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Autor Thema: Wie die Solarlobby bei Subventionen trickst  (Gelesen 3830 mal)

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Offline Zeus

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Offline nomos

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Wie die Solarlobby bei Subventionen trickst
« Antwort #1 am: 13. Januar 2010, 10:36:03 »
Ob der Spiegel-Artikel Druck genug macht? Wo bleiben die Verbraucher und Verbraucherschützer?

Solarstorm macht Verbraucher arm! Das ist schon lange bekannt ... und die Politik hat nicht reagiert. Lobbyeinfluss und Profitbeteiligung überall! Bestimmt die Politik oder die Solarlobby über die PV-Subvention? Verbraucher,  die diese Subvention bezahlen müssen, bzw. Vertreter, die deren Interessen wirklich vertreten werden kaum beteiligt.

Zitat
Wichtigster Kostentreiber dürfte in den nächsten Jahren aber wohl die Photovoltaik sein. Seit 2004 erhielten private Betreiber von Solarmodulen eine garantierte Stromeinspeisungsvergütung von bis zu 57,4 ct/kWh mit einer jährlichen Degression von 5 Prozent. Seit Beginn dieses Jahres wurde der Garantiepreis nach zähen Verhandlungen mit der Solarlobby auf 43 ct/kWh gesenkt und die Degression auf 8 bzw. 9 Prozent erhöht.

Selbst nach der hinter dem EEG stehenden umstrittenen Begründung hätte der Garantiepreis nach einhelliger Einschätzung der Fachleute viel stärker, und zwar mindestens auf 21 ct/kWh gesenkt werden müssen, um Einsparungseffekten Rechnung zu tragen. Denn es gibt zurzeit weltweit eine enorme Überproduktion von Solarzellen, die zu einem Preiskrieg zwischen chinesischen, japanischen, amerikanischen und europäischen Herstellern geführt hat. Der Preis je Silizium-Modul ist seit dem letzten Herbst von € 3,50 je Watt Leistung auf € 2,30 je Watt gefallen. Der US-Marktführer First Solar bietet seine Dünnschicht-Module aus Cadmiumtellurid, die allerdings einen deutlich größeren Flächenbedarf haben, inzwischen schon für einen Dollar je Watt Leistung an.

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Offline superhaase

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Wie die Solarlobby bei Subventionen trickst
« Antwort #2 am: 13. Januar 2010, 10:41:05 »
Im großen und ganzen ist der Artikel in SPIEGEL schon richtig.
Gut ist auch, wenn so Druck verstärkt wird.

Ärgerlich sind dann so Falsche Zahlen wie \"2009 sind 3 GW zugebaut worden und Kosten von 10 Mrd. € entstanden, trotzdem spielt Solarstrom bei der Stromversorgung keine Rolle, weil der Anteil unter 1% liegt\".
Das ist erstens grottenfalsch, weil schon 2008 der Anteil knapp über 1% lag, und 2009 wahrscheinlich schon bei rund 1,3-1,4% (meine persönliche Schätzung), und zweitens ärgerlich, weil ja im Artikel dem Solarverband vorgeworfen wird, mit falschen Zahlen zu arbeiten.

Es ist schon witzig, wie die Zahlen der konv. Stromwirtschaft von den PV-Kritikern gerne übernommen werden, wenn sie die PV klein machen (kaum Strom, auch für die Zukunft keineBedeutung, weil geringer Zubau hochgerechnet wird), aber andererseit geschimpft wird, wenn der Solarverband dieselben Zahlen (Zubau) nimmt, um die Kosten hochzurechnen.

Da tricksen schon beide Seiten ganz gerne, nicht nur der Solarverband (der nimmt die Steilvorlagen natürlich gerne an, was ich aber auch nicht gut finde).

Dass PV-Strom heute schon in Süddeutschland die Netzparität erreicht haben könnte, halte ich auch für etwas zu optimistisch.
Ich zahle rund 21 ct/kWh inkl. mon. Grundgebühr, also etwa 46% unter der aktuellen Vergütung.
Viele setzen die Modulpreissenkungen von z.B. 40% mit einer PV-Stromgestehungskostensenkung von 40% gleich. Die Modulkosten sind zwar der größte Posten bei einer PV-Anlage, aber nicht der einzige. Ein Teil der Kosten (z.B. Montage, Versicherung) ist nicht oder kaum gesunken.

Die Schätzung der LBBW, dass PV-Strom 2012 die Netzparität in Deutschland erreichen wird, wenn die Vergütung entsprechen gesenkt wird, ist wohl eher realistisch. Zumindest für Süddeutschland dürfte das zutreffen.

ciao,
sh
8) solar power rules

Offline Sukram

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Wie die Solarlobby bei Subventionen trickst
« Antwort #3 am: 13. Januar 2010, 19:05:09 »
Ich fordere eine PV - Ertragssteuer!
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Offline nomos

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Wie die Solarlobby bei Subventionen trickst
« Antwort #4 am: 13. Januar 2010, 22:06:25 »
Zitat
Die schärfste Rechtsfolge, nämlich der vollständige Verlust der Einspeisevergütung für die Dauer von 20 Kalenderjahren zuzüglich des Inbetriebnahmejahres, hätte einer viel eindeutigeren Formulierung im EEG bedurft. Diese Rechtsfolge wäre auch im Hinblick auf den Sinn und Zweck der Regelung völlig unverhältnismäßig. Doch auch nur ein zeitweiliger Verlust der Vergütung ist unter dem verfassungsmäßigen Verhältnismäßigkeitsgrundsatz nicht statthaft, wenn ........
    Ja klar, der Verbraucher darf aber nach dem \"verfassungsmäßigen Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes\" immer zahlen.

