Siehste hier. Um ca. 1,5 Ct/kWh wurden die Gaspreise zum 01.10.08 drastisch erhöht.Und seit dem
nicht wieder abgesenkt, obschon die Großhandelspreise zwischenzeitlich
(bedingt durch die Ölpreisbindung?) eine absolute Talfahrt hinlegten.
Andernorts sollen sich die Gaspreise derzeit auf dem
Preisstand 2005 bewegen.
Siehste hier. Andere Stadtwerke senkten Gaspreis mehrfach in Folge. Bundesweit senkten Grundversorger den Gaspreis um über 24 Prozent ab.singuläre Ausnahme: JENA.
Es ist wohl bundesweit kein anderer Versorger bekannt, der zum Oktober 2008 die Gaspreise ebenso massiv angehoben und hiernach nicht wieder abgesenkt hatte.
Über deutlich gesunkene Gaspreise zugunsten der Gaskunden in 2009 berichtet auch der ostdeutsche Lobbyverband der Gaswirtschaft \"Forum Erdgas\". Die Jenaer Stadtwerke sind deren Mitglied. Hinzu tritt, dass der Vertriebsleiter der Stadtwerke,
Herr Schöttke, sich im Juni 2008 in der Jenaer Presse so geäußert hatte, dass die Gasbezugskosten der Stadtwerke aufgrund einer internationalen Ausschreibung und günstiger Bezugskonditionen (wohl ohne Ölpreisbindung) aufgrund eines Zweijahresvertrages nicht wie andernorts angekündigt steigen werden, sondern nur um einen kleinen Tick (ca. 0,1 Ct/ kWh).
TLZ/ OTZ Jena berichteten wie folgt:
Möglich ist das, weil der Energieversorger Ende 2007 seine Gaslieferverträge neu ausgeschrieben und sich auf einen Deal mit dem Großhändler eingelassen hatte: Statt nur für ein Jahr gilt der Liefervertrag für zwei Jahre. Der exorbitante Anstieg des Ölpreises, an den der Gaspreis gekoppelt ist, war damals noch nicht abzusehen. Den erzielten Preisvorteil geben die Stadtwerke nun an ihre Kunden in Jena und Pößneck weiter.
Frank Schöttke erinnerte daran, dass die Stadtwerke Anfang des Jahres Erdgas günstig einkaufen konnten. Zuvor waren 21 - darunter auch internationale - Lieferanten kontaktiert und acht Angebote eingeholt worden. So könnten die Stadtwerke nun günstige Einkaufskonditionen zu großen Teilen per Festpreis für zwei Jahre an Kunden weitergeben, erläuterte der Vertriebs-Chef. Inbegriffen sei hier, dass der Preis im Juli \"einen kleinen Tick nach oben\" gehe (0,1 Cent je Kilowattstunde), \"also nix in der Größe dessen, was jetzt durch die Nachrichten geht\".
Was soll dann aber überhaupt der Grund für die Gaspreiserhöhung zum 01.10.08 um ca. 1,5 Ct/kWh gewesen sein?! Ölpreisbindung? Ohne Preissenkung bei gesunkenen Ölpreisen?!
Guck mal hier!Wohl hohe Zeit, die Kartellbehörden und weitere Behörden einzuschalten.
Der BGH hat mehrfach entschieden, dass gegenüber grundversorgten Tarifkunden Tarife nur im Umfange tatsächlicher Kostenerhöhungen erhöht werden dürfen und Kostensenkungen aufgrund der gesetzlichen Bindung des Allgemeinen Tarifs an den Maßstab der Billigkeit weitergegeben werden
müssen.(BGH KZR 2/07, VIII ZR 225/07, VIII ZR 320/07, VIII ZR 56/08, VIII ZR 81/08].
Auch hat der BGH mittlerweile eine
Betrugsstrafbarkeit bei überhöht kalkulierten Tarifen, die der gerichtlichen Billigkeitskontrolle gem. § 315 BGB unterliegen, festgestellt.Nachdem die Stadtwerke - endlich - Kunden auf Zahlung verklagt haben, weist die 1. Kammer für Handelssachen des Landgerichts Gera diese aktuell darauf hin, dass weder in den früheren Gas- Sonderabkommen sich aus AVBGasV/ GasGVV ein Preisänderungsrecht ergab, noch die Strom-Bestpreis-Modelle Allgemeine Tarife waren und sich diesbezüglich ein Preisänderungsrecht aus AVBEltV/ StromGVV ergab. Weiter verlangt das Gericht bei Tarifkunden von den Stadtwerken die Offenlegung der Preiskalkulationen, die für die Preissteigerungen maßgeblich sein sollen. Das Amtsgericht Jena hat jeweils nach Unbilligkeitseinrede sämtliche Zahlungsklagen der Stadtwerke gegen Widerspruchskunden wegen sachlich ausschließlicher Zuständigkeit gem. § 102, 108 EnWG an das Landgericht Gera, Kammer für Handelssachen verwiesen. Und jenes gibt nun zu erkennen, dass es für die Preisforderungen der Stadtwerke keine Grundlage zu erkennen vermag (LG Gera, Az. 1 HK O 170/09 Verfügung vom 25.01.10; LG Gera, Az. 1 HK O 178/09 Verfügung vom 01.02.10).
Dass amn
entsprechende Fragen zur Preisgestaltung in einer befriedigenden Art und Weise beantwortet bekommt, steht zu bezweifeln.
Spitzenplätze auch bei den WasserpreisenGroße VergleichstabelleDer große PlanJena hat unterdessen seinen Etat schon verabschiedet, wofür angesichts von zwölf Prozent Minus bei den Gewerbesteuern neun Millionen Euro aus Rücklagen nötig waren. Dazu kommt ein Plan, der die Stadt auf längere Sicht komplett schuldenfrei machen soll. Sie verlagert ihre 61,3 Millionen Euro Schulden in den kommunalen Betrieb. Dieser und die Stadtwerke Jena sollen aus Gewinnen über 15 Jahre hinweg die Hälfte der Schulden abtragen. Die andere Hälfte soll als Zuschuss aus dem Stadtsäckel kommen. Laut Sprecherin Barbara Glasser sind Voraussetzung dafür allerdings leistungsfähige städtische Unternehmen.