Im großen und ganzen ist der Artikel in SPIEGEL schon richtig.
Gut ist auch, wenn so Druck verstärkt wird.
Ärgerlich sind dann so Falsche Zahlen wie \"2009 sind 3 GW zugebaut worden und Kosten von 10 Mrd. € entstanden, trotzdem spielt Solarstrom bei der Stromversorgung keine Rolle, weil der Anteil unter 1% liegt\".
Das ist erstens grottenfalsch, weil schon 2008 der Anteil knapp über 1% lag, und 2009 wahrscheinlich schon bei rund 1,3-1,4% (meine persönliche Schätzung), und zweitens ärgerlich, weil ja im Artikel dem Solarverband vorgeworfen wird, mit falschen Zahlen zu arbeiten.
Es ist schon witzig, wie die Zahlen der konv. Stromwirtschaft von den PV-Kritikern gerne übernommen werden, wenn sie die PV klein machen (kaum Strom, auch für die Zukunft keineBedeutung, weil geringer Zubau hochgerechnet wird), aber andererseit geschimpft wird, wenn der Solarverband dieselben Zahlen (Zubau) nimmt, um die Kosten hochzurechnen.
Da tricksen schon beide Seiten ganz gerne, nicht nur der Solarverband (der nimmt die Steilvorlagen natürlich gerne an, was ich aber auch nicht gut finde).
Dass PV-Strom heute schon in Süddeutschland die Netzparität erreicht haben könnte, halte ich auch für etwas zu optimistisch.
Ich zahle rund 21 ct/kWh inkl. mon. Grundgebühr, also etwa 46% unter der aktuellen Vergütung.
Viele setzen die Modulpreissenkungen von z.B. 40% mit einer PV-Stromgestehungskostensenkung von 40% gleich. Die Modulkosten sind zwar der größte Posten bei einer PV-Anlage, aber nicht der einzige. Ein Teil der Kosten (z.B. Montage, Versicherung) ist nicht oder kaum gesunken.
Die Schätzung der LBBW, dass PV-Strom 2012 die Netzparität in Deutschland erreichen wird, wenn die Vergütung entsprechen gesenkt wird, ist wohl eher realistisch. Zumindest für Süddeutschland dürfte das zutreffen.
ciao,
sh