    Was für eine Verfassung, was für eine Verhältnismäßigkeit?  X(


Offline Netznutzer

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Wie die Solarlobby bei Subventionen trickst
« Antwort #5 am: 13. Januar 2010, 22:26:45 »
@ sukram

Photon, die schreiben vielleicht einen Quatsch, ZTubau von 3 oder gar 4 GW...., soll\'n doch mal lesen, was einer schreibt, der richtig Ahnung hat:

Zitat
Ärgerlich sind dann so Falsche Zahlen wie \"2009 sind 3 GW zugebaut worden...

Gruß

NN

Offline superhaase

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Wie die Solarlobby bei Subventionen trickst
« Antwort #6 am: 14. Januar 2010, 08:02:15 »
@Netznutzer:
Sie geben nur einen Teil des Zitats wieder, das entstellt den Sinn.
Ich hab den hohen Zubau von 3 GW oder mehr nicht bezweifelt. Im Gegenteil hab ich damit die Solarstromproduktion 2009 ausgerechnet.

Machen Sie das mit Absicht, um mal wieder unredlich gegen mich zu stänkern, oder sind Sie gar wirklich so unfähig?
8) solar power rules

Offline Netznutzer

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Wie die Solarlobby bei Subventionen trickst
« Antwort #7 am: 14. Januar 2010, 23:12:21 »
Zitat
Machen Sie das mit Absicht, um mal wieder unredlich gegen mich zu stänkern

Sie sind mir dermaßen egal. Allein schon Ihre jämmerlichen Versuche, Ihr Geschreibsel hier im Nachgang zu rechtfertigen, amüsiert nur. Grundgebühr bei Strompreisvergleichen einrechnen. Vom Staat abgabenbelastete Preise gegen staatlich diktierte Mindestpreise, die von den staatlichen Belastungen subventioniert werden.

Sie sind witzig.

Leider nicht das, was wir aufgrund solcher Leute, wie Sie es auch sind, PV-Einspeiser, auf unseren Recnungen sehen und weiterhin sehen werden und auch zahhlen müssen.

Gruß

NN

Offline Sukram

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Wie die Solarlobby bei Subventionen trickst
« Antwort #8 am: 15. Januar 2010, 00:34:30 »
nanana- so kurz nach Weihnachten...
...was sollen denn die Muselmenschen von uns denken ;-)
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Offline superhaase

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Wie die Solarlobby bei Subventionen trickst
« Antwort #9 am: 15. Januar 2010, 08:40:58 »
Zitat
Original von Netznutzer
Allein schon Ihre jämmerlichen Versuche, Ihr Geschreibsel hier im Nachgang zu rechtfertigen, amüsiert nur. Grundgebühr bei Strompreisvergleichen einrechnen.
Ich brauche nichts zu rechtfertigen, ich wollte es Ihnen nur erklären, da Sie es scheinbar (absichtlich) nicht verstanden hatten.
Leider wohl immer noch nicht:
Wenn ich den Grundpreis rauslasse, ist mein Strompreis mit 18,5 ct/kWh noch ein Stück weiter von der aktuellen Einspeisevergütung entfernt, und meine Aussage, dass die Netzparität auch in Süddetuschland heute noch nicht erreicht ist, ist noch besser untermauert.

Zitat
Vom Staat abgabenbelastete Preise gegen staatlich diktierte Mindestpreise, die von den staatlichen Belastungen subventioniert werden.
Sie sind witzig.
Sie hingegen schreiben wirr. ;)
Was genau wollten Sie damit sagen?

Pressemeldung von heute:
BUM Röttgen will die PV-Förderung einmalig zusätzlich am 1.April um 16-17% senken. Anscheinend soll auch die jährliche Vergütungsanpassung besser geregelt werden.
Das ergibt mit den 9-10% vom 1. Januar dann insgesamt 25-27% Senkung in 2010. Die Höchstvergütung für Kleinanlagen liegt dann bei max. 32,9 ct/kWh, also satte 10 ct niedriger als 2009. Die Vergütung für den Eigenverbrauch wird dann wohl von 25 ct/kWh auf etwa 15 ct/kWh sinken (also um 40% ! ).
Das ist in etwa das, was die meisten (neutralen) Fachleute für vertretbar halten.
Auch die Förderung von Freiflächenanlagen soll angeblich schneller auslaufen, hab ich an anderer Stelle gelesen.

Alles leider etwas spät, aber trotzdem: Gut so!
Damit können sowohl die PV-Industrie als auch die Verbraucher zufrieden sein und gut leben.

Die Zukunft ist solar.  8)

ciao,
sh
8) solar power rules

 

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