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Autor Thema: Der Gasmarkt steht Kopf  (Gelesen 7263 mal)

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Offline reblaus

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Der Gasmarkt steht Kopf
« am: 06. Oktober 2009, 16:29:30 »

Offline aranblau

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Der Gasmarkt steht Kopf
« Antwort #1 am: 15. März 2010, 14:02:33 »
Aktuelle Meldung auf Capital.de:

http://www.capital.de/politik/100028862.html

Man darf gespannt sein, ob unsere großen Gasimporteure die zu erwartenden niedrigeren Gas-Weltmarktpreise weitergeben...

Offline bolli

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Der Gasmarkt steht Kopf
« Antwort #2 am: 16. März 2010, 08:30:39 »
Na ja, der Gaspreis ist auch im letzten Jahr (wenn nicht sogar schon länger) nicht den Weltmarktpreisen gefolgt. Das zeigen die entsprechenden Statistiken.
Zwischen November 2008 und November 2009 ist der Grenzübergangspreis für Gas um 43 % gesunken. Meldung Gas BAFA . Gemerkt hat man davon auf dem lokalen Gasmarkt fast nichts.

Also sollte man nicht allzuviel Hoffnung iin das Ganze setzen.  :evil:

Offline userD0010

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Der Gasmarkt steht Kopf
« Antwort #3 am: 16. März 2010, 14:19:33 »
@bolli
@aranblau

der angebliche Kopfstand des  \"Gasmarktes\" besteht nur in einer höheren Gewinnmarge der Energieversorger; die Verbraucher werden garantiert nur wieder mit Brosamen abgespeist, wenn überhaupt.
Die Ausreden der Versorger sind vielfältig und in der Wahl ihrer Argumente sind dieselben ja sehr erfindungsreich.
Höhere Speicherkosten, höhere Netzentgelte, höhere Kapitalkosten, höhere, höhere . ......
Geringere Einkaufspreise müssen nach dem Energiedogma nicht automatisch zu niedrigeren Energiepreisen führen.

Und wer erwartet, dass die Politik eingreift, muss doch nur bitte daran denken, dass 19 Prozent von 1.000 mehr sind als 19 Prozent von 700.
Und unser oberster Kassenwart wird schon darauf achten, dass  die Aigner Ilse nicht zu übermütig wird.

Offline tangocharly

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Der Gasmarkt steht Kopf
« Antwort #4 am: 17. März 2010, 20:27:59 »
Zitat
n dieser Heizperiode dürften die Verbraucher hierzulande zwar von dem starken Preisrückgang im Gefolge der seit Mitte 2008 mehr als halbierten Erdölpreise profitieren. Aber der Preiseinbruch an den Spotmärkten wird kaum bei ihnen ankommen. Denn in Kontinentaleuropa stammen nur 10 Prozent des verbrauchten Gases aus Mengen mit freier Preisbildung, und in Deutschland ist der Anteil noch deutlich niedriger.

Eon-Ruhrgas-Chef Bernhard Reutersberg kann sich vorstellen, dass sich die Nachfrageschwäche auch 2010 fortsetzen wird. In einem länger anhaltenden Überangebot sieht er Gefahr für die langfristigen ölpreisgebundenen Verträge, bei denen sich die Preise an der Ölpreisentwicklung ausrichten. Diese Verträge seien ungemein wichtig für eine dauerhaft sichere Versorgung.

Text: F.A.Z.

\"für eine dauerhaft sichere Versorgung ....... mit flüssigem Gold\"
Langsam beginnt man zu verstehen - wurde ja auch höchste Zeit.
<<Der Preis für die Freiheit ist die Verantwortung>>

Offline RR-E-ft

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Der Gasmarkt steht Kopf
« Antwort #5 am: 22. März 2010, 18:58:10 »
Spekulation am Gasmarkt

Zitat
Während das US-Rohöl West Texas Intermediate (WTI) seit Jahresbeginn \"nur\" um 3,1 Prozent auf derzeit 78,95 $ je Barrel (159 Liter) zulegte, brach der Preis für Henry-Hub-Erdgas um knapp 30 Prozent auf 4,081 $ je Million britischer Thermaleinheiten förmlich ein. Bezogen auf den Heizwert wird Rohöl momentan mit einem Aufschlag von 250 Prozent gegenüber Gas gehandelt. Üblich ist eine Prämie von 60 Prozent.

