Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: Ermittlungen Bundeskartellamt  (Gelesen 6601 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline kohlhaas

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 23
  • Karma: +0/-0
Ermittlungen Bundeskartellamt
« am: 12. Dezember 2008, 15:36:16 »
http://www.swr.de/infomarkt/haus-garten/bundeskartellamt-erfolg-fuer-gaskunden/-/id=2249246/nid=2249246/did=4125030/ctf0ll/index.html

Guten Tag zusammen!

Also doch! Das Bundeskartellamt hat auch gegen das Gas- und E-Werk Singen ein Verfahren wegen Missbrauch betrieben.
Bin mal gespannt, mit welch schön klingenden Formulierungen das ganze der Öffentlichkeit und den Kunden verkauft wird oder ob alles sang- und klanglos unter den Teppich gekehrt werden soll. Von der örtlichen Presse habe ich jedenfalls das GEWS betreffend noch nichts gelesen. Will oder darf sie nicht berichten?
Um es nochmals ganz deutlich zu sagen: Das Bundeskartellamt hat wegen Missbrauch ermittelt. Also da hat sich nicht mal jemand so nebenbei um ein paar Euro verrechnet. Außerdem ist ja auch bekannt, dass das Bundeskartellamt nicht ohne stichhaltige Gründe Verfahren einleitet, im Gegenteil, die Energieversorger werden immer noch mit Samthandschuhen angefasst. Auch hier lässt sich das daran erkennen, dass sich die betroffenen Versorger durch „Preiszugeständnisse“(???) („Die Kunden das Gas-Werks Singen ... haben die Gewissheit, dass die Gaspreise zunächst nicht erhöht werden“) freikaufen konnten. Wenn hier nicht der Begriff Kuhhandel angebracht ist, wo dann? Ganz toll!

Jedenfalls gab es in der Vergangenheit in der Kundenzeitschrift „SEEseiten“ des GEWS doch einige Äußerungen, die jeden Kunden im Hinblick auf das jetzige Missbrauchsverfahren des Bundeskartellamtes ganz besonders nachdenklich machen sollten, zum Bsp.„...sind unsere Preise stets fair kalkuliert und halten dem Vergleich mit Konkurrenten stand“ oder „Kunden des Gas- und E-Werks Singen können sicher sein: Die Preise sind in Ordnung. „Bei uns gab es keine Beanstandungen durch das Kartellamt“, unterstreicht Werkleiter Dr. Jürgen Becker, mit dem die SEEseiten über dieses Thema sprachen.“ Genau: Es war einmal ...

Und in der neuesten Ausgabe der SEEseiten wird natürlich das Ermittlungsverfahren des Bundeskartellamtes auch mit keinem Wort erwähnt.
Gibt es jetzt immer noch genügend Leute, die der Aussage des GEWS  „Der faire und offene Umgang mit den Kunden steht im Mittelpunkt der Unternehmensphilosophie des Gas- und E-Werks Singen“ Glauben schenken und schön brav die geforderten Preise zahlen?

Jeder hat die Möglichkeit, zu protestieren und die Preise zu kürzen oder eben ganz einfach zu einem vertrauenswürdigeren und günstigen Anbieter zu wechseln.

Gruß an alle Protestierenden!

Offline kohlhaas

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 23
  • Karma: +0/-0
Ermittlungen Bundeskartellamt
« Antwort #1 am: 23. Dezember 2008, 20:44:34 »
http://www.suedkurier.de/news/wirtschaft/wirtschaft/;art410950,3560691

Guten Tag zusammen!

Endlich hat auch mal der SÜDKURIER etwas ausführlicher über das Missbrauchsverfahren des Bundeskartellamtes gegen das Gas- und E-Werk Singen berichtet. Doch anstatt das Kind gleich in der Überschrift beim Namen zu nennen, werden die etwa 18.000 Betroffenen mit den Worten „Geld zurück“ zunächst vom eigentlichen Verhalten des GEWS abgelenkt, um das Verfahren dann im Artikel kleinzureden. Und ein Betrag von voraussichtlich unter 50 Euro, den das GEWS im September 2009 (!) pro Kunden verrechnen will, ist nicht nur einfach lächerlich, sondern frech und unverschämt. Und dieses Geld dann noch als „Bonuszahlung“ zu bezeichnen, auch. Das Gas- und E-Werk Singen ist sichtlich bemüht,  positiv besetzte Begriffe zu verwenden.

