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Gaspreise weit unter VorjahresniveauDa ein Großteil der Gaseinfuhren nach Kontinentaleuropa auf Langfristverträgen basiert, die eine Koppelung an den Ölpreis vorsehen, beeinfusst letzterer auch die Entwicklung am Gasmarkt. Allerdings tritt dabei typischerweise ein mehrmonatiger Zeitverzug auf. Durch die bis Anfang 2009 stark gefallenen Ölnotierungen lagen die Preise für Gasimporte nach Deutschland im Berichtszeitraum etwa 20 % unter dem Vorjahresniveau.In den vergangenen Jahren hat der Handel mit frei verfügbaren Mengen immer mehr an Bedeutung gewonnen. Hier hat Öl keinen unmittelbaren Einfuss auf die Preisbildung. Wichtige Handelsplätze sind National BalancingPoint (NBP) in Großbritannien und Title Transfer Facility (TTF) in den Niederlanden. An diesen Märkten haben sich die Preise noch stärker verringert als bei ölindizierten Verträgen. Das hat die Endkundenpreise zusätzlich unter Druck gebracht, besonders bei Großabnehmern. In Deutschland waren die Gastarife für Privathaushalte im ersten Halbjahr um 15 % niedriger als im Vergleichszeitraum, für Industrieunternehmen um 21 %. In Tschechien mussten die genannten Kundengruppen 11 bzw. 15 % weniger bezahlen, in Großbritannien 7 bzw. 20 %, in den Niederlanden 20 bzw. 21 % und in Ungarn 12 bzw. 13 %. Im Terminhandel zeigte sich folgendes Bild:Lieferkontrakte für das kommende Kalenderjahr (Forward 2011) wurden am TTF-Großhandelsmarkt im Berichtszeitraum mit durchschnittlich 18 € je Megawattstunde (MWh) abgerechnet. Das sind 2 € weniger, als im erstenHalbjahr 2009 für den Forward 2010 bezahlt werden musste.
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