Der Ölpreis als \"internationale Leitwährung für Energie\" scheint ausgedient zu haben.

Offline RR-E-ft

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Der Gasmarkt steht Kopf
« Antwort #6 am: 22. März 2010, 23:36:21 »
\"Gasschwemme\"

Zitat
Noch spüren deutsche Konsumenten von der Gasschwemme wenig. Deutschland hat keinen eigenen Terminal, um das billige Flüssiggas von den Tankschiffen ins Netz zu pumpen. Zudem stehen Pipelinebetreiber wie Ruhrgas im Verdacht, das Durchleiten des Billiggases zu blockieren. Und weil Öl derzeit wieder teurer wird, steigen die Gaspreise hierzulande sogar weiter. 84 Anbieter, meldet das Verbraucherportal Verivox, haben im Januar ihre Tarife um durchschnittlich 5,1 Prozent erhöht.  Auf Dauer wird aber auch Deutschland von den neuen Gasfunden profitieren. Einige Versorger mit kurzfristigen Lieferverträgen kaufen bereits billiger ein – und geben diesen Preisvorteil an ihre Kunden weiter. Ein Vier-Personen-Haushalt kann dadurch laut Verivox bis zu 300 Euro pro Jahr sparen. Sofern er sein Gas beim richtigen Anbieter bezieht.

Auch leitende Mitarbeiter der Energiewirtschaft sprechen von einer Gasschwemme.


Denkwürdig

E.ON Ruhrgas hatte die Pläne für ein LNG- Terminal in Wilhelmshaven 2008 ad acta gelegt und statt dessen Beteiligungen an anderen europäischen Standorten in Erwägung gezogen.

Zitat
Wer die Beteilung am LNG-Terminal „Gate“ in Rotterdam, weitere Beteiligungen an Terminals in Spanien, Italien, England und Kroatien als wichtig für die Versorgungssicherheit Deutschlands bezeichne und dafür einen hohen 3-stelligen Millionenbetrag investiere, müsse sich doch die Frage stellen, ob diese Summe, die dem geplanten Invest in Wilhelmshaven entspreche, nicht für einen deutschen Standort besser aufgewendet sei.

Siehste hier.  E.ON Ruhrgas über LNG

Dank dieser strategischen Planung bleiben Deutschland die Gasschwemme und deren Folgen weitgehend \"erspart\".  Siehste auch hier.

Ruhrgas erschien das geplante Terminal in Wilhelmshaven \"unter getroffenen Annahmen\" unrentabel

Offline ElCattivo

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Der Gasmarkt steht Kopf
« Antwort #7 am: 26. März 2010, 14:57:19 »
Zitat
Original von RR-E-ft
Dank dieser strategischen Planung bleiben Deutschland die Gasschwemme und deren Folgen weitgehend \"erspart\".  
Unsinn. Die zitierte \"Gasschwemme\" hat die Preise weltweit in den Keller geschickt. Die deutschen Großhandelspreise sind ebenso gefallen wie die der Länder mit LNG-Terminals. Der einzige Unterschied ist, dass man hierzulande kein Geld für milliardenteure Terminals ausgegeben hat, die (noch) niemand braucht.
Die Folgen dieser (temporären?) Entwicklung sind übrigens durchaus am deutschen Endkundenmarkt angekommen. Schauen Sie sich nur mal die Angebote von Goldgas an. Die beschaffen nach eigener Aussage am nahezu ausschließlich Großhandelsmarkt und können deshalb die Platzhirsche mit ihren ölgebundenen Altverträgen meist deutlich unterbieten. Wie lange diese Strategie aufgeht, steht auf einem anderen Blatt.

 

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