Merkwürdiges spielt sich derzeit auf dem Wärmemarkt in Münster für von den Stadtwerken versorgte Kunden ab:
Während Gaskunden den Lieferanten nun endlich wechseln können, haben Fernwärmekunden diese Möglichkeit nicht. Dies machen sich die Stadtwerke offensichtlich zu nutze.
Die Stadtwerke Münster GmbH senken die Preise für ihre drei Gasprodukte Münster:minimal, Münster:perfekt und Münster:direkt ab 1. Mai um je 0,24 Cent brutto pro kWh bzw. im Durchschnitt um 3,7%. Damit sind in den vergangenen 13 Monaten bereits zum dritten Mal die Preise gefallen. Teurer wird dagegen die Fernwärme: Ab 1. April zahlen Kunden gemäß Preisgleitklausel 0,67 Cent brutto pro kWh bzw. im Durchschnitt um 10,2% mehr.
Siehste hier.Im Durchschnitt bedeutet das für einen Haushalt mit einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden eine Ersparnis von rund 48 Euro pro Jahr.
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Macht bei einem Jahresverbrauch von 17.500 kWh ein Plus von 10,2 Prozent oder 118 Euro.
Es ist nicht ersichtlich, wie es auf einem regionalen Wärmemarkt, auf welchem die Stadtwerke bei Gas und Fernwärme jeweils marktbeherrschend sind, zu so unterschiedlichen Preisentwicklungen für Heizenergie kommen kann.
Ganz offensichtlich ist es so, dass die Preisformeln in Fernwärmelieferungsverträgen nicht § 24 III AVBFernwärmeV entsprechen können, weil sich die Preise weder nach den Kosten der Fernwärmeerzeugung noch nach den Verhältnissen auf dem regionalen Wärmemarkt, der auch durch die Heizgaspreise repräsentiert wird, richten.