Geht man mal der Einfachheit halber von einer Rückzahlung von etwa 50 Euro pro Kunden aus, so wäre das insgesamt nahezu eine Million Euro. Und das nur, um einen „teuren und langwierigen Rechtsstreit“ zu vermeiden, obwohl das GEWS „die Rechtssituation in Sachen Erdgaspreise substanziell anders einschätzt“? Wer\'s glaubt! Vielmehr drängt sich der Verdacht auf, dass das GEWS hier einfach nur das kleinere Übel in Kauf nimmt, um in aller Ruhe weiter „gute Geschäfte“ zu machen und vielleicht beanstandungswürdige  Machenschaften vor der Öffentlichkeit zu verbergen?

Ferner  habe ich den Eindruck gewonnen, dass der SÜDKURIER sich gegenüber dem GEWS völlig unkritisch verhält. Natürlich hängt das nicht damit zusammen, dass das GEWS ein Anzeigenkunde der Zeitung ist und das GEWS z. Bsp. ihre mehrfach jährlich erscheinende Kundenzeitung „SEEseiten“ (Druckauflage: 70.000) bei der Druckerei Konstanz GmbH (gehört zur Firmengruppe SÜDKURIER  Medienhaus) in Auftrag gibt. Nein, das will ich nicht behaupten. Es sind wahrscheinlich andere Gründe, die es noch zu erforschen gilt.

Und nur zu Erinnerung: Folgendes stand in der Vergangenheit in einer Kundenzeitschrift „SEEseiten“ des GEWS: „Kunden des Gas- und E-Werks Singen können sicher sein: Die Preise sind in Ordnung. „Bei uns gab es keine Beanstandungen durch das Kartellamt“, unterstreicht Werkleiter Dr. Jürgen Becker, mit dem die SEEseiten über dieses Thema sprachen.“ .
Ja, wenn das so ist .... , da bleib\' ich doch beim GEWS und zahle die Preise von 2004!

Und jetzt erst mal die ganzen Feiertage genießen.
Frohe Weihnachten und einen Guten Rutsch!

Offline ESG-Rebell

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 615
  • Karma: +2/-0
  • Geschlecht: Männlich
Ermittlungen Bundeskartellamt
« Antwort #2 am: 24. Dezember 2008, 14:03:45 »
Zitat
Original von kohlhaas
Ferner  habe ich den Eindruck gewonnen, dass der SÜDKURIER sich gegenüber dem GEWS völlig unkritisch verhält. Natürlich hängt das nicht damit zusammen, dass das GEWS ein Anzeigenkunde der Zeitung ist und das GEWS z. Bsp. ihre mehrfach jährlich erscheinende Kundenzeitung „SEEseiten“ (Druckauflage: 70.000) bei der Druckerei Konstanz GmbH (gehört zur Firmengruppe SÜDKURIER  Medienhaus) in Auftrag gibt. Nein, das will ich nicht behaupten. Es sind wahrscheinlich andere Gründe, die es noch zu erforschen gilt.
Ja, ganz sicher.
Und ganz sicher trifft das auch auf andere Versorger zu, bei denen kritische Kunden genau dasselbe Verhalten ihrer Lokalredaktionen beobachten.

Ein Bekannter berichtete einmal von einer EnBW-kritischen Serie in einer überregionalen Zeitung. Nach Erscheinen des ersten Beitrags rief er den Redakteur nochmal an. Dieser sei gerade zu Tisch mit einem Mitarbeiter der EnBW, hieß es am Telefon.

Der Rest der Serie wurde nie veröffentlicht.

Sicher nur ein ganz dummer Zufall.

Übrigens habe ich schon meine Einfahrt gestreut, damit der Weihnachtsmann heute Abend mit seinem Schlitten nicht ins Rutschen kommt  ;)

Gruss,
ESG-Rebell.

 

Bund der Energieverbraucher e.V. | Impressum & Datenschutz