, wer den schnellen Atomausstieg als empfindliches Übel ansieht.
So übel ist der Ausstieg nun wohl auch wieder nicht.

Möglicherweise ein Eigentor.

Offline bjo

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 983
  • Karma: +0/-0
  • Geschlecht: Männlich
Stromkonzerne drohen mit sofortigem Atomausstieg - Atomkraft, nein Danke.
« Antwort #4 am: 15. August 2010, 23:34:30 »
Zitat
Original von RR-E-ft
Von Erpressung kann nur sprechen, wer den schnellen Atomausstieg als empfindliches Übel ansieht.
So übel ist der Ausstieg nun wohl auch wieder nicht.

der Ausstieg an sich ist ja OK, falls er wirtschaftlich dem Land (Bürgern) nicht schadet aber alleine eine derartige Drohung auszusprechen bringt mich auf die Palme!

- wir gehören nicht den grossen VIER -

Offline RR-E-ft

  • Rechtsanwalt
  • Forenmitglied
  • ***
  • Beiträge: 17.078
  • Karma: +15/-2
  • Geschlecht: Männlich
Stromkonzerne drohen mit sofortigem Atomausstieg - Atomkraft, nein Danke.
« Antwort #5 am: 15. August 2010, 23:39:57 »
Gemeinsames Interview der vier  Konzernchefs bei BILD

Zitat
Hatakka im BILD-Interview: „Durch einen Kernkraft-Ausstieg würde sich das Stromangebot verknappen und die Preise deutlich nach oben gehen. Wenn wir die sehr leistungsfähigen deutschen Kernkraftwerke länger nutzen können, werden die Preise deutlich weniger stark steigen. Längere Laufzeiten entlasten die Geldbeutel der Stromkunden.“

Von den um über 40 Prozent gesunkenen Strompreisen an der Börse wurden die Geldbeutel der Stromkunden auch nicht entlastet, im Gegenteil wurden die Strompreise sogar noch heftig erhöht.
Es ist nichts dafür ersichtlich, dass sich das ändern würde.
Einfach mal abschalten, auch ohne Trafobrand und sonstige Pannen.

Die angeblich sichersten Meiler der Welt sind seit Jahr und Tag vom Netz, das Stromangebot dadurch verknappt, sonst wäre Strom an der Börse wohl noch billiger (Krümmel, Brunsbüttel, Biblis A...).

Oldtimer am Netz

Offline DieAdmin

  • Administrator
  • Forenmitglied
  • *****
  • Beiträge: 3.137
  • Karma: +9/-4
  • Geschlecht: Weiblich
Stromkonzerne drohen mit sofortigem Atomausstieg - Atomkraft, nein Danke.
« Antwort #6 am: 16. August 2010, 21:01:28 »
Pressemitteilung Klaus Breil FDP Bundestagsabgeordneter:

BREIL: Umgehende Abschaltung von Kernkraftwerken hätte Engpässe in der Stromversorgung zur Folge
http://www.klaus-breil.de/?wc_c=25973&wc_lkm=2925&id=14160&suche=Breil,%20Klaus

Offline RR-E-ft

  • Rechtsanwalt
  • Forenmitglied
  • ***
  • Beiträge: 17.078
  • Karma: +15/-2
  • Geschlecht: Männlich

Offline courage

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 116
  • Karma: +0/-0
Stromkonzerne drohen mit sofortigem Atomausstieg - Atomkraft, nein Danke.
« Antwort #8 am: 17. August 2010, 19:43:41 »
Ich habe mir jetzt sicherheitshalber einen Vorrat Kerzen gekauft.

Wie schon damals -wir Ältere erinnern uns- als der frühere Nazi-Todesrichter und spätere Ministerpräsident von Baden-Württemberg Hans Filbinger 1975 damit drohte, alle Lichter würden ausgehen, wenn das geplante Kernkraftwerk im südbadischen Wyhl nicht gebaut würde. Den hellen Gelbfüßlern ist damals aber ein Licht aufgegangen und sie haben Filbinger bei einem Ortsbesuch auf dem Baugelände Prügel angedroht, so dass dieser fluchtartig im gepanzerten Dienstwagen davon brauste.

Das Ende der Geschichte kennen wir. Im schönen Südbaden steht kein Kernkraftwerk und die Lichter gehen bei Bedarf immer noch an. Es gibt aber Situationen, da braucht man gar kein Licht, schon gar kein elektrisches. Da eignen sich dann die Kerzen viel besser.

 

Bund der Energieverbraucher e.V. | Impressum & Datenschutz